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Sih sische V orheilmg. 43. Jahrgang Dienstag, den 23. August 1881 U8t Fcnilltlou AotteS» Soster» : Herr Ihr in «etische ugeud le und dienst: kinder» i Kou- s. «. e. stther. Archidiak. inschaftlich >err Diak. nst bleibt Nkends 6 akd. Diakonu» id darauf Uhr Herr e und redigt revivt « üu im 1-lbe. 9 Uhr Weise. : Herr Gotte?» V-8 Uhr aknsteien che Kom- kdiger O. Thomas, chew udmahls- Borm, e. ,Vor- kermgnn. >lat. r Beichtc* hr Herr : Unter- rr Diak. Dem er E. SO. ikarb. nmer ?rber er ia idorf. iS.; )ter- r in . S. ehel. werden bi» Montag, Mittwoch n. Freitag Mittag angenommen und kosten: die Ispalt. Zeile 1b P, Unter Eingesandt: 30 Pf kein Wort ihrer Unterhaltung mehr verstehen Mit an- gehaltenem Athen, halte er dagestanden. Er hätte viel darum gegeben, wenn er im Stande gewesen märe, ihnen zu folgen und ihr Gespräch weiter zu belauschen, denn daß dasselbe ihn betraf, unterlag keinem Zweifel. Die we nigen Worte, wellte er vernommen, überzeugten ihn indeß vollständig, daß Arthur Verdacht geschöpft hatte, so daß alle Vorsicht, welche er angewandt, also noch nicht genügend gewesen war. Er sann nach, wodurch er sich Arthur gegenüber verrathen haben konnte, allein er fand nichts. Sollte es allein das Schuldbewußtsein sein, welches daS Auge desselben geschärft hatte, so konnte er kaum daran zweifeln, daß derselbe ihn sorgfältig werde brobachten lassen. Sein Wirken wurde dadurch bedeutend erschwert, doch mochte er krin, Unterstützung annehmen und wollte die Schuldigen allein der ver dienten Strafe überliefern. Einige Zeit lang blieb er noch regungslos in seinem Verstecke stehen, dann verließ er dasselbe vorsichtig. DaS Blut rann fo aufgeregt durch seine Adern, daß er noch kein Bedürfniß nach Ruhe empfand. Dichtin den Mantel gehüllt, schritt er langsam weiter, oh-e ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Der Weg führte ihn an LoppinS Villa vorüber; in einem Zimmer derselben bemerkte er noch Licht. Einen Augenblick stand er still und blickte durch das, daS Grundstück umgebende Eisengitter in den Garten und nach dem erhellten Fenster. Leichte Schritte, die durch den Garten taherkamen. erregten feine Aufmerk samkeit. Er schmiegte sich an die Steinpfeiler leS GitterS, um nicht gesehen zu werden. Ein Mann r ährrtr sich dem Gitter und schwang sich gewandt über Wer ist schuldig? Erzählung von Friedrich Friedrich. ^29. Foriteyunu-» Endlich vernahm er mehrere Tritte, die sich llso. .22. Aug.,! (An unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landman . Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und DreSden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter Dres en, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger «Herrmann Müller in Dre-den. Abende Bsrm. »rediger nnahlS» edigt u. fuge, d: st der der Platze-, i. iakouuS te am Meier. Kühn. neu in predig? Kans. wie eS auch im Großen uud Ganz«,, dem staatssoc a- listischen Plane des Ka, zl.rs, eine allgemeine Invalid,n- Versicherung zu begrünen, oppositionell gegenüdeisteht. Es ist dieser Standpunkt in der letzten Session, na mentlich von Lem Referenten deS Unfallgesetzts, Abg. Kreiherrn v. Hertling, von der Cenlrumtpartei m sehr entschiedener Weise betont Worten, was freilich nicht hindert, daß dieselbe sich gegen genügende kirchrnpoli- lische Zugeständnisse bei dem Ausgleiche mit Rom mit dem StaatSsocialismuS schließlich auSsöhut. Die chliunigr Abreise deS