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Np. TU. Sonntag, den 4t September 1870. Aachener Nachrichten. Kreisblatt fiir den Lreis-Nrections-LeM Gantzen. Aittlsbtatt M die Gerichts- und Vermattungskezirke Raichen, Schirgiswalda, Röniokwaecha, weißenkerg, Herrnhui, LMitz, Rernstadi und Reichenau. Rcdactmr und Verleger: G. M. Mouse in Bautzen. Bekanntmachung. Gegenüber den vielfach berechtigten Nachfragen Angehöriger der im Felde stehenden K. Sächsischen Truppen muß das Kriegsministecium hierin« erklären, rak bie Verlustlisten über Unteroffiziere und Mannschaften bei der Schlacht von Metz am 18. Aug. bis jetzt noch nicht eingetrosfe» sind: — sobald selbige em- gcben, werden sie durch das Kriegsministerium sofort veröffentlicht werden. Dresden, den 1. September 1870. Kriegs-Ministerium. von Fabrice. Bekanntmachung, die Ausloosuttg königlich sächsischer Staatspapiere betreffend. Die öffentliche Ausloosung der planmäßig für den 1. April 1871 zur Zahlung ausgesetzten Zprocentigen landschaftlichen Obligationen vom Jahre 18öO, lprocentigen Staatsschnldencassenfchcinc vom Jahre 1847 und Zprocentigen Staatchchuldeneassenscheiuc vom Jahre 1855 soll den 19. September dieses Jahres nnv folgende Tage, Vormittags von 10 Uhr an, im diesigen Landhause I. Etage Statt finden, was hierdurch bekannt gemacht wird, desgleichen: daß die Auszahlung der besage der Ziehungslisten vom 14. und 16. März d. I. ausgeloosten, den I. October d. I. sättigen Kapitalien der obaedaebten Obligationen und Staatsschuldencassenscheine, sowie der besage Ziehungsliste vom 15. Januar d. I. ausgeloosten, vom Staate übernommenen Albertscisenbadn-Prioritätsobli gationen lut. 0., nickt minder der mit dem Buchstaben te. bezeichneten, in der Bekanntmachung vom 1. März d. I. angegebenen, auf je 48 Thlr. im MGuldenfuß lautenden unzinsbaren Kammercreditcassenfchcine, als auch der i»-o Termin 1. October, bez. 30. September 1870 fällig werdenden Zinsen von den vorstehend gc- uannten landschaftlichen Obligationen, Staatsschuldencassenscheinen u. Albertseisenbahu-Prioritätsobligationcn tut. 0. und v. vom 115 September u. e. beginnen laun, so, daß schon von diesem Tage an die zahlbaren Capitalicn und Zinsen gegen Rückgabe der betreffenden Scheine nebst Zubehör an Talons uno Zinscoupons lei der Staatssckutdcncasse allbier und bei der Königl. Lotterie-Dahrlchnscasfe in Leipzig in Empiang genommen werden können. Von den unzinsbaren, mit lut. L bezeichneten Kammercreditcasscnschcinen sind für den Termin I. April 1871 folgende auf je 48 Thlr. tautendc Scheine Nr. 12536, 13014, 13285, 14338 und 1433S zur Zahlung ausgesetzt worden, was hiermit ebenfalls zur öffentlichen Kenntnis; gebracht wird. Dresden, den 1. September 1870. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staatsschulden. Pfotenhauer. Bekannt machung. Bei dem weiteren Vormärsche der Armee in das französische Gebiet mehren sich die Fälle, in welchen einzelnen Osfizieren und Mannschaften, besonders ver Landwcbr, feste Standorte, ;. B. bei den Etappen, den stehenden Feld-Lazarethen, gewissen Administrationsbranchen u. s. w. zugcwiesen werden. In Fällen dieser Art wird die richtige Beförderung der Postsendungen erleichtert, wenn die Absender die Standorte der Adressaten aus den Adressen angeben, — abweichend von der sonst bestehenden Regel rc., wonach aus den Adressen von Feldpostbriefen