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Mm «miLdr tdr dt« Ausnahm« dm A»z«tg,n <n» ompischklibmm La», sowie an deslim»« Sl«v« wird nicht auch nlchl für »n NIchNa»«» dm durch a«m- Ipnchm aukq^mm Anz^gm. -gürridchchadauiwmloimt «ogisoo»!« Schriftstücke dd«rninmN di« Schriftlettung »«in« D-ranimaiiuuu. - U»i«rdr«chimim dm S«,chdft». dMrilbm d«,ründm «in« vnlprüch«. L« gadlun,m«,ug und Nandur, a«IIm «Oda«, al» nichi mnindari. Handl,,schLsr»st«N«i in Ilu«, Ldchnl». Sidmid«, «d Schwarzmder,. — Sonntag, den 10. Juli 1921. Nr. 1SS. 74. Jahrg. Durch Beschluß vom L7. April 1921 hat di« Dezi rks-Dersammlung d«r Amlshauptmannschaft Schwarzenberg 4 Freistellen bei der Landesschul« Dresden gestistet. Vir Landesschul« ist aus d« «h«molig. kabellenanstalt hervorgegangrn. Zur Zeit umfaßt die noch in der Entwicklung begriffene Schul« solgend« klaff«» r ä) Realgymnasiale Abteilung: a) Unlertertia, die nach Reformlehrplan unterrichtet wird; k) Obertertia bi» Oberprima, sür di« noch der alle Lehrplan von 1902 gill. v) Oberreallchuladteilung; a) Odersekunda: d) sUnleriertia) Förderklasse, di« besonders begabte Dolksschüler nach dem 7. ob. 8. Schulsahr ausnimmt und nach einem Sonderplan so weit dringt, daß sie in zwei Jahren sür die Untersekunda der Oberrealschule reis werden. Zn erster Linie sollen bestimmungsgemüb Schüler ausgewählt werden, deren Väter im Kriege ge- osien oder schwer kriegsbeschädigt sind, sowie Söhne von Ausländsdeutschen und von Deutschen aus den udgetrelenen Gebieten. Es ist dabei aber selbstverständlich dringend erwünscht, daß sür die neuen Freistellen, die sofort besetzt werden können, nur hervorragend befähigte Schüler in Frage kommen. Bewerbungen sind mit Schulzeugnissen unter gleichzeitiger Darlegung der Familien« und wirtschaft lichen Verhältnisse des Bewerbers bi« 20. August 1921 bei der Amtshauptmannschaft einzureichen. Schwarzenberg, am 8. Juli lS2I. Der Bezirksverband der Amlshauptmannschaft Schwarzenberg. Die frühere Gemeinde Neudörsel gehört insolge ihrer Vereinigung mit der Landgemeinde 2 i crhammer nunmehr zum Bezirke des Amtsgerichts Ane. Die sriedensrichterlichen GeschSste sür den Bezirk der früheren Gemeinde Neudörfel find vom Justizministerium unter Vereinigung der Be zirke dem für Auerhammer bestellten Friedensrichter, Herrn Gemeindekossierer Wax Mütter in Auer- Hammer, mit übertragen worden. Amtsgericht Aue, den S. Juli 1921. Schneeberg. Gesunden 1 Schirm, 1 Rucksack, 1 Kandtasche, Tücher, Geldscheine und verschiedene andere kleinere Gegen stände. Adzuholen aus dem Aalhause, Zimmer Nr. 7. Schneeberg, den 8. Juli 1921. Der Sladtrat NenslSdlel. findet Mittwoch Sammelplatz: Spritzenhaus, statt. An der Uedung haben alle männlichen Einwohner vom erfüllten 20. bis zum erfüllten 25. Lebensjahre (Stichtag 1. April) leilzunehmen. Ausgenommen werden nur diejenigen Einwohner, welche im Bergbau beschäftigt find und solche dt« ärztliche Zeugnisse, woraus «in Befreiungsgrund «sichtlich ist, bis zum Tag, der Uedung schriftlich beim Stadlral beidringen. Pslichtseuerwehrpflichtig«, welche durch Arbeit (Nachtschichy an der Teilnahme der Uedung ver- hindert sind, haben eine vom Arbeitgeber ausgestellte Bescheinigung vor der Uedung beizubringen. Etwa schon srüher beigebracht« ärztliche Zeugnisse Haden