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! - ! hst NN er- tte » lde >ie sich »serdc, »stocke zu cr- ihlung zu er- zu ne- igabc» rat. kage linsb« l>r onn» ühr ,ik»a- Nummer 278 — 26. Jahrgang SricheN» sinn! Ivöitienliich mit den illiicirierten NraUsbeiiagen »Die Wen" und ,Ii!r »liiere kleinen Leute". lowie den Teil- beilaoe» „Tt. -Nenno-BiaU". ..UnierbnN»»» und Wiste»". .Die Weil der Irn»". »Aerziiicher lUalaeber". .Das gute Buch", .giimrnndichntt". Monatlicher Pe,»nSPr«iS g. - Mt. einlchl. Pesiellaeid. Einzeininnmer IN 4 §o»»Ia»»»»»»kr ttN h. Hanvüchriilleiler: Tr. K. TeSezyk, Dresden. 1^eschäft«sftette. Trntt u.Verlag: Mermama -l.-G. 'iU Verlag und Drurferei. Filiale Dresden. DreSden-dl. 1. Voliersirnße 17. Fernrns"ioi2. vosiichecfkontoDresden -7"^ Tre^r»,.» ni7ist Freitag, den 2. Dezember 1827 rverlagsort r Dresden -An.reiarnvr-ile, Die l„c>valic»e Peiit^eiie !t<» 4. z„„ulie,l. unfeinen und Liel:en„e>n>l>e zu 4. Die Pciiireklame^eiie. Miiiutteii-r dreil I ,» Lller rnnebnbr -4V 4. Im Jolle hollerer Aew >it eriiicht lede eiernslichtung aus Lieferung towie lrrlüllittig v. Anzeigett.Sln^irngcn,t. Leistung v Schndeueriatz. Gelchäuitcher Dett: «lrlur Lenz. Dresden. Für christliche Politik und Kultur Redaktion der Tächstkche» Volkszeituna DreSdenchlttltad! l Poiieiltrnke 17. Iernnu Mll und .'INI?. Die Sensation der Genfer Tagung — Vertagung der Diskussion bis zur zweiten Lesung Eine Entgegnung Bon Pfarrer Adam. Mitglied des preußischen Lnndiages Die Ausführungen Pfarrer Adams beziehen sich in erster Linie aus preußische Berhätinisse. Sie sind aber auch für Sachsen von größtem Interesse, weil bas von Adam bekämpfte Flugblatt auch in Sachsen ver breitet wird und möglicherweise in dem Wahlfeldzug des nächsten Jahres eine Aalte spiele» wird. D Red. Einer Anzahl Mitglieder der Preußischen Zen trum s f r a k t i o n ist in diesen Tagen eine Zuschrift gegen die Schulpolitik der Partei zugejchickt worden, eine Schmähschrift übelster Art. Datum vom 20. Oktober 1927, ohne irgendeine Quellenangabe ohne Druckvrt. ano nym natürlich, numeriert Nr. 10, überschrieben: „Wege, Mehr und Waffen zum Wahltag 1928. An die katholischen Eltern! Der Verrat des Zentrums an der Volksschule." Wie gesagt, erschien die Schmähschrift anonym, sich selbst charakterisierend, dadurch, daß sie das Wort Windt- horsts zitiert: „Lieb ist mir und jung macht mich der Kampf gegen den offenen Feind, der Kampf gegen den innern Feind ist unerträglich und zermürbt mich." Wir möchten noch hinzufügen: bei anonymen Schmierfinken beschmutzt man sich dabei die Hände. Da aber dieser Aussatz anschei nend in größerem Umfange versandt worden ist, muß auf seine Unwahrheiten, es füllt schwer, nicht zu sagen: Lügen, und Entstellungen kurz eingegangen werden. Zur Kennzeichnung der Eesinnungsart des Anonymus diene zunächst die Feststellung, daß er sich „Seelsorger und Führer" des Volkes nennt und die Bischöfe Deutschlands eines „feigen Schweigens" beschuldigt, das sie „in furcht barer Verantwortung gegenüber dem radilalisierten Zen trum seit dem 17. Juni 1917 nun schon volle 10 Jahre auf ihr Gewissen geladen hätte.ä'. daß er die sozialistisch-welt liche Schule ein Kind nenn „empfangen vom Zentrum der Jungfrau"! Das sw', doch wohl kaum nach einem katholischen Seelsorger ans! Und von dieser Art Katheder aus schleudert er dem Zentrum den lügnerischen Vorwurj ins Gesicht: es habe am 20. September 1927 im preußischen Kabinett seine» eignen christlichen Schulgesetzentwurf ver raten und fallen gelassen und das Schulgesetz der Sozialisten und der Demokraten bedingungslos, ja „sogar sicherlich mi' großer innerer Freude" angenommen. Natürlich ist das Gegenteil wahr: die preußischen Mi nister der Zentrumspartei haben gegenüber dem preußischer Entwürfe zum Schulgesetz ihren abweichenden Standpunk klargelegt, konnten aber mit ihren