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Dezember 19ZS Zm Fall« oo» hilherer Gewalt, Berbol, «lntreUnd« Betrieb«» stSrungen hat ber Bezieher oder Werbungiretbend« kein« A» sprach«, fall, di« Zeitung tn beschrSnttem Umfang«, aersplltet oder nicht erscheint. — Erfüllung,ort Dre.deu — — — -n „M haben ms siir Erze entschieden" Rede Hermann Görings in Hamburg ,Srz hat siet« ein »et» statt gemacht, Sutter und Schmal, haben höchsten« ein Soll seit gemacht" Hamburg, 7. Dezember. Anlässlich des Staats!»'suche» des preutzischen Ministerprä sidenten Göring in Hamburg fand Freitag abend eine grosse Kundgebung in der Hanseateichalle statt, auf der der Minister« Präsident eine Rede hielt. — Göring führte u. a. aus: Es sind gewaltige Aufgaben, die wir zu lösen haben, und wir können Gott danken, dass er uns teilnehmen lässt an einer so grossen Zeit, da ein Reich neu gebaut uiw ein Volk neu ge staltet wird. sStürmisel)er Beifall.) Aufbau eines neuen Reiches — das härt sich leicht an und wird von den Gegnern oft als Phrase gedeutet. Allein der Blick auf die Zeit vor der Machtergreifung genügt, um jedem, der ernstlich die Dinge durchdenken will, zu zeigen, dass es sich hier wirklich darum handelt, ein neues Reich zu schaf fen, ein Reich, das die Zeit der Hoffnungslosigkeit und der Schmach ablöst. Unser Ziel ist klar: Deutschland muf» seinen Platz an der Sonne wieder erhalten. Allerdings es ist bis hahin ein mühsamer Weg! Es gibt manchmal ausserordentlich schnxrhörige Partner, und diese können, wenn nichts mehr nützt, eben nur durch die gewaltige Sprache von Kanonen wach werden. Wir haben durch unsere Aufrüstung dafür gesorgt, dass wir in der internatio nalen Verständigung wieder richtig gehört werden. Wir wissen, wie es unter Umständen wehrlosen Völkern geht. Wenn ein Volk den Frieden wünscht, so ist es etivas Schönes, aber es kommt immer darauf an. was der Nachbar dazu sagt. Wenn es den Nachbarn nicht gefällt, so müssen Dinge vorhanden sein, die den eigenen Friedenswillen so verständlich maä)en, datz der Nachbar ihn respektiert. Der Führer hat oft erklärt: nicht wahrhaben wollen, es sind di« Hamsterer, di« immer, wenn es trübe wird, als Fettamzen aus der Oberfläche schwimmen. Ein Hamsterer steckt den anderen an, und der Anständige ist der Dumme. Die Aluvehr mutz aus dein Volke selbst Kaminen nach dem Gesetz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz! Noch schlim mer sind d'e, die aus dem vorübergehenden Mangel an diesem oder jenem Gewinne herauszuschlagen suchen, Ich werde, so rief der Ministerpräsident mit betonter Schärfe aus, die Polizei anweisen, -atz sie in Zukunft gegen diese Burschen miteincr geraüezubrutalen Strenge vorgeht. Es gibt aber auch Menschen, die sich zwar Volksgenossen nennen, aber keine Bedenken dagegen haben, Preise zu fordern, di« ihnen nicht zu stehen, und damit Konjunkturgewinne «instecken. Der Ministerpräsident kam dann auf dl« Meldungen einer gewissen Auslandspresse über die schlechte Stimmung, mangelndes Vertrauen usw. zu sprechen und trat diesen Behauptungen unter Hinweis auf die ivechselseitige Treue zwischen Führer und Gefolgschaft mit der Erklärung entgegen, datz bei solchen Meldungen Immer nur der Wunsch der Vater des Gedankens sei. Alan dürfe ja mich bei der Beurteilung der Stimmung nicht vergessen, datz zwar der Unzufriedene meckere, die grotz« Masse der Zufriedenen aber still sei. In diesem Zusammenhang sprach der Ministerpräsident