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Dresdner Journal : 25.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186306257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630625
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-06
- Tag 1863-06-25
-
Monat
1863-06
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 25.06.1863
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1863 ^143 U»lL« Dresdner Journal oft Lertretuug -er Regierung -er Kawmer aeueaü-er beauftragt. Karlsruhe, 22. Juni. (Fr. I.) Nach zwölstägiger Unterbrechung der Sitzungen ist die Zweite Kammer heute wieder zusammengetreten. Bon Seiten deS Mini sterium» der auswärtigen Angelegenheiten wurden zwei Vorlagen gemacht: I) die Erbauung einer Zweigbahn Gcrlachkhcim-Wertheim aus Staatskosten und die sofor tige Inangriffnahme der Strecke Offenburg - Heusach, gleichfalls auf Staatskosten; 2) ein Gesetzentwurf, be treffend die Verleihung des Rechtes zur Banknotenaus gabe (badische Bank). Darmstadt, 22. Juni. (Fr. Pz.) Nach einer fünf wöchentlichen Vertagung war heute die Zweite Kam mer wieder zu einer Sitzung zusammengetrrten. Aus der Tagesordnung stand zunächst die Prorogation de» bisherigen FinanzgesrtzeS. Die ständischen Berathungen über daS Staatsbudget für 1863/65 sind nämlich noch nicht so weit gediehen, daß daS neue Finanzgrseh vor Ablauf des genannten Termins zu Stande gebracht wer den könnte. Die Regierung hatte daher einen Gesetz entwarf wegen Verlängerung deS bisherigen Finanzge setzes auf die letzten sechs Monate dieses Jahres an die Kammern gebracht, dabei aber zugleich den Wunsch aus gesprochen, daß ihr wieder diejenige Ermächtigung zum Abschluß von Zoll- und Handelsverträgen erthrilt werde, welche ihr in dem letzten, 1860 verabschiedeten Finanz gesetze eingeräumt gewesen, jedoch bei der jüngsten Proro gation im December v. I. von den dermaligen Kam mrrn zurückgezogen worden war. Sie hatte hierbei aus drücklich erklärt, daß sie die fragliche Ermächtigung aus drücklich nur für solche Uebereinkünfte al- anwendbar betrachte, welche auf Grund der dermalen bestehenden Aollvereinsverträge von sämmtlichen ZollvereinSregierun- grn untereinander oder mit andern Staaten abgeschlossen werden. Die fernere Zurückziehung dieser, nach einer solchen Erklärung, wohl wenig bedeutungsvollen Er mächtigung würde auch namentlich die Regierung nöthi- gen, wegen kleiner Aenderungen in Bezug aus die Zölle und die Zollgesetzgebung, die etwa nach dem Schluffe der gegenwärtigen Landtagssession vereinbart werden könn ten, die Stände besonders wieder einzuberufen. Der Ausschuß glaubte diesem Wunsche der Regierung nicht entsprechen zu können und unveränderte Annahme des bisherigen Finanzgesehes auch für die nächsten sechs Mo nate in der Weise beantragen zu müssen, daß dabei auch fernerhin die Regierung „bei weitern Ueberrinkünften über die Handelsverhältnisse und die gemeinschaftlichen Zölle zwischen den dermaligen VrreinSstaaten, sowie mit andern deutschen Staaten, ebenso, wie zu Verträge» zwi schen dem Zollverein »nd ander« Staate« und überhaupt