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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000701023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900070102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900070102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-01
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
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Sonnabend-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Serugzgebllbr: VlerteliLKrli» s Mt. « ; durch di« Polt 2 Mk. 7S Pf,. Di« .DreSdnerNaikirtckiien" «richeium >«,»-» M°r,kn«; die «e»Ieb«r in Dresden und der nächsten Umaednna, >vo die Kutrasuno durch etaenc Bolen oder KomnnistonLre erioiat. erkalten da« Blatt an Wochentagen, di« nicht aus Sonn- oder Keiertaac lviaen. in zwei TbeUanSaabcn Abend» und Morgen» «uacstelu. Sür Rückgabe emgciandter Sckriit- itücke keine Verbindlichkeit. 1>erni»rechanichlub: A«t I Nr. 11 u. Nr. Loos. Delegramrn-Ldreiie: Nachricht«» Drrad«». ^nresgen-carif. Die Annabme von «nkündiarmaen rrlokat in der bauvtaeichältLltelie und den Nebenaimakmeiielle» in Dresden bis Nachmittags sUkr Sonn- und iieiertagS nur Maneuitradc ZS von II bis '/»l Ukr, Die l tvaliiae Grund- »eile <ca. « Silbe,» rs Pi».. An- kündiaungen aus derDrivatieite Zeil- 20 Via.: die 2tva»iae Beile als .Eingetandt" oder aui Lerlierte so Pia. In Nummern nach Sonn - und Feier tagen I- de». 2lvaltige Grundzeiten so, so de», so und so Pf» nach besonderem Tarit. LuSwSrtiae AuitrSge nur gegen LorauLdezabluua. BelegblLttrr werben mir io Pt», berechnet. ^ </s/ /'/VL6/75//N556 F. kßttiaaas' Krieg in China. öicueste Drahlberichte. Hosnachlichten, Bestattung von Mart) Krebs, Jahresbericht der Gewerbe- Nplkfflt. Inspektoren, lieber Taku nach Peking. Lvnntag, 1. Juli 1900. f London. 3!oberts teleoraphirt ans Pretoria vom 29.: General Paget theistc aus Lindle» init, daß er am 26. d. M. den ganzen Tag mit den Buren gekämpit habe, welche große Verstärk ungen erhalten hätten. An dcmiclben Tage lei ein für die Garnison in Lindle» bestimmter Konvoi angegriffen worden, doch sei dieser nach einem heftigen Gefecht der Nachhut in Lindle» an- gclangt. Die Verluste der Engländer betrüge» 10 Todte und o4 Verwundete, unter denen sich 4 Offiziere befinden. In einem anderen Gefechte wurde» 3 Mann gelobtet und 23 verwundet. In einem Scharmützel bei Bicksbnrg wurden 2 Offiziere getödtct und 4 Mann verwundet. General Methuen hat den Hemd in der Richtung nach Lindle» auf eine Entfernung von 12 Meilen ver folgt und ihm 8000 Hammel und 500 Stuck Harnvieh abgenom men. Von den Trupven Mrthnen's wurden 4 Mann verwundet. General Hunter hat ohne Widerstand seine» Marsch nach dem Baalfluß fortgesetzt Die Buren haben gestern Morgen Springs, gegen Osten die Endstation der Bahn von Johannesburg, an gegriffen : die Garnison hat sie zurückgewvrfen. London. Balsour^rklärte gegenüber den Anschuldigungen Bnrdct Contts, nach Südafrika seien genügend medizinische Gerätbe gesandt worden. Die Soldaten erkannte» durchweg die Freundlichkeit der Aerzte und Pfleger an. Der schnelle und grosz- artige Erfolg des Krieges wurde erreicht durch die Schnelligkeit von Roberts' Vormarsch. Dabei war cs nninvgiich, alle Beauem- lichkciieii der Londoner Krankenhäuser bei der Hand zu haben. Der Weg. den Krieg zu einem schnellen Abschluss zu bringen und den menschlichen Leiden vorznbenge», sei schnell und fest ein- gejchlagen. Eamvbell Vannerman crttärt, nicht eine derBehanpt- iliigen Bürdet Coutrs' ivar übertrieben. Er deckte dem Lande einen Theil der Wahrheit dieser