deutschen Reichskanzlers von Berlin rach Varzin hat sehr übeirascht und gilt viel fach a!S Beweis, daß die Verhandlungen mit der Kurie abgeschlossen und die legislatorischen Maßregeln in dieser Richtung frstgestellt seien, weil eS nicht anzunehmen ist, daß d.e preußischen Mnister nach eie ander zu dem Fü sten Bismarck reisen werden, um mit ihm zu kon- feriren. AlS bei dem AuSfluge, den der Reichskanzler am Mittwoch , ach seinem Stammguke Schönhausen unternahm, der Zufall ihn auf dem Hamburger Bahn hofe mit dem Admiral Stosch zusammenfühlte, fiel es allgemein auf, daß Beide einander vollständig ignorirten. Das Gedächtniß des großen Sieges bei Gravclotte wurde von dem OsficierkorpS des ersten preußischen Garde R.gimrntS z. F. wie alljährlich festlich begangen. Der Kai'er erschien alS Gast des Osfic'erkorpS und äußerte zu Ehren deS TageS seine dankbare Anerkennung. Er gedachte, wie die „Neue Pr. Ztg " berichtet, in einer kurzen Ansprache des ruhmvollen AntbulS, welchen daS erste Garde-Regiment an dem Kampfe vom 18. August 1870 hatte und erhob sein Gla^, um auf daS Wohl des Prinzen Friedrich Karl, auf das des Prinzen August von Würtemberg, als Kcmmandiren- den des Gardtkorps, auf das Wohl des ersten Garde- Regiment- und auf das der ganzen A»mce zu trinken. Der Kaiser verblut) etwa anderthalb Stunden im Kreide des Officielkorpö und bew zte sich dabei in freundlichster Unterhaltung. D e Abreise des Kaisers nach Hannover zu den Monövern des 10. Armeekorps rrfolgt am 1. September. Am 7. S ptember gedenkt der Kaiser von Hannover nach Berlin rurückzureisen, im königl. Palais zu übernachten und sich schon am anderen Tage nach Kon tz zu den großen Kavallerie- mar öoern zu begrben. Eine zarte Aufmerksamkeit wird, wie die „Post* wissen will, bei dem bevorstehen den B suche, den der Kaiser bei Gelegenheit des KönigSmanöo.rs des 9. Armeekorps dem Lande Holstiiu abstattet, diesem zu Theil werden, indem der Kaiser die Prinzessin Wilhelm mitbringt und so eine Tochter dis Londes als preußische Prinzessin in dasselbe zurück- sührt. Die Prinzessin wird an der Seite ihres Gemahls, deS Prinzen Wilhelm, welcher bis zum 10. . « ... lang ¬ sam näherten. Noch war eS seinem Buge nicht möglich, irgend Jemand zu erkennen, lauschend Uzte er sein Ohr Polittschr Welftchau. Deutsches Reich. Während in Trier sich be reits ein Festausschuß gebildet hat, um den Empfang teS reuen Bischofs Dr. Korum möglichst feierlich zu gestalten, dabei die Stadt zu beflaggen und erleuchten und eine Serenade mit Fackelzug zu arrangiren, taucht plötzlich in dem wohlunterrichteten Hauptorgan der Berliner Katholiken die üb rraschende Mittheilung auf, die Ernennung sei noch keineswegs eine vollendete That- fache. „Das päpstliche Breve", heißt «S in einem der „Germania" zugegangenen Schreiben, „welche- ihn er- nknnrn soll, ist noch nicht veröffentlicht, Dr. Korum besitzt eS noch nicht: er ist nur Missionsbischof. Noch ist keine Princ pienfrage geregelt." Der Korrespondrnt der „Germania" versichert, dem reuen Bischof von Trier sei nicht nur bisher ter E'd nicht erlassen, son- dein es sei ihm in dieser Beziehung sogar noch keinerlei Eröffnung der preußischen Regierung gemacht worden; die Bestätigung des Or. Korum alS Bisäof von Trier werde nur „mit größter Wahrscheinlichkeit, wenn auch nicht mit absoluter Gewißheit" erwartet. Man erstrebe in Berlin „so rtnas wie ein nach französischem Muster zugeschnittenes Konkordat mit Rom, mit Anzeigepflicht