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Preis vlerteljShrigt» 15' der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda Md Brand. - Amtsblatt des Könitzl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und ^Freiberger Anzeiger^ . Tageblatt. — Sonnabend, de« 14. Marz 1863. 60 Paris, 11. März. Der österreichische Botschafter Fürst Metter- - nich hatte' heute eine Audienz bei dem Kaiser und eine Konferenz mit dem Minister Drouyn de LhuyS und bezieht sich nunmehr diesen Abend nach Wien. Man bringt dies mit wichtigen Ent schließungen in der polnischen Angelegenheit in Verbindung. — 11. März. Der k. preußische LegationSsecretär Prinz Reuß ist nach Berlin abgereist. — Die „France" sagt: Ruffel habe an die Unterzeichner de» ' Wiener Vertrages eine Depesche gerichtet, welche zur Ausführung des Artikels 1 der Schlußacte von 1815 in Bezug auf Polen zu einer diplomatischen Intervention aufsordert. Frankreich sei mit England einverstanden. Schweden und Portugal hätten angenommen, Oesterreich sei geneigt, zuzustimmen. Preußen und Spanien hätten noch nicht geantwortet. Baron v. Budberg habe in einer Audienz beim Kaiser im Namen Kaiser Alexander'S formelle Zusicherungen pon der Absicht Rußlands/ Polen- durch Concesflouen und sichere Garantien zu beruhigen, gegeben. Fürst Metternich würde morgen nach Wien abreisen.; Lemberg, 11. März. Verbürgte Privatuachrichten melden, daß Langiewicz sich gestern infolge eines Beschlusses des revolutionäre» CentralcomitöS zum Dictator proclamirt habe; aä latus seien ihm beigegeben Wisozki und für Civilsachen BentkowSki. ü muffe, dagegen müsse man Nicht« unternehmen. Freie unabhängige Abgeordnete machten gebeime Fonds unnütz. Auch gegen europäische Revolution sei damit Nichts auSzurichten, diese sei keine geheime, sondern eine öffentliche, und werde nicht in Conspirationen, sonder« in Labinetcn gepflegt. Die Hauptfonds für jede Regierung: Liehe und Vertrauen de« Volkes, besäße die Regierung nicht (Beifall). - Berlin. Der Polizeirath Schwautzer macht Folgendes be kannt: . - „Um das reisende Publicum wenigstens einigermaßen vor einer zahlreichen Gaunerkiasse, die in dir Spitzbubenwelt unter dem Namen „Baucrfänger" bekannt ist, zu schützen, find vom Polizei- Präsidium verständige, zuverlässige und unbescholtene Männer auf Grund des.tz. 49, Art. 1 des Gesetzes vom 22. Juul 1861, al» Fremdenführer concessionirt. Diese Fremdenführer sind wenigsten- einer fremden Sprache mächtig und mit einer schriftlichen Concesfion versehen, aus den hiesigen Bahnhöfen, in der Post, bei den Museen und an andern Orten, wohin sich Fremde gewöhnlich zu begeben pflegen, postirt. Das reisende Publicum kann sich gegen die ge nannten Gauner am besten dadurch schützen, daß sich dasselbe vo» degl Fremdenführer, ehe eS sich demselben anvertraut, dessen k»»» cesfivn vorzeigen läßt." Zn Wim fand am Sonntag eine Konferenz vieler angesehener Mitglieder der protestantischen Gemeinde statt, deren Zweck die Vorbereitung einer interessanten protestantischen Demonstration warr In Spanien sind nämlich jüngst drei, zum Protestantismus über, getretene Katholiken zu 10- u. 15jähriger Galeerenstrafe verurtheilt worden. Diese Verurtheilung hat überall bei den Protestanten den-Gedanken angeregt, den spanischen Glaubensbrüdern zu Hilfe zu kommen. In England hat Lord Palmerston dem Plane, eine großartige Protestantenpetition in Scene zu setzen, Vorschub ge leistet, und auch in Deutschland gedenkt man daran Theil zu nehmen. Was die Theilnahme der österreichischen Protestanten betrifft, so hat infolge der sonntägigen Konferenz Superintendent 0r. Franz dem Staatsminister v. Schmerling die Sache vorgetragen, und