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««er 116 — 28. Jahrgang w»-i>«ntl.»« d« Illust«. I»«a«,»1Ia,ei, .»I« dund .unser« «inenLe«!--. s-wi. den relt^il-iaen «er»Ni»«r UatgUler'. »» «"«- «uL- »<m-. «romttltch« ««,„»»««» » «r. »in««', «.stellg^». uelmim«« 10 4 «omi-dend- u. «-IMI-M'UMM« »« 4 ^ Haupts»rtstl«U«> »».». H>«»«»I»k^ »reld-n. Sächsische Dienstag, den 14. Mat 1»2O ^IrklaggOer, Drrsdr« «»»«'»««Vretse, Die ><,eip,lt«ne Prtl„et,e,« 4. Familie an»-t«en>,.L,«a,»g«,uch, Die P-NtreName,e«Ie. S» m» Anzeigen ai,hertzalb de» Verbreitung»««»!«!« die PetltreName,»!!« »>U» ^tt. Brie„eb.»«»4. Im »all ^Ewalt erlischt ,ed« Verb flicht,,»a aus Lieferung Io« arflluunr, v. Anzeigen.ilultrfiqen u. Leistung v. Schadeners« »efchSfiiich« r«u «r»u» Leu», »reiben. ll«. Drnlku.iüe»!«»> Aermanta. A^G. ' »»«»de« «r. slll» Fük christliche Politik und Kultur - ""attion der «eichslschen «,l»»,eltnng »«»deiEtsiadi t. Polierstrahe ,7. »ernrui AN» und »wir. Der neue Lan-lag Der 12. Mat hat keine Klärung -er politische« Lage in Sachsen gebracht Das Gesamtergebnis Dresden, den 13. Mai Bei der gestrigen LandtagSwahl wurden 1« Sachsen nach den bisherigen Feststellungen des Landeswahlleiters 2 V0122S Stimmen abgegeben. Die Wahl beteiligung betrug 73 bis 8V Prozent. Im einzelnen erhielten: die Sozialdemokratische Partei S22118 Stimmen, hie Deutschnationale BolkSpartei 218 363, die Deutsche Bolkspartei 363117, die Wirtschaftspakte! 364 883, die Kommunistische Partei 345 817, die Demo kratische Partei 115 097, die KPD. (Opposition) 22 594, die Aufwertungspartei 70 992, die Alte Sozialdemokratische Partei 39 625, die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei 133787, die Zentrumspartei 25 440 und die Liste Sächsisches Landvolk 140522. Die sür ein Mandat notwendige Stimmenzahl beträgt nach den vorläufigen Berechnungen 28138. Es erhalten demnach Mandate: Sozialdemokraten 33, Dentschnationale 8, Deutsche Bolkspartei 13, Wirtschaftspakte! 11, Kommunisten 12, Demokraten 4, Kommunisten (Opposition) —, Auswertungspartei 3, Alt- sozialisten 2, Nationalsozialisten 5, Zentrum —, Sächsisches Landvolk 5. Einen Vergleich dieser Ziffern mit denen früherer Wahlen finden unsere Leser im Jnnenblatt. ! Stimmenzahlen -er drei Wahlkreise 8. Demokratische Partei 32 517 (192«: 33 231; 1928: 19 231» 7. Kommunisten (Opposition) 8887 (1926 und 1928 ohne Liste) 8. Auswertungs« (Bolksrechts-) Partei . , , 28 473 (1926 : 39019; 1928 : 31299) S. Alte Sozialdemokratische Partei ..... 7784 (1936 : 24 868: 1928: 7997) 1V. Nationalsoz. Deutsche Arbeiter-Partei , , , 28741 (1926 : 9778; 1928: 14 601) 1». Zentrumopartei . , . . . , , 4385 (1926: 3933; 1928: 4411) ' 18. Sächsisches Landvolk ......... 88 584 (1926: -; 1928 : 39 163). Chemnitz—Zwickau t. Sozialdemokratische Partei ...... »85 458 (1926 : 246 924; 1926 : 319 998) 2. Deutschnationale Bolkspartei ..... 81137 (1926: 109 949; 1928 : 86 709) 3. Deutsch« Bolkspartei H8 778 (1926 : 88 696; 1928: 105 746) 4. Wirtschafts. (Mittelstands-) Partei .... 125 338 (1926: 103 679; 1928 : 98 361) 5. Kommunistische Partei ........ l41118 (1926: 151582; 1928: 154 362) 8. Demokratische Partei ........ 28 882 (1926 : 30 809; 1928 : 34 996) 7. Kommunisten (Opposition) 8 882 (1926 und 1928 olme Liste) 8. Auswertungs- (Volksrechts-) Partei . . . 38 28l (1926 : 41 690; 1928 : 40 929) 8. Alte Sozialdemokratisch« Partei 11 288 (1926: 24 877; 1928: 10009) lO.Natlonalsoz. Deutsche Arbeiterpartei ... 71 471 (1926 : 24 389; 1928 : 41 407) 12. Zentrumspartei . 5814 (1926: 4192: 1928: 9124) 13. Sächsisches Landvolk ......... 38884 (1926: 1'126 : 26 497) Dresden—Bautzen 1. Sozialdemokratische Partei . , . (1!>26 : 299 308; 1923 : 400 502) 2. Deutschnationale Bolkspartei , , (1926: 144 179; 1928: 117 991) 3. Deutsche Bolkspartei ..... (1926: 102 141; 1928: 112190) 4. Wirtschafte- (Mittelstands-) Partei . (1926 : 97 722: 1928: 80 6244 8. Kommunistische Partei ..... (1926 : 83 623; 1928: 109 877) 8. Demokratische Partei ..... (1926 : 47 427; 1928: 62 657) 7. Kommunisten (Opposition) , , . (1926 und 1928 ohne Liste) 8. Auswertungs- (Bolksrechts-) Partes (1926 : 21 770; 1928: 15 361) 8. Alte Sozialdemokratische Partei , (1926 : 48140;1928: 17 263) 18. Nationalsoz. Deutsche Arbekter-Partei (1926 : 7562; 1928: 18245) 18. Zentrumspartei . , , . (1926: 15644; 1928: 13 984) 13. Sächsische» Landvolk (1926: 1928 : 61 915) Leipzig . 