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ächsische Elbzeitung Tageblatt für bas Elbgebirge ochenbeilagen: Unterhaltung und Wissen, Vas Unterhaltungsblatt Aum wochenen-e, Illustrierte Sonntagsbeilage Vas Leben im Sil- Bad Schandau, Mittwoch, den 22. Januar 1941 85. Jahrgang r. 18 e Säcbstkke <klb,eUung enthält öle amtlichen vekanntmachungen beo vürgermelstero zu vab Schandau und beo Zlnan,- achto Sebnitz. L) eimat Geltung für Bad Schandau mit seinen Grtoteklen Sstrau und Uostelwih und die Landgemrinden llkendorf, Gotzdorf mit Nohlmühle. Nlelnglehhübel, Nrippen, Lichtenlmln, Mittelndorf, Vor^Lorf, Brossen, Nathmannodorf, einhardtodorf, Schmilka, Schdna. Oruck und Verlag r Sächsische Elbzeltttno, Ulma Hieke, Inh. Walter Hieke, vad Schandau, tulkenstrahe 1Z4, §ernrus22. Vostsi,eckkonto: Oreodcn 33)27. Girokonto: vad Schandau 3412. volkobank Bcd Schandau SSO. esHästozeit: wochentags 8—12 und 14—18 Uhr. Zlnnahmeschlulj für Anzeigen 10 Uhr, Zamlllenanzeigen 11 Uhr norm. Oie Sächsische Elbzeitunsi erscheint an jedem Wochentag nachmittags 4 Uhr. vezugoprelo: monatlich frei Hnuo 1.85 N)N. (einest. Botengeld), für Selbstabholer monatlich 1.05 NM., durch die Bost 2.-NM., zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 1oNpf-, mlt Illustrierter 15Npf. Nichterscheinen einzelnerNummern «.Beilagen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus^eitungolleferung «.Erfüllung von Anzeigenaufträgen. Anzeigenpreise: Oer Naum von 1 mm Höhe und 46 mm Breite kostet 7 Nps., im Ce>ltcil 1 mm Höbe und oo mm Breite 22,5 Npf. Ermäßigte Grundpreise Nachlässe und Bellagcngebühren lt Anzelgenpreioliste. Erfüllungoort Bad Schandau. Keindflug heißt Kampf! Adolf Hitler: Die Tapferkeit des deutschen Mannes war zu allen Zeiten über jedes Lob erhaben NdZ 22. Jan. (P. K.) Ein Jahr stolzester Bcwäh- rnng der deutschen Wehrmacht liech hinter uns. Die junge Luft- wafjc des nationalsozialistischen Deutschland hat in diesem Frei- hcilskamps Lcistuuacu vollbracht, wie sic in der Wellchschichte noch nicht da waren. Das deutsche Volk mit sciucn Soldaten hält die Zukunft Europas iu sciucn Händcn und damit die Hosfnungcn der gepimtcu zivilisierten Welt siir eine iicue und bessere Zeit. Wir deutschen Soldaten der Luftwaffe stchcn mit starker Zu versicht an der Schwelle desKricgszahrcs NU1. Wir werden mit den zuverlässigen Maschinen, die uns die Heimat gab, den Feind stellen und die Opfer auf uns nehme», die dieser Kampf crsor- dcrt. Herrliche Siege und Erfolge haben wir bereits errungen — aber wir haben auch gute und beste Kameraden verloren. Sie sind unser Vorbild, ihr Geist lebt weiter und aus der Heimat drängen sich die jungen Jahrgänge in großer Zahl, um mitzn- hclfcn, bis der (Gegner endgültig besiegt ist. Während meines kurzen Aufenthaltes in der Heimat um die Jahreswende find mir unzählige Fragen über den Krieg gestellt worden. Es kann nur immer wieder daran erinnert werden, daß unser Führer in seiner Ncujahrsbotschaft verheißend die Worte sprach: „Das Jahr 1911 wird die Vollendung des größten Sieges unserer Geschichte bringen!" Wir Frontsoldaten glauben daran, denn wir kennen unseren Führer, für den wir kämpfen, wir kennen unseren Gegner und wir kennen unsere Kraft. Der Sieg gehört uns! Im selbstbewußten Vertrauen auf unser scharfes Schwert kann das deutsche Volk den Endsieg über den britischen Löwen erwar» tcn. Wir Flieger kennen den Kamps, wir wissen auch, daß er schwierig ist. Wir haben aber noch nie von der brennenden Insel, von den Tragödien, die sich da draußen zwischen Leben und Tod beim Vombcnhagcl auf England abspiclcn, in unsere» Briefe» oder i» der Heimat etwas erzählt. Das fliegende