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Nummer 241—38. Jahrs »kW«I«i I «al «SchenINch, v»»üg»p««i» durch IrSger elnlchk. « Pf-, -i«. «0 Vlg. liLgerlaha 170; durch dl« Poft l-70 «InIchllebUch «»ftllberwetsungqebllhr, PljllgUch I» Pf». Poft-Bestellgeld. Tlnj«l-K«. 10 PkS. Sdniradeird- und 8«stlai»-N«. ik Vs». UbbesteNungeu mllN«» loillesten, «In, Woch« »«r «blaus d« «e,ug«^U Ichrlsillch bet« ««'la, «lngrgan,«, lein. Unl«i« »grf«, k«l« «dbepellunge» «nl-eienne-»«». «erlogsorl Dresde». Anzelgenprell«: dl, lleoMg« H mm dr«ll< geil» I Pf,; >Sr FamINenan;eIg«n » «I, 81« Platzwünlch« llnn«» «U KIiu L«w»h« Ktß««. volksseuuns SchrtftleUrm»: Dee»d«>r.s., PotKrstratz, 17, 8«n>ruf »711 «. riou <v«lchllst»ft«ll», Druck und «erlaq: Terrnaui« virchdruck«r«l und Verlag LH. Md «. Winkl. PoNerstrah, 17, 8«n>«*s V0U, Pastlchtck: M. MS, Bank: «adkdanl Dr«^«n X«. «7S7 Freilag, 13. Oklober 1939 8m Fall, va, HSH«r,r Tewalt. verdat, etntielender Vetrled*» PScungen hat de« v«t!eh«r »er vierbunglreldend« ktm Anspruch«, lall» dt» gettun, tn beschiZnUem Umsang«, v«- splltet oder nicht «rlchetnt. Srlül»,n,,a«t ll D««,da» Lhamberlain schlägt Friedenshand ans Das Nein -er -emokraiifchen Kriegshetzer In seiner Rede vor t>em Reichstag am 6. Oktober hatte der Führer erklärt: „Mögen diejenigen Völker und ihre Führer nun das Wort ergreifen, die der gleichen Auffassung find. Und mögen diejenigen meine Hand zurückstotzen, die im Kriege die bessere Lösung zu sehen glauben." Englands Ministerpräsi dent hat angesichts dieser Alternative seine Entscheidung ge troffen. Er hat die vom Führer gebotene Friedenshand zurück- gestotzcn. Chamberlains „N e i n", das wissen wir, ist nicht der Aus druck der wahren Meinung des englischen Volkes. Auch das englische Volk will den Frieden, wie ihn alle Völker Europas wollen. Nur die Kriegshetzer und Kriegsgewinnler in England, die von einer Verlängerung des Blutvergießens sich Riesengewinne und fette Dividenden erhoffen, sind für den Krieg. In ihrem Namen hat Chamberlain gesprochen. Als ver antwortlicher Ministerpräsident Englands hat er aber zugleich das britische Imperium mit der Schuld an der Fort setzung des Krieges beladen. Eines Krieges, dessen Be ginn ja auch einzig und allein die englische Regierung verschul det hat. Vorsorglich hat Chamberlain in seiner Rede versucht, diese Schuld am Ausbruch des Krieges von sich abzuwälzen. Er hat behauptet, Deutschland hätte die Friedensvermittlung Musso linis in jenen entscheidenden Tagen abgelehnt. Diese Behaup tung stellt die Wahrheit geradezu auf den Kopf. Nicht Deutsch land. sondern England ist es gewesen, das Mussolinis Vermitt lung abgelehnt hat. London hat auch damals sein „Nein" ge sprochen — ebenso wie es jetzt sein „Nein" gegenüber dem Friedensangebot des Führers wiederholt hat. Frankreich ebenso wie Deutschland hatten Mussolinis Angebot zugestimmt — die britische Antwort aber war das an Deutschland gerichtete Ultimatum! Hinter Chamberlains „Nein" steht der Vernichtungs wille der englischen Kriegshetzer. Sie wünschen kein blühen des und mächtiges Deutschland, sondern nur ein zerstückeltes, ohnmächtiges Deutschland, in dem nach jenem in Versailles gesprochenen Wort „zwanzig Millionen Deutsche zuviel" sein würden. Mit dem Worte wenden sich diese Hetzer nur gegen die deutsche Regierung — mit der Tat aber streben sie nach der Zerstückelung und Vernichtung des deutschen Volkes. Das ist der Sinn des „Nein", das Chamberlain im Auftrage der Kriegshetzer gesprochen hat. Das deutsche