großen Frage auf. wofür ihm das Land danken werde. London. Ten ..Times" wird aus Loureuoo MargucS vom 29. d. M- gemeldet: Sowohl die Buren wie die Ausländer, die hier ans Transvaal cinticiseii, sind fest davon überzeugt, daß man noch 3 bis 6 Monate brauchen werde, nm die Buren zu unter jochen. Es ist offenbar, daß so lange Präsident Krüger anshült. er für die Beschaffung einer genügenv starken Trupvenniasse Sorge tragen wird zur Fortsetzung des Guerillakrieges in den Bergen. Für den Augenblick könne sich Krüger »och nicht zu einer beding ungsloien llebergabe entschließen, obwohl sich mehrere Führer für eine solche ansspracken. K apst: -> t. Der Besuch des Gouverneurs Milner in der Südafrikanischen Republik ist auf unbestimmte Zeit worden. Prabsu cGoldknstes. Ter Prahstuß ist über seine Ufer ge treten. Der Weg nach Norden ist vollständig unter Wasser. Ter stiegen dauert fort. Erzherzog eigenhändig eine )en Initiale» 1'. 1'. in A» Oertliches und Sächsisches. Dresden, 30. —* lieber das Befinden Sr. Majestät des Königs ver lautet Folgendes: Nach ruhiger Nacht nahm Se. Maiestät das Frühstück außerhalb des Bettes und bekhciligte sich dann am ge wöhnlichen gemeinsamen Leben in Strehlen. —* Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich August wohnten gestern Abend der Borstellung im Opernhanse bei. ,—* Heute Früh wurde im Beisein Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August das Gardereiter-Regiment auf dem Jriedrichstädtcr Bahnhöfe nach Zeithain verladen. Der Prinz begab sich 7 llbr 41 Min. vom Hauptbahnhosc ebenfalls nach Zeithain, woselbst eine llebung mit den 17. Ulanen stattsindet. klärte Herr Oberlehrer Richter den König!. Hoheiten die Orgel mit ihren neuesten Konstruktionen. Ihre König!. Hoheit Prinzen,» Johann Georg ließ selbst einige wohllautende Melodien auf der Orgel erklingen. Nachdem sich die hohen Gäste mit den Anwesen den noch kurze Zeit unterhalten hakten, verließen sic das schöne Gotteshaus, wobei Herr Lehrer Großer mit vollem Orgelwerk die Sachieilhtnm'.e erklingen ließ. —* Se. Kaiser!, und König!. Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich war Freitag Abend, von Wien kommend, inkognito hier wieder eingekrvffen und hatte im Hotel „Kuiierhof" in der Neustadt, wo er in den vergangenen Wochen bereits wiederholt unter dem Namen eines Grafen von RummerS- kirck abgestiegen war, Wohnung genommen. Heute Mittag 11 Uhr 25 Minuten ersotgte die Abreiie des Erzherzogs in Begleitung der zur Fürstin von Hohenberg erhobenen erzherzogtichen Braut Gräsin Ehotek, sowie der Mitglieder der Familie von Wuthenau nach Reichstädt, wo morgen, Sonntag, die Vermählung stattsindet. Herr Hotelier Eanzicr erhielt von dem prachtvolle Nadel rn Brillanten mit den erkennnng der vortrefflichen Ausnahme überreicht, die Se. Kaiser!. Hobeit während seines Aufenthaltes hier in Dresden in den, er wähnten Hotel gesunden hat. Ter Erzherzog verweilte aus dem Haupthahnhose längere Zeit in dem Franz Josef - Saale, wobei Komtesse Ehotek Gelegenheit nahm, Herrn Hvslieierniit Heinrich John iür die der Familie Ehotek allezeit bewiesene Güte zu danken. Der Erzherzog reichte gleich seiner Prant bei der Abfahrt Herrn John unter srcundtichen Worten die .Hand. —* Leutnant Wunder im 4. Infanterie-Regiment ?kr. 103 ist behufs UebcrtrittS zur Marine-Infanterie aus dem Heere anS- gcschieden. —* Ter Gnrniivii-Baii-Jiffvektor und Localbnnbeamte des Baukreiies 1l Leimig Lnbowski wurde unterm 1. Juli ans seine» Antrag aus dem Dienste der Militär-Verwaltung entlassen und der Garnison-Bauinspektor und Banbeamte