sür die angesetzle Uedung keine Gültigkeit. Unenlschulüigles Fernbleiben wird mit Geld bis zu 60 Mark oder mit entsprechender Kast bestraft. All« diejenigen, die bei der 1. ««d 2. Hebung unentschuldigt gefehlt haben, erhalten Stratoer- sügung noch zugekellt. Neuslüötel, den 9. Juli 1921. Der Stadlritt. Gemeinderalssitzung Dienslag, dea 12. Juli 1921, abends 7 Ahr. Lottia«, den 7. Juli 1921.Der Gemetndevorflan». Mittwoch, den 12. Jetti 1921, vormittags 10 Ahr, sollen in Schwarzenberg-Sachsenseld 2999 Sluchensormen aus Schwarzblech. 11 Rasirrapparategarnituren, 2S -esgl., 17VStertiegel, 18 cm, 289 Eiertiegel, 27 cm, 7ü Fruchtpressen, Größe 2, 1099 Schwarz- blechlnichensormen, 1 Posten Sisennippel (sür Rasierapparate), 2899 Ersahkappen mit Steinen (sür Feuerzeuge), 92 BruchSssner (926 Nickel), 290 desgl.» 129 desgl., 199 desgl. 98 desgl. (mit Schneide), 29 Dolche mit Sirschhorngrisse«, 299 Knchengabelw 125 Zuckerzangen, 259 Silberhalsket.e«, meislbielend Lssentlch versteigert werden. Eammelort der Bieler: Döhlers Gastwirtschaft in Schwarzenberg-SachseNstw. Schwarzenberg, den 7. Juli 1921. Der Gerichtsvollzieher. Pslichseuerwehrübnng , de« 13. Juli 1921 abends Punk» 7 Ahr Politik und Rechtsprechung. —l. Die französische Presse fordert, wie der „E. D/ schon mitteilte, die Aufrechterhaltung der Sanktionen und andere Maßregelungen Deutschlands, weil die Urteile in den Leipziger KriogsbeschulLigten Prozessen nicht nach dem Deschmack des galli- schen Chauvinismus ausgefallen sind. Sie ergeht sich in den wüste sten Angriffen gegen das Reichsgericht und Deutschland. Die Be reitschaft der deutschen Regierung mit dem Kanzler Dr. Wirth an der Spitz«, sich allen Wünschen Frankreichs. gefügig zu zeigen, war weiten Kreisen an der Seine äußerst unangenehm, und man kann aus der französischen Presse zwischen den Zeilen die Genugtuung darüber herauslesen, daß sie einen Grund gefunden hat, aus den juristisch einwandfreien Urteilen heraus die politische Hetze gegen Deutschland Wiederaufleben zu lassen. Für uns Deutsche hat bisher die Rechtsprechung mit Politik nichts zu tun gehabt. Das ist ein Zustand, der in vielen Ländern, die sich Ler demokratisch-parlamentarischen Regicrungsform erfreuen, unbekannt ist. Kräfte sind am Merke, die auch in Deutschland auf diesem Gebiete unerwünschte Zustände schaffen wollen. Grobe Un geschicklichkeiten, wie die Behandlung der Iagow - Angelegenheit durch den Reichsjustizminister Schiffer bereiten hier abbauenden Meinungen den Boden, wobei bemerkenswert ist, daß di« Haupt sprecher gegen den Iustizminister in der Neichstagsdebatte über Zagow die Namen Rosenfeld, Herzbevg, Moses führen. Diese Leute haben ein großes Interesse daran, die deutsche Justiz zu untevminie- ren, in der sie einen der letzten Wellenbrecher erkannt haben, Lie uns noch gegen die Flut des östlichen Bolschewismus und vor dem gänzlichen Zusammenbruch schützen. Außer von der Rednertribüne des Reichstags wird in allerlei Redaktionen davon gearbeitet, das Ansehen der deutschen Rechtsprechung zu verkleinern. Es ist in gewissen Zeitungen gerade zu üblich geworden, in schwebende Gerichtsverfahren einzugrcifen. Ein Musterbeispiel hierfür war die Berichterstattung eines Chem nitzer Blattes über einen Landfriedensprozeß, Ler vor einigen Wochen in