Personal nnse- rer Luftwaffe trägt die seelischen Eiiidrückc in sich. Diese Män ner haben vom Nordkap bis zur spanischen Küste das Deutsche Reich von allen Seite» vor jeder ernslliche» Störung durch den Feind bewahrt, uud sie haben in nervenaufreibender Pflichterfül lung die Hauptlast des Kampfes auf sich genommen. Die Sicher heit DcutjchlandS ist heule unantastbar. Der deutsche Flieger will der Heimat alle Sorgen nehmen, damit ^ic frei bleibt von see lischer Belastung. Darum seid diesen Soldaten dankbar. Die persönlichen Opfer der fliegenden Besatzungen im Kampf um eure Sicherheit ind schwer! Nur wir Kriegsberichter konnten der Heimat das Erleben an der Front wahrheitsgetreu vermitteln. Leider war cs aber auch nur ein Bruchteil vou den Leistungen unserer Flieger, die in vie len Stunden, bei gutem uud bei schlechtem Wetter mit ihren Kamvfmaschine» über England und seinen Ruincnstädten hcrum- braufcn, dabei Millionen Kilogramm Bomben in schwerstem mas sierten Flakfeucr abwcrfcn oder in finsterer Nacht Minen lege». Noch nie hat die Heimat gesehen, wie die Maschinen nach der Rückkehr dieser Kameraden beschaffen sind, wie oilmals unzählige Einschüsse und Flaktrcfser nur noch unter schwierigsten Verhält nissen eine Rückkehr gestatteten. So mancher brave Kamerad, dem wir vor dem Abslug noch schnell die Hand schüttelten, wird da wt aus der .Kanzel getragen. Das ist das stille Heldentum, von dem die Heimat ucbcu den große« Siegen und Erfolgen nichts weiß. Wie ungeheuer groß auch die Nervenbelastung eines Jagdfliegers ist. der nach einer Anzahl Abschüsse scindlichcr Maschinen heim- kcyrt, vermag nnr der Frontflicger zn bcnrteilcn. Aber die Hci- matfrout und unsere Jugend sollen cs wissen! Wieviel inner liches Empfinde» ist manchmal zu überwinden, wenn der Befehl den vollen Einsatz eines jeden Fliegers verlangt. Denn auch der Feind hat tüchtige Männer, die im Kriegsfall) geübt sind. Der Kampf nm die Vollendung unseres Sieges muß auch beim Lesen der großen Heldentaten unserer Flieger in der Heimat richtig verstanden werden: Vor jedem Sieg steht der K a mPf! Er tritt an unser fliegendes Personal ans jedem Feindflug heran. Wir Kriegsberichter, die wir mit den Kamera den der Luftwaffe täglich iii die Maschinen steigen und die Ku- gcln Pfeifen, die Granaten krepieren und die Bomben rauschen hörten, können der Heimat und unserer Ingcnd nur den einen Rat geben, die Schwere des Kampfes nicht zu unter schätzen und neue E r s o lg s m c l d u n g c n nicht gleich gültig zu lesen. Jeder Sieg will errungen sein, und zwar mit ideelle», materielle» und persönliche» Opfer»! Daz» gehört »ich! mir der Kamps mit dem Fci»dc i» der L»st, der sich ost- mals tapfer zur Wehr setzt, sonder» auch die unermüdliche und gewissenhafte Arbeit zwischen den Kamplstnndcn am Liegeplatz der Maschinen. Das Einhängen der Bomben verlangt Kraft und Ucbung. Nnr wenn das alles in engster Zusammenarbeit zwi- chen dem fliegenden und Bodenpersonal, Monteuren, Waffen- nnd snnkwarte» bestens klappt, kann die Maschine gefechtsbereit und tartklar sich zum nächsten Flug gegen England erheben. Der L1krieg ist heute bereits eine Wissenschaft! Seine einzelnen Schlachten sind Etappen auf dem Wege znm endgültigen Sieg. Während die Kraft der deutschen Luftwaffe täglich wächst, schreitet mit jedem Schlajs die Zertrümmerung des Gegners stär ker nnd uminfhaltsamcr fort. Wenn unser Kamps auch schwer ist — gegen England ist er so gut wie entschiede». De» Zeitpunkt des Niedcrbrnchs Englands kann das deutsche Volk in Rnhe und Vertrauen auf seinen Führer und seine Flieger abwartcn. Denn dieser Krieg ist, und das kann wiederum die ganze Welt als Er kenntnis ans ocn Ergebnissen des Jahres 1!