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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung tn- Anzeiger für Dippolüiswalöe, Schmie-eberg u.U, ..,. ,44444»-44—4444-4 4-44444 r r Bezugspreis: Diese Woche 770000 M. mit ; Zutragen. Einzelne Nummern 125 000 M. — ? Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. r Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. t Postscheckkonto Dresden 12 548. Aellefte Zetlung des Bezirks Dieses BlaN enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft» -es Amtsgerichts und -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zeile 100 000 AL, außerhalb der Amtshaupt mannschaft 125 000 M, im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 250 000 M., Ein gesandt und Reklamen Zeile 300000 M Verantwortlicher Redakteur: Felir Iehae. — Druck und Verlag: Karl Iebne in Divvoldiswalde. Str. 206 Bekanntmachung. SteuenabLug vom Upbeikslolin. Mit Wirkung vom l. September dieses Jahres ab sind die Beträge, um die sich der vom Arbeitslohn einzubehal tende Steuerabzug ermäßigt, wie neu festgesetzt worden: mona'lkch um wöchent lich um täglich um für je ran- gefangene oder volle Arbeit« - stunden um Für den Steuerpflich- tigen und für seine zu seiner Haushaltung zählenden ,-S Ehefrau je Für jedes zur Haus haltung des Steuerpflich tigen zählende minder jährige Kind (Kinder im Alter von mehr als 17 Jahren, die eigenes Ar beitseinkommen beziehen, 360 000 86 400 UW 3 600 werden nicht gerechnet) ZurAbgeltung der nach 8 13 Abs. 1 Nr. 1 bis 7 des Einkommensteuerge setzes zulässigen Abzüge (Werbungskostenpausch- rmm 576000 SSM 24 000 s°Ä 1MM 720000 MM 30000 Die neuen Sätze finden Anwendung bei Bornahme des Steuerabzugs von jeder nach dem 31. August 1923 erfolgenden Zahlung von nach dem 31. August fällig ge wordenem Arbeitslohn. Der Steuerbetrag ist in allen Fällen auf volle tausend Mark nach unten abzurunden. Ls Mnannämkep -ippol-iswslde und Heidenau, am 3 l. August 1923. — Bekanntmachung. kmerlrmg Sep Datural- unS Zackberüge rinS^ Ser gepulste M Sen ZlenepabLng vom Aß K - MMgpbeilMn. Auf Anordnung des Herm Reichsministers der Finanzen werden mit Wirkung vom 1. September 1923 ab die Werte a) für Verpflegung, Wohnung, Heizung und Beleuch tung auf das Vierhundertachtzigfache, b) -er Deputate auf das Zweihundertvierzigfache der in Nr. 56 der Sächsischen Staatszeitung vom 7. März 1923 veröffentlichten Wertsähe, d. i. auf das Fünfzehnfache der vom 1. August 1923 ab geltenden Sähe, erhöht. Der Wert der Wohnung für Deputatempfänger in der Land- und Forst wirtschaft beträgt 18 000 M. für Unverheiratete und 36 000 Mark für Verheiratete. Die volle freie Station beträgt nun mehr für die einzelnen Gruppen der Arbeitnehmer: Gruppe I U Ul jährlich: 172 800 000-K 230 400 000288 000 000-4« monatlich: 14 400000,, 19 200000,, 24 000 000,, Die neuen Werte könne auf Grund der in Nr. 56 der Sächsischen Staatszeitung veröffentlichten Werte errechnet werden^ sie werden auch von den Finanzämtern zum Aushang gebracht. Ueberdrucke, aus denen die Werte vom 1. März 1923 ersichtlich sind, können von den Finanzämtem gegen ge ringes Entgelt, soweit der Vorrat reicht, abgegeben werden. Dresden, am 31. August 1923. Das Landesfinanzamt. Abteilung für Besitz- und Verkehrssteuern. OertlicheS und Sächsisches Dippolbitwald«, 4. September. Am Auszüge zum Abturnen des hiMen Turnvereins heute vor 25 Zähren beteiligte sich zum ersten Male auch die Damenriege. — Ein