Fveibevg zur Verhandlung stand. Eine unerhörtere Be- einflußung der öffentlichen Nicinung und der Zeugen, als wie sie damals von der Presse betrieben wurde, läßt sich kaum denken. Und Laß bald nachher aus dieser Redaktionsstube ein Minister hervor ging, schadet der Staatsautorität mehr, als wie eine Kritik an Ler Regierung, über welche man sich sonst so zu beklagen pflegt. In nicht zu übertreffender Weise hat dieselbe Zeitung nach dem ersten (!) Derhandlungstagc den Stenger-Prozeß für politische Zwecke aus geschlachtet. Sie stützte dabei ihr Urteil auf die Aussagen elsässischer Deserteur«, die sich im Verlaufe Les Prozesses als völlig unwahr erwiesen. DerAngeklagte Stenger aber, der völlig gerechtfertigt aus den Verhandlun gen hervorging, wurde mit Schmutz und Spott überhäuft, der nicht ein mal vor dm Krücken des Mannes halt machte. Die Angaben mein eidiger Deserteure also genügen einer deutschen Zeitung, um das Ur teil über einen Mann zu fällen, dem kein anderer Vorwurf zu machen ist, als daß er Offizin und Deutscher ist. Der Widerhall solcher Gemeinheiten und des Hcrunterreißcns der deutschen Rechtsprechung (die Bezeichnung Dirne Justiz ist in gewissen Zeitungen üblich geworden) kommt mm aus der französischen Presse und nach den neuesten Meldungen auch aus der französischen Regierung. Können wir uns darüber wundern? Das deutsche Ansehen tn der Welt leidet durch die Verstöße gewisser Abgeordneter und Re dakteure immer von neuem Schaden. Jeder reinlich denkende Deutsche sollte solche Leute ablchncn und die Verquickung von Politik und Rechtsprechung weit von sich weisen. « » , Paris, 8. Juli. Briand hat die französischen Vertreter, die den Leipziger Verhandlungen beiwohnten, abberufen. Er gab auch dem britischen und dem englischen Kabinett die Anregung, sich, dem Bei- spiele Frankreichs folgend, in Zukunft der Entsendung weiterer juristi scher Sachverständiger nach Leipzig zu enthalten. In der Mehrzahl der Pariser Morgenblätter wird der Ansicht Ausdruck gegeben, da Deutschland die Bestimmungen des Ultimatums bezüglich der Bestra fung der Kriegsschuldigen nicht erfüllt habe, könne nunmehr von Ler Aufhebung der Sanktionen im Rheinland« keine Rede mehr sein und Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort müßten besetzt bleiben. Leipzig, 8. Juli. Heute nachmittag verließ Lie französische Dele gation den Sitzungssaal des Reichsgerichts; sie wird Leipzig verlassen. Auch di« französischen Zeugen im Prozeß Schack-Kruska werden in kür zester Frist abreisen. Leipzig, 8. Juli. Heute begann vor dem Reichsgericht der achte Kriogsbeschulüigtenprozeß gegen den Generalleutnant v. Schack und den Generalmajor Kruska. Den beiden Generälen wird vorgeworsen, in einem Gefangenenlager bei Kassel eine Typhusepidem'e absichtlich oder fahrlässig herbeigeführt und dadurch sowie durch Mißhandlungen und Gewalttätigkeiten den Tod von etwa 3009 französischen Kriegsgefan genen verschuldet zu haben. Zu Beginn der Verhandlung weist der Präsident darauf hin, daß eine förmliche Anklage durch den Oberrcichs- anwalt nicht erhoben ist, weil di« Beweiserhebungen keinen genügenden Anhaltspunkt dafür ergeben haben. Das Verfahren ist nur eröffnet infolge der Anschuldigungen der französischen Ausliefcrungsliste auf Grund des neuen Neichsgesetzes von 