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Weißeritz-Zeitilng D»c Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Bestellungen an. 77. Iahrrmny Donnerstag, den 7. Dezember 1911. §Nr. 144 Oe. Ministerium des Innern. r. Der Stadtrat. » spolt. lligst irke 93. »dlg. j'R ' r > .W frist (8 3 des Wahlreglements) Hinzuwesten. Dresden, am 4. Dezember I9II. rtoffeln, 5,30 bi» r. Heu). an Ratsstelle, Zimmer Nr. S. öffentlich zur Einsicht aus Dippoldiswalde, am 7 Dezember 19! I. nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Dersteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Dippoldiswalde, am 2 Dezember 191 l> Königliches Amtsgericht. Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach den gesetzlichen Beltimmungen dürfen offene Verkaufsstellen vom ll. bis 29. Dezember bis lO Uhr abends offen gelassen werden. An den vier Advenisonntagen, darunter auch dieses Jahr der heilige Abend, dürfen die Geschäfte bis 8 Uhr abends, an den Sylvester, den 31. Dezember, (Sonntag) nur bis 1/24 Uhr offen gelassen werden. — Die hiesige Ortskrankenkasse hielt am letzten Sonnabend im Schützenhause ihre diesjährige leider wieder recht schwach besuchte ordentliche Herbst-General versammlung ab. Der Bericht über den Stand der Kasse am 1. Dezember lautete recht wenig günstig. Die Mit- giederzahl betrug 1612 gegen 1603 des Vorjahres, ist also nur wenig gestiegen, hingegen ist die Zahl der Er- krankungsfätte ganz bedeutend in die Höhe gegangen, nämlich von 1062 auf 2030, die mit Erwerbsunfähigkeit verbundenen von 355 auf 505. In Krankenhäusern wurden 42 gegen 35 des Vorjahres untergegracht. In folge der am 1. Januar d. I in Wirksamkeit getretenen Klassen Erhöhungen sind die Einnahmen von 27434,56 auf 36143,21 Mark gestiegen, entsprechend aber auch die Gesamtunterstüpungskosten von 23131,95 auf 31 549,33 Mark. Für ärztliche Behandlung wurden verausgabt 8071,65 Mark (6503,72), davon an die Kassenärzte 6880,05 Mark (5614,67), für Arznei und Heilmittel 4273,30 Mark (3140,28), an Krankengeld 11952,22 Mark (8167,30), an Wöchnerinnen-Unterstützung 1542,30 Mark (1295,10), an Kur- und Verpstegkosten 3092,85 Mork (3029,28). Die Ersatzleistungen für gewährte Kranken- Unterstützungen betrugen 2049,41 Mark gegen 996,27 des Vorjahres. Die Mehreinnahmen beliefen sich auf 8708,65 Mark, die Mehrausgaben auf 8417,38 Mark. Der gesetzlichen Höhe des Reservefonds, die am Schlüsse des Jahres 30327,23 Mark betragen soll, fehlen zirka 2500,— Mark, die wohl kaum ergänzt werden können. Aus vorstehenden Angaben ist zu ersehen, datz auch in Zukunft mit dem Bewilligen neuer weitergehender Leistungen sehr vorsichtig oorgegangen werden mutz. Herr Tischler Schubert erstattete alsdann Bericht über den deutschen Ortskrankenkastentag. Hierauf fand die Wahl von drei Vorstandsmitgliedern statt. Es wurden Herr Z l. Nachtrag zum Regulativ, die Erhebung von Eigentnms- wechselavgaven in der Stadtgemeinde Dippoldiswalde betr. Der aufgestellte und oberbehördlich genehmigte Regulativ Nachtrag, der sich auf die Erhebung von Eig-ntumswechfelabgaben in Zwangsversteigernngsfällen bezieht, liegt vom Tage seiner Inkraftsetzung, dem 7. Dezember d 3s., an 14 Tage lang all ster tritt jetzt überall im Lande hervor. Jnoeyen, gegen die russische Uebermacht könnte Persien bei allem erwachenden Patriotismus seiner Bevölkerung schwerlich etwas tun, dies um so weniger, als England das gegenwärtige brutale Vorgehen Russlands gegen Persien ersichtlich billigt. Indessen wird den bedrängten Persern möglicher weise ein ganz unvermuteter H lser gegen die rusüche Willkür entstehen, denn es ist kaum anzunehmen, datz die Unionsregierung eine etwaige Ausweisung Morgan Schusters aus Perchn stillschweigend hinnehmen würde, sodatz immerhin mit der Möglichkeit einer russisch amerika nischen Verwickelung in der persischen Angelegenheit ge rechnet werden könnte. Das persische Problem. Persien scheint bestimmt zu sein, das Schicksal Ma rokkos, eine Beute europäischer Mächte zu werden, zu teilen. England und Rutzland sind es, die auf den Be sitz dieses reichen asiatischen Landes oder wenigstens eines Teiles von ihm, reflektieren. Für Ruhland würde die Annexion von Nordpersien eine schöne Abrundung seiner