für d'e Ernennung zu den wichtigsten Posten, nicht ober für andere." Ein Scheitern des Ausgleichs mit Rom ist jetzt trotzdem kaum mehr zu befürchten, wenn auch noch manche Schwierigkeiten zu besiegen sind. — Abermals taucht die Nachricht auf, daß die ver bannten Erzbischöfe Ledochowski und MelcherS durch freiwillige Verzichte auf die B slhümer Pofen und Köln den kirchenpolitischen Ausgleich zu fördern beab- sicktigen. Da auf diese Weise beide Bisthümer auch nach römischer Anschauung erledigt sein nürden, so wäre solcher Vorgang von erheblicher Bedeutung. Beide Erzbischöfe sollen als Kardii äle in Rom verbleiben. Es ist roch dahingestellt, ob diese Meldungen, die schon früher da waren, dieses Mal besser alS bisher begrün det sind. Die in den Lag n vom 4. bis 8. Sept, in Bonn stalisindende General-Versammlung deutscher Katholiken soll zu einer großen Demonstration gemacht werden. Fast der gesammte rheinisch-westfälische Ad-l, sowie eine Anzahl Mitglieder der Ccntrumspartei, darunter der Abg. Windthorst, haben ihr Erscheinen zugefagt. In dem Wahlaufrufe der rheinischen Cen- trumspartei ist ausdrücklich gesagt, daß die letztere zwar den Reichskanzler bei seimn socialpolmschen Entwürfen Unterstützung leihen, aber jede grundstürzende staats- socialistische Reform von d r Hand weisen werde. DaS Centrum werde sich niemals hrrbeilassen, sich zum Prin cipe der Staatsh lfe zu bekennen und nach wie vor die Beitrogspflicht des Staats beim Unfallgrfctz bekämpfen, dl- °>» milcht » L," und «m -OE- »u d.r S-'I- d,« EaiserS d e HonneurS machen. Am 27. Sep» wi,d -n K->s.- Smttaa« und dürf.- d-xn d.m landab,Haxp'f.» m «-NN«-»,, d,m , " Stniksfeü" daS am 28. September abge» daU<n wi-d/anir°hn-n, -rl- Ichon im Jah,, l«76 b,i G-I-g-nh-il d,r «bd-"u°g t-d würtemberaischen Armeekorps. . , - . Die Neue Preuß. Ztg." d,e sich m letzter Zett wiederholt "mit dem in Aussicht stehenden Besuche deS Königs von Italien am Wiener Hofe beschäfl.gte und noch kürzlich die positiven Angaben nord.taltenrscher Blätter hierüber als unbegründet zurückwieS, meldet jetzt ausdrücklich, daß der bevorstehende Besuch König Humbert'S nun m der That von Rom aus ,n Wren angekündigt worden sei und daß der König auch m Berlin emen Besuch abstatten werte. Die Kommission zur Ausarbettung und Vorberathung des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuches für daS deutsche Reich wird im Oktober d. I. zusammentreten, um die Lheilentwürfe und die für die Aufstellung deS Haupt.ntwurfS erforderliche Uederemstimmung zu bringen. Die Abhandlungen über daS Sachenrecht, Obligationenrecht, Familienrecht und Erbrecht sind be reits fertig gestellt oder dem Abschluß nc.hr. ES gilt nur noch, die Einzelentwürfe zusan menzusteüen und durchzuberathrn und dann wirb auf Grund der Ergeb nisse vieler Arbeitrn ein Gesammtcntnuif des deutschen CivilgesetzbuchS ausgestellt werden, der die einzelnen Entwürfe in sich ausgenommen hat und in Bezug aus Inhalt und Form rin harmonisches Ganzes bildet. Der selbe wird alödann den Bundesregierungen mitg-theilt, sowie veröffentlicht werben. Die „Karlsruher Zeitung" veröffentlicht eine Er klärung der badischen Regierung, welche d:e bevorstehende Erhebung Badens zum Königreiche in Abrede stellt. Solche Absichten seien weder geschäftlich noch persönlich zur Sprache gebracht und den Wünschen und Urberzeu- gungen deS LanteSbenn, sowie der Regierung durchaus zuwider. Die Anschauungen, welche Karl Friedlich bei Ablehnung der Königskrone einst leiteten, würden heute noch vom Großherzog Friedrich alS weises Lrrmächtniß bewahrt. Oeslerr.