Werk barmherziger Liebe übte am Montag nachmittag ein Oberhäsltcher Gutsbesitzer aus. Lr war in der Nähe des Steinbruchs mit der Ernte eines schönen Weizenfeldes beschäftigt, als ihn einige arme Leute baten, auf seinem ungeeagten Feld« Aehren leien zu dürfen. Kaum hatte die Aehrenlese begonnen, als von allen Seil«n Kinder, Frauen und alte Mütterchen herbei kamen, um sich am Aehrenlesen zu beteiligen. Holzleserinnen liehen ihre mit Reisig gefüllten Körbe am Wegrand« stehen und beteiligten sich ebenfalls am Aehrenlesen, so daß bald 40 bis 50 Aehrenleser eifrig sammelten. Dank dem edlen Geber. Wenn der Wiederaufbau Deutschlands gelingen soll, mutz Wuchergeist werktätiger Liebe weichen. Dienstag den 4. September 1923 VS. Jahrgang — 1 Silbermark — 800 OVO Papiermark. Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Relchsbankanstalten findet vom 3. September 1823 ab bis auf weiteres zum 800 000 fachen Be trage des Nennwertes statt. — lleberfallende Früchte gelten als Früchte des Grundstückes, auf das sie fallen, sie gehören also dem Eigentümer bzw. dem Nutzberechtigten dieses Grundstückes. Solange die Früchte jedoch vom Baume und Strauche nicht getrennt sind, gehören sie dem Eigentümer bzw. Nutzberechtigten des Grundstückes, auf dem der Baum bzw. der Strauch steht. Der Nachbar ist nicht berechtigt, Früchte von überhängenden Zweigen abzuschütteln; solche Früchte, die er selbst abschüttelt, gehören ihm nicht. Der Eigentümer des Grundstückes, auf dem der Baum oder Strauch steht, ist berechtigt, die an den überhängenden Zweigen noch hängenden Früchte durch Hinüberlangen abzupflücken. Wenn das Nachbargrundstück dem öffentlichen Gebrauch dient, gehören auch die überfallenden Früchte dem Eigentümer bzw. Nutzungsberechtigten des Baumes bzw. Strauches. — Dem Kreisausschuh lag in seiner letzten Sitzung u. a. auch ein Nachtrag zur Muflkinstrumentenfteuerordnung der Stadtge meinde Dippoldiswalde vor. Danach soll die Steuer nach der Zeit der Anschaffung verschieden hoch bemessen werden. Es sollen Instrumente, die vor dem 1.. Januar 1921 angeschaffl sind, mit 80 000 M. und die später angeschafften mit 160000 M. besteuert werden. Der Kreishauptmann machte darauf aufmerksam, daß mit, der neuen Bestimmung eine neue Art der Berechnung in das ohnehin schon komplizierte Steuersystem hineingebrachk und ihre Durchführung in der Praxis auf Schwierigkeiten stoßen werde. Der offenbar angestrebte Zweck werde auch schon mit dem Reichs- vermögenssteuergesek verfolgt. Der Kreisausschuh beschloß, abzu warten, welchen Standpunkt das Ministerium einnehmen wird. Hat es keine Bedenken, ist die Kreishauptmannschaft zur Geneh migungserteilung ermächtigt. — Vom Finanzministerium wird uns mitgetetlt: Das Gesamt- ministerlum hat durch eine Notverordnung vom 30. August 1923 eine Abschlagszahlung auf die Gewerbesteuer für die ersten drei Termine des Rechnungsjahres 1923 angeordnet. Die Abschlags zahlung ist innerhalb zweier Wochen nach Inkrafttreten der Not verordnung zu entrichten; sie beträgt das 450fache der für das Rechnungsjahr 1922 festgesetzten Gewerbesteuer, wobei die durch das Gesetz vom! 24. April 1923 erfolgte Erhöhung der Steuer füö das Rechnungslahr 1922 unberücksichtigt bleibt. Besondere Steuer bescheide über den Betrag der Abschlagszahlung werden nicht zuge- stellt, es wird lediglich durch öffentliche Bekanntmachung zur Ab schlagszahlung aufgefordert werden. Wird die Abschlagszahlung