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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Postscheckkonto Letp-tg Rr. 2S14L Nummer 9 Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderate» zu Ottendorf-Okrilla. MU dm V«üa-m »Neue Illustriert»", ,M»d« »«d Hri»" rock »Der K»d»lh" Schriftleitung, Druck und Berkrg Herma«« Rühl«, Vttrndorf-Okrilla. M» I .- MM- «M» rvemevioe»vem * »MM isck Freitag, den 20. Januar 1928 27. Jahrgang. des Konzertmeister« Reiner zu beobachten. Hier hätte Volks Laims 80 MUr Hierzu eine Beila»e. Es Da Auf LS au» b«q«iflerung eine« jugendlichen Kapellmeisters, des Herrn Witter Schmidt, eines vielversprechenden Schüler« unserer stoa'lichen Orch«ste- schule, taten die Musiker ihr Beste«. Es war kaum zu werken, daß dtrse die Musik nur im Neben beruf treiben. Wohl war die Kapell« verstärkt durch einige Orchesterschüler und Mitglieder der Schmidtschen Haurkapelle — aber da« Ganze war doch wir au« einem Guß I Die Hauptpartir de« Winzerliefels sang Frau Käte Russin« mit einem Wohllaut der Stimme, der, auch ohne ihr nett«« Aeußer-, sofort für st« einuahm. Stimmkraft und klare Text- aussprache srien besondrr« gerühmt. Eine Schulung der Stimme war nicht zu verkennen, ist Frau Russtu« doch auch Schülerin de« Sesang«pädagogen Plate. Ihr Partner, der Grafenfohn, Herr Vödisch mit seinem anginrhmen, weichen Tenor war der entsprechende und ansprechende Liebhaber. Auch er ist G«sang«schüler und zwar de« Gesang-Pädagogen Erben. Winzerliesel« Großvater Werner wurde von Herrn Schmidt sen. Vater de« Dirigenten dargestellt. Da« war eine schauspielerische Leistung erfreulichster Art und sein Zu sammenspiel mit Frau Beutler, welche in tadelloser Aus sprache und vornehmer Haltung di« Gräfin agierte, war von edelster Wirkung. Im letzten Akt erhob sich beider Zu sammenspiel zu dramatisch«! Höh«. Auch di« Darbietungen der beiden komischen Person«», de« Barbiers Nepomuk und seiner Braut Euphrosine war, trotz kleiner Uebertreibungen, allerliebst und da» Publikum jubtlte dem darstillenden Ehe paar Poste mit voll«« Recht zu. — Die Rollen der Intriganten gaben mit großem Geschick Fräulein Röst«! al« Nichte dir Gräfin und Herr Moritz al« Sekretär des Grafen. Nicht wenig trugen auch zur Erweiterung einer rechten Sing- spielstimmung die bilden reizenden von Herrn Schremmer gemalten Projekte einer Rheinlandschaft und einer Frstwiese bei. Herrn Chorleiter Marzahu sei sür da« Etnßudier«n der frischen, stimmlich wohlgeschulten Chöre ausrichtigen Dank. Auch er holt« aus der wenig dankbaren von ihm dargeßellten Rolle de« Winzermax alles mögliche heraus. Vollbefriedigt wird, gleich mir, wohl jeder Zuschauer den Saal verlast«« hab«n, denn nicht« ist bei Dillettantenaufführungeu wohl tuender, als wenn sich eines in da« ander« sügt. Hofrat Prof. Dr. A. Naumann, Dresden. — Wenn man vor der 25 Jahrfeier des Orts- und Bürgervereiue etwa« hellhörig war, so drangen einem so mannigfache Flötentöne an« Öhr, meist waren »s Untertönr, abgesandt von Qu«rpsetfern. Heute, nachdem sich da» Reimr- Quartett durch sein hervorragende» Spiel die Herzen aller erobert hat, klingt ganz ander« da« Gered'. Ua» war t» von vornherein klar, daß nur zwingende oder undurchsichtige Gründe vom Besuch« dieses Abend« abhalten konnten. Tausend Dank den Künstlern, daß sie sich bewegen ließen, unsern O-t aufzusuchen l Es ist dem Orl-verrin