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Sin« Srwdhr lllk dl« Lufnadm« d«r Anz«rg„ om oorg«Icdnib«n«n Ing, >owl« nn d^llmml« Sl«ll» wird nltl g«««den. auch nlckl ftlr dl« Alchllgdrll dn dm d N«n- Ipr«<d«-nnl7«g,b«nkn Anzilgni. kharÄSckgnd«ono«rlnngI «ingilnndl«, Srdrlftftllck« übernimm: dl« SLrifllrllung d«lne v-r- awoUung. - llnlcrdrndungrn de» S«It«ft»- deirieb«, drgründrn d«ln« Anlprach«. D« Zahlung»»««.»! und Konbur» g«ll«n Radon« al» »lchl rxrrlndaU. Hauplg<lchLlI»ft«ll„ w Au«, Libnld, S^>»<d«rg «dl Schwärzender«. I Nr. 219. Sonntag» den 18. September 1921. 74. Iahrg. Lvtznitz. Gaspropagan-a-Vorlrag. AnlSßlich der Einführung der Gasversorgung findet «m Dienstag, den 2V. September b. I>, abends '/^i Ahr and am Mittwoch, den 21. September d. g., nach«. '/.4 Ahr da Saale des Deutsche« Sauses hier ein Gas - Propaganda - Vortrag mit großem Schaukochen, wobei gebacken, gebraten und gekocht wird, statt. Kostproben werden nneni- gettluh verteilt. Es wird hierbei die Verwendung des Gases m Küche und Kaushall praktisch vorgesühri. Sämtliche Einwohner, insbesondere alle Kaussrauen, werden hierzu eingeladen. Eintritt ist frei. Städtisches Betriebsamt LStznitz, am 15. September 1921. Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben sämtliche Geschäftsräume des unterzeichneten Stadlrats im StadthausI und ll und in den Verwaltungsstellen Sachsenfels, Neuwelt uud Wildenau Montag und Dienstag, den 1v. und 20. September 1S21, geschloffen. Dringlich« Angelegenheiten werden an beiden Tagen nur in der Zeit von vormittag 11 bis 12 Uhr erledigt. ' Die Standesämter Schwarzenberg und Neuwell find au diesen Tagen nur von vormittags 11 bis 12 Uhr sür dringliche Angelegenheiten geöffnet. Schwarzenberg am 14. September 1921. Der Bat der Stadt. Bekanntmachung über das Seseholzerholen auf den Slaatsfvrslrevleren. Vom 1. Oktober d. 3. ad ist dos Erholen von Leseholz auf den Staalsforsireoieren nur noch solchen Personen gestattet, die sich im Besitze eines gültigen Leseholzzeichens befinden. Leseholzzeichcn gelangen zur Abgabe a) aus et« Jahr lauten-, in beschränkter Zahl unentgeltlich bei den Orlsbehvrden an be- dürstige Ortseingesessene. Bewerbungen um Abgabe derartiger Leseholzzeichen sind schrift lich oder mündlich bei der zuständigen Orlsbehörde emzureichen; d) aus ein halbes Jahr tanlen», gegen Bezahlung eines Kaufpreises von S.co M se Zeichen bei den Reoierverwaltungen und bei den einzelnen Beamten der Reviere an solche bedürftige Personen der umliegenden Ortschaften, die bei der Abgabe von unentgeltlichen Leseholzzeichen nicht berücksichtigt werden konnten. Leseholzerholer, die ohne gülti. es Leieholzzeichen betroffen werden oder die gegen di« auf den' selben abgedruckten Bestimmungen verstoßen, werden zur Beslrasung angezeigt werden. Eibenstock, am 15. September 1921. Di« Obersorstmeiflerel. Ellernrals-Wahlen für die 1, 2. UN- 3. ViirgeMule zu Aue, Erzgeb. l .) Für die Ellerurals-Wahlcn gelten die gesetzlichen Bestimmungen, wie sie Im Orlsgesek für die Sladlnerordnelen-Wahlen von Aue vom Jahre 1919 nieöergelegt find und im Stadthaus eingesehen werden können. 