>K) in das begonnene Jahr des endgültigen Sieges mit hinübcrnchmcn: der End punkt einer Revolution! Sie wurde durch die Front der braunen uud feldgrauen Soldaten Adolf Hitlers gewonnen. Kriegsberichter Oskar Lachmann. Die schnellste Nachrichtenübermittlung (NAZ., Ri.) ist für jede Zeitung eine Grundvoraussetzung, die ihr allein die Möglichkeit gibt, ihre Leserschaft über alle Begebenheiten lau fend aktuell zu unterrichte». Durch die kürzlich erfolgte Einführung des Siemens-Hell Schreibers dürfte dieses Erfordernis endgültig erreicht sei». A u s d r a h t l o s e m W e g e erhält nunmehr auch die Sächsische Elbzcitung von der Berliner Zentrale des Deutschen Nachrichtenbüros (DNB.) laufend das Nachrichteumatcrial und ist somit in der Lage, bis zum technisch lctztmöglicheu Zeitpunkt »och die neuesten Berichte berücksichtigen zu könne». Das deutsche Zeitungswesen hat durch diese Fcruschreibanlage eine weitere. Verbesserung erfahren, die ihm mehr noch als bisher die Möglichkeit gibt, seine wichtigen Aufgaben zn erfülle». — Wir sehe» hier die Anlage in Betrieb. Rechts der drahtlose Empfänger and daneben der Presseschrciber System Siemens-Hell. Deutlich sieht man de» herauSspulcmdeu Textstreifeu, der über die Schreibmaschine ge führt ist. um ei» leichtes Abschrcibe» zu ermöglichen. Unten eine verkleinerte Schriftprobe des Textstrcifeus. In jeder Minute schreibt der Hcllschreibcr etwa 8t) Silbe» »e»esle» Nachrichten Materials. Der Papierstreife» läuft mit einem Tempo von etwa 51 Meter in der Stunde ab. Der Hcllschreiber arbeitet selbständig, d. h. er schaltet sich ohne jede Bedienung von selbst ein nnd aus. Natürlich muß er dauernd „gesteuert" werde», wie der Fachmann sagt. Ein Wunderwerk der Funktechnik, das Schreib Maschinenschrift aus dem Aether holt ohue Tasten und Type»! — Wer hätte das »och vor wenige» Jahren für möglich gehalten! Luftaufklärung über England und dem Atlantik fortgesetzt Fliegerhorst erfolgreich bombardiert — Schwere Treffer auf feindliches Handelsschiff — Kampfstaffel Haupt mann Daser versenkte über 145 MIO BNT. Berlin, 22. Januar. Tas Oberkommando der Wehrmacht j gibt bekannt: Die Luftaufklärung über England und dem Atlantik wurde auch gestern fortgesetzt. Hierbei belegten Kampfflugzeuge tricgs- wichtigc Ziele in Loudon nnd Südost-Eugland, darunter einen Fliegerhorst, erfolgreich mit Bomben. Ein feindliches Handels schiff erhielt westlich Irlands so schwere Bombentreffer, daß die Besatzung das Schiss verlasse» mußte. Ei» hcrbcicilcildcr Hoch- sccschlcppcr wurde versenkt. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Bei Angriffe» gegen die britische HandclSschisfahrt versenkte die Kampfstaffcl des Hauptmanns Daser bisher 115 200 BRT. Hieran ist Hauptmann Daser selbst mit 57 00l) BNT. beteiligt. Außerdem wurde von dieser Staffel eine große Zahl von Han delsschiffen beschädigt. Neues britisches Verbrechen gegen das Völkerrecht Italienisches Rot-Kreuz-Flugzeug abgcschossen R o in, 22. Ian. Die britische Luftwaffe hat sich, wie ein an die nordafrikanische Front entsandter Sonderberichterstatter der Agcnzia Stefani schreibt, eines neuen Verstoßes gegen die Regeln des Völkerrechtes schuldig gemacht, indem eine Hurricanc ein italienisches Rotes-Kreuz-Flugzeug, das Verwundete ans Tobruk holen sollte, über dem Meer abschoß. Die Besatzung des britischen Flugzeuges habe, wie auch Radio London gemeldet hat, die Abzeichen des Sanitätsflugzeuges deut lich erkannt, aber „Verdacht hinsichtlich seiner Tätigkeit" gehabt und es deshalb abgefchossen. lieber den Verbleib der Besatzung (ein Arzt, ein KrnnkeMvärter, zwei Flugzeugführer, zwei