hoch anzu- rechniv, uns«rem Orte diese» Kunstabend bereitet zu haben, nicht minder muß mau den überau« zahlreichen Zuhörern Aner kennung zollen, die den Darbietungen der Künstler mit wach sender Aufmerksamkeit folgten. Wie spielten sie? Einfach herzerhebend. Es fällt einem schwer, au« der künstlerischen Gesamtleistung «inzelne» hervorzuh«b«n, und doch drängt «< einen dazu. Wie wundervoll plastisch, fast körperhaft greif- bar erstanden die Werke der beiden Wiener Meister, op. 18, Nr. 2 von Beethoven und da« D moll Streichquartett von Schubert vor un«: Ein Beweis sür den Wert der Komposi tionen und nicht zuletzt de« autgezeichnelen Vortrag«. Erst- klaffig war da« Zusammenlpiel der vier Herren Willi Reiner, (1. Violin«), Kurt Liersch (2 Violine), Paul Hammer (Viola), und Siegfried Grosse (Cello), bemerkenswert di« den echten Künstler aurmachendr Ruhe beim Spiel und dar Ausgehen im Kunstwerk. Die Tempi« waren klassisch echt genommen, die Th«mrn (z. B. im Andante de« Dmoll Quartetts) kamen klar bei künstlerischer Einfühlung aller Instrumente zum Ausdruck. Nicht eine Note ging verloren, jede Phrase erhielt ihre Bedeutung, präei« kamen die Einsätze. Uad «a« noch ganz besondrr« hrrvorzuhebrn ist: wir konnten ein Pianissimo erleben, wie r« nur noch die Staatskaprlle unter Busch hervorbringt. Ausnehmend ausdrucksvoll und tonschön spielt«« st« das Adagio in Beethoven« Streichquartett. Intime« wechselte mit rassigen Stellen, so daß mau vom Gebiet der Kammermusik nah« au da« de« Orchestrialeu ge führt wurde. Welche Spieler vermögen e«, selbst wenn die Komposition danach angetan ist? Ganz hervorragend ver- strhrn die Meister ihre Instrumente zu handhaben, Ein OertlicheS «nd Gächfische«. Bttendorf-Vkrilla, den <y. Januar i-is. — Di« freiwillige Frurrmehr Ost hielt am Di«n»tag im Gastlos zum Roß ihre Hauptversammlung ab. Herr B andmeister K ösel begrüßte zurächst all« versammelten r kiivtn und passiven Mitglieder, insbesondere Henn Bärger- metöer Richter. Sodann gab Herr Feldwebel C au« den I chre-bertcht, au« den hervorging, doß die Wehr fleißig geübt und in mehreren Fällen zur Hilseleistung ausoerückt war. Da« gab H^rn Bürgermeister Richler Veranlassung der Wehr herzlich im Namen der Gemeinde zu donken für diese große Opseibereitschast. Auch Herr Gärtnerribe- sitz« Matthe« als Vrrtretrr der passiven Mitgliedschaft gab der F ude und Anerkennung über di« «rsolgre che Tätigkeit dir Wehr Ausdruck D-r erstattet« Kassenbericht gab Rechinschasi über di« Einnahmen und Ausgabe« de« ver. gangen«« Jahre» und zeigte, daß die Wchr auch finanziell günstig abgeschnittrn hat. Anichließ-nd wurde der Dienst- plan aufgestellt und dann von Herrn M«nzel Bericht er stattet über «in Anfang Februar grplanteu gemütlichen Ab«ud. Nach Schluß der Versammlung, in der noch einig« Wünsche vorgrbracht worden waren, bli«b man noch gemütlich bei sammen. Der Wehr wünschen wir alle« Gute auch ferner hin. — In der der Kirchgemeindrvrrsammlung vorhergehen den Stzung der Kirchgsmeindeoertttter bewilligte man zunächst eiurn kleinen Beitrag sür den Landetprefieverband für die lUberlaffung eine« Film«, da man damal« d«n Kindern freien Eintritt gewährt hatte. Ferner werden einige Steuer sachen erledigt und die letzten Klich«nau«tritte bekannt ge- geben. Diejenigen, dir bisher noch nicht die Kirchensteuer 1926 bezahlt haben, sollen nochmal» gemahnt werden, soweit