2 .) Die Wahlvorschläge sind spälcslcns bis zum 1. Oktober bei dem soweiligen Wahlkommissar (das ist für icde Schule der Schulleiter) einzureichen. Die Wahlvorschlagslisten haben 9 Namen zu tragen- 3 .) Die Wahl findet Natt: Svnnlag, den 23. Okkobsr a. e.» und zwar in der Zeit von 1—6 Uhr. Wahllokal sür die 1. Bürgerschule: Die Turnhalle an der Schwarzenberger Straße. . - » 2. - Lehrzimmer Nr. 9 Mädcheniefte der Schule am Ernst Geßner-Platz. . . - 3. » Die Turnhalte der Mädchenschule in Jelle Gabelsberger-Straße. 4.) Die Wählerlisten werden vom 2. Oktober bis zum 22. Oktober — und zwar an den Schul ¬ lagen von 10—1 Uhr — in Len einzelnen Schulen öffentlich zur Einsichtnahme durch di« Wahlberech tigten ausliegcn. Die Wahlkommiffare Mr die Ellernroks-Wahlen an den Bürgerschule« zu Aue, Erzgeb. Die Schuldirektoren Dietzel f. d. 1. Bgsch , Zeidler f. d. 2. Bgsch, Dauer f. d. 3. Dgsch. Landwirtschaftliche Schule zu Aue. Der nächste Lehrgang beginnt Montag, den 17. Oktober 1S21 vorm. S Uhr in da 2. Bürgerschule. Anmeldungen werden, wenn baldigst erfolgend, noch entgegengenommen durch Direktor Blank. Bockau. Oefteullichs SchuloorstanSssitzung Montag, den 19. Seplember 1921, abends 7 Ahr, in -er Schule. „KindermSrchen". München, 16. Sept. Im ständigen Ausschuß de« Landtages gab heut« Staatssekretär Dr. Schwerer außerhalb der Tagesordnung fol- gend« Erklärung der bayerischen Regierung ab: Bei der gespannten Lage ist «s vollständig begreiflich, wenn in b«r veffentlichch.it groß« Erregung über die gestern vom Reichskanzler ge machten Darlegungen herrscht. Namens der bayerischen Staatsregie rung hab« ich dazu folgendes zu bemerken: Es ist zunächst auffällig, daß der preußische Staatskommiffar Weiß- mann in der Sache tätig ist und nicht der Rcichskommissar. Bayern Muß sich nachdrücklichst dagegen verwahren, daß ein Organ eines an deren Bundesstaates in Bayern tätig wird, ohne sich mit der bay- «tschm Negierung ins Benehmen zu setzen. Dies Benehmen wär« Nicht nur mit Nüchicht auf die Unglaublichkeit des Verhaltens, welches bayrischen Beamten zur Last gelegt wird, erforderlich, sondern auch des- haD angezeigt gewesen, weil die fogenannieu Fcststellrmgen Weiß mann« von vorrcherein den Stempel der Unwahrscheinlichkeit an sich tragen und eine Aufklärung durch die bayerisä)e Regierung notwendig gewesen wäre, «h« in etn«r so schwierigen politischen Lag«, wie sie ge- geben war, plötzlich vor der ganzen Welt vom höchsten Beamten des Striche« gegen eine Landesregierung Stellung genommen wird. Man hätte erwarten dürfen, daß man wenigstens nicht auf das Kindermär- chv, über das angebliche Vorhandensein eines verschanzten Lagers in der Näh« Münchens und die Ueberwachung Ehrhardts durch bayrische Polizeibeamte hereinfällt. Jur Klärung der gegenwärtigen Span nung trägt ein solches Verhalten fürwahr nicht bei. Wie sich das vorgehen der Neichsregierung mit dem wiederholt zugesicherten Wil- kn zu einrr Klärung der Verhältnisse zusammenreimen soll, ist mir schlechterdings unerfindlich. Der Herr Staatskommiffar erwähnte, er sei bereits im Spätsom mer v. Z. wegen der schon damals vorhandenen Schwierigkeiten eines offiziellen Verkehr» mit den bayrischen Behörden zu seinem Vorgehen genötigt gewesen. Ich bemerke hierzu, daß gerade die Polizeidlrektlon München sich stets in bestem Einvernehmen mit Herrn Weißmann ge- halten hat, und ich weise daher diese Behauptung al» gänzlich ungehörig zurück. Ich finde es auch unerhört, daß dieser aus dem Jahre 1929 stammend« Bericht des