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MMufferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »WUsdrusicr Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. Irci naus, bei Postbestellung rM RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 18 Rpsg. Alle Postanstalten und Poj'.c totem, unsere Austräger u. Geschäftsstelle, nehmen zu sederLeUBestellungment- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend s-sen. Im Falle höherer Gnvait.«°iegod. sonstiger —-—: ! — 2 Betriebsstörungen besteht Kein AiHpruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpsg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 48 Reichs» psennige, die 8 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile l RM. Nachweisungsgcbühr 28 Reichspsennige. 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Der Geburtstag des Reichskanzlers Adolf Hitler gestaltete sich für das ganze Deutsche Reich, für seine Auslandsvertretungen und alle größeren deutschen Niederlassungen im Auslande zu einer Kund gebung für den Befreier Deutschlands, die in ihrer Ein heitlichkeit und Geschlossenheit ein würdiges Seitenstück zu dem Tag von Potsdam war. In allen deutschen Städten und Dörfern gedachte man des Tages teils in eindrucksvoller Feier, teils in besonderen Kundgebungen, Gottesdiensten, Aufmärschen usw. Eine unabsehbare Hochflut von Glückwünschen, Geschenken und Sonder- stiflnvgen ging teils in Berlin, teils in der Wohnung des Reichskanzlers in München, teils in seinem Landhause in Obcrsalzberg bei Berchtesgaden ein. Die Geschenke umfassen'überaus wertvolle Gaben bis zum bescheidensten kleinen Frühlingsblütenstrauß. Die allgemeine Verbun denheit des deutschen Volkes mit dem Kanzler der natio nalen Erhebung äußert sich auch in vielen rührenden Zeichen herzlichen Gedenkens, wie sie u. a. die Ansamm lung von nicht weniger als rund 1000 handgestickten Kissen darsteüt. Unter den Gratulanten fanden sich die Reichs regierung, die L ä n d e r r e g i e r u n g e n, die deutschen Auslandsvertretungen, fast alle politischen Parteien, die Spitzen der Behörden, der großen wirtschaftlichen Verbände und Organisationen, u. a. die Reichswehr, der Kyffhäuserbund, die Technische Nothilfe, die Reichspressekonferenz, der deutsche Land- Wirtschaftsrat, die Reichsrundfunkgesellschaft, der Deutsche Offizierbund, die Heilsarmee, die Spitzenverbände des Sports und unzählige andere. Reichskanzler Adolf Hitler selbst hatte sich nach seinem Landhans in Obersalzberg zurückgezogen, um noch größeren Ehrungen zu entgehen, und verbrachte den Tag im allerengsten Kreise seiner Angehörigen und nächsten Freunde. Bis in die Nacht hinein hielt der Zustrom von Glückwünschen, Gaben und persönlichen Gratulanten in dem stillen Berghof an. Glückwünsche und Geschenke. Drei Stellen waren es in Deutschland, an denen die äußeren Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit des deutschen Volkes ihrem Kanzler gegenüber in verschwende rischer Fülle zusammenströmten: Im Hause des Reichs kanzlers in Obersalzberg, im Braunen Hause in München und in der Reichskanzlei. Dort häuf ten sich Glüüwunschbriefe und Telegramme in ganzen Stößen und riesige Stapel von Geschenken. Die Giückwunschlifte. In der Vorhalle der Reichskanzlei drängten sich die Gratulanten. Die auf einem langen, mit Blumen über und über geschmückten Tisch ausliegenden Gratula tion s l i st e n weisen Abertausende von Namen auf, und hinter den Schreibenden staute sich in dichten Reihen die Menge der wartenden Gratulanten. Der Hitler-Junge stand neben dem General, der Schüler neben seinem Lehrer, ein altes Mütterchen neben dem Diplomaten. E t n beglückendes Bild der Volksverbunden heit, die sich auch in den Eintragungen auf den Listen selbst widerspiegelt. Hier hat eine ungelenke Kinderhand ihr „Ich wünsche Dir alles Gute, lieber Reichskanzler" hingeschrieben, und dahinter findet man in kräftigen Schriftzügen den knappen Glückwunsch einer alten Exzellenz. Lange Gedichte, von alt und jung verfaßt, wechseln ab mit kurzen Sprüchen. Der Geburtstagstisch. Schon seit Tagen trafen in der Reichskanzlei aus allen Teilen Deutschlands und des Auslands Geschenke ein. Jede