drei Stimmen natür lich nicht durchdringen. Wenn das Zentrum allein eii Schulgesetz zu machen hätte, würde es ganz anders aus sehen. Das könnte bei gutem Willen auch der Anonym»! wißen. Er weiß es sicher auch, daß ebenso der Reichsgesetz entwurf durchaus nicht den Wünschen des Zentrums ir vollem Umfange entspricht. Aber wenn er das gesagt hätte wäre ja der Zweck seiner Lügenschrift nicht erreicht worden Der deutsche Episkopat hat dem Zentrum beschei nigt, daß es seit seiner Gründung ein treuer Hüter un> Verteidiger der Interessen des katholischen Volkes in Vaterlande gewesen sei und die Gewähr biete, daß es die! auch in Zukunft tue» werde, der Schütze aus dem Hinter halte aber schreibt: „cs gibt noch eine Gruppe von Partei leuten, die, um ihres persönlichen Vorteils oder aus de' Feigheit heraus, ihre seit 10 Jahren begangenen Fehle' und Eesinungslosigkeiten einzugestehen, sich mit der Sozial demokratie und mit der Judenpresse um jeden Prei! verbünden und denen nichts, aber auch nichts mehr heilst ist . . . Nicht genug, daß man Vermögen und Freiheit Willen und Ehre dem Feind geopfert hat; nicht genug, das man die Seele des Volkes den Herren von der Sozial demokratie und vom „Berliner Tageblatt" geopfert hat nun ist auch noch das Letzte, rvas dem von Verbrechern aus geraubten deutschen Volke übriggeblieben war: die Seelc des Kindes, die Zukunft des deutschen Volkes, die christ liche Schule, den Herren von der Sozialdemokratie und vor der Judenpresse geopfert worden." Ich glaube, es gehör' die ganze Feigheit anonymer Bubenhaftigkeit dazu, der artige durch nichts bewiesene Angriffe gegen Männei zu schleudern, deren Tätigkeit für die katholische Sache au- berufenem Munde ein so schönes Lob erhalten hat! . Dann steht dort geschrieben von einem der viele! ärgerlichen Schulfälle, wie sie grade in Westfalen sich er eignet haben sollen, wieder ohne jegliche Nnmensnennunc und ohne jeden Hinweis z. B. auf Osterode, und von dem Worte eines ungenannten Prälaten, der den ihm unter stellten Priestern gesagt haben soll: „hüten Sie sich vor jeder Reibung mit den Schullehrern . . ., vor zwei Grup pen hat unser Bischof Angst, vor den Arbeitern und vor den Schullehrer»! Wenn es wirklich einen solchen Prä laten mit solchen Ansichten gegeben haben sollte, so sei dem Anonymus darauf entgegnet, daß nach den Erfahr»» gen praktischer Seelsorger der größte Teil der katholischen Arbeiter- und Lehrerschaft die Tätigkeit der Zentrums partei besser einschätzt, die der Anerkennung der Bischöfe sich rühmen darf, als er und mancher andre aus dem Lager, aus dem der vergiftete Pfeil zu stammen scheint. Wenn er Kens, :!l>. November. Die Tagung der vorbereitenden Abrüstnngs- rommission wurde heute vormittag durch den Präsidenten London eröffnet. Am Verhandlungstisch halten neben der schwedischen Delegation die vier russischen Delegierten und der Generalsekretär der Delegation, Stein, Platz genommen. Nach den üblichen photographische» Ausnahmen begrüßte der Präsident in einer kurzen Eröffnungsrede die Delegationen und wies darauf hin. daß die Zahl der Delegationen sich seit der Herbst- sesfion erhöht habe. Die zwei neuen Naismitglieder Kanada und Kuba nehmen jetzt an den Verhandlungen teil. Die beiden ausgeschiedenen Na!smitglieder Belgien und die Tschechoslowakei sind auf den Wunsch des Rates in der Kommission vertreten. Der Präsident gab seinem lebhaften Bedauern über das Ausscheiden Lord Robert Cecils und des Senators de Vr o uguevill e Ausdruck und begrüßte so dann den neuen griechischen Delegierten Politis, ferner mit besondere» Worte» die an der Tagung heute zum ersten Male teilnehmenden russischen Delegierten. Präsident Loudon betonte sodann nachdrücklich, daß die Abrüstungs-Verhandlungen jetzt in eine neue Phase treten. Er hasse, daß. wie bisher, in sruchlbarer Zusammenarbeit die Herabsetzung