preußischen Staatskommiffar» der bayerischen Regierung bisher noch in keiner Weise zur Kcnntni» gekommen ist. Zu den Vorwürfen habe ich folgte» zu erklären: Iustizministcr Dr. Roth hat für seine Person bereits zu der gegen ihn erhobenen An schuldigung Stellung genommen und festgestellt, daß diese au» durch- au» durchsichtigen Gründen aufgestellten Behauptungen glatt erfun den sind. Was weiterhin den angeblichen Verkehr de» Polizeidiroktors P2H- p« mit Ehrhardt betrifft, so wird folgendes festgestellt: Als nach dem Kapp-Putfch im März 1920 die Marruobrigade Ehrhardt, die damals In Döberitz stand, ausgelöst wurde, kam Kapitänlcutnant Ehrhardt allerdings einige Male in -das Polizeipräsidium München und zu an deren bayrischen Stellen, um dort wegen der Unterbringung einiger Gruppen seiner Leute vorstellig zu werden. Es handelte sich aus schließlich um die Beschaffung entsprechender Arbelts^legenheit. Zu derselben Zett ging Ehrhardt auch un Relchrwehrministerium au» und «in. E» was damals noch in keiner Weise bekannt, daß ein Haft befehl gegen Ehrhardt Vorlage. Der Haftbefehl grg n Ehrhardt stammt vom 15. Mai 1929; er wurc^ lediglich in Deutschen Fahndungsblatt vom 25. des gleichen Monat» veröffentlicht. Auffällig ist es, daß be züglich aller übrigen Kappisten ein ausdrücklicher telegraphisch«» Er suchen um Verhaftung an die Polizcidirektion MU-chrn gerichtet wurde, nur nicht bezüglich Ehrhardts. In dem Telegramm war der Name Ehrhardt nickst enthalten. Gleichwohl haben sämt'iche bayri schen Polizeibehörden auch nach Ehrhardt gefahndet. Auf eine an da» Ministerium des Innern gerichtet« Mitteilung des Neichskommis- sar» für öffentlich« Ordnung vom 8. Mär, 1921, daß Ehrhardt nicht unter die Amnestie fall« und der Hafil^fehl fortbcstch«, wurde di« Po- lizeidirektlon noch speziell zum sofortigen weiteren Vorgehen ange wiesen. Auch am 24. August 1021 «rging an die Staatskommiffar« in München und Oberbayern, sowie «n di« brleiligten Dezirksbehördcn' neuerdings Austrag zur Festnahme der sich angeblich noch in Bay.-rn^ aufhaltcnüin Kappisten Bauer, Ehrhardt und Papst. E, ist zu begreifen, daß in gewissen Kreisen ein« Nervosität Platz »»Et, D« bisherig, Nichtvollzug de» Haftbefehl« ist so ««»gelegt t worden, als ob unbedingt die böse Hand der bayerischen Behörden mit im Spiele sein müsse. Ls wird dabei übersehen, -aß auch sonstige Haftbefehle schon seit längerer Zeit nicht vollzogen werden können. Mit Vorwürfen allein ist es nicht getan, es müssen auch Unterlagen bci- pcbracht werden. Das gilt auch für den Vorwurf, daß Ehrhardt noch immer beim Polizeipräsidenten Pöhner ein- uno ausgehe, eine Be hauptung, welcher der Polizeipräsident widerspricht, und die für jeden unbefangenen Beurteiler den Stempel Ler Erfindung auf der Stirn trägt. Seit dem Bekanntwerdcn des Haftbefehls ist der Polizeipräsi dent Pöhner nicht mehr mit Ehrhardt in Berührung gekommen. Ich hab« den Eindruck, daß der preußische Staatskommiffar in sei nem Bericht höchst leichtsertig vorgegangen ist, und kam» nur bedauern, daß der Reichskanzler sich diesen Bericht zu eigen gemacht hat, ohne sich zu vergewissern. Die bisherigen Feststellungen der badischen Staats anwaltschaft und der Polizcidirektion München in der Untersuchungs- fache Erzberger, in der sie gut zusammengearbcitet haben, berechtigen in keiner