des Neuban- kreises II! Leipzig Rohdewald bis ans Weiteres mit der Leitung des Baukreiies II. Leipzig beauftragt. - * Die König!. Kammervirtuoiin Frau Mar» Krebs ist heute Mittag auf dem alte» katholischen Frievhofe zur ewigen Ruhe gebettet worden. Ter Bestattung ging eine Tranerfeier ans dem Landsitze der Heimgegangen. in Vorstadt Strehlen, Mar» Krebsstcnße, vorauf, die eine große Anzahl von Leidtragenden nm den Sarg versammelte. Tie letzten Ehre» erwiesen hier der einst verschoben N'o gefeierten Künstlerin: der Generaldirektor der König!. Musika lischen Kapelle n»d der Hoftheater Herr Graf Seebach. Abord niliigcn der König!. Kapelle, des Tvnkünstlcrvcrcins und des Allg- Mnffkerveicins: durch herrliche Blumen- und Kranzspenden und durch persönliche Thciinahme an der Bestattung brachten ihre Trauer znm Ansdruck: Geh. Rath Dr. Fiedler. Pros. Nappaidi. Prof. Edm. Kretschmer. Prof. Becker. Prof. Rollfnß. Prof. Jüngst, Prof. Eonccrtmeistcr Friedr. Grützmacher. Prof. Draeseke, Prof Stern. Prof. Porth. die Geiangsmcistcrinnen Orgeni, v. Kotzebne, Harnisch, Eoncertmeistcr Lewingcr. Bertrand Roth, Sauer. Nicodö, Gndehus. Eugen d'Albert. Musikdirektor Trenkler, die Hoiklavierbaner Bcclistem, Kaps. Blnthncr, Hofmnsikalienhändler Piötncr ic., zahlreiche Dame» und Herren ans den ersten Gesell schastskrciien und viele ehemalige Schülerinnen der Heimgegangenen. — Nach einem von den Hoskapellknaben gesungenen „Eiwrinwss" nahm Herr Kavlan Bodenbing das Wort zur kirchlichen Rede und Einsegnung. Obgleich die Rede gleichsam als Grnndton da? Wort: „Die große, wahre Kunst rührt zu Gott" dnrchzittcrte, sali der geistliche Herr von einer Würdigung der Verstorbenen als Künstlerin ab. nur den Trost betonend, welcher den Hinter Juni. > blicbenen die Religio» und die Hoffnung auf ein Wiedersehen Der Gemeinde Bühlau statteten am Mittwoch Nachmittag ! bietet. Tic kirchliche Feier beendigte ein Gesang der Kavellinabe», I der Eborgl ' nm offenen 6 Uhr Ihre Königs. Hoheiten Prinz »nd Prinzessin Johann Georg einen Besuch ab, um die neuerbante Kirche zu besichtigen. Znm Emviang der hohen Gäste hatten sich die Herren , König!. Kapelle. Er gedachte in der Gemciiidevorstäiidc Höhne in Bühlau und Seidel von Rochwitz, großen Künstlerin von internationalem I sowie Herr Oberlehrer Richter und noch verschiedene Kirchenvor- edlen Wohith > standsmitglieder nm Hauplportal versammelt. Beim Eintritt Ihrer j Nächstenliebe König!- Hoheiten brachte Herr Lehrer Großer eine Orgelkompositiv» von Merkel zu Gehör- Andächtig lauschten die Prinzlichen Herr »haften den Klangen dieser schönen Orgel, besichtigten dann den ! Kapelle I Altarplatz und begaben sich hierauf nach dem Orgetchor. Hier er- nieder. „Ruhe sanft" von Edm. Kretschmer. Hieraus sprach ' arge Herr Kammervirtuos Böckmami im Namen der Verewigten nicht nur der Rufe, sondern auch der edle» Wohsthäterin, die oft ihre herrliche Kunst in den Dienst der gestellt und namentlich auch der Wittweil- und Waiienkasse der König!. .Kapelle forderlich gewesen sei. Als äußeres Zeichen der Trauer ans der Mitte der Königlichen legte er eine» Prachtvollen Lorbeertran; am Sarge Die Fülle der Kränze und Blumen zu übersehen. Aeruschreib- und Aernsprech - Berichte vom 30. Juni. Der Krieg in China. Kiel. Nach der Besichtigung ans Sceklarheit ging heute der große Kreuzer „Fürst Bismarck" nach Ostasien in See. Die Besatzung der im Hase» liegenden Schiffe brachte auf ihre scheidenden Kameraden begeisterte Hurrcchs aus. Weiel. Die „Weseler Ztg" meidet, daß Kapitän Lans ans Anfrage hiesiger Verwandten ans Tschifn