nicht fristgemäß entrichtet, so ist für jeden der Fälligkeit der Ab schlagszahlung folgenden angesangenen Kalendermonat ein Uschlag -von 50?L der rückständigen Abschlagszahlung zu zahlen. Für die Ausübung einer wissenschaftlichen, künstlerischen, schriftstellerischen, unterrichtenden oder erziehenden selbständigen Tätigkeit ist die Ab schlagszahlung nur dann zu entrichten, wenn diese Tätigkeit nach 8 4 Aos. 2 des Gewerbesteuergesetzes gilt. Besonderheiten gelten für die Gewerbe, deren Steuerpflicht vor dem 1. April 1923 bzw. vor dem Inkrafttreten der Notverordnung weggefallen ist. — Der Reichsminister der Finanzen hat den Umrechnungssatz für die Landabgabe für die Zeit von Sonnabend den 1. September bis Freitag den 7. September auf 1290000 festgesetzt. — Der Handlungsgehilfe Max Johannes Hänig, geboren 1894 zu Lhcmnitz-Altendors, mehrfach vorbestraft, muhte sich wegen einer großen Anzahl im Rückfalle begangener Betrügereien und wegen Urkundenfälschung vor der fünften Strafkammer des Dresdner Landgerichts verantworten. Der Angeklagte ist Kriegsbeschä digter, er bekommt eine Teilrente und Hot, um seine mißliche Lage aufzubessern, eine ganz besondere Art Betrügereien verübt. In der Zeit vom Dezember vorigen Jahres bis Mai 1923 erschien Hänia iy zahlreichen Lebens- und Genußmittelgcschäften, legte gefälschte Rentenquittungen vor und gab an, er habe wegen Schalterschluß seine Gebührnisse nicht empfangen können. Auf diese Weise erlangte er unter Hinterlegung der betreffenden ge fälschten Bescheinigung in vielen Fällen Lebens- und Genuhmittel, meistens Brot, Gebäck und Zigaretten, ausgehändigt. Obgleich die Behörden mehrfach in der Presse vor diesem Betrüger gewarnt hatten, fielen immer wieder neue Geschäftsleute darauf hinein. Rund 60 derartige Betrugsfälle standen unter Anklage. Eine ganze Anzahl der geschädigten kleinen Ge schäftsleute waren nur deshalb hineingefallen, weil sie die Zeitung ganz abbestellt oder mit mehreren Personen zusammen gelesen haben. Dadurch bekamen sie die behördlichen öffentlichen Warnungen teils gar nicht oder zu spät zu lesen. Von den über 60 Fällen zog das Gericht 7 heraus, tn denen die Voraussetzungen der letzten Amnestie für Vergehen aus Not nicht zu treffen. Das Landgericht erkannte unter Zubilligung mildernder Umstände auf nur sechs Monate Gefängnis Gesamtstrafe und Aberkennung der bürger lichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren. Quohren. Das goldene Ehejubiläum konnte am Fretag hier der Berginvalid Heinrich Arnold mit seiner Ehefrau begehen. Frauenstein. Mit dem Fahrrad tödlich veruMückt ist am Sonnabend nachmittag auf der Staatsstsaße Frauenstein—Klein- bobritzsch der Zimmermann Otto Günzel aus Burkersdorf bei Frauenstein. Günzel, der an zeitweiligen Sckwlndelanfällen litt, hat jedenfalls auf der steilen Straße die Gewalt über sein Rad j verloren und ist mit aller Wucht gegen eine Telegraphenstange angefahren. Die vollständige 'Zertrümmerung der Schädeldecke hatte den sofortigen Tod zur Folge. Dresden. Ministerpräsidnt Dr. Zeigner veröffentlicht in der Staatszeitung eine lange Erklärung mit Dokumenten, worin er dem Reichswehrminister Dr. Gehler wissentliche Unwahrheit vor wirst und seinen Rücktritt erneut fordert. — Zum Direktor des Staatlichen Kunstgewerbemuseums tn Dresden anstelle von Professor Dr. Berling, ber am 1. Oktober tn den Ruhestand tritt, ist Dr. Wolfgang Balzer, wissenschaftlicher Beirat an den Städtischen