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Großenhainer NitkrhMzr- M AizchktlM Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. 33. Dienstag, den 22. Mär; §.859. Tagesnachrichten. Sachsen. Sc. Maj. der König ist am 18. März V»7 Uhr Abends der von Stresa kommenden Frau Herzogin von Genua bis Chemnitz entgegengereist und am 19. Vormittags 11 Uhr mit I. K. Hoh. in Dresden eingetroffen. — Der Gasbeleuchtungs- Actienverein in Meißen gewahrte in seiner am 12. Marz abgehaltenen Generalversammlung den Actionärcn 6 Procent Dividende. Preußen. Im Artillcricwesen sind mehrfache Aendcrungen in Bezug auf die Geschütze ange ordnet worden. — Da Luxemburg seine Zustim mung zu dem von den Zollvereinsstaatcn beschlos senen Pferdeausfuhrverbot nicht ertheilt hat, so ist noch ein spccielles Verbot der Ausfuhr über die Grenze gegen das Großherzogthum Luxemburg nachträglich ergangen. Oesterreich. Die Rüstungen dauern hier fort. Längstens bis Mitte April wird die italienische Armee vollkommen in der Verfassung sein, in das Feld zu rücken, und bis dahin 250,000 Mann zählen. — Der außerordentliche Verkehr auf den beiden Hauptbahnen ist noch in fortwährendem Zunehmen; täglich kommen mehrmals Scparat- züge mit Kanonen, Munition und Proviant in Wien an. — Der Wiener Gemeindcrath hat 50,000 Gulden für die Einrichtung einer selbst ständigen protestantischen Schule bewilligt. «Hannover. Gutem Vernehmen nach wird die Befestigung der hannoverschen Küsten, namentlich durch Errichtung von Strandbatterien, ernstlich beabsichtigt. Baden. Dem Kriegsministerium ist ein außer ordentlicher Credit von 1 Million Gulden bewil ligt worden. — In Rastatt waren Pionniere von Karlsruhe cingetroffen, um durch Spannung der Murg einen Versuch vollständiger Unterwasser setzung der Festungswerke zu bewerkstelligen. Frankreich. Der „Moniteur" vom 17. März meldet die Ernennung von 2 Contre-Admiralen und 33 Capitänen und Leutnants der Marine. — Nach einer Verfügung des Kriegsministers soll vom 10. März an in der Armee kein neuer Ur laub mehr ertheilt werden. — Lord Cowley ist in Paris angekommen und am 16. März in den Tuilerien empfangen worden. Auch ist der Bru der des Königs von Abyssinien mit zahlreichem Gefolge in Paris angelangt. — Der Ex-Kaiser Faustin l. von Haiti hat die schönsten Gemächer des Hotel de Louvre miethen lassen und wird demnächst in Paris erwartet. — Wie aus Mar seille gemeldet wird, petitioniren die Bewohner von Algerien dringend um Einsetzung einer kaiser lichen Statthalterschaft. — Am 12. März ist von Toulon wieder ein Transportschiff mit einer An zahl Verurtheilter nach der Straf-Colonie Cayenne abgegangen. Portugal. Das Ministerium hat seine Ent lassung eingereicht. Der Herzog von Terceira ist mit Bildung eines neuen Cabinets beauftragt. Italien. Der König von Neapel hat eine Operation durchgemacht, welche in einem Schenkel schnitt bestand. Das Fieber hatte noch immer nicht nachgelassen. Der Herzog von Calabrien führte den Vorsitz im Ministerrathe. Türkei. Die Regierung beabsichtigt, ein Heer von 20,000 Mann nach Kars zu schicken, da der Schah von Persien bedrohliche Heeresmassen in Khorassan zusammcnzieht. — Dem „Nord" wird aus Constantinvpel tclegraphirt, daß die Regierung sich mit aller Macht gegen die Vereinigung der Donausürstcnthümer wahren werde, obschon der englische Gesandte bereits Englands Absicht, die vollbrachte Thatsache anzuerkennen, kund gegeben habe. — Aus den Donaufürstenthümern schreibt man, daß aus Paris Depeschen des dort anwesenden moldauischen Ministers Alexandrini eingetroffen sind, welche wichtige Versprechungen von Seiten des Kaisers Napoleon enthalten. Derselbe verspricht, dem Fürsten 18 Instructions- Offiziere zu schicken und macht den beiden Armeen ein Geschenk von je 4000 Gewehren; außerdem verspricht er noch, das in der Moldau bereits votirte Anlehen von 5 Mill. Piaster zu garantiren. Rußland. Ein Decret vom 10. März ver bietet die Pferde - Ausfuhr aus Rußland und Polen über die europäische Grenze — Nach den neuesten Nachrichten vom Kaukasus hat der Com- mandeur des linken Flügels der Kaukasuslinie, Generaladjutant Eudokimow, am 18. Februar Weden, den Hauplsitz Schamyls, mit seinem Corps zu belagern begonnen. Friedrich der Große und der Nußbutten junge. Aus Wahrheil gegründete Erzählung von I. C. Deutrich. Am 13. Juli 1760, Nachmittags 5 Uhr, waren bereits die erforderlichen Vorbereitungen zum Bombardement der schönen Residenzstadt Dresden insoweit vollendet, daß