der Rüstungen progressiv gefördert werde. Er betonte, daß nur eine progressive Beschränkung der Rüstungen, gestützt auf gegenseitiges Vertrauen, erreich: werden könnte. Die Hauptaufgabe der Kommijsion sei diesmal ent- iprechend den Beschlüssen der Völkcrbundsversaminlung die Ein setzung eines besonderen Si ch e r h e i t s a u s s ch u s s c s Dieser Ausschuß werde die Ausgabe haben, die bereits durch den Pakt von Locarno eingeleitete Schössling neuer Sicherheitsgarantien .iriszubauen. Die Kommission werde dann das Datum sür die i. Session der vorbereitenden Abrüstliiigskommission festsetzen. Hie Arbeiten des Sicherhcilsausschusscs könnten parallel mit denjenigen der Abrüstungskommission lausen. Die Kommission werde dann auch das Datum für den Zusammentritt des Sicher- heitsau.schnsses festzusetzen haben. Zum Schluß richtete der Präsident einen Appell an die Regierungen und die Presse, in den gegenwärtigen ernsten Tagen sich der großen Ausgabe bewußt zu sein, die sie am Werke der Abrüstung zu erfüllen hätte. Er warnte vor zu weit gehenden Hoffnungen in bezug auf eine baldige Durchführung der Abrüstung, die noch schwere Enttäuschung nach sich ziehen könnte. Der deutsche Delegierte Graf Bernstorfs ergriff nach dem Präsidenten das Wort, um eine Umstellung der Tagesordnung zu beantraget:. Auf der Versammlung des Völkerbundes hätten Diskussionen über die Abrüstungssrage stattoefunden, die Einsetzung eines Sicherheits-Komitees sei beschlossen worden. Vier neue Mitglieder seien in die Kom mission eingelreien. Diese Gründe machten es notwendig, in eine materielle Diskussion über den Stand der Abrüstlings- srage e>nzutreten. Diese Diskussion solle nicht gleichbedentend sein mit der zweiten Lesung des Abrüstungs-Programms, sondern nur den anwesenden Vertretern die Möglichkeit geben, die allgemeinen Gedanken ikrer Regierungen über den Stand des Abrüstnngspro'olems zu diskutieren. die Wochenschrift Martin Spahns, die im Eratis- aboiinement und unter Gratiszustellung den Adressaten aufgenötigt wird und kein andres Ziel verfolgt, als die Pariei, der der Pater Spahns sein Leben gewidmet hatte, eine „verdienstvolle, führende Wochenschrift nennt, so be weist er dadurch nur. daß er, wie sein ganzer Aufsatz zeigt, den Tatsache» der Gegenwart völkm fremd und unwissend, aber mit boshafter Meinung gegenubersteht. Ein Seelsor ger und Führer des Polles! Die aus dem Lehrcrsiande hervorgegangenen Abgeord neten Gottwald und Rheinländer nennt er taktvoll Schwätzer. Dabei können wir ohne weiteres, ohne den Raine» des Anonymus und seine Verdienste um die katho lische Sache zu kennen, behaupten, daß diese beiden Herren schon hundertmal mehr in dieser Beziehung geleistet haben als er. Denn, da er in einem andern Lager steht, als dem des Zentrums, hat er auch n i e etwas für die katholischen Interessen tun können im politischen Leben, weil man sich anderswo nicht im geringsten darum kümmern würde, wenn das Zentrum nicht wäre. Das Zentrum habe einer „Horde von ungläubigen ost preußischen Schulmeistern auf das wehrlose, mundtot ge machte katholische Bolk und dessen arme Kinder losaelasien Dem oenlschen Anträge entsprechend wurde tue Tages ordnung »ingestellt und zunächst über den allgemeinen Stand der Vorarbeiten diskutiert. Dabei ergriss der russische Delegicrie Litwinom das Wort, um die bereits- bekannte programmatische Erklä rung der Sowseiregiernng zum Abriistnngsproblem varzu legen. In dieser Erklärung wird die Auslösung sämtlicher stehender Armeen und sämtlicher Flotten gesordert, die Ver nichtung aller Waisen und Munitionsvorräie, dl« Zerstörung sämtlicher Kriegsmiltel, die Schleifung aller Festungen und Stützpunkte, die Zerstörung sänillichcr Wassensabriken. Ans4 Hebung der Kriegsmiiiisiericii, ein Verbot kriegerischer Propa ganda und ein Gesetz, das- Zuwiderhandlungen gegen diese- Verbote unter Strafe stellt. — Die Sowseiregiernng Halle die Durchführung dieses Programms in kürzester Frist für mög lich. Sie wolle mit diesem Vorschlag seststelle». welche kapi talistischen Regierungen ehrlich den Frieden wollten. 