von allen neuen Zoll- und Handelsverträgen vor deren Ratification die bei dem Abschluß derselben vorbehaltene ständische Zustimmung rinhole." Nach einer kurzen Dis kussion verwarf di« Kammer den Entwurf in der ur sprünglichen Fassung gegen 8 Stimmen und erhob mit großer Majorität den Ausschußaatrag zum Beschluß. Ltoburg, 23. Juni. (Tel.) Die zwischen Landtag und Regierung bestandene Differenz bezüglich de- Ge werbegesetzes ist beigelegt und zwar in einem der Preßfreiheit günstigern Sinne, als in Gotha. Danach kann die Concession zu Preßgewerben nur Denjenigen versagt oder durch richterliches Urtheil entzogen werden, welchen die staatsbürgerlichen Ehrenrechte wegen Preß- vergehenS entzogen sind, und auch nur auf die Dauer dieser Entziehung. Auch hierzu hat übrigen» der Land tag nur unter Rechtsverwahrungen und Vorbehalten und nach Zusage eines liberalen PreßgrsetzeS zugestimmt. <5 Alteuburg. 23. Juni. In Veranlassung der mit dem 1. Juli in Wirksamkeit tretenden neuen Gewerbe ordnung find mit dem heutigen Gesetzblatte zwei weitere Verordnungen erschienen, von denen di« «ine die anderweite Regelung der Zuständigkeiten der untern Verwaltungsbehörden in Gewerbesachrn, die andere die Abänderung und Ergänzung einiger Bestimmungen der Preßverordnung vom 1. März 1855 betrifft. Nach der ersten Verordnung werden die bisher in den Städten Ronneburg, Roda, Eisenberg, Kahla und Orlamünda bestandenen, aus den Vorständen der dortigen Stadträthe und GerichtSämter zusammengesetzten besonder» Gewerbe- vr n Betrieb». n Mann so Angabe der - - . - « 1:.' , - Verantwortlicher Redacteur: Z. G. Hartmann Achten li. Or<ug>. G.; do. v. . 1852 4'X> es. Eisenb.- brfe. größ. btSb. 93 G.; :au 34 B.; er 1272 B. red.-Anstal! j. 137 G.; ten 90^8 E. tS 99* G. li. Nat. -0; Bank ; London sio 110,75; l. Staat, 6 89H G., >l. 72KG.; :t. 68* B.; este Anleihe idb 80k s. o. Dessauer welmarschc 1* G.; do. B. ckiser- l G.; do. lin-Stettin 72A B.; '»-Minden G.; do. do. Rott erschlestsche :1822S.; 126* G ; »rsr: Am > G.; Ham 1512S, Mt. 7^ itt a. M. deutsche Universitäten von Prof. Pirogoff, welcher von der russischen Regierung nach Deutschland gesendet wurde, um daselbst die Weiterbildung der russischen Profrffur- candidaten zu überwachen, und „die Stenographie in Rußland" von vr. I. W. Zeisig. Bon kritisch ästhetischen Aufsätzen enthalten beide Hefte: eine Betrachtung über Gogol'S populärstes «nd bedeutendstes Lustspiel „Der Revisor" vom Herausgeber, «in« Würdigung der geist vollen dramatischen Dichtung deS Gräfin A. Tolstoy „Don Juan" (inS Deutsch« übertragen von Karoline Pawloff) und «ine Charakteristik der productiven Tä tigkeit des Componisten Anton Rubinstein von I. W. v. WafielewSki. Ei« interessante- Leben-- und Sitten bild bietet I. Turgeneff» kleine Erzählung „Mumu", deutsch von W. v. K. Außerdem sind auch die Mit- theilungen au- Dostojewski'» sibirischen Memoiren fort gesetzt, und manche kürzere Artikel und zwei Urbersrtz- ungen Puschkin'schrr Gedichte von W. Wolfsohn mehren die Mannigfaltigkeit de» Inhalt». Die „Russische Revue" wird von jetzt