Bord mechaniker) sei nichts bekannt. Die Handlungsweise der britischen Luftwaffe sei umso verwerflicher, als vor wenigen Tagen erst ein italienisches Sanitätsflugzeug drei Insassen einer bei Ancnath zur Landung mitten in der Wüste gezwungenen Blenheim gerettet habe. Der zivilisierten Welt bleibe eine Beurteilung einer so »n- ritterlichcn nnd den Gesetzen des Kriegsrcchtes widersprechenden Handlnngswcisc, wie cs der Abschuß dcs italicnischcu Flugzeuges durch die Eiigläudcr darstcllc, überlassen. Eine einheitliche Front von Narvik bis Neghelli Weitere römische Stimmen zum Fiihrer-Trcfsen Rom, 22. Iau. Das Treffen zwischen dem Führer und Mns- olini gibt auch am Mittwoch noch der römischen Presse das Ge- icht. Das Echo ans aller Welt wird rcgistiert und dabei auch lervorgehoben, zu welche» phaiitasicvolle» Vermutungen die Presse verschiedener Länder sich infolge der lakonischen Kürze der amt lichen Verlautbarungen veranlaßt gesehen hat. Diesem ganzen Geschwätz in Rundfunk und Presse habe man, so stellt „Giornalc d'Italia" fest, nur die ganz einfache Wahrheit des Satzes cntgcgcnzuslellen: „Wo man den Feind trifft, wird gemeinsam der Kampf geführt." Das Thema der regel mäßig sich wiederholenden Besprechungen könne sich je nach der Kriegslage ändern, aber alle Treffen der beiden Führer brach - tcn nur eines znm Ausdruck: die Gemeinsamkeit dcs Kampfes, die schon vor dem Eingreifen Italiens in den Krieg vorhanden gewesen sei. Diese Gemeinsamkeit habe sich schon abgczeichnet, o schreibt „Tcvere", als beide Völker sich nach einem gemein- amen Ziel ausrichtcten. Seit Deutschland die militärischen Be timmungen des Versailles Vertrages aktiv zn bekämpfen begann, habe Italien an der Seite Deutschlands gestanden. Bon der Rück gewinnung der Wehrhoheit im Rheinland bis znr Massenauf nahme seitens Italiens im Inni 191t) und bis zu den gemein sam unternommene» Luftangriffe» a»f Malia habe sich die dentsch-italienische Schicksalsvcrbundcuheit bewährt. Es sei eine einheitliche Front von Narvik bis Neghelli, und cs sei cin einheitlich ansgerichlctcr Krieg gegen den gemeinsamen Feind. * Die Begegnung der beiden Führer der Achse beherrscht auch am Mittwoch daü Interesse der italienischen Ocffentlichkeit und Presse, wo man betont, daß „der eiserne Block der Achsenmächte erneut den einheitlichen Charakter des Krieges gegen England bestätigt". * Am vorletzten Tag der Grillparzer-Woche in Wien gastierte die Berliner Volksbühne mit des Dichters Trauerspiel „Mcdca" am Deutschen Volksthcater. * Der japanische Außenminister Matsnoka unterstrich in einer großen Rede im Reichstag das Ziel der japanischen Außenpolitik, allen Völkern der Welt den ihnen znstehcndcn LcbenSraum sicher- zustcllcn. Das Ziel dcs Dreimächtepaktes sei nichts anderes als die Verwirklichung dieses großen Ideals. * Wie über Ncwyork aus London gemeldet wird, teilte der Unterstaatösckrctär im Außenamt Butler im Unterhaus mit, daß Englands Bemühungen zur Verbesserung der Beziehungen mit Sowjctrttßland seit Oktober vorigen Jahres zum Stillstand gekommen seien. Moskau sei seinerzeit auf die englischen Vor schläge nicht eingcgangcn und seitdem sei man nicht wcitcrgr- kommen. * Nach langem Suchen Ist cs einer Rcttungskolonnc gelungen, die zwei weiteren Opfer der in den Freiburger Alpen »icdcr- gcgangcnen Lawine zu bergen. * Bei Brincola (Spanien) lösten sich von einem Güterzng 11 Wagen, darunter 5 Pctrolenmtankwngcn und raste» auf abschüs siger Strecke rückwärts. Bei der Ortschaft Zumarraga entgleisten sic. 80 Touucn Brennstoff ergossen sich ans de» zertrümmerten Wagen ans die Straßen, geriete» in Brand nnd vcrnrsachtcti be deutenden Sachschaden.