1921. Leidig, 8. Juli. Senatsprasid«nt Dr. Schmidt, der den Vorsitz in dem gegenwärtigen Kricgsbeschuldigtenprozesse vor d m Reichsgerichte leitet, äußerte sich auf die Frage nach'den Folgen der Abberufung der französischen Vertreter und Zeugen auf den Gang des gegenwärtigen Prozesses dahin, daß Lie Verhandlungen ruhig ihren Fortgang nehmen werden. Die französischen Vertreter, fast ausschließlich Juristen, haben sich in äußerst korrekter Form von dem Vorsitzenden verabschiedet und als Grund angegeben, daß sie auf Befehl ihrer Negierung nach Paris zurückkehren müßten. Sie stellten bet dieser Gelegenheit aus drücklich fest, daß die Abberufung der Zeugen nicht von ihnen veranlaßt worden sei, sondern lediglich von dem französischen Konsul, und sie konnten ihr Erstaunen über diesen Schritt nicht ganz unter drücken. Da die Entlassung von Zeugen während des Verfahrens nur durch den Vorsitzenden erfolgen kann, war Senatspräsident Dr. Schmidt selbst auch befremdet über Lies« plötzliche Abberufung der französischen Zeugen. Bei der Führung des Prozesses läßt er sich nur von juristischen Gesichtspunkten leiten. Er erachtet es lediglich als seine Aufgabe, das Recht zu finden. Die politische Note, die die Oeffentlichkeit In diese Nrozesse tragen möchte, darf selbstverständlich der Vorsitzende über haupt nicht berücksichtigen. So ging denn Senatspräsident Dr. Schmidt auch nicht auf eine Erörterung dieser Seite der Kriegsbeschuidigtenpro- zesse ein. Er wird die Verhandlungen auch nach der Abberufung der Franzosen in gleicher Weise fortführen, ohne sich von irgend einer Seite beeinflussen zu lassen, weder von links noch von rechts noch vom Auslände. D«r Reichskanzler über Oberschlesi«. Breslau, 8. Juli. Heute abend sprach Reichskanzler Dr. Wir ist in einer Volksversammlung in der Iahrhundcrthalle; etwa 19000 Men schen mochten anwesend sein. Lr wies darauf hin, daß heut« beim Empfang von Vertretern der rechten Parteien betont worden sei, jedes Mißtrauen und jeder verdacht, man wolle den Selbstschutz zum Sturz« de« demokratischen Dolksstaates mißdrauchen, sei unbegründet. Der Reichskanzler sprach dann über die Sanktionen. Er sei Überzeugt, daß diese Wunde am Rhein sich bald schließen müsse. Ein« »och schmerz lichere Wunde aber sei Oberschlesen, das nach dem Recht der freien Selbstbestimmung «nqete'N b«i Deutschland bl Iben müsse. Er sprach von der Knechtung de: Deutschen in Oberschlesien, der Unfähigkeit der Polen. Gebiet »u vevoalttn. Wärmsten Dank sprach er den« aus, die im Selbstschutz Lie oberschlesische Heimat verteidigt haben. Aber nicht an Gräbern wollen wir endlos trauern, sondern weiter ar beiten, um wieder aufzubauen. Das Schicksal Oberschlefiens ist da» Schicksal Deutschlands. Das Ergebnis der Abstimmung, da» über wältigend für Deutschland lautete, kann nicht aus der Welt geschafft werden, solange der Gedanke der Freiheit in Schlesien lebt, und er wird immer leben. Die interalliierte Kommission ist der Treuhänder Oberschlcsiens, und die Geschichte wird einst fragen, ob sie diese Pflicht erfüllt habe. Wir rufen den Alliierten zu: Gerechtigkeit auch für er» besiegtes Volk! Oberschlesier, da» deutsche Vaterland hofft auf euch und bietet euch die Hände. Neue Drohungen der Insurgenten. Breslau, 8. Juli. Das Oberkommando der