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Amts- und AnzeigMM für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung vezugsp r eis viertel; ih rl. M. 1.50 einschlietzl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Vellage„Seifenblasen"in der Expedition, beiunserenvotensowiebei allen Ueichspostanstalten. 2el.»Ndr.: Kmtrblatt. M Eibenstock, Larlrseld, hunörhübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Lchönheiderhammer, Sssa, Unterstlltzengrün, wlldenthal «sw. ! Erscheint täglich abends mit Ausnahme der : » Sonn-und Feiertage s .r den'folgenden Tag. Unzeigenpreis: die iilciinnaltige Zeile 12 : : Z Pfennige. öin amtiichcnTcllediegespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — —62. Jahrgang. - — — 278 DicnStllg, dcu 30. November 1SL3 Der deutsche Geueralstab über deu Feldzug iu Serbien. Das Ringen um Görz. — Die Nieder lage der Engländer im Irak. Mit einer längeren Erklärung über den serbi schen Feldzug, wonach die größeren Operationen jetzt abgeschlossen und der nächste Zweck derselben erreicht ist, trat gestern unsere Oberste Heeresleitung vor die Öffentlichkeit. Der bereits durch Sonder blatt veröffentlichte Bericht lautet: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 28. November. Westlicher Kriegsschauplatz. Nach erfolgreicher Sprengung in Gegend Neuville (zwischen Arras und Lens) besetzten unsere Truppen den Sprengtrichter und machten einige Ge fangene. — An verschiedenen Stellen der Front fanden Handgranaten- und Wurfminenkämpfe statt. — In der Champagne und in den Ar gonnen zeigte die feindliche Artillerie leb hafte Tätigkeit. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Ein feindliches Flug zeug wurde bei Buschhof (südwestlich von Jakobstadt) durch Maschinengewehrfeuer heruntergeschossen. Es stürzte zwischen den beiderseitigen Stellungen ab und wurde in der Nacht von unseren Patrouillen ge borgen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nordöstlich von Baranowitschi wurde ein russischer Vor stoß abgewiesen. Heeresgruppe des Generals von Lin- singen. Nichts Neues. BalkankriegSschauplatz. Die Verfolgung wird fortgesetzt. Süd - westlich von Mitrowica wurde Rud nie besetzt. — Ueber 2700 Gefangene fielen in die Hand der verbün deten Truppen, zahlreiches Kriegsmaterial wurde erbeutet. Mit der Flucht der kärglichen Reste des serbischen Heeres in die albanischen Gebirge sind die großen Operationen gegen dasselbe abgeschlossen. Ihr nächster Zweck, die Oeffnung freier Ver bindung mit Bulgarien und dem türkichen Reich, ist erreicht. Die Bewegungen der unter der Oberleitung des Generalfeldmarschalls von Mackensen stehenden HeereSteile wurden begonnen von der österreichisch-un garischen Armee des Generals von Köveß, die durch deutsche Truppen verstärkt war, gegen die Drina und Save und von der Armee des Generals von Gall- w i tz gegen die Donau bei Semendria und Ra-Bat- zian am 6. Oktober, von der bulgarischen Armee des Generals Bojadjeff gegen die Linie Negotin—Pi- rot am 14. Oktober. An diesem Tage setzten auch die Operationen der 2. bulgarischen Armee unter General Todorow in Rich tung auf Skoplje—Deles ein. Seitdem haben die verbündeten Truppen nicht nur das gewaltige Unternehmen einesDo - nau-UebergangeS angesichts de« Feindes, das überdies durch daS unzeitige Auftreten deS gefürchteten Kossava-SturmeS behindert wurde, schnell und glatt durchgeführt, und die feindlichen Grenzfe stungen Belgrad, bei dessen Einnahme sich neben dem brandenburgischen ReservekotpS daS österreichisch- ungarische 8. Armeekorps besonders auSzeichnete, Zaje- car, Knjacevac, Pirot, die in die Hand unserer tapfe ren bulgarischen Verbündeten