388 838 . »1584 . 1L8847 . 188 584 . »3 888 . 54 488 . 48SS . 11388 . 88 881 . 38 588 . 15 431 . «5 414 1. Sozialdemokratische Partei . . . (1926: 212 173; 1928 : 276921) ». Deutschnationale Bolkspartei . . (1926: 87029; 1928: 49 792) «. Deutsche Bolkspartei (1926: 101248; 1928 : 96119) G. Wirtschafts- (Mittelstands.) Partei . (1926: 36 225; 1928 : 53 047) ». Kommunistisch« Partei ... (1928: 187177;. 1928: 121329) »58 828 45 78» 115 588 88 478 111 88» Unentschiedene Schlacht Dos Ziel der Sozialdemokratie, deren Inßi uanve de,, gestrigen Mahlgang herbeigeführt hat, wa« Schaffung einer Linksmehrheit. Das Ziel der Regie rung s k oa l i t i o n , die in getrennten Haufen aus» marschierte, war: Erhaltung der bisherigen Mehrheit!) Nur die Demo k rate n litten als ihr Ziel ein« Kunst) tige Koalition von der Mitte nach links proklamiert. —- Wer l>at gesiegt? Die Demokraten bezahlen ihre Sonde» Parole mit dem Verstlst eines Mandats. Die Sozialdemo« Kralen haben den Kommunisten zwei Mandate abgenonUs men, aber die Mandatsstärke der Linken bleibt dabei unverändert 45. Auf der anderen Seite hat sich die bis« herige sicl>ere Mehrheit der Regierungsparteien in eine unsichere verwandelt, sie ist von 49 auf 46 zusammenge-- schmolzen. Die Schlacht endet unentschieden. Es gibt nuils Besiegte, mag auch die Sozialdemokratie ihren ..Er«) folg" buchen und die Rechtspresse erfreut feststelleuz „Keine Linksniehrheit." Die wirklichen Sieger sind diq Nationalsozialisten, deren radikale Parolen aus den Reihen der Deutschnationalen und der Aufwertler er hebliche Wähierscharen herausgelockt haben. Vorher hab( ten die Hitler-Leute 2 Abgeordnete, die bei dem Stim menverhältnis 49 :49 zwischen Regierung und Opposition einflußlos blieben. Jetzt bilden die 5 Hakenkreuz-Män ner „das Zünglein an der Wage". Wer daran denkt, welche Rolle die Völkischen unter Dinier einst im Thü ringer Landtag als Inhaber einer ähnlichen Schlüssel, stellung gespielt ljaben, sieht auf dem Weg einer künfti gen Regierung Heldt tiefe Schatten liegen. Eine Par« tei politischer Phantasten wird ausschlag gebender Faktor in der sächsischen Lan de s p o l i t i k — das ist das wenig erfreuliche Ergebnis des 12. Mal. Wenn . . . sa wenn die Parteien der bisherige» Negierungskoalition überhaupt noch den Willen haben, ihre Zusammenarbeit fortzusetzen. Dazu mühten minde stens die Demokraten ihre Wahlparole, die die Notmeu. digkeit „politischer Neuorientierung" festge stellt hatte, widerrufen. Kurz vor der Wahl war von sei len der Sozialdemokratie — und zwar in der grossen Rede des Reichsparteivorsitzenden Wels — die Andeu tung gemacht worden, daß die Sozialdemokratie „nach dem Verschwinden der Altsozialisten" über eine Koalition mit sich reden lassen werde. Die Altsozialisten sind abe« nicht verschwunden. Und es ist nicht abzusehen, we» außer den Demokraten Lust verspüren sollte, mit Lieb- mann. Edel und Genossen zusammenzuarbeiten. Auch de« Weg einer politischen Neuorientierung führt also t»all er überhaupt versucht werden sollte) ins Dunkel. « Diese Wahl l>at einige Ueberraschungen gebracht, Die erste mar die starke Wahlbeteiligung, di« nächst der von 1922 die stärkste bisher bei einer Landtag» wähl erreichte Teilnahme der Wählerschaft («deutet. Da« schöne Maiwetter des ersten Baumblut-Sonntags hat als« nicht hindernd, wie „rauche meinten, sondern sörderni auf das Wahlgeschäft gewirkt. Ueberraschend unter den Einzelereignissen ist di« gute Form, die die W i r t s ch a f t s p a r t e i gezeigt hat, Daß sie noch ein Mandat gewinnen würde, haben viek leicht ihre Führer selbst nicht erwartet. Auch der Ach tungserfolg der A l t s o z i a l i st e n. deren Verschwur, den man aus der Linken so siegesgewiß prophezeite, vcv dient vermerkt zu werden. Die Deutsche Volks, parier hat ein Mandat geivonnen. die Deutsch, nationalen (zu denen das „Sächsische Landvolk" zr, rechnen ist) und die A u s w e r t l e r je ein Mandat ver, loren. Die Kommunisten haben trotz aller lärmen, den und teilweise widerlichen Prormganda die Folger ihrer inneren Spaltung nicht verwinden können, mii einem Verlust von zwei Mandaten, wenn auch >», übri gen fast mit lauter „funkelnagelneuen" Abgeorduetenj