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7». Jahrgang. ?S 224 Freitag» 14. Mai 192« Gegründet 188« DradianIchrM: »«hetchla« Dr,»»«». y»rnIpr«ch«r»Samm»tmm>m»ri 2S241. Stur Mr StochlgaiprOch«: 20 VN. l>«»chn«i. »t» «nlpaMa» « uuu dr^l» Irriger, und Äedrnvouch» ohne « Ä> nun dr»L« ArNtamr^lk ISV Mg. Dl» v Anzeigen-Prelse: W ukrrdold ward«, nach »oldmar» »ür -u«o«rt» 1« Ma. Säinjcl ^dald 20 ülv H) mm drrtt» AelitamkvilE lüo Mo. >Ikrt»na»dIU>r?l> Mo 2lu»w Auftrag« ".gen Donu>»ve,"d> Lchrtftl»ttu»-> und LauptaaichW^l«»« w»rt«illr«,« ^Sc^L. Druck u. Drrioo arm » 2»»tN,«r«i m Drrabaa. Poftlch«<t>-«onto 1OSS Dr«»d«^ Slachdru-n nur mtl druUIrdrr QurUenannod» Drr»dn»r Siawr" »ulklMn Unn«rlnn->I- Samftftüa,, a>»rdrn >u>v«wal>rt. Pilsudskis Herrschaft in Warschau. Die Aeglerung Wttvs hofft auf -ie Truppen Posens. — Gewerkschaflshilfe für Pilsudski. Skeplische Deurleilung -er Kablneklsbil-ungsversuche Gehlers.- Ernste Slreiksolgen in England. - Keine Nachrichten von -er „Aorge". Schwere Kämpfe in Warschau. Berlin, 14. Mai. Nach hier cingetrofsenen Meldungen befindet sich die Stadt Warschau vollständig in den Händen Pilsudskis. Bei dem Vordringen seiner Truppen soll es be sonders am Thcatcrplatz und ans dem Dreikrenzcplatz zu schwere« Kämpfen gekommen sein. Dabei habe es 18 Tote und etwa 80 Verwundete g geben. Nach unkontrollier- baren Meldungen ist die Negierung nach Skierniewice ge, flüchtet. Sämtliche regierungstreuen Regimenter sind zum Marsch nach Warschau alarmiert worden. In Pose» fanden am Donnerstag große Demonstrationen statt, bei denen zum Marsch nach Warschau ausgerufcu wurde. Der Führer der rechtsgerichteten Truppenteile im Gebiet von Posen, Sosnkowski, hat sich am Donnerstagmittag er« schossen, da er die Verantwortung für den Rrnderkampf. der unvermeidlich ist, nicht tragen wollte. Nach anderen Nach richten soll er durch einen ungliiGlichen Zufall erschossen worden sein. Der Tod des Generals Sosnkowski tust in will tärischcn Kreisen grobe Bestürzung hervorgcrufen Der Kom Mandant von Lublin soll sich für Pilsudski erklärt haben. In Lemberg habe die Arbeiterschaft grobe Kundgebungen für Pilsudski veranstaltet, ebenso in Krakau. Die sozialistischen Eiscubabnergewerkschastcn sollen einen Ausruf znm Streik erlassen haben. Streikaufruf -er Eisenbahner. Warschau, 14. Mai. Die Cisoubahuergewerksthast hat au ihre Mitglieder die Aussorderuug zum Streik ergehen lassen. (Hestern abend ist der gesamte Telcphonverkehr gesperrt worden, nachdem schon vorher die Fernsprechverbindungen nach dem Auslande unterbunden worden waren. Der Dollar steigt sprunghaft von Stunde zu Stunde, auch die Lebens- mittel sind im Preise gestiegen. Die Züge ans der Strecke Oderberg und Warschau vcr kehren nur zwischen Oderberg und dem 69 Kilometer vor Warschau gelegenen Bahnhof Skierniwiee. Hinter Skiern«, »vice sind Eisenbahnanlage» zerstört. Telephon- und Tclc- graphendrähte sind zerschnitten. Die Strecke Sklerniwicc— Warschau ist von den Truppen Pilsudskis beseht, die jeden Zug anhalten nnd die cintrefsendcn Militärabtcilungen znr Rück kehr nötigen. Auch alle Militärabtcilungen. die zur Unter stützung Pilsudskis cintresfcn, müssen in ihre (Garnisonen znrllckkehrcn, aus de» ausdrücklichen Wunsch Pilsudskis, der genügend Truppen in der Hand zu haben erklärte, um sich in den völligen Besitz von Warschau zu setzen. Nach anderen Meldungen soll Pilsudski bereits in dem Besitz sämtlicher Gebäude der Behörden sein. Es wird davon gesprochen, das, Witos von Pilsudski gefangcngcnommen worden sei. Der Präsident Woscicchowski soll dagegen nach wle vor im Belvedere residieren. Zeitungen dürfen nicht erscheinen. Nur die offiziellen Bulletins Pilsudskis werden veriK'-ntkicht. Aus Polnisch-Teschen ist gestern abend der grösste Teil der Garnison in voller Ausrüstung abgerückt, angeblich nach Lem berg. wo man mit der Möglichkeit ernsterer Unruhen rechnet. Pilsudski als Rebell erklär!. Danzig, 14- Mai. Authentische Nachrichten aus Polen, besonders aus Warschau, sind schwer zu erhallen. Die wenigen Nachrichten, die bis znr Stunde eingelanscn sind, besagen, dab