nicht Entgegenkommen gewährt ist, und dann ge- vländrt werdin, da die Sleuerverhältniffe unbedingt nun in Ordnung gebracht werden müff«u. Jedoch will man, um Härten zu vermeiden, nochmal« Nachprüfung dahin anstelle», ob Zahlungsfähigkeit vorhanden ist oder nicht. Darnach wird die Kirchgemrindevertretersitzung geschloffen und die Kirchgemetndeoersammlung eröffnet. Zunächst heißt der Vorsitzende Pfarrer Gräf die Erschienenen herzlich willkommen, insbesondere Frau Gräfin Brühl-Rmard und Herr« Pfarrer Friedrich au« Seiftrsdors. E« wird zur Frage der Verbesserung der Kirchenbeleuchtung beschlossen, noch da» Gutachten de» Profrffor Hempel in Dresden, der die Be leuchtung der SeiferSdorfer Kirch« schuf, einzuboleu und da- zu dt«fe Kirch« zu besichtigen. Sodann hält Pfarrer Friedrich den Vortrag über da« geplant« Kirchgemeindrblatt und verbreitet sich zunächst über die verschiedenen Arten solcher Blätter. Er schlägt »in sogenannte« Büvdnisblatt vor für die Ortschaften Seifersdorf, Schönborn, Wrchau, Lom, nitz, Ottendors-Oklillo. Au» der Berfimmlung wrrdnoch vorge schlagen mit Medingen Verbindung zu suchen. Dies«» Blatt hätte 4 Seiten, blonderen Kopf für jeo« Gemeind« und dann drei Seit«« allgemeinen Inhalt, während die viert« die örtlichen Nachrichten au« den Gemeinden bringt. Da« Gemrindeblatt soll sich selbst erhalten. Eine solch« Zeitung ist unbedingt nötig, da damit alle Glieder der Ktrchge- meind« erreicht werden können. Die Versammlung iß mit der Einführung eine« solchen Blatte« einverstanden und be- willigt serner einem monatlich«« Zuschuß, damit «« auch mit Bildern au«gestatt«t werd«« kann. Auch ist mau für Ver breitung eine« ivangelischen Bilderblatte«, da« mit dem Ge- meindeblatt zu ganz billigen Preise zu haben sein wird. Die Hauptschristlei'ung wird Herr Pfarr«r Fri«drich-Seifer«- dors übernehmen, der durch seine frühere Amt«tätigkcit große Erf hrung«« gesammelt hat. Mit dem Danke an den Herrn Vortragindeu wird sodann die Versammlung geschloffen. — Winzerliesel. Auf Anregung «in«« Freundt» fuhr ich am Sonnabend, den 7. Januar nach Ottendorf-Okrilla um einen vom dortigen Grmischtrn-Ehor veranstaltete« Operette« Aufführung beiruwohneu. Ich habe schon so manch« Aufführung ditser Art erlebt wie aber wurde ich an diesen Abend angenehm enttäuscht. Schon da» lebhaft» Strömen dr« Publikum« zum Saal ließ mich stutzen, war di» dritte Aufführung, und dieser Anspruch! mußte doch etwa« daran sein — und so war er auch. d»n Inhalt de« Singspiil», möcht« ich nicht eingehen, war da« alte Lied von zweier Menschen Lirbr, die Stande«dünkel und Menschenbo«h«it nicht zusammenkommen sollten nnd schließlich doch „sich kriegen". Nun zu d»u (Wer RmckLvrued dssoiüM fÄN Urteil von Vielen): Ich möchte noch bemerken, datz ich seit langen Jahren nur Ehlorodont-Zahnpaste gebrauche, da mich keine andere Paste, mag sie noch einen so hoch klingenden Namen tragen, so befriedigt wie diese. Ich bin 48 Jahre, bis aus ein paar gezogene Backenzähne habe ich keinen einzigen schlechten Zahn. Trotzdem ich sehr starker Raucher bin, wundern sich meine Be kannten über das blendens weihe Aussehen meiner Zähne und über mein sonst noch volles tadelloses Gebih, uM pelched ich viel beneidet werde. Seit über 25 Jahren kenne ich keine Zahn schmerzen. Vielleicht interessiert sie dies. Flensburg. H. L. (Originalbrief bei unserem Notar hinterlegt.) kkr. 4 Ueberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pfg., große Tube 1 Mk. Chlouodont-Zahnbürstsn 1.25 M!., für Kinder 70 Pfg. Chlorodont-Mundwasser Flasche 1.25 Ml. Zu haben in allen Chlorodont-Verkaufssteillen. Man verlange uar evLt Lhkoro- dont und weise jeden Ersatz dafür zurück. Aufführrnden. Schon, daß »in richtig gehende« Orchester! spezieller Grnuß war ««, di» Hand und die Bogrnsührung sogar mit einer Pedalharfe, die Musik ausführte, war er " *— staunlich — und wt« ausführte! Unter der echten Künstler- mancher Jünger der Violine seine Technik vergltichen könne«. Nicht ««erwähnt möchte ich da« Duett für Violine und Bratsche von Halvorson laffru. Wie satt klang die Viola, wi» lieblich wurden ihre Tön» von drnrn dir Violine um- schmrichelt und ergänzt. Am Ead» ihrer Darbietungen brachten dir H»rr»n noch ein Mrnurtt von Boccherini, ein« Srreuad» von Haydn und ein Momrnt musical von Schubert in r»cht entzückender Weis». E« wird keinen gegeben haben, der nicht gepackt gewesrn wär« vom Spiel. Viele werd»» dar Gefühl in sich ausgenommen haben, daß „wahre Kunst doch jedem an» Herz greift". Ich glaub», wenn d»r Ort<- vrrein wieder rmen solchen Abend veranstaltet — und wir wollen «« hoffen — dann folgen alle seiner Einladung, -c- Bautzen. Eine Einbrrchrrbaude die ihre Raubzüge nicht nur auf Bautzen beschränkt hat, sond»rn auch auf die weitire Umgebung ausdehnle, ist von d»r Kriminalpolizei ermittelt wordru. Führer der Bande war der 18 jährige Ttschlerlehrling Kurt Lux au« Bautz»». Die Mutter d»» Lux, eine 42 jährige Witw», wohnte hi« in der Krieger- fiidlung. Dort sollt« «in« Haussuchung vorg«uomm«u werden al« di« Beamt«» erschi«»«», schloß sich di« Frau in ihr« Wohnung ein und setzte die Schlafstube in Braud. Die Beamten drang«« durch «tnschlagen d« Tür ei« vud konnten den Brandhrrd löschen. Frau Lux die angab, daß sie sich und da« Hau« habe verbrennen wollen, wurde eb«nsall« f«ßg«Nomm»u. Penig. Ein Kraftwagen au« Mittweida fuhr auf der Landstraße bei P«nig in «ine Gruppe von sechs jungen Leuten. Dir 1b jährig« Haurtochler Anna Dittrich au» Penig wurd« g«1öt«t, Bäckrrlrhrltng Koch au« Prnig schwer verletzt. Die Uibrigin kamen mit dem Schreck«« davon. Chemnitz Die Reichsbahn tritt mit: In drr Nacht rntgleistrn »wischen EcdmannSdors und Heuueridorf vom Güterzug 9679 elf Wagen. Sech« davon stürzten den Damm hinab. D«r Sachschaden ist erheblich, doch wurden Menschen nicht vrrletzt. Dir Ursache der Entgleisung ist noch nicht geklärt, doch wird ein Bruch eine» Wagenteil» al« solche angenommen. Perwaltnugsöericht der Hemeinde Httendors-Hkrilla auf das Zahr 1927. Da» rrste Wasser au» dem Leitung«« etze wurd« am 23. Noormber abgrgtben. 94°/« der bebauten Grundstücke find an da« Lritung«nrtz angeschloffen. Heb« di« Aalage selbst wurde an anderer St«lle eingehend bertchtrt. Eine Trilflreck« der Lomnitzerstraße wurde mit Maffrn- schutt vttsehen. Kost«« 3086 RM. Der erh«bltche gesteigerte Verkehr auf der Radeburgerstraß« erfordert dir Anwendung entsprechenden Befrstigungtmaterial««. Man entschloß sich daher zur Belrgung einer Teilstrecke mit Kleinpflaster. Der Kostenaufwand beträgt 7800 RM. Hiervon trägt drr B«- zirk«oerband 2125 RM. außerdem gelang r« rinr besonder« staatlich« Beihils« von 3000 RM. zu «halt«». (Fortsetzung solgt.) Berichtigung: Für da« Wasserwerk wurden nicht 330 qm sondern 4330 qm Land erworben