Volk wird ihm und seinen Hintermännern die gebührende Antwort geben. Oie Neutralen zu -er Ltnterhaus-Crklärung Moskau, 13. Oktober. Die gestrige Rede Chamberlains im Unterhaus wird in hiesigen politischen Kreisen absolut negativ beurteilt. Zwar hatte man hier von Anfang an damit gerechnet, dass Chamberlain das Fricdcnsprogramm und die Warnungen Deutschlands und der Sowjetunion in den Wind schlagen würde: die fadenscheinigen Argumente des englischen Regierungschefs werden jedoch jetzt als ein endgültiger Beweis dafür angesehen, dass iu der Politik der Westmächte das verantwortungslose Spiel der Kriegshetzer und die verbreä-criscl-en Pläne des Finanzkapi tals, das an der Fortsetzung des Krieges interessiert sei, nun mehr endgültig die Oberhand gewonnen haben. Im übrigen l»e- urteilen die hiesigen Kreise die für England nunmehr geschaffene Lage als sehr ernst und rechnen damit, das) die Völker Englands und Frankreichs bald die Folgen der iniransigenten Kricgspoli- tik der Regierungen zu spüren bekommen könnten. Die verantwortungslosen Erklärungen Chamber lains haben in Japan allgemeine Enttäuschung und Ableh nung hervorgcrufen. In politischen Kreisen-Hat der Mangel an klarer Beweisführung in den Reden Chamberlains und Dala- diers angesichts der unmißverständlichen Vorschläge Deutschlands stärkstens befremdet. ch Die Chamlrerlaln-Nede wird van der spani schen Presse in einem kurzen Auszug gebracht, wobei allgemein die Ablehnung des deutschen Friedensprogramms sestgestellt wird. Auch die mexikanische Presse meist in ihren lleber- schriste» allgemein daraus hin, -atz Chamberlain keine» Frie den will. * In der jugoslawische Oeffentlichkcit hat die Rede den Eindruck verstärkt, das) England unter allen Umständen und mit allen möglichen Vorwänden ein starkes Deutschland vernichten will, wobei ihm jedes Mittel recht ist. .Chamberlain lehnt Verhandlungen mit Hitler ab", lautet die riesige Schlag zeile der „Vreme". * Auch die ungarische Presse sieht die Unterhauserklä rung als eindeutige Zurückweisung der deutschen Bereitschaft zum Frieden an. Oie Ne-e -es briiifchen Premierministers Amsterdam, 13. Oktober. Am Donnerstag nachmittag gab der englische Ministerpräsident vor dem Unterhaus seine nngekiindtgte Antwort aus den Friedensvorschlag des Führers. Chamberlain begann seine Ausführungen mit der Ankündigung, datz er auf die Rede des Führers, nachdem Be ratungen mit den Regierungen der englischen Dominien und der französischen Republik stattgefunden hätten, nun die Stellung der britischen Regierung klarmachcn müsse. Nach dem er zunächst rückblickend alle lügenhaften Argumente und Fälschungen der politischen und diplomatischen Vorgeschichte des Konfliktes nochmals mit der bekannten englischen Arroganz wiederholt und heuchlerisch behauptet hatte, datz England nicht um Irgendeines rachsüchtigen Zweckes willen in den Krieg ge zogen sei, sondern lediglich zur Verteidigung der Freiheit, und einem Frieden zustrebe, der keinen unsichere» Waffenstillstand, sondern eine Beseitigung der „ständige» Drohungen" bringen müsse, wies er unter herausfordernden Beleidigungen Deutschlands die dargcbotene Friedenshand des Führers zurück mit den Worten: „Was einer solchen Frlcdensregelung im Wege steht, ist die deutsche Regierung und die deutsche Regierung allein." Chamberlain ging in seiner Heuchelei so weit, zu behaup ten, Deutschland habe ein Vermittlungsangebot Mussolinis abgelehnt, während in Wirklichkeit alle Welt weitz, datz England cs war, das den von Deutschland