« Ungar. Monarchie Der Kaiser, welchrr nach Beendigung seiner Reise durch Voralberg und Tirol wieder in Ischl eingetroffen ist, woselbst er am vergangenen Donnerstag im Kreise seiner Familie d e Frier se'N S 51. Geburtsfestes beging, hat in einrm an bin Minlsterpräsikcnten Graf Taaffe gerichteten Er laß seinen Dank für den glänzenden Empfang auSge- ßxped.» Ridaktio« presse«-«enftstzt kl. Meißner vaste S. Pi« Zeitung erscheint Dienst««, pannersta» und eonnatend früh. «b-nnemnrtS- Pretltr «ierteliährt. M. Z» beziehen durch die kaiserlichen Post» nrstalten und durch unsere Boten. Sei freier Lieferung t«S HauS erhebt die Post noch eme ve» dübr von 25 Pfg. an dir Otffrung der Umzäunung. Er hatte sich nicht getäuscht, es waren LoppinS, ererkarnte sie an Viktors lauterer Stimme. Noch konnte er krin Wort ihrer Unterhaltung verstehen, Arthur sprach überhaupt sehr vorsichtig und leise. Bis auf wenige Schritte hattrn sie sich ihm ge nähert. „Du täuschest Dich den» och," sagte Viktor. „Als ich ihm die Hand zur Versöhnung reichte, schlug er ohne Bedenken ein, er würde eS r icht gethan haben, wenn Deine Vermuthung richtig wäre." „Er ist sehr vorsichtig," warf Arthur ein. „Und ich glaube, Du überschätzest ihn," fuhr Viktor fort. „Ich halte eS für unmöglich, daß «r irgend einen Verdacht geschöpft haben kann. Du fi-hst wieder zu weit." „Ich sehe nur schärfer alS Do," entgegnete Arthur. „Und ich bin überzeugt, daß ich mich nicht täusche Er war gegen mich zurückhaltender denn je, sein Auge hat un» den ganzen Abend h'ndurch beobachtet, er schien Überhaupt nur zu diesem Zwecke gekommen zu sein." S'e waren vorüber gegangen und Heinrich konnte Anseraten- ««nahmesteScn: Die Arnoldische Buchhandlung, Juvalidendanr, HaasensteinL Vogler, Rudolf Mosse, B L Daube L Lo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s. w. dasselbe hinweg. Er dachte im ersten Augenblicke an einen der beiden Brüder, allein die Gestalt derselben war größer. Rasch eilte der Fremde, nachdem er die Straße erreicht hatte, weiter. Nur vorsichtig konite Heinrich ihm folgen, kaum war er im Stande, die rasch weiter - eilende Gestalt im Auge zu behalten. Dieselbe bog in j "" Seitengasse ein. Dicht an die Gartenumzäunungen j gedrückt, eilte Heinrich ihr nach. Der Unbekannte eilte ! in den Garten, welcher ein kleine» Haus umgab — jetzt erkannte Heinrich den Flüchtigen, denn er wußte, daß m diesem Hause Sirell wohnte Durch die Um- zäunung konnte er dense.ben genau beobachten. Vor sicht,g mit le,sim Schritte ging derselbe an der HauS- ' tbür vorüber, öffnete ein in dem Giebel d,S Hauses be» in daS'Ha^S^" schlüpfte gewandt durch dasselbe ' Nicht ohne Ueberraschung hatte Heinrich dieS wahr- genommen. Würde Simll diesen Weg durch da» Fenster gewählt haben, wenn eS nicht seine Absicht gewesen wäre, seine Heimkehr geheim zu halten? Er war aut «opplnS B-lla gekommen, wa« hatte er zu so später . zu suchen? Der Verkehr mit denselben zur Nachtzeit war im höchsten Grade verdächtig. . . Heinrich nicht den Verdacht gefast, daß Sinell daS Feuer angelegt habe — derselbe war gewesen. Konnte diese Krank- " "in jeden Verdacht von sich abzuwenden? Konnte sie nicht dazu gedient s"" Sehlen auf dem Valle zu rechtfertigen? Konnte er nicht in jener Nacht eben so gut den Weg" d ladet llnrafch. iKL! mt. Nöller. b86L gust, lUsttMg, Eben.