an, nach dem mancherlei Schwierigkeiten besritigt find, die sich dem Herausgeber für eine möglichst umfassende Erfüllung seiner Aufgabe stellten, — in Monatsheften erscheinen; ein wesentlicher Vvrthetl, um ihren Inhalt mit den geistigen Zeikbewegungen stet» lebendig zu verknüpfen und die Theilnahm« deS gebildeten Public»«» regsam zu erhal te«, di« da» Unternehmen erfreulich unterstützen «Sg«. »wichen mit da» vottheft -er Abwechselung «udVar üenhett, »ad zeigt ausnahmsweise auch künstlerisch clligentr und respektable Bestrebung« auf; zudem aber s- Der GerichUaccesfist I. Hohrnreuther hat abermals unter d« Titel: „And dennoch RathhauS!" eine Schrift druck« lasten, welch« eine Widerlegung der von ve. Eich in, Namen d«S Luther - Deukmal - AuSfchusse» heranS- gegevenen Schrift: „In welchem Local« stand Luther -zu DormS vor Kaiser «nd Reich?" sei« soll, vr. Eich Tagesgeschichte. Dresden, 24. Juni, lieber die Reise Sr. Majestät in die Oberlaufitz ist un- bis jetzt nur folgende Mitthei lung zugegangen: ) Königsbrück, 23. Juni. Gestern hatten wir hier einen Freudentag. Vormittag- 11 Uhr langten nämlich S«. Majestät an der Grenze de- MarkgrafthumS Ober lausitz, di« durch «ine von den Gemeinden de» Amte- Königsbrück errichtete Ehrenpforte bezeichnet war, an, wurden daselbst von den Herr« KreiSdirector v. Nostitz- Wallwitz, Amt-Hauptmann v. Salza und Lichtenau, Lan- deSälfisten v. Thielau und Landesbestallten Hempel, so wie von 40 Gemeindevorständen ehrfurchtsvoll begrüßt und nach der Stadt Königsbrück geleitet, an deren Ein gang wiederum eine Ehrenpforte erbaut, die Stadt selbst aber bi» in die entferntesten Stadttheile geschmückt war. Hier geruhten Se. Majestät die Begrüßungen deS Stadt- ratheS und der Geistlichkeit, der Jungfrauen, der Kinder, deS MilitärverrinS rc. huldvoll entgegen zu nehmen und begaben sich darauf in eine- von der Bürgerjäger- und Grauadiercompagnie gebildeten Haie unter unaufhörlichen HMhS d«S zahlreichen, durch die Einwohnerschaft der um- lteganden Ortschaften verstärkten, hocherfreuten Volkes nach dem k. GerichtSamt. Inmitten der Friedensrichter empfing hier der Vorstand deS hiesigen GerichtSamtrS Se. Mchestät de« König, Allerhöchstwelchrr sich sodann die Bäumten »orstellen ließ und von den Lokalitäten, Re- gtsfianden rc. eingehende Kenntniß nahm. Hierauf kehrten S«. Majestät in die Stadt zurück, begaben sich auf daS staU-eSherrl. Schloß des Herrn Grafen Wilding v.'Königs- dttbck, nahmen daselbst ein Gouter ein, zu dem auch die Se. Majestät begleitenden Spitzen der Behörden gezogen wattm, u»d verließen um 4 Uhr wiederum Königsbrück. Wir», 23. Juni. (W. Z.) S«. k. k. Majestät haben am IS. Juni d. I. folgendes allerhöchstes Handschrei be» an den k. ungarischen Hofkanzler allergnädigst zu erlassen geruht: „Lieber Graf Forgsch. Da eS zu Mei ner! Kenntniß gekommen ist, daß in einigen Thttle« Meines Königreiches Ungarn, infolge der herrschenden Trockenheit, ein ernster Nothstand eingrtrrten ist, und da «S mein sehnlicher Wunsch ist, demselben möglichst abz»helfen, finde Ich Eie zu beauftragen, Mir über die