an die mobilen Truppen Bestimmungsorte nicht zu vermerken sind. Das General- Postamt ersucht daher, in allen Fällen, wo den Absendern von Postsendungen an mobile Truppen die Standorte der Adressaten als feste und dauernde bekannt sind, diese Standorte aus den Adressen nebst den sonst erforderlichen Bezeichnungen zu vermerken. Die Postverwaltung wird durch Vermittelung der Militairbehörven dahin zu wirken suchen, daß Militairs, welche feste Standpunkte haben, die genaue Bezeichnung derselben nach der Heimatb mittheilen. Berlin, den 31. August MO. General-Postamt. In Vertretung: Wiebe. B e k a « n t m a eh u n g. Aus die Briespostsendungen nach und aus den von deutschen Truppen eingenommenen französischen GebietStheilen soll von jetzt ab der interne deutsche Tarif in Anwendung kommen. Das Porto beträgt mithin bei der Entrichtung in Deutschland: 1) für srankirte Briefe bis 1 Loth, ferner für Corre spondenzkarten 1 Groschen bez. 3 Kreuzer, bei größerem Gewicht der Briefe 2 Groschen oder 7 Kreuzer. 21 Für unfrankirte Briese bis 1 Loth 2 Groschen oder 7 Kreuzer, bei größerem Gewicht 3 Groschen bez. 11 Kreuzer. 3) Für Drucksachen und Waarenproben pro 2z Loth j Groschen bez. 1 Kreuzer. Für recommandirie Sendungen wird außer dem betreffenden Porto eine feste Recommandationsgebühr von 2 Groschen oder 7 Kreuzer erhoben. Zur Postbesörderung werden ferner angenommen: Briese mit dcclarirtem Werth. Für diese Sendungen bleiben vorläufig die bisherigen Taxen bestehen. Berlin, den 1. September 1870. General-Postamt. In Vertretung: Wiebe. B e k a n u t m a u « g. Nach einer Mittheilung der Dircction der Großherzoglich badischen Verkchrsanstalten wird das seit dem 17. Juli o. im Großherzogttmm Baven eingestellte Postanweisungs-Verfahren von: 5. d. M. ab wieder hergestellt werden. Berlin, den 1. September 1870. General-Post-Amt. In Vertretung: Wiebe. Bekannt machung. In den letzten Tagen der vorigen Woche sind von einem hiesigen Baue zwei Stück je sechs Pfund schwere, am Stiele mit ZL.uk««- gezeichnete Pule spurlos entwendet worden, was zur Entdeckung des Diebes und Wiedererlangung des Gestohlenen hiermit bekannt gemacht wird. Die Stadtpolizcibehörde zu Bautzen, den I. September 1870. Heerklotz, Stadtrath. Telegraphische Korrespondenz. El; Berlin, 2. Septbr., Abends. Es wird in hiesigen unter richteten Kreisen als mit Bestimmtheit in Aussicht zu nehmen bezeichnet, daß, wenn auch nicht eine Einberufung einer parlamentarischen Volks vertretung, so doch gewissermaßen die Provocirung der Volksmeinung in anderer Weise erfolgen werde, bevor eine definitive Vollziehung des I Friedens Seitens der kriegführenden deutschen Regierungen esntreten wird, lieber die Art und Weise, in welcher dies geschehen dürfte, hören wir Folgendes: Es soll der Vorschlag gemacht sein und bei den leitenden Staatsmännern Deutschlands auch Anklang gesunden haben, daß bald nach dem binnen Kurzem zu erwartenden siegreichen Einzug unserer Truppen in Paris ein deutscher Abgeordnetentag in Berlin durch hervorragende Parteimänner zusammen berufen werde, der sich quasi als Vorparlament constituiren und in freier Be sprechung der Volksmeinung Ausdruck geben solle. — Die Rinder- pest, welche plötzlich an verschiedenen Orten Deutschlands — in der bayerschen Pfalz, in Dresden, Oranienburg und jetzt auch in dem occupirten Lothringen in Saargemünd — zum Ausbruch ge-