vom 29. d. M. 4 Uhr 30 Mm. telegraphirte: Unterfchenkelkiiochenschuß: Fuß voraus sichtlich erhalten. Befinden gut. Gehe nach Nokohama. London. Dem „Drillt, Telegraph" wird aus Kanton vom 29. d. M. gemeldet: Die Abreiie Li-Hung-Tschang's nach dem Norden auf dem amerikanischen Kriegsschiffe „Broocklyn" unter blieb in Folge eines gestern Abend ganz unerwartet eingctroffenc» Befehls des Kaisers und der Kaiserin Wittwe. Auf Befehl Li-Hung-Tschang's wurden gestern nngesähr 130 Piraten und Boxer geköpft, um den aufrührerischen Elementen, die mit eiserner Hand »icdcrgeworfcil werden müssen, Schrecken einzujagen. London. Das „Ncnter'schc Bureau" meldet aus Shanghai vom 29. Juni: Aus amtlicher Quelle verlautet, daß der russische Admiral Alercjew den Oberbefehl über die Truppen der Mächte im Norden übernehmen wird. London. Nach einer Depesche Sepmour s sind von einer Expedition Engländer: 27 tvdt, 97 verwundet, Dentiche: 12 todt, 62 verwundet, Russen: 10 tvdt, 27 verwundet, Amerikaner: 4 todt, 28 verwundet. Italiener: 5 tvdt. 3 verwundet, Japaner: 2 todt. 3 verwundet, Oeslcrrcicher 1 tvdt, 1 verwundet. London. 400 Matrosen, 121 Mann der Marine-Artillerie und 389 Marinesoldaten wurden heute in Portsmouth an Bord der „Jelunga" nach China cingeichifft. Shanghai. Es wird berichtet, daß das amerikanische Kriegsschiff „Oregon" aus der zu der Miaotao-Gnippe gehörigen Karkr-Jnsel ausgelaufen ist. Ein Dampser ist zur Httselerstniig cibgegaiigen. Lübeck. Ter Kaiser unternahm heute früh einen Spazierritt am Strande der Lübecker Bucht und hörte darauf den Bvrtrag des Abtheilungschefs im Miiitärkabinct Generalmasor v. Villnume. Der Kaiser wird sich bei dem Festmahl des Lübecker Nachtklubs durch den Prii:,ei> Heinrich vertreten lassen. Lübeck. Heute Nachmittag 1 Uhr tras Prinz Heinrich als Vertreter des Kaisers mit dem Prinzen Rnpvrecht von Battern, dem Erbgroßhcrzog von Sachsen-Weimar, dem Gesandten Grafen Wolfs-Metternich »nd Gefolge an Bord der „Sleipner" hier ei» und wurde am Landungsplätze beim Holstenthor vom Vorstand des Lübecker Nachtklubs, an dessen Svitze sich der präsidirende Bürgermeister Dr. Klug befand, empfangen. Die Herrschaften begaben sich alsbald unter de» lebhaften Zurufen des Publikums zu Wagen nach dem Rathhause, wo das Festmahl stattsindet. Könitz. Die Voruntersuchung wegen Tvdtschlags gegen den Schlächtermeister Hofsmann ist, wie das „Konitzer Taget)!." meldet, eingestellt worden. Madrid. In Murcia ging gestern ein von einem heftigen Sturm begleitetes Gewitter nieder. Mehrere Personen wurden durch Blitzschläge getödtet. In Alicante haben lleberichwemm- ungen große Verheerungen angerichtet. Athen. Der pensionirte Major Phikioris, der mit seinen Anhängern in Sparta mehiere Mitglieder der Stadtbehördcn ver wundet hatte, wurde vom Militär umzingelt und nach heftigstem Widerstände mit einigen Anhängern erschossen. London. Im Ilnterhanse fragte William Redmond an. ob die Besetzung Egyptens als eine dauernde gevlniit sei und wenn nicht, wann sie wohl aushörcn dürste, llnterstciatsiekretär des Aenßcren Brodrick erwiderte, die Negierung habe den Erklärungen gegenwärtig nichts hinzu zu fügen, die sie selbst oder nühcre Kabinette über die Politik Englands in Egypten öffentlich ab gegeben hätten. Redmond fragte darauf, ob der Bestich des Khedive erfolgt sei, weil er an England das Verlangen zu stelle» wünsche, sich ans seinem Lande fortzumachen. lGclächter.s Ans diese Frage gab Brodrick keine Antwort. — Kvlonialminister Ehamberlain thcilte auf eine Anfrage niit, daß aus Kumassi keine neue Nach richten