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Amts- VS Aiizchcklltt für den Abonnrmcnt viertelj. I M. 20 Ps. einschließl. des »Jlluftr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Srifen- blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstallen. AM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlrngebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreis: die lleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Ps Verantwortlicher Redakteur, Trucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — —-vm- - -- 48. Aa-rgau«. - N-M. Sonnabend, den 31. August Und wieder braust in's Land die Stunde, Schon sind cs cinunddreihig Jahr, Da jubelnd frohe Sießeskundc DereinstenS uns beschieden war. Des deutschen Adlers scharfe Fänge Umspannten Galliens stolzen Hahn. Wohl stoß das rothe Blut in Menge, Doch Deutschlands Einheit brach sich Bahn! Ium Hage von Sedan. Und was die Väter dort geschmiedet In Pulverdamps und Wafsenbraus, Der Herr im Himmel hat's behütet Und Heil und Segen blieb nicht aus. Heut' stehst du Volk im Kranz der Machte Als erstes da, dem Jeder gern Zum Frcundschaslsgruße reicht die Rechte Vom kleinsten bis zum größten Herrn. Heul' flattern deine Landessarbcn Auf manchem Meer, nach fernem Land Und deiner Söhne Hcldennarbcn Erglühen neu in rothem Brand. Und deiner Söhne Arme recken Sich drohend gegen jeden Feind, Der deinen Namen will beflecken, Heil, deutsches Land, stark und geeint! Stark und geeint und zukunftstrunkcn, So stürmst du vorwäris in die Welt. Heu!' denkst du derer, die gesunken Bei Sedan einst auf blut'gem Feld, Die für des Vaterlands Gedeihen Sich opferten dem blanken Stahl. Heil deutsches Land und Heil der freien Und opsermüth'gen Heldenschaar. « Sie sind vergebens nicht gefallen, Lie leben in Unsterblichkeit Und unsre kleinsten Kinder lallen Manch' Lied aus Deutschlands größter Zeit. Und Fahnen flattern von den Thürmcn Und Glockenklang in Gottes Haus! Hie allzeit deutsch. — Mags draußen stürmen, Wir stehen fest — Volldampf voraus! Konkursverfahren. lieber das Vermögen des Korbmachers b»ni»Ier in Schönheide wird heute am 29. August 1901, Vormittag 9 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Ortsrichter Alban Meichsncr in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum litt. September 1981 bei dem Gerichte anzumclden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein tretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände aus den September 1901, Mrmitlag ',12 Mr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 10. Oktober 1901, Mrmittag 11 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anbcraumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemcinschuldncr zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 39. September 1991 Anzeige zu machen. KömglichesAmlsgcricht zu Cibcnsloü. Hebung der Pflichtferrerwehr. Avtßeiüing Sonntag, den 1. September 1901 früh « Uhr: Rettungsmannschaft l , . „ „ 7 „ Absperr- und Wachmannschaft l Schulgarten. Bormittags '/«IS Uhr: Spritzenmannschaft — im Magazingarten. Zur Abtheilung 4t gehören alle diejenigen dienstpflichtigen Personen, deren Familien namen mit den Buchstaben bis !H anfangen. Die neuen Feuerwehrabzeichen sind anzulegen. Eibenstock, den 21. August 190l. Der Ruth der Stadl. I. V.: Stadtrath Meichtzner. Müller. Bekanntmachung. Die Feier des Sedantages wird Hierselbst in diesem Jahre in folgender Weise festlich begangen werden: Sonntag, »en 1. September 1991, Abends 7 Uhr Zapfenstreich, Montag, den 2. September 1991, früh 6 Uhr Weckruf, ausgcführt vom Stadtmusikchor. Die städtischen Gebäude werden beflaggt sein. Die Bürgerschaft wird ersucht, auch ihrerseits die Häuser mit Fahnen oder auf sonst geeignete Weise zu schmücken. Eibenstock, den 24. August 1901. Der Rath der Stadl. I. V.: Meichtzner, Stadtrath. Müller. Montag, den 2. September IMl, am Sendantagc sind die Raths- und Halsenerpedilionen geschlossen. Renten- und Pcnsionsquittungcn :c. werden von 7—9 Uhr Vormittags in der Rathsregistralur beglaubigt. Eibenstock, den 29. August 1901. Ter Rath der Sladl. I. V.: Meichtzner, Stadtralh. Müller. Pjerdevormustenmg in Eibenstock. Wir weisen nochmals darauf hin, daß die oorzumustcrndcn Pferde mindestens ', -stunde vor der angesctzten Zeit, also spätestens '/.IO Uhr am Stellungsplatze (Wilden- thaler Staatsstraße vom Dörffel'schen Sägewerk nach Wildenthal zu) einzutreffen haben. Die