Weise dazu, von einer Mörderzentrale in Bayern zu spre chen. Die Untersuchung ist noch im Dange, und es wird das Ergebnis abzuwarten fein. Oberregierungsrat Dürr äußert sich ausführlicher Wer die Be hauptung. daß Iustizministcr Roth mit Ehrhardt in Verbindung stehe. Ls wies darauf hin, daß diese Behauptung schon vor einem halben Jahre im Landtagsplenum von dem Iustizminister ausdrücklich zurück- gewiesen wurde. Schon damals wurde diese Meldung als jÄer tat sächlichen Grundlage entbehrend bezcicluct. Ls handle sich auch heute nm nichts weiter als um das Wiederausgreifcn einer Lüg n- «achrtcht, für die jetzt ebensowenig Unterlagen beigebracht werden kön nen wie damals. Mz. Timm (Soz.) fragte, ob der Staatsrcgicrung etwas von einer Teilnahme Ehrhandts an der Konferenz in Rosenheim bekannt sei und ob sie Kenntnis habe, daß Lhrhardt sich im Laufe des Sommers in München aufgehalten hat. Staatssekretär Dr. Schwerer: Der Staatsregierung Ist von einer Konferenz in Rosenheim nichts bekannt. Ich habe mich wegen dieser schon früher berührten Frage mit der Polizeidirektion befaßt, und auch Polizeipräsident Pöhner hält es für unmöglich, daß dic schon in einer früheren Aussprache genannten Männern dort znsanuncngekom- men sind, da sie in Gegensatz zueinander stehen, und ein« Zusammen kunft ausgeschlossen ist. Auch hatte weder das Ministerium des In nern, noch die Polizeiüircktion Kenntnis davon, daß Ehrhardt sich in München ausgehalten habe. Auf eine weitere Frage erwiderte der Staatssekretär, ihm sei nichts bekannt, daß an dem allrussischen Kon greß in Reichenyall Dauer und Papst teilgenommen haben; er halte dies mich für ausgeschlossen. München, 16. September. Das sogenannte Ehrhardtnest bei Mlinchcn stellt sich als eine Blockhäuserköloni« heraus, in der Filim Aufnahmen für «inen Wild-W«st-Film gemacht wurden. München, 16. Sept. Di« „Bayerische Staatszeitung* schreibt: L-ntwvder der Berliner Kommissar ist einer Täuschung zarm Opfer gefallen, oder aber es handelt sich um eine politische Intrige der allerverwcrflichsten Art, -um Stimmung gegen Bayern zu machen. Wer solche schwer« Beschuldigungen amtlich weitevgibt, ohne sich über ihre Wahrheit zu vergewissern, wer sie gar von verantwortlicher Stelle aus vor dem ganzen Lande verkündigt, gibt einen bedauerilchen Mangel an Verantwortlichkeitsgefühl zu erkennen. Man wird sich angesichts d-ioses neuesten Beweises der Unzulänglichkeit der Der- li-»r Politik dort nicht wundem dürfen, wenn in Dayem di« Ver stimmung immer grvßer wird und wenn man immer weniger daran zu glauben vermag, daß man in Berlin einer objektiven Haltung Bayern gegenüber überhaupt noch fähig ist. « » * —l. Di« Verschärfung der Spannung zwischen der bayerischen und Reichsrogierung hat eine so ernste Lage geschaffen, daß eine Zurückhaltung der Bresse in der Sach« selbst angcgeigt erscheint, solang« der Tatbestand nicht restlos geklärt ist. Die Verletzung de» Grundsatzes: Urteile nicht, «he der andere nicht gehört worden ist, hat schon genug Schaden angestiftet. Wir ver- «tsea darauf, wa» wie gester» üb« die Verlesung de» W«iß- mannschen Berichts durch den Reichskanzler im Ueberwachung s- ausschuß schrieben. Leider beobachten sog. maßgebende Zeitungen keineswegs Zurückhaltung. Das „Berl. TagM.