Post brachte durchschnittlich 200 Pakete, dar unter riesige Kisten mit Bildern und Bronzestatuen. Zeichen rührender Anhänglichkeit: eine kleine ostpreußische Schülerin fchickt ihren Lieblingshund, einen Sei denspitz, dem Kanzler zum Geschenk. Mit der Flugpost kommen Blumenspenden aus Norwegen und Italien, aus Schweden und Holland, aus Österreich und Ungarn. Der „Bund deutscher Mädel Wien-Leopoldstadt" sandte ein prachtvolles in Moos gebettetes R o s e n g e b i n d e, del „Reichsverband der Heimattreuen Ost- und Westpreußen" die Bronzestatue eines Ordensritters. Mehr als 1000 Sofakissen und ebensoviel Gemälde und Bil der wurden dem Kanzler geschenkt. Ganze Kisten mit Mineralwasser, Vasen, Wandsprüchen, Le bensmitteln, Handschuhen, Büchern und tau- ftnd anderen Gebrauchsgegenständen brachte die Post. Musiker schickten ihre Kompositionen, Schüler ihre Veichnungen und Mädchen ihre Handarbeiten. Immer neue Bll u m e n str ä ust e wurden her eingetragen: Rosen, Nelken, Osterblumen und Orchideen in verschwenderischer Fülle. Mehrere SS.-Leute waren ständig damit beschäftigt, die eintreffenden Pakete aus zupacken, und in den Kellerräumen stehen noch Berge von Kisten und Päckchen, die noch nicht geöffnet sind. * Der Hitler-Tag in Sachsen. Die Bevölkerung des Freistaates Sachsen nahm ar dem Ehrentag des Reichskanzlers Adolf Hitler lebhaf und freudig Anteil. Nicht nur die Dienststellen des Reiches des Landes und der Gemeinden ehrten den Kanzler durck Flaggenschmuck, sondern auch an vielen Privatgebäuder sah man fchwarz-weitz-rote und Hakenkreuzfahnen. Be merkenswert ist, das; auch ein Teil der ausländischen Korr sulate geflaggt hatte. Das öffentliche Leben stand durchaus im Zeichen des festlichen Tages. Das Festtagsprogramm der Nundfunkgesellschaft wurde von einzelnen Geschäften durch Lautsprecher auf Straßen und Plätze übertragen. Aus vielen sächsischen Städten wird berichtet, daß besondere Festveranstaltungen stattfanden, entweder Militärkonzerte oder Treuekundgebungen, bei denen Ansprachen gehalten wurden. < Verschiedene Gemeinden haben sich die Ernennung Hitlers zum Ehrenbürger für diesen Tag aufgefpart. In anderen Orten ehrte man den Reichskanzler dadurch, daß man Hitler-Eichen oder Hitler-Linden pflanzte, so zum Beispiel in Riesa, Leipzig, Bautzen und Kamenz. Eine Ehrung besonderer Art hatte die kleine, kaum hundert Einwohner zählende Gemeinde Elend im Erzgebirge beschlossen. Dort wurde ebenfalls eine Hitler- Eiche gepflanzt und am Dorfausgang ein riesiger Fels block ausgestellt, der die Inschrift trägt: „Nationale Er hebung 1933. Unserem Führer Adolf Hitler. 20. April 1933. Die Gemeinde Elend." In der neuen Anlage auf dem Schmuckplatz vor dem Bahnhof Bad Lausick wurden die Namen Hindenburgs und Hitlers in blau blühenden Stiefmütterchen eingepslanzt. Die Buchstaben Md einen Meter groß. * Zn der Landeshauptstadt fand in dem bis auf den letzten Platz besetzten großen Saal des städtischen Ausstellungspalastes eine Feier des Na tionalsozialistischen Lchrerbnndes statt, der unter anderem Reichskommissar von Killinger. der kommissarische Volksbildungsminister Dr. Hartnacke, Ver treter der staatlichen und städtischen Behörden, der Reichs wehr, der nationalsozialistischen Organisationen und des Stahlhelm beiwohnten. Der Obmann des National sozialistischen Lehrerbundes, Gau Sachsen, und Beigeord- Nach dem Festgottesdienft im Berliner Dom. Unsere Ausnahme zeigt (von links) SA.-Oberführer Ernst, Reichsminister Dr. Goebbels und Prinz August Wilhelm nach den: Festgsttesdienst im Ber liner Dom anläßlich des Geburtstages des Reichskanzlers. nete des kommissarischen Ministers für Volksbildung, Göpfert, hielt die Festansprache, in der er daran er innerte, wie Hitler in den schmachvollen Tagen des Novem bers 1918 als ein unbekannter Soldat im Lazarett gelegen und den unerhörten, riesengroßen Entschluß gefaßt habe, von sich aus ganz allein Deutschland zu retten und ihm seine Ebre wiederzugeben. Sein ganzes Leben seit 1918 sei ein einziger Opfergang gewesen, und der rücksichtslose Einsatz seiner Person habe ihm die Herzen des ganzen Volkes gewonnen. Am schönsten zeigte sich die Begeisterung der Dresdner Bevölkerung für die Sache der nationalen Erhebung und ihren Führer bei dem Großen Zapfen st reich, der am Abend auf der Ilgen-Kampfbahn veranstaltet wurde. Es war eine historische Stunde für die sächsische Landeshaupt stadt, als unter dem Jubel der Besucher, nachdem die SA.