fielen, bald überwunden, sondern auch den durch daS Gelände unterstützten z ä - hen Widerstand deS kriegsgewandten und sich brav schlagenden Gegners völ lig gebrochen. Weder unergründliche Wege, noch unwegsame, tief verschneite Gebirge, weder Mangel an Nachschub noch an Unterkunft haben ihr Vordringen irgendwie zu hemmen vermocht. Mehr als 100000 Mann, d. h fast die Hälfte der ganzen serbischen Heeres macht, sind ge fangen, ihre Verluste im Kampfe und durch Verlassen der Fahnen nicht zu schätzen. Geschütze, darunter schwere, und vorläufig unübersehbares Kriegsmaterial wurden erbeutet. Die deutschen Verluste dürfen recht mäßig genannt werden, so bedauerlich sie an sich auch sind. Unter Krankheiten haben die Truppen über haupt nicht zu leiden gehabt. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Im österreichischen Küstenlande hält das blutige Ringen um Görz noch immer an. Die Italiener opfern Abertausende von Mannschaften, ohne ihrem Ziele ernstlich näher zu kommen. Die letzten österreichisch-ungarische» Heeresberichte melden darüber: Wien, 27. November. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Artillerie- und Angrifsstätigkeit der Ita liener erstreckte sich gestern am die ganze kü stenländische Front. Vorstöße gegen unsere Stellungen auf dem Mrzli Brh und südlich dieses Berges wurden teils im Handgemenge, teils vor den Hindernissen unter schweren Verlusten des Feindes abgewiesen. Vor dem Lolm einer Brückenkopf hielt unsere Artillerie jeden An grisfsversuch nieder. Auch bei Plava griffen die Italiener vergebens an. Am heftigsten waren die Kämpfe amGörzer Brückenkopf. Ber Osla- vija schlugen Abteilungen des dalmatinischen In fanterieregiments Nr. 22 sechs feindliche Stürme blutig ab. Das gleiche Schicksal hatten starke Angriffe gegen Pcvma und die Podgvra- Höhen. Die Stadt Görz steht unter andau erndem Feuer schwerer Kaliber. Einer unserer Flieger brachte nn Lustkampf einen feindlichen Doppeldecker zum Absturz nach San Lorenzo di Mosso, wo das italienische Flugzeug durch unsere Artillerie zusammcngeschvssen wurde. Im Abschnitt der Hochfläche von Dvberdo en dete das Gefecht am Nordhang des Monte San Michele mit der vollen Behauptung unserer Kampf- fvont. Am Südhang des Berges gerieten die feindlichen Angriffsbewegungen schon in unserem Geschützfeuer ins Stocken. An der Tiroler Front wurden vereinzelte Angrisfsvcrsuche in den Dolo miten vereitelt - Südöstlicher Kriegsschauplatz. Im Raume vcn Cajniza und im Sandschak Nowibasar ist die Lage unverändert Auf der Su- cha-Planina, westlich von Mitrowitza, warfen unsere Truppen die Serben gegen die montene grinische Grenze zurück. Die Zahl der Gefange nen erhöht sich stündlich. In Mitrowitza wurden seit der Einnahme der Stadt ,1006 serbische Sol daten und 8500 wehrpflichtige Zivilisten «angebracht. Bei Pristina wurden ncuer.ich 800 Manu gefan- gengenommen, auch weiter hinter den Armceiron- ten werden viele Versprengte ausgegrisscn. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalieutnant. Wien, 28. November. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Italiener setzten ihre Angrissstätig- keit an ver ganzen küstenländij ch en Front fort. Ihre nach wie vor vergeblichen Anstrengungen des gestrigen Tages kosteten sie besonders große Blutopser. Am schwer- sten war der Kamps amGörzer Brückenkopf, wo der Gegner durch unausgesetzte Angriffe mit immer wieder frischen, starken Kräften namentlich bei Oslavija links der Straße durchzubrrchen ver suchte. Kurze Zeit war die Kupp? nordöstlich des Ortes in Feindeshand; nach heftigem Feuer un- serer Artillerie gewannen unsere Truppei, alle ur sprünglichen Gräben stürmend zurück. Auch