'Nach einer scharfen Kritik a» den bisherigen Abrüslnngs- masznahmen. »ach denen man billig bezweifeln müsse, ob die Abrüstung überhaupt angestrebt werde, brachte Litwincnv sür den Fall der Ablehnung des nmsassendcn russischen AiNrages noch einen anderen Antrag ein. der eine völlige Abrüstung allnrähiich in: Lause von 4 Jahren vorsieht. Ein Abciisiungs- prograrnni, dos den Ausbau von Sicherheiten internationalen Sicherheitsäbkommen und Viindnis-verpslichtungen vorsehe, sei völlig undnrchsührbar. Ein solches Programm würde zu einer endlosen Diskussion führen Unterdessen müsse man seststelle», daß die Gefahr einer Krisis akut sei und eine Bedrohung des Friedens vorhanden sei. Die beste Garantie für den Frieden sei völlige Abrüstung. In der Ra ch in i t t ag s s i tz n » g der Konsercnz äußerte sich zunächst Paul Bonconr sFrankrecchf zu den russischen Vorschlägen. Diese hätten den Fehler, daß sie sich die Sache viel zu leicht machten. Der Artikel b des- Bölker- dunds-pakics sehe ein Rüstrings-mincmnm zur Wahrung der nationale» Sicherheit der einzelnen Länder und zur Ersüllung ihrer internationalen Verpflichtungen vor. Die russischen Vorschläge bedeutete» gerade sür die kleinen Staaten ein großes Risiko. Im Ernstsalle würden zwar diese kleinen S'laale» in gleicher Weise abgerüstei sein ivie die große», sie würden aber nicht in gleicher Weise zur Ausrüstung befähigt sein Im Einverständnis mit der russischen Delegation brachte dann der deutsche Delegierte Gras Bernstorss den An trag ein. die Diskussion der russische,, Anträge bis zur zweiten Lesung des Abrüstungsprooramms zu vertagen. Das Dalum dieser zweiten Lesung müsse aber bereits heule festgesetzt werden. — Der Antrag des- Grafen Bernstorfs wurde ange nommen. noclidem- die Berireler der Tschechoslowakei. Grie chenland und Argmlinien sich dafür ausgesprochen halten. Schließlich wurde die Bildung des Sicherheitsausschusses vorgenonrmen. Die amerikanische und die russische Delegation gaben die Erklärung ab. daß sie sich nicht an dein Ausschuß beteiligen könnten. Jede der übrigen Delegationen wird je einen Vertreter in de,, Ausschuß entsenden. Donners tag vormittag wird das- Präsidium des- Ausschusses gewählt. Die Vorlx'reitnng der Abrüstungs-Kommission wird nur noch einmal znsammentreten nur den Bericht dieses- Ausschusses cntgegcnznnehmen. Am Freitag oder Sonnabend wird die Tagung beendet sein. und treu katholische, im Dienste Christi ergraute Lehrer abbauen und aus die Straße setzen lassen. Wahlrede» sin die weltliche Schule halten und jeden Priester verurteilen lasse», der sich solchem satanischen Treiben pflichlmäßig in aller Sachlichkeit entgegensetzte". Ja, wenn das Papier nicht so geduldig wäre, es müßte sich ob solcher schmählicher Vorwürfe, denen nicht der ge ringste Beweis folgt, in seine Bestandteile auslösen, von denen besonders einer der Gesinnungsart, der derariigc Pampblete entspringen, trefflich entsprechen würde. Ob etwa der Ritter aus dem Hinterhalt auch zu einer Kruppe von Verurteilte» gehört, weil er die Bischöfe, die Führer des katholische» Volkes, und das Zentrum so heftig augreift? Der Verdacht liegt wenigstens nahe. Das Schönste an dem ganzen Artikel, auf de» wir nicht weiter eiugehen wollen, ist das, daß er, nachdem er die Zentrumspartei aus vier langen, geduldige» Spalte» aus das Echmähli^'ste in Grund und Boden verworfen bat. weil es die katholische Schule „verraten" habe, im Schlußwort zugebe» muß. daß die ganze Sorge vergeblich war, da der „saubere Plan des preußischen Schulkompro misses zwischen Zentrum, Sozialdemokraten und Demokra ten dem Zenlrum nichts aenützt hat".