die Negierung Witoö den General Pilsudski iür einen Rebellen erklärt und ihn anberhalb des Gesetzes gestellt habe. Der Kriegöministcr Malczewski hat den Auftrag erhalten, mehrere Armeekorps in der Provinz zu sammeln, um Warschau zu entsetzen. Die Regierung Witos zählt aus die geschlossene Unterstützung der Garnison Posen, wo General Haller nnd Rczwadowski stehe», sowie ans die der Garnison Leinberg, die der frühere Kricgsministcr Sikorski, der alte heftige Gegner PilsndskiS. befehligt. Auch die Garnisonen von Krakan nnd Przemnll sollen der Regierung Witos zur Verfügung stehen Ein Teil der Truppen ist bereits »ns dem Vormarsch gegen Warschau. Josef PMudski. Was sich augenblicklich in Polen abspiclt, ist der letzte »nd zunächst entscheidende Alt der grasten Anseinandcrsctznng, die seit etwa l92l den Hintergrund alles politischen Geschehens in dem unruhigen Nachbarstaat im Olten bildete. Es handelt sich »in den Machtkampf zwischen der starken Persönlichkeit Pil sudskis und der stärksten und radikalsten polnischen Rechts partei, de» N a t i o n a l d e m o k r a t e n, der bereits in der Zeit, als Pilsudski alS StaalScbef im Warschauer Belvedere daS StaatSstener in den Händen hatte, zu ernsten Konflikten ge führt hatte. Vier Jahre lang hat Pilsudski nach Ablauf seiner Präsidentschaft gewartet, bis die Stunde für ihn wieder schlagen würde, vier Jahre hat er sich ans diesen Augenblick vorbereitet. Und wenn er setzt die Zeit für gekommen hält, um an der Spitze des ihm znm überwiegenden Teil blind ergebenen HeercS die Mackst an iicki zu reisten, dann dürste das schwerlich geschehen, »m lediglich das von dem Vanernsührcr Witos so eben gebildete einseitige RcckstSkabinett zu beseitigen, in dem seine erbitterten Gegner, die Nalivnaldemokratcn, den Ton an- gebcn, und um irgendeine Linkskoalition an ihre Stelle zn setzen. DaS Ziel PilsndskiS ist zweifellos weitergestcckt. Er weist, dast die Linksparteien ebensowenig die Mehrheit besitzen wie die Rechte. Und er hat eS oft genug ausgesprochen, wie wenig er in der „ans Kosten der Bewegungsfreiheit des Staats präsidenten zusammengefkickten polnischen Verfassung" die Mög lichkeit einer Konsolidierung der inneren polnischen Politik und wie wenig er bei der völligen Versumpfung der polnischen Staatsmaschinerie aus gewöhnlichem Wege eine Rettung aus dem gar zu offensichtlichen Verfall erblickt. Wenn Pilsudski heute angesichts der völligen wirtschaftlichen und politischen Desorganisation Polens zu dem Mittel dcS Staatsstreichs ge griffen hat, so kann es kaum einem Zweifel unterliegen, daß ihn der feste Wille leitet, mit kräftiger Hand in die Staats- maschtne einzugreifen und unter Ablehnung von Kompromissen unter dem Zwange derDiktatur bas durchzusetzen, was ihm auf verfassungsmäßigem Wege zu erreichen nicht möglich war. Daß -er Rahmen der Befugnisse des Staatspräsidenten für seine starke Persönlichkeit zu eng war, war der ausgesprochene Grund für seinen Verzicht aus eine Wiederwahl im Jahre 1922. Und seine offenbar sehr weitgehenden Ziele geben dem jetzigen Staatsstreich eine um so größere Bedeutung, als eS Pilsudski — eine recht eigenartige Tatsache — gelungen ist. nicht nur daS Heer zu seinem großen Teil an seine Persönlichkeit zu ketten, sondern in gleichem Maße die s o z i a l i st i s ch e Partei und die G c w e r s ch a f t e n, die bereits zur wirksamsten Unter stützung des Staatsstreichs aufrufen. Die große Bedeutung der Aktion Pilsudskis für die inter- nationale Politik, und besonders für Deutschland, acht daraus hervor. Laß Pilsudskis eine Persönlichkeit mit ausgesprochenem Programm ist. In der aanzcn Zelt seiner Präsidentschaft war der Leitgedanke seiner Politik der unbedingte Gegensatz der polnisch-russischen Interessen, der ibn tm Gegensatz zu seinen politischen Gegnern den Feind Polens nicht so sehr in Deutsch land, sondern tn Rußland sechen ließ. Diese Einstellung wird aus dem Werdegang dieses „ewigsungen Revolutionärs der polnischen Nation" ohne weiteres verständlich, da er bereits in der Vorkriegszeit als damaliger Sozialist tm Kampfe gegen dcis zaristische