bereits angenommenen Vcrmittlungsvorschlag des Duce sabotierte. Aus den großzügigen und von wahrhafter Verantwortung gegen über den Völkern Europas getragenen Fricdensplan des Füh rers hatte Chamberlain nichts anderes zu erwidern als die zynische Absage: „Friedensbedingungen, die damit anfangen, das) man dem Angreifer verzeiht, können nicht annehmbar sein." Die von höchst realpolitischen Erwägungen getragenen, konstruk tiven und präzisen Vorschläge des Führers bezeichnete er unter Verfälschung der Wahrheit als „vage und unsicher", da sie keine Andeutungen für die Wiedergutmachung -es — wie Chamberlain sich ausdrückte — „Unrechtes an der Tschecho- Slowakei und Polen" enthielten. Chamberlain scheute sich nicht, diese abgedrosci-enen Phrasen aufs neue vorzubringen, obwohl er wie jeder andere weis), -atz die Tscheche! durch einen freiwillig abgeschlossenen Staatsvertrag sich unter den Schutz des Deutschen Reiches stellte, und in der Führerrede als Ziel der Reichsregierung die Herstellung eines polnischen Staates ausdrücklich festgelegt wurde. Chamberlain Netz In seinen weiteren Ausführungen keiner lei Zweifel mehr daran, datz, ganz gleich, was Deutschland auch immer vorschlagen wird, England eg darauf ankommt, Deutschland zu vernichten unter dem plumven Bor wand, seine Negierung beseitigen zu wollen. Er erklärte nämlich, selbst wenn Hillers Vorschläge defi nierbarer gewesen wären und Andeutungen enthalten hätten, dieses angebliche Unrecht wicdcrgntzumachen. würde es nach immer notwendig sein, zu fragen, mit welchen Mitteln die deutsche Negierung die Welt davon zu überzeugen beabsichtige, datz der Angriff aushörcn werde und datz Versprechungen ge halten würden. In diesem Tone hält cs der britische Premier minister für angebracht, mit dem deutschen Volke, das Eng land die Friedenshand dargeboten hat, zu sprechen. Obwohl der Führer in seiner Frieüensredc außerordentlich konkrete Vorschläge unterbreitete und gangbare Wege zur Garantie der Sicherheit der europäischen Völker wies, so datz bei gutem Willen Englands und Frankreichs die Taten sogleich hätten folgen können, erklärt derselbe Mann, der durch seine Haltung diese Taten verhindert, Pharisäers,ast: Taten — nicht Worte allein sind notwendig, ehe wir. das britische Volk und Frank reich, unser tapferer und vertrauter Verbündeter, berechtigt wären, aufzuhören, einen Kampf bis zur äußersten Grenze unserer Stärke zu führen. Gegenüber den von den neutrale» Nachbarn Deutschlands mit großer Genugtuung begrüßten Zusicherungen des Führers, di? ihre nationale Sicherheit gewährleisten und ihre Lebens interessen respektieren, hatte Chamberlain nichts anderes zu (Fortsetzung auf Seite 2) Mii einem sächsischen Lnfanierie- Regimeni in Polen Nachfolgend beginnen wir mit der Veröffentlichung eine» Berichts über den Einsatz eines sächsischen Infanterieregiment, im Feldzug in Polen, der ein einziges Dokument heldischen deutschen Soldatentums ist. sdd. . . ., 12. Oktober. sPK) Die Entscheidung ist gefallen! Wir marschieren nach Polen! Trotz den Tücken des Geländes, trotz dem scharfen Klein krieg geht es rasch vorwärts. Die Tagesziele werden überall erreicht. Gewaltig sind die Marschleistungen des Regiments unter so schwierigen Verhältnissen. Am ersten Tag wurden von Teilen des Reaiments über siebzig Kilometer mit vollem Sturmgepäck zurückgelegt. Der Gegner fühlt sich diesem Schwung nicht gewachsen. Er geht zurück, die tapferen Männer des sächsischen Infanterieregiments wie Spürhunde hinterher. An der Botclna-Höhe Unter wirksamer Artillericuntcrstiitzung wird angegriffen. Ein feindlicher Stützpunkt, von einem Bataillon besetzt, wun dervoll ausgebaut, wird von den Polen, die dem schneidigen Angriff des 1. und II. Batl. nicht wicderstehen können, ge- Drei Rheinbrücken von -en Franzosen gesprengt Berlin, 13. Oktober. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Im Osten stehen die Bewegungen auf die deutsch-russi sche Interessengrenze vor dem Abschlutz. Im Westen örtlick,« Spähtrupp- und Artillcrietätigkeit wie an den Vortagen. DI« Franzosen sprengten gestern die festen Rhcinbrückcn bei Wintersdorf, Breisach und Neuenburg. räumt. Dieser Tag gehört dem ll. Batl. Unbekümmert um das MG Feuer von der stark besetzten Bot ei na Höhe geht das II. Batl. beinahe exerziermätzig vor. Auch das Flauken- feuer aus dem Gut Olszyna kann das Bataillon nicht aufhallen. Unter Einsatz der Reserven, ja sogar des Bataillonsstabes ge lingt es, das Grabcnsystem des Gegners in die Hand zu be kommen. Das erste MG und andere Waffen iverden erbeutet, ein Dutzend Gefangene gemacht. Sturm auf die Warta-Brücken Wir schreiben de« vierten Kricgstag. Auf der Höhe von Warta und der Niederung, in der der gleichnamige Fluß in fünf Armen dahinflieht, stehen der Divisions- und der Regi- mentskommandour mit ihren Stäben. Nichts regt sich, kein Geschütz, kein DtG spricht seine stählerne Sprache. Diese Ruhe kommt allen unwahrscheinlich vor. An diesem Flusse sollte sich doch die Hauptividcrstandslinie des Feindes befinden! Die günstige Gelegenheit wird wahrgenoinmcn. Pioniere und das I. Batl. rücken in die Stadt ein. Die Kommandeure eilen zur ersten der fünf Brücken, die an einem die weite sumpfige Flußniederung überquerenden Damme eingebaut sind. Die Brücken sind von den Polen schon zur Sprengung fertig gemacht, und jeden Augenblick können sie in die Lust fliegen. Todesmutig machen sich Teile des Bataillons und Pioniere daran, die Leitungen zu zerschneiden. Während sie noch damit beschäftigt sind, stürmen die ersten Teile des Bataillons dar über hinweg. Der Divisionskommandenr erfaßt sofort die Gele genheit. Durch Handstreich, ohne Artillerie, soll der Uebergang erzwungen werden! Schnell werden in Kraftwagen NtG-Trupps heranbesördcrt. Während sich diese anschicken, die Brücke zu überschreiten, erfolgt ein orkanartiges MG-Feuer vom gegenseitigen Ufer der Warta. Unaufhörlich pfeifen die Geschosse um die Ohren der Deutschen, die auf beiden Seiten des Dammes vorstürmen. Keine Deckung bietet sich, aber auch kein Feind ist zu sehen. Die zwei Kompaniechefs der 1. und 3. Kompanie sind mit vorn. Beide fallen aus; der eine tot, der andere verwundet. Junge Leutnante übernehmen den Rest und stürmen weiter vor. Sic wollen den Feind sehen, fassen, vernichten! Fluchtartig wird die erste Verteidigungsstellung vom Gegner geräumt. Dort liegt nun das kleine Häuflein deutscher Sol daten, abgcschnitten, -em MG-Feuer ausgesetzt. Da greifen Regiments- und Bataillonskommandcure persönlich ein. Ver stärkungen werden vorgeworfen. Ein Pakgeschütz wird unerhört schneidig bls zur dritten Brücke vorgebracht. Ein Panzerspäh wagen folgt. Die Mutigen vorne, die inzwischen von den Polen angegriffen wurden, werden befreit. Gegen Abend sind alle fünf Brücken in deutscher Hand! * lieber Poddcbice geht der Marsch nach Parzeczeiv. Das Regiment verläßt eben Poddeblce, als der Ordonnanzoffizier der Division erscl-eint und -cm Regiment den Befehl über bringt, -ie Enge von Leczqca nördlich Wartkowiee zu besetzen