auch über den natürlichen Humor des Volkes und erklärte, es sei unwichtig und manchmal sogar erheiternd wenn sich das Volk Witze über jemanden erzähle, und uns selbst tue es ausser dem nicht weh. Im Gegenteil, man freue sich, wie stark sich das Volk mit einem beschäftige. Man müsse Grotzziigigkeit und guten Humor besitzen, «m dabei selber am meisten lachen zu können. Aber um so unerbittlicher müsse man sein, wenn ver sucht werde, durch Wir wllnsrl»en kein« Eroberungen, wir wünschen keinen sremden Besitz, wir wünschen niemanden anzugreisen, ab«r wir wünsche» vor allen Dingen selbst nicht angegrissen zu werden und nicht verschluckt zu werden. Wir werden den Frieden und das Glück, die Freiheit und die Ehre des deulsclzen Volkes unter allen Umständen garantieren und zu schützen wissen. Das war unser« Pflicht, und gemätz dieser Pflicht haben wir gehandelt E r z h a t st e t s e i n R e i ch sta r k ge m ach t, Butter und Schmalz haben höchstens ein Volk fett gemacht. Die Autzenpolitik, wie wir sie heute sehen, stellt Deutschland in eine von vielen anderen Völkern bcneidete Lage. Wenn Deutschland wieder seine eigene souverän« Stel lung in der Welt besitzt, an niemand gebunden, so danken mir das dem Manne, der das deutsche Volk herausgcsiihrt hat aus > dem Wust internationaler Versprechungen und es wieder frei machte. Gigantische Arbeit hat die neue Wehrmacht gekostet. Bei ihrem Aufbau hat sich unerhörtes Können gepaart mit uner hörter Entschlossenheit. Allerdings gehörten dazu auch die Roh stoffe, die wir vom Auslande beziehen mutzten. Es fragte sich, ob wir für unsere Devisen Erze kaufen follten oder ander« Dinge. Entweder kauften wir Butter und verzichteten aus die Frei. Helt, oder aber, wir erstrebten di« Freiheit und verzichteten dann aus die Butter. Wir haben uns für die Erze ent- schieden. Da» ist eine Teilursache der Butterknappheil. Hinzu kommt, datz 5 Millionen Mensä)en wieder in Arbeit und Brot gebracht O sind, die natürlich mehr verbrauchen Das deutsche Volk hat bewiesen, datz es bereit ist, für ein grosses Ziel Opfer zu brin gen. Es sind nur immer die Nörgler und Schieber, die das böswillig« Propaganda und giftig« Hetze das Vertrauen zu erschüttern. Er wandte sich weiter gegen ver logene und bösartige Propaganda von kommunistiscl-er Seite und gegen den besonders von feiten der Reaktion unternomme nen Versuch, di« Kirchenfrage zu einer Spaltung des Volkes zu benutzen. Der Nationalsozia lismus achte jeden Glauben und lehne es ab. sich in die Aus einandersetzungen einzumischcn und diese oder jene Geistcsriä)- tung zu unterdrücken. Er sei nach wie vor bereit, all« Konfessionen zu schützen, die diesen Schutz mit Recht beanspruchen dürfen. Er wolle nichts anderes, als dem dcutselxn Volke die wiedcrgemonnene Einheit und Volksgemeinschaft zu erl-allen. Zur Iudensrage erklärte der Ministerpräsident unler anderem: Für uns Natio nalsozialisten ist die Iudensrage kein Problem des Hasses, sic war und bleibt ein Problem absoluter Notwendigkeit, ein Pro blem reinlicher Sckzeidung zweier Blutströmungen. die nicht zu sammengehören. Wir haben durch die letzten Gesetze und Ver ordnungen das deutsche Volk vor der Nassenzersetzung -»rettet. Weiter warnte der Ministerpräsident davor, mit der natio nalsozialistischen Weltanschauung und dem ehrlichen, opsvrge- tränktcn braunen Tuch gescl)ästlici>en Mitzbrauch zu treilren. Alan solle sich auch davor hüten, sich allzusehr aufzuspaltcn in