in den Südteil der Podgora-Stellung drangen di? Italiener ein, wurden wieder hmausgewocfen u. durch wirksames Feuer verfolgt. Das Gelände vor dem Brückenkopf ist mit feindlichen Leichen be deckt: bei Oslavija allein liegen über 1000. Am Rande der Hochfläche von Doberdo beschränkten sich die Italiener auf einen Vorstoß südwestlich von San Martino, der abgewtcsen wurde. Ebenso fruchtlos waren alle Angriffe im nördlichen Isonzoabschnitt, so bei Zagora, Plawa, gegen mehrere Stellen des Tolmciner Brückenkopfes, den Mrzli Vrh, wo 400 Tote vor unserer Front liegen, und auf die Vrsiz-Stellung. Die Lage ist «omit unverändert, die Jsonzo-Front fest in der Hand unserer Truppen. An der Tiroler Grenze wur de ein Angriff auf unsere Stellungen am Westh rnge des Monte Piano und be, der Schluderbacher Grenzbrücke blutig abgeschlagen. Südöstlicher Kriegsschauplatz Die an der Norbgrenzc von Montenegro kämpsenden k. u. k. Truppen haben gestern den Feind über den Metal ka-Satt el zu rr, ckgeworfen. Auch das Grenzgebiet von Ce- lebiz wurde gesäubert. Eine von Mitrowitza vor- dringende österreichisch-ungarische Kolonne g wann an der nach Ipek führenden Straße die monte negrinische Grenze. Es wurden in diesem Raume abermals 1300 gefangene Serben eingebracht. Die Bul garien besetzten den Goles-Brdo südwestlich von Pristina und die Höhen westlich von Fe ri z o v i z Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalieutnant. »am Balkan sind folgende neue Nachrichten zu erwähnen: Sofia, 27. November. Amtlicher Be richt vom 26. November: Die Verfolgung der Serben seitens unserer und der verbündeten Trup pen in Richtung auf Prizrend und Ipek dau ert fort. Wir nahmen drcitausondsünfhun- dert Mann gefangen und erbeuteten acht Kanonen, fünf Munitionswagen und viel Mate rial. Wir erbeuteten auf der Bahnlinie Ferisovic Pristina drei Lokomotiven und hundert Eisenbahn wagen. Saloniki, 28. November. (Meldung der Agcnce Havas.) Infolge des schlechten Wetters und des Schnees keinerlei Tätigkeit an der französisch englischen Front. Die Serben haben Katschanik voll ständig verlassen und sich in der Richtung auf Al banien auf den Straßen, die nach Skutari, Durazzv und Santi Quaranta führen, zurückgezogen. Die Eisenbahnlinie von Uesküb nach Mitro witza ist vollständig von den Oesterrei- chcrn, Deutschen und Bulgaren besetzt. Die Bulgaren, verstärkt durch Abteilungen, die von Katschanik her kamen, haben gestern die Serben an gegriffen. Athen, 27. November. (Meldung der Agence Havas.) Die Gesandten des Bierverbandes überreichten heute vormittag der griechis chen Re gierung eine neue gemeinsame Note, die sich an die in den letzten Tagen Überreichte anschließt. Die neue Note, die Einzelsragcn behandelt, soll gleichsalls sehr wichtig jein. Im Anschluß, an den Besuch der Gesandten des Vierverbandes hatte Ministerpräsident Skuludis eine Besprechung mit dem König, woraus ein Ministerrat abgehalten wurde. Die neue Note bestimmt genau die materiellen V r ügungen, die die Verbandsmächte von der gricchi chen Regierung gemäß dem Abkommen, über das chon vorher eine grundsätzliche Einigung erzielt war, erwarten. Nachdem die erste Note die Grundlage festgelegt hat, nimmt der Bierverband an, daß Grie chenland der praktischen Durchführung sich nicht wi versetzen wird, bescnders nach den wotzlwollenoen Maßnahmen der Verbündeten hinsichtlich des grie chischen Handels, dem für die Zukunst eine Erleich terung in der Warenzufuhr zugesichert worden ist. Lie Lürken haben den Engländern im Irak, w:e wir schon in unserer Sonnabcndnummer vermutungsweise äu ßerten, eine empfindliche Niederlage zuge- fügt, welche einer nichtamtlichen Meldung zufolge so