Bücherhallen zu Leipzig, ernannt worden. — Am Sonntag stürzte beim Klettern am Falkenstein in der Sächsischen Schweiz ein Dresdner Arbeiter ab und wurde mit inneren Verletzungen nach Dresden befördert. — Am Sonnabend nachmittag hatte sich der 11 Jahr« alt« Sohn eines Kaufmanns an ein Lastaulomobit angehüngk und war beim Abspringen unter den Anhänger geraten. Die Räder waren ihm über die Brust gerollt, was seinen sofortigen Tod herbeiführte. — Am Freitag abend wurde in einem Teiche im Poisenwalde eine Frauenleiche gefunden. Es handelt sich um eine in Deuben in der Bergstraße wohnhafte verheiratete 33 jährige Frau, die sich am Dienstag vom Hause entfernt halte. — Zu der von der «Deutschen Allgemeinen Zeitung' kürzlich von der sächsischen, dem Ministrpräfldenten Dr. Zeigner nahe stehenden Presse mit so auffälligem Temperament dementterken Meldungüber Verhandlungen zwischen dem Berliner sozialistischen Führer Wels und Dr. Zeigner erfährt jetzt der Telunion-Sachsen- dienst von gulunterrichteter Seite: Seitens der Berliner Fraktion der VSPD. und der anderen in Bettacht kommenden Stellen waren Reichstnnenminister Sollmann und Reichstagsabgeordneter Wels nach Dresden entsandt, um der sozialistischen Fraktion des sächsischen Landtages usw. die ernstesten Vorhaltungen über die in Sachsen unter dem Regime Zeigner herrschende prokommunistisch« Politik zu machen. Der im Fraktionszimmer der VSPD. im Land tagsgebäude stattgehabtrn Sitzung wohnten auch Ministerpräsident Dr. Zeigner und einige Minister sowie mehrere Mitglieder der Siebener-Kommission bei. Seitens der Berliner Herren wurde unzweideutig und in scharfer Form zum Ausdruck gebracht, daß «S nicht angehe, daß zu einer Zeit, in der die sozialistische Reichs tagsfraktion mit ihre besten Leute in das Reichskabinett beordert habe und eine auf politische und wirtschaftliche Gesundung des Reiches abzielende Politik treibe, von einer Landesregierung eine der Äeichspolitik scharf entgegenstehende Politik betrieben und so die Stellung der Vier dem Kabinett Stresemann angehörenden sozialistischen Minister erschüttert und ein« zum Ziele führende Arbeit hinterkleben werde. Ls fei ein unmöglicher Zustand, daß di« Reichs- und die preußische Landesregierung energisch gegen die reichsfeindlichen Auswüchse der KPD. mit allen gesetzlichen Mitteln (Haussuchungen, Verhaftungen usw.) vorgehe, um einer Durchquerung der auf Verständigung, Ruhe und Gesundung ad. zielenden Äeichspolitik vorzubeugen, die sächsische Regierung ader den Wünschen der KPD. in einer Weise nachgebe brw. entaegen- komme, die unabsehbare Konsequenzen zur Folge haben müsse. — Wie nie bei derartigen Aussprachen kann von protokollarischer Festlegung oder gar von Beschlüssen auch diesmal nicht gesprochen werden. Nur soviel kann gesagt werden, daß Persönlichkeiten, wie Eollmann und Wels, nicht ohne «Resultat' nach Berlin zurück- gekehrt sind. — Ministerpräsident Dr. Zeigner sprach am Freitag in einer Versammlung der sozialistischen Parteifunktionäre und Betriebs vertrauensleute in Dresden über die politische Lage. Ueber die säch sischen Verhältnisse sagte er u. a.: Die Regierung sei den Kommu nisten sehr weit enkgeaengekommen, aber leider spekuliere ein Teil der Führer auf das Tohuwabohu. Trotzdem drohe die schwerst« Gefahr nicht von dieser Seite, denn man habe die Masten hinter sich. Zeigner lehnte dann eine Koalition mit den Bürgerlichen in Sachsen ab. Die Politik der