einzelne Organisationen, und solle sich abkchren davon, die Re gierung nach den Erträgnissen zu beurteilen, die sie dem ein zelnen bringe. Die Regierung dürfe nur nach dem beurteilt wer den, ivas sie vollbring an grundlegenden Leistungen für die Gestaltung unserer Zukunft und unseres Rciclxs. Lavals Sieg in -er Kammer Verabschiedung der drei RegierungSentwürfe — Paris, 7. Dez. In einer Nachlsitzung, die von Freitag LS Uhr bi» Sonnabend früh um S.S0 Uhr mez dauerte, hat di« Kammer die drei Gesetzentwürfe über dl« BerfchSrfun g de» Wafsenverbotes, die Auflösung verbotener KampfbUnd« und privater Mlllzen sowie di« Ahn dung der Ausreizung zum polltlschen Mord in der Press« durch dl« Strafgerichte (anstatt bisher durch di« Schwurgerichte) verabschiedet und sich darauf auf nöchsten Dienstag vertagt, um alsdann in dl« HaushaUsberatung einzu treten. Im Lauf« der Rachtsltzung, in der Iusti-mlnlst«r Btrard die Regierung vertrat, wurde di« Regierung bei drei Einzelabstimmungen bereits wieder in die Minderheit gebracht, allerdings ohne Folgen für da» Kabinett, da di« Vertrauens frag« nicht gestellt war. peinlicher Zwischenfall in Washington Der iranisch« Gesandt« wegen Schnellsahren» verhaftet und g«f«ss*". Washington. 7. Dezember. Autzenministcr Hüll teilte mit. datz «r dem iranisci»» Gesandten sei« etzzenes Bedauern, sowie Vertagung der Kammer auf nächsten Dienstag das des Gouverneurs des Staates Marvland darüber ausge sprochen l>abe, datz der Gesandte kürzlich rvegcn Schncllfahrens verhaftet, aus dem Auto gezerrt und gefesselt worden sei. Staats sekretär Hüll teilte mit, datz der betreffende Polizist entlassen worden sei Er nehme diesen Fall zum Anlatz, um zu betonen, datz in gehöriger Form beglaubigte fremde Diplomaten die völ- itz» Immunität gentctzcn. Dies fei ein anerkanntes Völkerrecht und säwn vom Präsidenten Washington im Jahre 17tt0 in Ge- sehesform gebracht worden. Andererseits, so sagte Hüll, haben alle amerikanischen Beamten im Ausland alle staatlichen und örtlichen Gesetze und Verordnungen ihres Gastlairdes peinlichst zu lrefokzen, selbst wenn sic uxz»n llrixrlretung nicht erhöbet werden können Er crivarte aber auch von den fremden Re- gierungen, datz sic ihren hiesigen Vertretumzen die gleiche Ver pflichtung unterlegen: denn die Stralfreiln.it fei nicht gleiäche« deutend mit dem Recht zu Geseszesverletzuiu»». Nanking, 7. Dez. Die Mitglieder de» Ientralvollzugsaus- schusses der Kuomintang hol»en »»schlossen. anstelle von Wangi- jchingivei Marschall Tschiangkaischek die Leitung des Reichs- vollzugsamts anzubietcn. Voraussichtlich wird Marschall Tchiangkaisel»k diesem Ruse lotzzeu. Einstimmung auf Weihnachten Der „kupferne" Sonntag ist der erste, an dem die Geschäfte für den Kauf von Weihnachtsgeschenken offen gehalten werden. Wieder wird, wie in früheren Jahren, an diesem Sonntag in den Kernstraßen der Städte ein reges Treiben froh bewegter Menschen herrschen. Die Schaufenster leuchten, schöne Dinsie, die den Gabentisch zieren können, sind da ausgebreitet. Geschmackvoll zu rückhaltend ist die weihnachtliche Aufmachung der Fen ster, so datz niemand sich in seinen Gefühlen als verletzt empfinden kann. Noch sind mehr als zwei Wochen bis zum Fest, noch fehlt draussen der Schnee, der eigentlich zur Weihnachtszeit dazugehört, aber doch bringt dieser „kupferne" Sonntag auch äußerlich die Einstimmung auf Weihnachten. Deutscher Advent! Wenn wir in den Erinnerungen so manches großen