Art und Weise, wie dir» sich in kürzester Frist be werkstelligen ließe, und über den Umfang der erforder lich«, sowie der verwendbaren Mittel mit aller Beschleu- nistung Ihre wohlerwogenen Anträge zu erstatten." — Der Kaiser hat dem erblicken Reichsrathr Franz Altgra- fcn zu Salm-Reifferscheid, dem Otto Grafen Chotek, dem Fabrikbesitzer Louis v. Haber und dem Samuel v. Ha ber die Gründung einer allgemeinen östcrr. Boden- crrkditanstalt bewilligt. ' Wien, 23. Juni. Wie die „G.-C." vernimmt, dürfte Se. Majestät der Kaiser erst am Donnerstag oder Frei- tagt« Wien ttntreffen. — Prinz Gaötan von Neapel, Sahn der Königin-Witwe von Neapel, ist unter dem Na me» Gras v. Girgenti hier angekommen und hat das Absteigequartier zu Weilburg bei Baden genommen. — Dar neu« König von Griechenland wird, wie es heißt, in Wien ermattet und soll einige Tage hier verwei le». — Einem Telegramme aus Karlsbad zufolge Wirtz der Minister v. Bismarck dort ttntreffen. — Ein französischer Courier ist gestern nach Karlsbad abgegan- g«> um dem französischen Botschafter, Herzog v. Gram- «ant, Depesche» zu überbringen. — Uebrr die Ankunft de» König- von Preußen «thält die „Bohe- mia" vom 20. Juni folgende» Nähere: Gestern Atztnd Iras Seine Majestät König Wilhelm I. von Preußen hier ei«. Schon um 9 Uhr kündeten »»Ser- schüffi vckst den Höhen um Karlsbad die Ankunft an, und trotz deS unfreundlichsten Wetter- fanden sich doch in allen Gaffen, durch die der Zug der Wagen gehen konnte, zahlreiche Gruppen ein, und di« meisten Fenster blieben geöffnet. In der Näh« der bestellten Wohnung Warrn die Brücken und Ufermauern mit Lampen beleuch tet und warfen ihr Licht in daS feuchte Dunkel. End lich * *10 Uhr langte der Wagen an. Sc. Majestät reiste unter dem Namen eine- Grafen v. Zolfirn. In der Ein fahrt deS Hause- hatten sich viel« der zur Cur anwesen den preußischen Herren im festlichen Kleide, mit Orden und Bändern geschmückt, ringefunden, sowie die Spitzen der kaiserlichen und städtischen Behörden, ohne jedoch einen andern, als privaten Charakter. Heut« Morgen erschien der König bereit- zur Brunnenpromenade. — (Tel. d. Boh.) Ein Protest von 11 tschechischen Abgeordneten ist eingrlangt, aber dem Abgeordnetenhause nicht mitgetheilt worden. Derselbe enthält eine motivitte Riederlegung der Mandate dieser 11 Abgeordneten, da die Ausdehnung de- Wirkungskreise- deS engrrn Reichs - ratheS mit ihrem politischen Gewissen nicht vereinbarlich sei. Der mährisch« Abgeordnete Bily nimmt an den Sitzungen d«S Hause» Thril. Man erzählt, die Minister hätten geäußert, eS werde der böhmische Landtag im Juli zur Vornahme der Neuwahlen einberufen werden. Berlin, 23. Juni. (N.-A.) Der Ministerpräsident v. BiSmarck ist heute Mittag 21 Uhr in Begleitung des Regierungsraths Aitelmann zu Sr. Majestät dem Könige nach Karlsbad abgrreist und wird in dem Cur- otte etwa 8 Tage verweilen. pustrateuamuch«« ««»ätta: LotxotU: k». Lowwi,»ionLe < ä»i vrseäoer ^ourn»I«i; «danü»«.: 8. L. tl-i-o»», Unennerain - Vooi.»»; UerU»: Luck üirre»»; L. 8c»i.