dieser soll es unbedenklich gefunden haben, daß auch die Protestanten in Oesterreich jene Petition in Umlauf setzen. (Pr.) , Lage8geschichte. Berlin, 11. März." (D. I.) In der Sitzung des Abgeordneten hauses theilt der Präsident mit, daß der Justizminister die Bewilligung LeS Hauses nachgesucht habe zur gerichtlichen Verfolgung deS „kleinen Rcäctionär", welcher wegen Beleidigung des Hauses an zwei Stellen confiScirt worden, wovon die eine läutet: „Die Adresse des Abge ordnetenhauses an Se. Maj. den König haben unterschrieben große Schufte, rechte Lumpe Yes preußischen Staates", die zweite: „Man wird die Session verlängern, denn 3 Thlr. Diäten schmecken gut." Der Präsident schlägt unter dem Beifall des Hauses vor, die Be willigung zu versagen; die Würde des Hauses stehe zu hoch, um dem Gegenstände Beralhung angedeihen zu lassen. Herr Reichen sperger (Beckum) wünscht eine Schlußberathung, das Haus lehnt indessen diese wie die Bewilligung „der gerichtlichen Verfolgung" «b. Dafür stimmten die Katholiken u. konservativen. . Abgeordnete Schultze-D. sand im Laufe der Sitzung Gelegen heit zu äußern: Der Schutz, den der Justizminister heute dem Freiberg, den 14. März. Brand, 10. März. In dem Jahre 18H2 sind der hiesigen Sparkasse von 910 Personen, voll» denen 323 neue Bücher ausge stellt erhielten, 16042 Thlr. 11 Ngr. 3 Pf. überbracht worden (3847 Thlr. 18 Ngr. 9 Pf. mehr als im Jahre 186Y dagegen wurden im Jahre 1862 von 486 Personen 10247 Thlr. 10 Ngr. 3 Pf. zurückgezogen (1445 Thlr. 1 Pf. mehr als im Jahre 1861). In den beiden Monaten Jansiar und Februar 1863 find 2974 Thlr. 2 Ngt. 6 Pf. eingelegt und 2317 Thlr. 27 Ngr. 1 Pf. an Ein lagen zurückgezahlt worden. Gegend von Nossen, 11. März. Der 5. d. M. brachte der Parochie Rüsseina endlich nach langer Vacanz ihren neuen Kantor, Herrn Krömer von Brand. Nachmittags 3 Uhr vor dem geschmückten Schulbause angelangt, ward derselbe von dem Herrn Pastor von Lobeck im Amtsornate und dem Herrn Rittergutsbesitzer Oehmigen auf Choren freundlichst empfangen und sodann in das mit Guirlanden , Kränzen u. s. w. gezierte Schulzimmcr geleitet, in welchem sich die Vertreter der Gemeinden und der Schule, sowie die Lehrer der Parochie und die Schüler und Schülerinnen ver sammelt hatten. Die Lehrer brachten dem neuen Kantor nach nach einem vorher ausgestellten Programme einen Gruß in dem Ge sänge: Sei willkommen; daraus hielt der Hr. Pastor seine sehr herzliche EinsührungSrede; ein Schüler sprach ein Gedicht, welchem ein Kindergesang folgte; danach Rede des so feierlich Bewillkommneten, welche zerfiel in Gruß, Dank , Bitte und Gebet; ein abermaliger Gesang der Lehrer und allgemeine Beglückwünschung schloffen die schöne Stunde. Nach alledem aber wurde Herr Krömer Mit den Seinen in die ebenfalls sinnig dccorirte Wohnstube geführt und mit.einer prächtigen Stutzuhr, welche die Umschrift: „Sie schlage Dir frohe Stunden!" trug, beschenkt. — Wir schließen unser Referat mit dem aufrichtigen Wunsche: Möge das immer in schönster Weise sich erfüllen! - Hause «»gedeihen lassen wollte, habe den Redner anfänglich über rascht, aber bald sei er enttäuscht worden, da er gehört, erhandle sich n,nr um den „kleinen Reaktionär", er habe gedacht, es solle Schutz vor dem — „Staatsanzeiger" gewährt werden. (Heiterkeit.) Den „kleinen Reactionär" solle man doch nicht hängen, da man den großen Reactionär laufen lasse, jener sei das Organ einer Partei, die doch nicht anders im Lande zu Worte kommen könne und nach , Rußland. (Br. Ztg.) Zuverlässigen Nachrichten aus Peter», dem Wunsche des Mintsterprafidenten im Lande recht bekannt werden bürg zusolge hat der Kaiser Alexander 11. sich entschlossen, Rußland