Deutschen blättern, dann finden wir oft warmherzige Schilderungen von Adventstagen in der elterlichen Familie. Man fühlt, wenn man solche Schilde rungen liest, wie in dem Schreiber noch nach Jahrzehnten das tiefe Glücksgefühl nachzitttert, das ihm solche Ad ventstage gegeben haben. Die schönen alten Bräuche: das Aufstecken des Mventskranzes, das Anzünden des Wventssterns, Sankt Nikolaus oder Knecht Ruprecht, die an die Türe Klopfen und fragen, ob das Kind brav gewesen: das sind holde, freundliche Ein drücke, die für das ganze Leben bleiben. Doch nicht nur den Kindern geben die Wochen vor Weihnachten tausend fältige Freuden: Auch die Erwachsenen fühlen sich be glückt, weil sie andere beglücken dürfen. Aus dem herz lichen Streben, einander gut zu sein und zu erfreuen, entsteht eine Atmosphäre herzlichen Einverständnisses und schaffensfrohen Friedens, deren Bannkreis sich kein Glied der Familie entziehen kann. Welcher Segen ist Jahr für Fahr von diesen Tagen der Einstimmung auf Weihnachten ausgegangen! Nir gends zeigt sich die kulturschöpferische Kraft "des Chri stentums lieblicher als in dem Lebenskreise um Weih nachten, da Haß und Leidenschaft, Zwietracht und Un friede zurückweichen müssen vor dem Lichte, das von der Krippe ausstrahlt. Und wir alsDeuts ch e sind stolz, daß die lieblichste Gestaltung des Christfestes in Brauchtum und Kunst, seine innigste, seelenvollste Borbereitung auf deutschem Boden erwachsen ist. Der Lichterbaum als Sinnbild des der Welt geschenkten Christ ist ein deutsches Sinnbild, das die Menschen deutschen Blutes auf der gan zen Erde miteinander verbindet. Ueberall in den Häusern ist jetzt ein heimliches Rü sten auf das Fest. Nicht das ist das wesentliche, ob man große oder kleine Geschenke vorbereiten, ob man einen oder drei Stollen backen kann. Wesentlich ist die Liebe und Freude mit der diese Dinge vorbereitet und weiter gegeben werden. Diese Liebe und Freude, diese rechte Einstimmung auf Weihnachten kann man freilich in kei nem Laden Kausen, auch am Kupfernen Sonntag nicht. Sie erwächst allein aus edler Hingabe an die Ge meinschaft der Familie, ans Liebe zum deutschen Brauchtum und aus echter Innigkeit christlichen Glau bens. Diese Kräfte machen die Tage vor Weihnachten zu einer Zeit schönsten Gemeinschaftscrlebens, das uns un vergängliche Schätze des Gemüts vermittelt. Wer so in seinem engeren Lebenskreise die rechte Einstimmung auf Weihnachten erlebt, der wird das im Lichte der nabenden Weihnacht verklärte Gefübl der Ge meinschaft nicht beschränken wollen ans den Bezirk der Familie. Der wird mit herzlichem Empfinden alle Men schen gleichen Blutes einbeziehen und sich durch Tat und Opfer einreihen in die Volksgemeinschaft, in der für jeden Weihnachten ein Fest bolden Erlebens sein soll, in der keiner vor leiblicher Not der rechten Einstimmung Pius XI. erkrankt Rom, 7. De z. In dem Befinden des Papstes, der feit Monaten an den Erstt^inungen einer hochgradigen Arteriosklerose leide, sei. wie da» rlerliner Tageblatt sich aus Rom melden lätzl. im Verlaus der letzten Woche ein« Verschlechterung rlngetrelen. die seine Umgebung nicht ohne ernste Besiirch, ungen laste. In vatikanischen Kreisen verlaute, datz er oerschiedentlich von Ohn- machten besagen sel und zeitweilig da» Augenlicht verliere Die Ausfüllung de» Kardinalkollegiu » durch die Ernennung von znnrnzig neuen Purpur,ragern weid» mit seinem Gesundheitszustand tn engsten Zusammenhang ge bracht.