- nnd SS.-Formationen, der Stahlhelm und andere Ver einigungen sowie mehrere Polizeiformationen und etwa tausend Mann Reichswehr in dem weiten Rund Aufstel lung genommen hatten, die Reichswehrkapellen, von Fackelträgern flankiert, einmarschierten. Zum ersten Male erschien die Reichswehr mit den Wehrverbänden, einig im nationalen Gedanken, vor der Öffentlichkeit. Unter den Ehrengästen sah man zahl reiche Reichswehroffiziere, allen voran Wehrkreiskommam deur Generalleutnant Freiherr von Gienanth, Landes kommandant Generalmajor Boltze und der Kommandem der Jnfanterieschnle, Generalmajor List. Die sächsische Ne gierung war durch Reichskommissar von Killinger und Oberlandesgerichtsrat Dr. Günther vertreten. Fernei waren Polizeioberpräsident von Detten, kommissarischer Polizeipräsident Hille, die Führer der SS., SA., des Stahlhelm usw. erschienen. Nachdem Neichskommissar von Killinger, Generalleut nant Freiherr von Gienanth und Oberpräsident v. Detten die Front der Reichswehr, der Verbände und der Polizei abgeschritten hatten, hielt Oberpräsident von Detten eine Ansprache: Hier in diesem großen Kreise seien zum ersten Male seit 19 Jahren Männer versammelt, die als Vertreter des Wehrwillens und eines wehrhaften Deutschs lands einmütig ihrem nationalen Hoffen, Glauben und Wollen öffentlich Ausdruck geben dürfen. Das Erleben dieses Abends sei ein Ausschnitt aus dem Zu kunftsbild, um das Adolf Hitler gekämpft und sich gemüht hat, Ausschnitt eines zukünftigen ganz einigcy deutschen Volkes. Hitler habe schon früh erkannt, daß di« tiefste Not des deutschen Volkes eine Not der deutschen Seele ist. Aus dieser Erkenntnis heraus, aus der Liebe zum Blutsbruder entstand ein deutscher Sozialismus und aus der Liebe zur deutschen Heimaterde der echte deutsche Nationalismus. Die Vereinigung dieser beiden Begriffe, der Nationalsozialismus, bilde das Ferment der deutschen Einigkeit. Der Dank an den Führer liege in dem Gelöb nis unerschütterlicher Gefolgschaftstreue und Pflichterfül lung bis zum letzten. Gott helfe ihm, damit er sein Werk vollenden kann zur inneren und äußeren Befreiung unsres geliebten deutschen Vaterlandes. Nachdem der stürmische Widerhall, den die Worte des Polizeioberpräsidenten fanden, verklungen war, und nach dem gemeinsamen Gesang des Horst-Wessel-Liedes nahmen die Reichswehrkapellen Aufstellung. Andächtig lauschte so dann die Menge den feierlichen Klängen, den dumpfen Wirbeln und Trillern des Großen Zapfenstreiches, und im Deutschlandlied fanden sich dann noch-einmal die Herzen aller zusammen. * Die Feier der kommissarischen Siaatsregierung. Vormittags fand im großen Sitzungssaale des ge meinschaftlichen Ministerialgebäudes eine schlichte Feier statt, bei der das Bild des Reichskanzlers Adolf Hitler zum ersten Mal auf die zahlreich Erschienenen herabschaute,' und in der Reichskommissar von Killinger kurz folgendes ausführte: „Wir unterbrachen kurz unsere Arbeit, um des großen Volkskanzlers an seinem Geburtstage zu gedenken. Was Regierungen und Parlamente in vergangenen Jahrhunder ten nicht vermochten, hat dieser einzigartige Mann in wenig Wochen erreicht; ein Umschwung trat im Leben unserer Nation ein, von dessen Ausmaß sich auch jetzt noch viele keine richtige Vorstellung machen. Aus dem Volke hervor gegangen, aus kleinen, bäuerlichen Verhältnissen erwach sen, war er im Kriege am gefährlichsten Posten als Melder beim Regiment — ein unbekannter deutscher Soldat. Als er erblindet im Lazarett lag, traf ihn der Zusammenbruch schwer, doch war er keiner von denen, die der Krieg zer brach. Dort im Lazarett faßte er den großen Plan zu Deutschlands Rettung. Nicht Klasscnkampf, sondern die Vereinigung aller Stände des deutschen Volkes, und nicht Sozialismus, nicht Nationalismus, sondern beides ver einigt im Nationalsozialismus bringt sie. Im Kriege gab es keinen Unterschied, nur Schicksalsgenossen; im Kriege