<>erM; rnuUlwtt » N.: »et>e üsebb.; Rvt»: -loore knri»: v. l-i-vri-eer» (28, ro« 6« boo» k». ttiickd.; Vi«»: Comptoir 6. tc. tViooer Loituux, 8tsk»u»pl. 807. chrraur-rber: Löulgl. Lipoättioo 6s» vr«,6oer ^ourimi», vrsiäeo, bi». 7. St. Petersburg, Dienstag, SS. Jnni. Die Depeschen -er englischen «ad französische» Regte rang find gestern hier rin getroffen, »ährend »an -ie betreffende Depesche Oesterreichs erst nächsten Freitag erwartet. «Piere t >006 u »b 9k»tz k>.: >ez.z do. v. >. v. 18ör, >o. v. 18L2, Acl d. "SU.At, hlr. 3K» k. pmj ß. SlaLi» lanleiht nbahn-Att. Lei»' che Kredit , 137 G.; z.; dergl. 0. Serie nknolen in am b. 8. »en lc. 8. Hamburg pr. t Pfd. 80h <S.; t G.; de. LocielLli luerei-Act chlößchen VtU S: anpffchii!' «pagiikr ftrttsns.- >ieriadrik< Hs. Hyp« »2 Rgr. rlbe Zm oKranct- ; S A/r ff- «etzm -m loco G., V«t er Ium- Mohnöl > «ei p Tbir. - Octbr. Hafer mi-Jnii maltcr. , Sept - >. Wohllj, Elara He», old in D» inknechl, ! zum Feld, ;ncs Zarst Hm. Pajioi M- — FrLui. . Ehr. Moiitz i Pulsnitz.- r Kamenz n« Lommatzst vr. tlieo en. — Fra« jen. — Krau — Hr. Frdr. H. Buch in erklärt in der „Wormser Zeitung", daß er sich in keine «eitere Polemik mit einem Gegner rinlaffrn wolle, der durch den Mißbrauch, welchen er mit den GeschichtSquel- len in dieser Frage getrieben, den Anspruch auf Beach tung in der literarischen Welt vollständig verwirkt habe. „Die Fälschungen und Verstümmelungen, die ich ihm nach gewiesen — sagt vr. Eich in seiner Erklärung — stehen fist, und wa- da- Schlimmste ist, in dem neuen Schrift- chen, in welchem er die frühern Fälschungen zu entschul digen sucht, hat er sich abermals die ärgsten Fälschun gen und Unwahrheiten zu Schulden kommen lassen. So hat er, um nur zwei Beispiele anzuführen, auf Seite 11 seine» SchriftchenS bei einem Citate au» Rankt'» Ge schichte Seite 387 die Worte „auf dem Rathhause" ein geschoben, während Ranke „vom bischöflichen Palaste" spricht. Auf Seite 12 hat er eine Stelle au» der Ein weihungspredigt de- Pfarrer- Götz (E.62 de- „Wormbfischen Denkmal»") dem Lautz untergeschoben; und so geht e« weiter, so daß ich abermals ein ganze- Buch schreiben könnte, um alle Unrichtigkeiten und Entstellungen in der neuen Hohenreuther'schen Schrift zu widerlegen und ge hörig zu beleuchten, und dazu hab« ich weder Zeit noch Lust." » Gustav zu Pntlitz, jetzt Intendant de- Schweriner Hoftheater», hat „Novellen" (Stuttgart, Cott«> Ver öffentlicht, welch« von der Kritik al- schwächlich« Arbeiten bezeichnet werden. * Adelaide Ristori wird im Spälherbst auch die Hauptstädte Österreich» besuchen; ihr diesmalige- Reper toir bringt für Deutschland manch« Novitäten, so »on Giaconletti, Alfieri, B. Hugo »nd Mttastaflo. » Eduard Genast, jetzt Ehrenmitglied dw Hof theater» in Weimar, ist gegenwärtig damit beschäftigt, seine« „Tagebuch« eine» alte» Schauspieler»" eine« -rit ten vantz hinzuzufügen, dessen Inhalt sich bi» a»f die neueste Zeit erstrecken wird. Telegraphische Nachrichten Msinchen, Dienst«!, E». Inni. I« der Thron rede, -le -er L-ni- -ent« grhülteu, find folgend« Stelle« tw» -eson-er« Interesse: „Die Neuwahlen zu der Kammer der