Insurgententruppen schreibt in seinem Organ: Wir gehen auf Urlaub, um den Beschluß Le» Obersten Nates abzuwartsn und unserer Regierung diplomatische Be- ziehnngen mit den Alliierten zu ermöglichen. Wenn di« Alliierten uns benachteiligen sollten, wird der Urlaub zu Ende fein und es wird keine Verhandlungen mehr geben. Hindenburg — Ehrenmitglied der Göttinger Universität. Göttingen, 8. Juli. Gmeralfeldmarschall v. Hindenburg, der hier zur Jahresfeier der Universität weilte, wurde zum Ehrenmitglied der Universität ernannt. In Anwesenheit des Generals wurde in der Aula der Universität die Vüste Hindenburgs, das Werk eines Stutt garter Bildhauers, enthüllt. Hindenburg hielt eine Ansprache, in der er u. a. ausfllhrte: „Wenn mir durch Gottes Fügung Erfolge beschic ken waren, so konnte ich diese nur erreichen Lurch den Geist, den ich al» den Geist von 1914 bezeichnen möchte, und durch die unbegrenzt: Liebe zu Vaterland, Kaiser und Reich, durch den Geist der eisernen Vflicht- erfüllung und der eisernen Manneszucht. Diese Tugenden müssen in das ganze Volk zurllckgebracht werden". Großer Dassenfund in Berlin. Berlin, 8. Juli. In Neukölln hat Lie Schutzpolizei im Keller eine» Produktcnhändlers große Mengen Munition und Waffen entdeckt, da runter 780 Stielhandgranaten, 22 Maschinenpistolen, ein Sack Pul ver, 97 Blechkisten mit Maschinengewehrmunition, 4000 Patronen, vier Sack Pistolenmunition, zwei Kisten Pistolenmunition aller Kaliber, öS Trommolmagazine für Maschinenpistolen und eine Kiste Schlagstift« für Artilleriegeschosse, lieber di« Herkunft der Waffen- und Muni- tionsmengcn fehlt jeder Anhalt. Der Berliner Streik. Berlin, 8. Juli. Der Magistrat hat beschlossen, den ausständigen Gutsavbei'ern 7^ Prozent Lohnzuschlag zu gewähren, aber mit der ausdrücklichen Maßgabe, daß diese Mehrausgabe eingebracht wird durch höhere Einnahmen oder Ersparnisse mif den städtischen Gütern selbst. Die 3090 Funktionäre der städtischen Arbeiter nahmen eine Ne- solntion an, in der der Streik für Freitaa erklärt wird für den Fall, daß die Gutsarbeiter mit den vom Magistrat gestellten Bedingungen nicht einverstanden sind. Der Mörder de» Abgeordneten Garei». München, 8. Juli. Der mutmaßliche Mörder des unabhängigen Ab geordneten Gareis wurde in -er Person des Gareis-Begleiters am Mordabmd durch die Münchener Polizei festgestellt. Der Verhaftete befindet sich in Untersuchungshaft. Er leugnet bisher, hat sich jedoch durch -i« Aussagen in fortgesetzt« WiL«rsprüch« verwickelt. Escherich, Abschied. Münch««, 8. Juli. Landeshauptmann Dr. Escherich veröffentlicht folgenden Abschiodsgruß an die Einwohnerwehr: Die Reichsregiernng hat die Auflösung der Einwohnerwehren Bayern» verfügt. Si« trägt vor dem deutschen Volke und vor der Geschichte die Beantwortung für diesen Schritt, der durch die Ver leumdung eigener Stammesbrüder herbiigeführt, von Feinderhaß und Berwchtungewillen diktiert ist, und nach der erfolgten Entwaffnung der bayerischen Wehren «inen ungeheueren Eingriff in da» deutsche Recht darstellt. Tine Möglichkeit, eine Aenderung dieser nunmehr gefallenen Entscheidung herbsi'ufübrcn, ohne schwerst? Erschütterungen für unser deutsche» und bayerische« Vaterland, besteht nicht. Ich häb« daher, gw traa« von d« Gedanken, di, «ich i« Aufbau und in d« Führung