vorliegen. Kunst uud Wissenschaft. f* Internationale Kilnstausstcllniig 1901 zu M ü n ch e n zu Ehren des 80. Geburtstags Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Luitpold von Bayern. Die beiden großen Münchner Künstlerkorvorationen, die „Künstler-Genossenschaft" und die „Secession" werden so wie im Jahre 1897 auch ini Jahre 1901 gemeinschaftlich die große Internationale Kunstausstellung durch führen. DaS Bureau vieler Ausstellung setzt sich zusammen: j. Präsident: Prof. F. v. llhdc, 2. Präsident: Dr. Fr- v. Lcnbach, 1. L-christsührcr: Prof. Hans Pctcricn, 2. Schriftführer: Benno Becker. ck* Im Kurhansc Weißer Hirsch findet am Donners tag ein Vortrags-Atzend dcS Herrn Hoffchauspiclers Otto Ottbert und das Herrn Fr. Benefeld statt. Zum Bortrag ge langen Dichtungen von Willbrandt, Fritz Reuter, Coauclm- Monologe ic. Die Erbauung eines „Leipziger Centraltheaters" ungefähr in der Gegend der abgebrochenen Eentrcllhalle hat nun mehr greifbare Gestalt gewonnen, nachdem eine Aktiengesellschaft hierzu gegründet worden ist mit einem Kapital von 1.500,MO Mk., von dem 750,OM Mk. zur Zeichnung aufgelegt werden. Ter ge plante Bau soll Raum bieten für etwa 5000 Perioneil; er soll sowohl im Erd- als ersten Obergeschotz große Säle bieten, und das Theater selbst, das nicht allein guten Variätö-Vorstellimgen, sondern auch Operetten :c.. namentlich aber auch Gesammt-Gast- spielen auswärtiger Ensembles eine ante Bühne verschaffen soll, wird unqcfähr 17M Personen fassen. Die Kosten der Anlage be laufen sich auf 3 Mill. Mk. 1>/s Mill. Mk. werden durch H»vo- tbeken beschafft. 750,000 Mk. der Aktien sind bereits übenloinnieii- Nach einer aiifaesteüteil Wahrscheinlichkeitsrechnung ist eine Divi dende von 7 Proz. zu erwarten. An dem Zustandekommen des Projekts ist nicht zu zweifeln. Ueber Takr» »ach Peking. Es ist ungefähr ein Jahr her, seit ich mich in Tschistl ans einem kleinen Dampfer einschifste, um die Fahrt überden Golf von Petschili nach Taku und vo» da »ach Tientsin und Peking anzu treten. in welcher Route anderthalb Tage und eine Nacht erforder lich sind. Meine Reisegefährten waren der amerikanische Marine Attacho und seine Frau, eine stattliche Blondine, der amerikanische Gesandte ans Tokio sammt Gemahlin, ein französischer und ein belgischer Ingenieur. Beide bei der Tracirnng der.vankow-Nailwa» beschäftigt, ferner zwei .Herren unjercs Kriegsschiffes. Als wir Morgens vor Tcikn anlangten. mußten wir Anker werfen, da die Ebbe nicht gestattet, über die Schlammbarrc, die der Peiho an seiner Mündung gebildet bat. hinweg in den Fluß ciiiznsahren- Takn liegt an der nordwestlichen Seite dcS Golses von Petschili. Die Küste ist flach und öde. nur hie und da sind Erderhcbimge» sichtbar: es sind die Taku-Forts. Diele Beseitigungen umktnmmern wie zwei mächtige Arme die beiden Seite» der Pciho-Mnndnag. Man kan» sich schwer bvrstellen, wie bei tüchtiger Besatzung uiid guter Armirung diese Forts genommen werden konnten. Schiffe von einigem Tiefgang vermögen sich ihnen nur auf zwei bis drei Seemeilen zu nähern. Die ganze Landschaft schien wie ans- gestorben; kein Bvgel in der Lnft. kein Baum auf dem Lande, kein Fisch in dem trüben gelben Wasser. In den Häfen andeicc Städte herrscht lebhaftes Treiben, kleine Boote umschwärmen das Schiff, am Ufer stehen Leute, und gedämpftes Stimmengewirr tönt herüber. Hier nichts. Alles todt und still! Nur die und da eine kleine, rauchgeschwärzte Dampsbarcciffe. die eine riesige schmutzige Dschunke mit schwarzbraunen. verschlissenen Segeln mühsam hinter sich her schleppt. Ilm 12 