Abgeordneten bitte« Mir au-reicheude Gewährschaft, durch da- Organ de» Landtags den unverfälschten Ausdruck der öffentlichen Meinung über Fragen, welche dermalen ganz Deutsch land beschäftigen, zu vernehmen. ES wird Mir zur hohen Geaugthuung gereichen. Mich auf diesem Weg« in der Uebrrzeugung bestärkt zu sehen, daß Meine Politik sich mit den Wünschen nnd Sympathien Meine» treuen Vol ke» in Einklang befindet. Wenn auch der Versuch, eine Reform der Bundesverfassung anzubahnen, gescheitert ist, so werde Ich Mich nicht abhalten lassem, zu jeder wah ren, den Bedürfnissen Deutschland- entsprechenden Aus bildung der Bundesverfassung unter entschiedenem Fest halten an der Selbstständigkeit Bayern- bereitwillig und kräftig uützuwirken." Auf dk handelspolitischen Fragen übergehend, ver mag der König die aus einer Ablehnung de» preußisch- französische» Handel-vrttrag- in seiner dermaligen Fassung hergenommenen Besorgnisse für den Fortbestand de- Zoll verein» nicht für begründet zu erkennen, giebt sich viel mehr der Hoffnung hin, daß die nicht nur auf Erhal tung, sondern auch auf Erweiterung des Zollverein- ge richteten Bestrebungen Seiner Regierung von segensreichem Erfolge begleitet sein werden. — Die Lage der europäischen Nichtamtlicher THE. TelrpraELe Nachrichten. Taaesgeschichte. Dresden: Reise Sr. Majestät de- KöntgS in die Oberlausitz. — Wien: Kaiser!. Hand schreiben wegen de» MtßwachseS in Ungarn. Tages bericht. Empfang de» König» von Preußen in Karls bad. Tschechische Mandat-niederlegung. — Berlin: Herr v. BiSmarck nach Karlsbad. — Karlsruhe: Landtag-Vorlagen. — Darmstadt: Verlängerung de» FinanzgesrtzeS und Dertrag-vollmacht verweigert. — Altenburg: Ergänzung der Preßverordnung. — Part»: Diplomatische». Entschädigung in Athen. Alter der Oppositionödrputitten. Pueblaerinnerungrn. — Madrid: Don Juan'S Unterwerfung. — Lon don: Parlament-Verhandlungen über die polnisch« Frage. — St. Petersburg: Ein „Milizprojrct". Neue Hchatzscheine. Enquötr über die Lage der Geist lichkeit. — Konstantinopel: Neue Anleihe. — Montenegro: Gute Nachbarschaft mit Oesterreich. — Jassy: MieroSlawSkt u. Türr. — Bahia: Brautwerbung. Amerikanische Caper. — New- Pork: Bon BickSburg. Neueste Post. Der polnische Avfstav-, (Differenzen in der Rattonal regierung. Anzweifelnvg der Pfandbrieflisten. Ein Leichenzug. Uebertritt bet Manioff. Badewifi de» Statthalter-. Nnfstand angeblich in Warschau vor bereitet.) , daß mein »g Gebäy. hat und er- mir bi» jep Amtlicher Thril Drts-en, 15. Juni. Seine Königlich« Majestät ha ben zu genehmigen geruht, daß der ordentlich« Professor Zrr Theologie, Hofrath vr. Lobegott Friedrich Constantin rischendorf da- ihm von Sr. Königlichen Hoheit, dem Oroßherzoge von Baden verliehene Commandeurkreuz deS Orden» »am Aähringer Löwe» annehme und trage. vres-e«, 24. Juni. Se. Majestät der König haben allergnädigst zu genehmigen geruhet, daß der Hofmarschall Hermann Freiherr von Friesen da» von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog von Sachsen-Weimar ihm verliehene Coutthurkreuz l. Claffe de- Großherzoglich