vorderasiatischen Besitzungen nach Süden bedeuten, Eng land aber würde, wenn es sich in Südpersien festsetzte, hierdurch seine maritime Stellung am Roten Meere, im Persischen Meerbusen und weiter im indischen Meere, er heblich verstärken. Der vor einigen Jahren abgeschlossene Vertrag zwischen Ruhland und England über Persien konnte als ein Anfang zu einer Teilung dieses Landes zwischen die genannten beiden Grohmächte betrachtet werden. Kaum noch verhüllt man in Petersburg und London das letzte Ziel der persischen Politik Ruhlands und Englands, das neuerdings, soweit England in Be tracht kommt, durch die Entsendung indischer Truppen nach Südpersien abermals angcdeutet worden ist. Nun mehr rührt sich auch die ruststche Regierung wieder mit ihren persischen Plänen; der an sich belanglose russisch- persische Konflikt, welcher sich an die von der persischen Regierung verfügte Beschlagnahme einer seitens russischer Untertanen gepachteten Bes tzung Schoah es Sultanehs, eines Bruders des Erschahs Mohammed Ali. bei Teheran anknüpfte, ist vom Petersburger Kabinett zum will kommenen Vorwand eines überraschend schroffen Vor gehens genommen worden. Auf ein russisches Ultimatum hin erklärte sich zwar das Teheraner Kabinett bereit, Ruhland gegenüber seine Entschuldigung wegen des er wähnten Vorganges auszusprechen, die Beschlagnahme der betreffenden Besitzung rückgängig zu machen, und die hierbei interessierten russischen Staatsangehörigen zu ent schädigen. Ruhland hatte mittlerweile bereits Truppen über die persische Grenze entsandt und richtete dann ein zweites Ultimatum nach Teheran, in welchem als weitere Forderungen an Persien die Rückerstattung der Kosten für die russischen Truppensendungen nach Persien und ferner die sofortige Ausweisung des amerikanischen Finanz- beirates Morgan Schuster, welcher der russischen Re gierung auf seinem Teheraner Posten offenbar sehr un bequem ist, aufgestellt waren. Die persische Regierung schwankte, wie sie^stch diesem neuesten Schritte Ruhlands gegenüber verhalten sollte,- der Medschlis aber, das per sische Parlament, beschloh einstimmig, das neue russische Ultimatum abzulehnen, was Ruhland mit dem Befehl an seine in Rescht stehenden Truppen beantwortete, den Vormarsch auf Teheran anzutreten. Hiermit ist der russisch persische Konflikt akut ge worden, und es läht sich noch nicht bestimmt sagen, welche weitere Entwickelung er nehmen wird. Jedenfalls herrscht im persischen Volke grohe Erregung gegen Ruh land wegen dessen bekundeter Rücksichtslosigkeit gegenüber Persien und «ine bemerkenswert patriotische Stimmung Bäckerobermeister Gietzolt als Arbeitgeber und die Herren Kaisenbote Wilhelm Börner und Tischler Edmund Lorenz als Arbeitnehmer wiedergewählt. Zu Rechnungsprüfern der Johrcsrechnung 1911 wurden bestimmt die Herren Kaufmann Rich. Niewand, Tischler Feld Schmidt und Strohhutzieher Hennig. Die Anstellungsoerträge der Kassenangestellten werden einer Revision m terzogen und wird dazu beschlossen, in Zukunft den bisherigen Modus, Bezahlung nach Prozewen der Einnahmen fallen zu lassen und, zunächst auf ein Jahr, den Kassierer mit 1800 Mark ausschl 900 Maik für Jnoalidenkasse, den Kassenbolen einschl Jnoalidenkasse mit 1000 Mark anzustellen. Tine sehr lebhafte Aussprache führt der Antrag auf freie ärzt liche Behandlung der Familienangehörigen Versicherter herbei. Da diese Angelegenheit einer sehr eingehenden Erörterung bedarf, wird sie einer Kommission überwiesen, die die weiteren Erhebungen anstellen und das Ergebnis eir er auherordentlichen Generalversammlung vorlegen wird. Damit erreichte die Versammlung ihr Ende. — Am Sonnabend feierte der Stenographenoerein „Gabelsderger" sein 44 Stiftungsfest. Bei dieser Ge legenheit erfolgte die Preisverteilung in zwei kürzlich statt gefundenen Preisschreiben. Die prämiierten Arbeiten waren im Fortbildungskursus die des Bibliothekars Herrn Köhler, im Ansänzerkurjus die von Johanna Burkhardt und Walter Heine. — Am Sonntag abend konnte in der „Reichskrone", wo der Turnverein „Jahn" seine öffentliche Abend unterhaltung abhielt, wieder einmal „der berühmte Appel nicht zur Erde". 