Pfcrdebesitzer haben die zur Vorführung der Pferde erforderlichen Leute mit zur Stelle zu bringen. Eibenstock, den 30. August 1901. Der Rath der Stadt. I. V.: Stadtrath Meichtzner. Müller. Bekanntmachung. Durch Pensionirung des seitherigen Inhabers kommt die Stelle de» Glöckners und Kirchendieners demnächst zur Erledigung. Bewerbungslustige wollen selbstge schriebene Gesuche in der Zeit vom 2. vis 9. Septemver bei dem Psarramtc cinreichen. Eibenstock, den 30. August 1901. Ter Kirch en vorstand. Gebauer, I'. Ocfscntlichc Borbildersammlllng Eibeiistoik. Tic Auswechselung der Sammlungsgegcnftände zeigt hierdurch an Eidenstock, den 24. August 1901. L L 6 b 16 r. Sedan. Nur noch zwei Jahre fehlen und ein Drittel Jahrhundert ist vergangen, daß die Kunde von den denkwürdigen Tagen de» glorreichen Kriege» jubelnd durch da» deutsche Vaterland flog, daß die deutsche Einheit endlich geschmiedet und der Kaisertraum verwirklich! wurde. Wohl sind die, welche damals da» Riesen werk zujammenbrachtcn, heule alt und grau geworden, doch noch immer blickt ihr Auge stolz und feurig, wenn sie an jene Tage, an jene Helden- und Siegerzeit erinnert werden. Viele aber deckt bereit» der grüne Rasen und ihre Kinder und Enkellinder singen und sagen von den Thalen der Väter. Wir aber, wir Nachgeblicbenen und Nachgeborenen haben gerade un» heute, am Tage der Schlacht von Sedan, die Frage vorzulegen, ob wir auch da» Werk unserer Bäicr in der würdigen Weise weitergebaut haben und un« al« Söhne derer bewährt, die un« und unser Vaterland zu dem machten, wa» wir heute vor aller Welt sind und gelten! Wir brauchen in dieser Beziehung un» nicht zu ängstigen und brauchen auch nicht, wie die» oft bei andern Völkern der Fall ist, zu prahlen. Wir haben mit dem Pfunde, da« un« von unfern Vätern überkommen ist, nicht getändelt und gespielt, son dern wir haben ehrlich und fleißig gearbeitet in Frieden, Ruhe und Ordnung. Der Erfolg ist auch keine»weg« »»«geblieben, denn Macht und Ansehen de» jungen deutschen Reiche« haben sich geweitet und gemehrt und einen Glan; bekommen, der bi» in die niedrigste Hütte hinein wiederstrahlt. Kaum ist e« einen Monat her, daß unsere jungen Krieger siegreich au» den Gefilden der mongolischen Horden heimkehrten und sich den Ehrenkranz de» Siege» auf da» jugendliche Haupt setzten. Einmüthig wählten dort alle die sremden, sonst einander nicht gerade sympathischen Nationen, einen deutschen General, den Grasen Waldersee, zu ihrem Beneralissimu». Diese Thatsache ist wohl der größte Triumph, den Deutschland seit dem Tage von Sedan zu verzeichnen Halle. Diese rückhaltslose Anerkennung von Deutschland« Macht und seiner militärischen Bedeutung ist ein Sieg im Frieden, wie er den größten kriegerischen Erfolgen, die mit einem Meer von Blut erkauft werden mußten, würdig an die Seite gesetzt werden kann. Die Bahn, die wir in Zukunft wandeln müssen, ist un« gegeben E» ist die Bahn der friedlichen Eroberung. Aus ihr müssen wir un» auch fürderhin vorwärt« bewegen, dann wird Deutschland« Wohlstand und Ansehen sich au«breiten und Früchte zeitigen, wie jener Tag von Sedan Früchte gezeitigt hat, deren Fülle wir heute noch nicht alle eingeerniet haben. Da« walte Sott! Tazesgefchichte. — Deutschland. Zu dem Kaisermanöver wird be richtet : Die Generalidee zu dem dieSjähizen Kaisermanöver dürfte die sein, daß eine vom Osten heranrückende Armee einen Einfall in da« Gebiet der weftpreußischen Provinz plant, während dem Armeekorp» dieser Provinz die Aufgabe zufälli, den Einfall der Ostarmee abzuschlagen. Al» endgültige Absicht de« Feinde» wird dann die Occupirung de« Weichseldelta» und schließlich der even- tuelle Vormarsch aus Danzig angesehen. Die Entscheidung hier über wird aus einem Felde fallen, da« einerseit» von den Städten Dirjchau, Pr.-Stargard und Pelplin, andererseit« von der Weichsel begrenzt wird. Nach einer neuen amtlichen Mit theilung wird da» eigentliche Hauptmanöver der beiden Korp» gegen einander nur zwei volle Tage, den 17. und 18. Septbr., einen ganz ungewöhnlich kurzen Zeitraum, in Anspruch nehmen, sodaß die Truppenabmärsche nicht erst im Lause de« 19. Sep tember, sondern bereit« in den ersten Stunden diese« Tage« be ginnen. — Wegen Verrath« militärischer Geheimnisse schwebt gegenwärtig beim zweiten Gardefeldartillerieregiment zu Poirvam eine Untersuchung. Zn der Nacht zum Dienstag wurde, wie eine Poltdamer Korrespondenz berichtet, au» dem Geschütz-