Sächsischen Orden- vom weißen Falken annehme und trage. Verhältnisse sei leider nicht so, daß eine Verminderung der bayerschen Wehrkräfte räthlich erscheine. Die Bater- land-lirbe der Kammern werd« vor den Anstrengungen nicht zurücktrrte«, welch« die Ehr«, welch« dir Unabhän gigkeit Bayern- erheischt. Die Gunst der Umstände ge statte, da- Erforderliche vorzukehren, ohne die Steuer kraft in Anspruck zu nehmen. Unter den angrkündigten Vorlagen befinden sich eine Civilprocrßordnung und «in Eisenbahngesetz; die Umge staltung der Gesetzgebung über di« innere Verwaltung wird in Aussicht gestellt. „Wie schwierig — so schließt der König — auch die Ge- sammtaufgabr de» Landtags sich gestaltet, redlichem Eifir,' gepaart mit patriotischer Opferwiäigkeit, wird es gelin gen, einen Weg ersprießlicher Lösung zu finden, zum sprechenden Beleg dafür, daß jede Schwierigkeit zu be wältigen ist, wo die Krone und die Vertreter der Nation wechselseitigen Vertrauen» sich begegnen." Paris, Mittwoch, 24. Juni. Der „Moni ten»" veröffentlicht mehrfache Umgestaltungen -es Ministeriums. Herr Billault, bisher Minister ohne Portefeuille, ist an Graf Lalewskt's Stelle zn« Staatsnttnistrr ernannt. Zn -ru Functionen des Dtaatsmiaisters find auch die der Minister ohne Portefevtlle geschlagen. Der Minister -es kaiserlichen Hauses bekommt den Titel: Minister des kaiserlichen Havses und der schönen Künste. Unter ihm stehen -ie schönen Künste, die Kunst schulen, -ie öffentlichen Feste, -ie historische« Mo numente, -ie Ehrenlegion, -ie Museen. Die Lermaltuvg -er Cultusavgelegenheite« tvird vom Unterrichtsministerium getrennt und zu den Functionen -es Juftizwivistrrs geschlagen. Der „Moniteur" steht unter dem Ministerium des Jauern. Der bisherige Staattrathöpräfideut Barsche ist an Herr« Delangle's Stelle zu« Justizmiaister er nannt. Der Lhtheilnugöpräsident im Staatsralb, Boudet, ist anstatt -et Grafen Perfigny zum Mr- vister -es Innern, der Geueraliuspector deö öffent lichen Upkrrrichts, Luruy, an Herrn Rouland's Gtellttuu» Unterricht» Minister, -er ehemalige Staats- rath Behie an Herrn Rouher's Stelle, dem der Vorsitz i« Staatsrathe übertragen ist, zum Mini ster -er öffentlichen Arbeiten ernannt. Graf Moruy ist »iederum mit de« Vorsitze im gesetzgebend«» Körper betraut. Vie Mtnisterstrllen ohne Portefeuille sind «-geschafft. Der Staat-mi- weist sie mit allen ihren Mängeln stets auf eine große schöpferische nationale Bildung-Periode in Poesie und Kunst zurück, und fußt fest darauf. Der russischen Bühne fehlt dieser historisch« Entwickelung-gang mit seinen für die Kunst bedeutenden und glänzenden Höhenpunkten, sie durfte noch selten die Bestimmung unterbrechen, nur dem Amüsement und der Mod« zu dienen. Herr Rappa pott scheut sich nicht in seinem Aufsatze, betreffend« Per sönlichkeiten schonungslos zu charakterifiren, und die» be weist, wie viel Freiheit jetzt in St. Petersburg dem Worte zum Besten der Sach« verstattrt ist. Eine wunderlichr Figur btt der St. P«trr»bur-er Theaterverwaltnng ist der sogenannte Reprrtoirchef — der nämlich da» grsammte Repertoir