Ilhr Nachts kamen wirket Hochflnth über die Schlamm barre, und uni 6 U»r früh legten wir an der Brücke von Tonku an. Während wir des Nachts den Peiho aufwärts fuhren, sahen wir nicht ei» einziges Signallicht paisirender Schiffe. nur hie »nd da huschte plötzlich, einer gespenstigen Riesenfledermaus gleich, eine Dschunke an »nS vorbei, um sofort wieder in der tiefen Finsterniß zu verschwinden. Jetzt bei Morgengrauen umkreisten einige kleine Boote den Bug unseres Schiffes. Bor uns am rechten Ufer des Peiho sahen wir eine Werft, in der zwei chinesische Torpedoboote zur Ausbefferiliig eingedockt waren. Die Hammerschläge. die auf vic Eisenvlatten niedcrfielen, waren die einzigen Töne, welche wir vom Lande der vernahmen. Selbst beim Anlegen des Schiffes war Alles still, obzwar auf der Landungsbrücke. Kopf an Kopf gedrängt, eine große Menschenmenge stand. In deni Moment aber, wo die Brücke herabgelassen wurde, kam Leben und Beweg ung in die Masten. Alles schrie, gestikulirte und dränate sich herbei. Tie in den vordersten Reihen Stehenden hatten lange Stangen in das Schiffsgeländer eingehakt und klommen an diesen empor. Ans den untere» Räumen des Schiffes wurden Gepäck stücke in die Menge geworfen, und die Chinesen, die diellebcrfahrt iliiter Deck „litgeinacht hatten, sprangen an's Land, schrieen nach ihren Habseligkeitcn und drängten sich unter gellenden Rufen durch daS Menschengewühl dem Bahnhof zu. Wir Europäer warteten, bis der Tumult sich gelegt, und schritte» dann geschlossen, ohne »ns »mzusehe». so rasch als möglich über den Landungssteg durch den wilde», schmutzstarrendeii Haufen. Ich hatte schon in Hongkong. Kanton, Shanghai und Tschifn Chinesen gesehen — auch in grötzcrcii Massen henammen. — aber hier beschlich mich ein gewisses Unbehagen. Und wie sic alle hintcc nnS herliefcn! Znm Glück hatte der chinesische Koch des fran zösischen Ingenieurs die Weiterbeförderung der Koffer übernommen, aber selbst ihm ward es schwer, sich mit den Kulis, den Trägern, zu verständigen- Nur mit Mühe konnte er sie dazu bewegen, alle Gepäckstücke auf dem Bahnhöfe abzuliefern. Auch die Beschaffung der Fahrscheine übernahm der Koch, aber bevor er uns verließ, j beschwor er uns, ja bei den Koffern stehen zu bleiben, da leicht das j eine oder andere Gepäckstück ans Nimmerwiedersehen verschwinden j könnte. Diese Vorsicht leuchtete uns auch ein, und io standen wir den», die Damen in der Mitte, wie die alten Deutschen in ihren' Wagenburgen, nm unser Gepäck herum. Ein kleines Männchen.! in einen Petz gehüllt, drängte sich hastig herzu und rief mit auf-j geregter Stimme: „0, mou Dion, mos mullss! Ou Mnt-oltos 2 Oe no les trcmvo nulle pari! 0, men Vien — e, men Dien!"! Es ivar ei» Knrivsitätenhündler aus Hongkong, der seinen Koffer, einem Kuli gegeben hatte und Kuli sowie Koffer nichts mehr finden konnte. Wir trösteten ihn und warteten geduldig > auf unseren Zug. Die Chinesen schaarten sich unlerdessen immer dichter um »ns und wurden immer zudringlicher: ja. sic gingen sogar so weit, mit ihre» schmutzigen Fingern unsere Kleider zu betasten. Ein i» der Nähe stehender Polizeimandarin sah sich daher veranlaßt, die Menge zu vertreiben. Dann ging's nach Tientsin. Die Strecke, die wir nun durchfuhren, ist trostlos: kahle Ebenen rechts und links. Der Boden Kat die Farbe trockenen! Staubes, von Zeit zu Zeit werden große Flachen sichtbar, bedeckt mit weißen Körnern. Es ist Meersalz, das aus dem Schlammboden, zur Zeit der Ebbe sich Herauskrhstallisirt. Eine Reihe verfallenen;
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