Sozialdemokraten in Sachsen müsse in den bisherigen Bahnen weitergehen. Sie müßten eine Klärung der Verhältnisse der Reichswehr zur Republik erzwingen, st« müßten ferner die Politik der großen Koalition im Reiche stützen, so lange diese mit aller Entschiedenheit die Macht des Staates gegenüber den großen Wirtschaftsverbänden durchsetze und di« Interessen der immer mehr wachsenden proletarischen Schichten in den Vordergrund stelle. — Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Dresden hat stchnach einem Bericht des öffentlichen Arbeitsnachweises tn der Woche vom 25. bis 31. August weiter verschärft. Der Zugang an Arbeit suchenden hat in unverminderter Stärke angehatten, so daß die seit Bestehen des Arbeitsnachweises höchste Ärbeilsuchendenzahl er reicht worden ist (22 746). Offene Stellen wurden nur ganz ver einzelt gemeldet. Ihre Besetzung blieb ohne Einfluß auf das An wachsen der Arbeitslosigkeit. Freiberg. Die Demonstranten vom Freitag erschienen Sonn abend vormittags wieder vor dem Landgerichtsgebäude und stellten die Forderung. Mende herauszuaeben, was wiederum von der Staatsanwaltschaft abgelehnt wurde. Darauf entfernten sie sich anscheinend. Von Dresden war Regierungskommissar Rudolph erschienen, der den Strafgefangenen Mende im Auto nach Dresden abtransportieren wollte. Gegen '/, 2 Ahr, kurz bevor der Kraft wagen das Landgerichtsgebaude verlasten wollte, stürmten die Demonstranten auf ein gegebenes Zeichen hin auf das eiserne Tor, überkletterten dies zum Teil und rissen es dann auf. Dann stürzten sie sich auf den Kraftwagen, in dem sich Mende befand. Dem be gleitenden Beamten wurde Mende entrissen. Die Demonstranten nahmen dann Mende auf di« Schulter, kugen ihn auf dem Ober markt herum und zogen dann schließlich mit ihm nach der Union. Leipzig. Was bei der fortgesetzten rapiden Steigerung der Fahrpreise erwartet wurde, ist jetzt eingettoffen. Am Freitag hat die Hälfte des Straßenbahnpersonals die Kündigung erhalten, und zwar rund 1400 Mann vom Fahr- und Werkstättenpersonal. Die große Zahl der Kündigungen läßt darauf schließen, daß man noch mit einer weiteren Einschränkung des Betriebes rechnet. Die Hoffnung der Direktion auf ein gutes Messegeschäft hat sich auch nicht erfüllt, denn die Mehbahnen waren, mit Ausnahme der nach der Technischen Messe verkehrenden Linien recht schwach besetzt. Wenn es so weiter geht, dann wird wohl mit der nächsten Tarif erhöhung das Schicksal der Straßenbahn besiegelt sein. — Am Sonntag nachmittag wurde ein Motorradfahrer aus Leipzig, der sich von einer Tour auf dem Heimwege befand, zwischen Zöbigker und Gautzsch ohne ieoen Grund angehalten und mit Schlägen traktiert, so daß er nicht unerhebliche Verlehunaen davongetragen hat. Angeblich ist vorher in der Gegend geschossm» worden, wofür man den Motorradfahrn fälsch! Erweise verant wortlich gemacht hat, er hat mit der Sache nicht das geringste zu tun. , Mittweida. Ermittelt und zur Anzeige gebracht ward« ein Postschaffner beim hiesigen Postamt, der dringend verdächtig ist. Briefe mit Geldtnhalt geöfsnet und untersch agen, sowie auch Wertpaket« an sich genommen zu haben. In seinem Besitz fand man zahlreiche Devisen aller Länder vor. Plauen Polizeiobersi Dr. Schützinger wollte am Freitag hier über Republik und Faschismus' reden. Die Besucher mußten jedoch'umkehren, da, wie es hieß, im letzten Augenblick der Redner telephonisch von der Regierung nach Dresden zurückberufen worden war.