der verschiedenen Bühne« «nd die speeiell« THL- tigkeit sämmtlicher Bühnen bestimmt und in dieser Hin sicht da- russisch«, französische «nd -eutsche Schauspiel, die russische und italienisch« Oper und da» Ballet ltttrt. Dieser, mit solcher Rtesenaufgab« betraute merkwürdige Mann und ein wirklicher Staat-rath, der von fremder Literatur gar kein« Kenntniß hat «nd dessen literarische und künstlerisch« Thätigkeit fich darauf beschränkt, einige französisch« Vaudeville» übersetzt und «in paar Romanzen compon rt zu haben. Wettere Einzelnheiten «vgen die Theaterfreunde selber Nachlesen und werdrn dabei von heimisch bekannten vühnenpraktiken überrascht werden. Seit Kurze« ist Graf A. Borch zu» Generaldirector der Gt. Petersburger Bühnen ernannt, ttn sehr geachteter Mann, von dem man beste und durchgreifende Blender ungen erwartet, wenn «S ihm gelingt, sich mit der Theater welt vertraut Zu machen «nd sich von den Lruten de» alten Regime« zu befreien. Für Zweck »u-Richtung der „Revue" besonder» wich tige Artikel find »och. eine LebenSsstzz« tz» dttstvrbenen geistvollen Professor» der Geschichte an der Untversttät Moäkau, Thtmotheu» Granowski , — Bemerkungen über iä iUut i 1 10 ' tritt kott auä in'm--«- IS lk«r l «n»«In« - 1 1 "bl»» bi°Mi Ml»rat»u»rttst. rvr äsa k»aw »i»«r -««ptttea-n L«ll»; 1 »,r. Erscheinen; »«nickme ä«r Sonn- nock ' zd.o». Nie ck«n kol^«nä«a l'nz. Feuilleton. Periodische Literatur. Der erst« Jahrgang der „Russischen Revue", herau-gegeben von vr.W.Wolf- soh», ist mit de« jetzt erschienenen dritten und vierten Hefte abgeschlossen. Au» dem dritten Hefte hebe» wir besonder» hervor: eine« Artikel „Au- dem socialen und literarischen Lebe« Rußland»" von Hermann Räder und eine von M. Rappaport gegebene sehr eingehende und sachkundige Schilderung der Theatrrzuständ« in St. Peters burg, dä infolge eine» büreaukratische« «nd unfähige» Regiment« ein trostlose» Bild bitten. „Sowohl die ad ministrativ« wie die artistische Leitung der Bühne« ist vorzugsweise in den Händen von Beamten, die ohne Begriff höherer Kunstzwecke »och tief i« de« Gewohn heiten de» alten System- der Corruptto« befangen find, gegen da- fich endlich dfi Gesellschaft «nd die Presse mit dem Aufschrei laug unterdrückte« Unwillen» erhoben hat. Höchst schädlich wirft die Centraltsatton der Theaterver waltung, die der Willkür und Laune volle- Spiel läßt. Da» Theater wird einerseit» al» blofi Vergnügung-an statt, nicht al» eine Stätte der Volksbildung bttrachttt, andererseits al- ttn Gegenstand de» Luru». Da» Re sultat ist viel Prunk, räch« Mittel, ungeheure Koste« — »nd bei guten Einnahme« ein beständige» Deficit —." Leider -lebt e» deutsch« Hokhühnen, die iu sehr verwandter Tttsr geleittt oder vielmehr mtßletttt werdrn. Aber jene» str dfi St. Petersburger Thealer belfibte Centraltsatton»- hßem führt allerNng» schüttend« Mißbräuche mtt sich, die wett über die fbnftnden und schadhaften Zustände der bett sch« Bühn« hinau-gehen. Diese biettt wenigstens in ihn« «anntchfachen selbstständigen Instituten ihre
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