700 Personen hatten sich eingefunden und zeigten sich als dankbares Publikum bei der auch diesmal ohne die unangenehmen „Kunstpausen" vor sich gehenden Abwickelung des umfangreichen Programms. Alles klappte! Der turnerische Teil bestand in erakt aus» geführten Langstab-Freiübungen, Reckt urncn und imposanten Gruppen (bei einer der letzteren standen 34 Mann), der humoristische Teil in einem „massiven" Schwank und anderen nEn Sachen, und den Schlich bildete ein grotzer Reigen, der an Lehrer und Lernende gegenüber dem Vorjahre immer wieder gesteigerte Anforderungen stellte und von 16 Damen und 24 Turnern vorzüglich aus- geführt wurde. An wohlverdientem Beifall fehlte er nicht. Ebenso wird der klingende Erfolg ein bedeutender sein. Gut Heil! — In der am 3. Dezember im Vereinslokale ab gehaltenen Monatsversammlung des hiesigen K. S. Mili täroereins wurde im geschäftlichen Teile der Verhand lungen, die auf eine Begrühunqsansprache des Vor sitzenden folgten, beschlossen, die nächste Generaloersamm lung am 6 Januar 1912 im Sternsaale abzuhalten in Verbindung mit der üblichen Christbescherung und einem anschlietzenden Kränzchen. Vekanntgegeben wurde, datz das der Stadtschule anlätzlich der Weihe des Anbaue» überreichte Geldgeschenk in 136 Mar! bestand. Mit Ende des Vercinsjahres scheidet der derzeitige Vorsteher, Im November dieses Jahres sind die Herren Gemeindevorstand Friedrich Oswald Thiele in Schmiedeberg auf Lebens- zeit und Gutsbesitzer Ernst Hermann Sütz in Döbra als Gemeindeältester für seinen Wohnort in Pflicht genommen worden. 1482^. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 1. Dezember 1911. Das im Grundbuchs für Schlottwitz, Blatt 1, auf den Namen des Gutsbesitzers Paul Clemens Wolde eingetragene Grundstück soll am Dienstag, den 23 Januar 1912, nachmittags >/24 Uhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 13 Hektar 82 Ar groß und auf 16161 M. einschli-tzl'ch 2011 M. Inventar eingelchätzt. Es besteht aus l Wohngebäude, I Scheune, Die Gemeindebehörden (In den Städten mit der Revidierten Städteordnung die Stadträte, in den übrigen Städten die Bürgermeister und in den Landgemeinden die Gemeindevorstände) werden angewiesen, die Wählerlisten für die bevorstehenden Neu wahlen zum Reichstage vom 14. Dezember 1911 ab ausznlegen und die» gemäh § 8 des Reichstags Wahlgesetzes vom 31. Mai 1869 (Bundesgesetzblatt Seite 145) und § 2 de« Wahlreglements vom 28. Mai 1870 (Bundesgesetzbl S. 275) bez. vom 28. April 1903 (Retchsgesetzbl. S. 202) noch vor dem 14. Dezember 1911 ortsüblich bekannt zu machen. In der Bekanntmachung ist d'e Auslegungsstelle anzugeben und auf die Einspruchs- er. »er neuer ML >—76 Iw) irurr 185 tto, süchs. rische 235 io: süchs., 91-194. mdmair, Wicken, 8 netto - 8 netto: Aböl, pro 100 kg 100 kg IVO k8 kg netto ,—37,00, , Bücker- 0, Pohl- sne Sack >-26,50, >-21,00. ito ohne -13,40. Marken) tikel pro 50001-8. I, gelten Laa und Sonnabend und wbd anden vorhergehen- benAbendenausgegeben. Preis viert eljükrlich IM. W Psg., zweimonatlich S4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern LV Psg. — Mle Postau- I Holzschuppen und Ländereien (Felder, Wiesen, Waldbestände). Die Gebäude liegen etwa 50 m von der Mügeln — Geisinger Staatsstraße entfernt an einem Kommunikationsweg. , M Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grund- stück betreffenden Nachweisungen insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zurzeit der Ein- tragung des am 24 Oktober 1911 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund« H buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaub- H Haft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots A für die Königliche -Umtshaiiptm-mlchast, das Königliche Amtsgericht und den St-dtrat zu MnpMswM. «tt achtseitige« „Illustrierten Unterhaltungsblatt-. Mit land« und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jelrnr. - Druck und Verlag von Carl Jelprr in Dippoldiswalde. Inserate werben mit U PK., solche au» unsere 1 ÄmtchauptmoiMschast mit 1. Pfg. die Spaltzev« oder deren Raum berech- H net. Bekanntmachungen ( auf der ersten Seite (mo ! von Behörden) die zwei« , ? gespaltene Zeile S5 bez. 30 Psg. - Tabellarisch« und komplizierte Inserat» . mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, tz t redaktionellen Telle, dl Spaltenzelle 80 Psg.