* z. B. hetzt in zwar bedingter aber doch eindeutiger Weise gegen Bayern und sein« Rogievung in einer Form, die mit guten journalistischen Gepflogen heiten nichts zu tun hat. Es spricht von einem „Iustizskandal, wie er in Doutschland bisher nicht zu verzeichnen gewesen ist.* Das Regime Pöhner—Kahr sei erbarmungslos an den Pranger gestellt. Dein früheren Kultusminister Roth und dem Münchner Polizeipräsidenten Pöhner wird Hochverrat vorgeworfen. Letzterer wivd mit dem ehemaligen kommunistischen Polizeiprädenten von Berlin, Eichhorn, mrf eine Stufe gestellt. Schließlich wird nach dem Oberreichsanwalt gerufen. Man ersieht aus solcher maßlosen Schreiberei, wie wenig da» De-s-W für politische Klugheit in einem Teil der berliner Press«, d!« sonst höhnisch auf die Prvviuzpresse hevabzuschcn pflegt, aus gebildet ist. Es ist bedauerlich, daß das Ausland auf solch« trüb» Ocrcllcn angewiesen ist. Auffällig ist die Sprache auch in einem Matte, daß für erwiesene politische Fehltritte, wenn sie auf der linken Seite geschehen, immer ein verständnisvolle» Verzeihen ge habt hat. Mit Rücksicht auf die Vorkommnisse ist die erregte Stimmung der Bayern gegen Berlin, die bis in die Reihen der Demokraten und vor allem der Arbeiter hinein geht, vollauf zu verstehen. Wenn sich die bayerische Darstellung der Ding« bewahrheitet, dann ist durch Mitverschulden der Neichsregierung und der Dcrlincr^Prcsse eine Kluft geschaffen, deren Ilebcrbrücku-ng nur wirklich staats- mänuisch«r Klugheit gelingen kann. Durch tölpelhafte Uebcrhebung und sensationell« Aufmachung kann nicht» gebessert werden. Zusammentritt des Reichstage«. Berlin, 17. Sept. Der Reichstag ist zum 27. L. M. cinberufen worden. Die erste Lesung der neuen Steuervorlagen soll Anfang Oktober beginnen. Deutschland nicht mehr kreditfähig? Rotterdam^ 16. Sept. „Lvening Standard* meldet mir Newyork: Mr. Malcolm, der in London und Berlin Verhandlungen über einen neuen Plan der Kreditgewährung der Vereinigten Staaten geführt hatte, erklärte, daß er seine Bemühungen als aussichtslos eingestellt habe. Er habe die Uebcrzeugung gewonnen, daß die fortschreitend« Sozialisierung, Vcrmöaenscntekmimg und der ungehemmte Druck von Vmüknotrn Deutschland auf Jahre hinaus nicht kred ft fähig erscheinen lassen. Malcolm beurteilte dis deutsche Finanzlage als saft hoff nungslos. Die Dalutahikf«. Berlin, 16. Sept. Di« Verhandlungen zwischen der Rrichsregierung und den Vertretern der Großbanken und des Reichsverbandes de, deutschen Industrie befinden sich vorläufig noch in der Schwebe. Auch di« Landwirtschaft ist daran -beteiligt. Pari«, 16. Sept. In der Sitzung der Finanzkommission der Kam mer, befchäftigte sich Loucheur mit der Zahlungsunfähigkeit Deutsch- lands. Sollte diese Möglichkeit eintreten, dann werde Frankreich di« Zollkontrolle in bezug «ms di« deulsche Ein- und AusfnKr übernehmen. Froukreich müsse handel«, mit den Alliiert«» oder allein. Kommunisten zur Verordnung d«s Reichspräsidenten. Die Kommunistisch« Partei hatte in Berlin unter der Par»I»< „Demonstriert habt ihr! — Wa» nun?* Volksversammlungen «inoe- rcssci'. In einer dieser Versammlungen hetzte der verantwortlich« Ne- dakteur des Rotcn Kuriers, N. Lllrodt, unverantwortlich g«g«n die Republik. Die Verocknn-q de» Rsichexräsidenien sollte, nach sein« Meinung, das Proletariat ködern. Ellrodt iprack dabet »»» dz, du» pl»m Verordnung Eberth -