Rußland und besten Snstem den erbittertsten Gcbeimkricg geführt hatte. Er hat cs mit erstaunlicher Ge schicklichkeit verstanden, sich auch tn nationalistischen Kreisen unentbehrlich zu machen. Und wenn es für die deutsche Okkupationsregicruug in Warschau während des Krieges not wendig geworden war, ihn wegen seiner tm Jghre 1917 auch gegen Deutschland gerichteten Konspirationen in der Festung Magdeburg internieren zu lasten, so hat diese Festungshaft dem ->um nationalen Märtnrer Gewordenen ebenso als Stufe zur Geltung im neuen Polen gedient, wie die Verteidigung Warschaus gegen das Sowjetbecr im russisch-polnischen Kriege von 1929. Seine frühere Zugehörigkeit zur sozialistischen Partei hat ihm die Anhängerschaft des kleinen Mannes ein gebracht. die er fick, bis zum heutigen Tage in steigendem Maße bewahrt hat. Aber selbst in den national-chauvinistischen Kreisen Polens hatte man es thm lange Zeit nicht nach- aetragcn. was sonst in Polen als Anzeichen übelster nationaler Unzuverlässigkeit gilt, daß er nämlich lange Zeit der Führer der „aktivtstischen" polnischen Politiker gewesen tft. die km Zusammengehen mit den Mittelmächten nach der Pro- klamterung der Selbständigkeit Polens den Weg zur Neu- aufrichtung des polnischen Staates sahen. Während seiner Präsidentschaft trat dann als feststehend der Nichtungspunkt seiner Politik bei allen Schwankungen in den einzelnen Kabinetten die Anschauung mehr und mehr tn den Vordergrund, daß Rußt and, und zwar nicht nur das gegenwärtige Rußland der Sowjets, als der dauernd« und gefährlichste Fetnd der polnischen Selb« stänüigkett anzusehen set. Und das ist es. was ihm bei» unauslöschlichen Haß nicht nur der chauvinistischen, rein antideutsch eingestellten Nationaldemokraten, sondern auch -er großen Mehrheit der Polen in den abgetretenen deutsche« Gebieten und unter ihnen besonders des Posener Gene» rals Haller eingetragen hat, auf den heule die Regie rung Witos ihre Hoffnung setzt . Diese klare politische Linie Pilsudskis ist es auch, die außer der großen staatspolttischeu Bodcutung der Vorgänge in Polen den Staatsstreich untsr Umständen auch für uns bedeutsam machen kann. ES ist gewiß zu keiner Zeit der politischen Wirksamkeit Pilsudskis so ge wesen, daß er seine antirussischc Einstellung so wett getrieben lmtte, daß sich als ihre Kehrseite eine freundschaftliche Haltung gegenüber Deutschland daraus ergeben hätte. Diese hat Piliudskt, wie jedem Polen, völlig fern gelegen, zumal auch er natürlich tn der französisch-polnischen Freundschaft die Grundlage jeder polnischen Politik sieht. Aber daß Deutsch land ein minder gefährlicher Gegner für Polen set, mit dem man sich wenigstens eine gewisse Zcitbana verständigen könne, schien damals seine feste Ucberzeugung. Ob das heute noch so ist. mag dahingestellt bleiben. Auf jeden Fall aber wird man auch heute in Pilsudski keineswegs den Deutschcnfrcsser erblicken dürfen, wie in der Mehrzahl b«r Warschauer Politiker, die bisher die polnisch-deutsche Politik von einem Krach zum andern, vom Optanten- zum Liquidattonsskandal und zum Wirtschaftskrieg geführt haben. Zwischen Deutschland und Polen steht das Ber« saillcr Schanddokument, an dessen Aufrcchterhaltuug kein Staat so interessiert ist wie Polen, als unüberwindliches Hindernis. Und wem» man auf keinen Fall damit rechnen kann, daß jemals ein anderes als bestenfalls korrektes pol nisches Verhältnis zn Deutschland eintreten könnte, so wäre doch eine derartige Möglichkeit des Staatsstreiches Pilsudskis Anlaß genug für uns. die Ereignisse in Polen auch unter diesem Gesichtspunkte zu betrachten. Pilsudski realerl. Danzig, 14. Mai. Aus Warschau wird gemeldet: Marschall Pilsudski hat zum außerordentlichen Kommissar -eS Außenministeriums den bisherigen Gesandten in Angora, Roman Knoll, ernannt. lW. T. B.) Geßlers Vertändlungen mit den Parteien. Külz Relchswehrminisker? Skeptische Beurteilnng der Bemühungen Geßlers. Berlin, 14. Mai. Die Besprechungen, die gestern Netchs- wchrminister Dr. Gehler mit Führern der bisherigen Ncgierungskoalition hatte, konnten nur einen unverbindlichen Eharakter tragen, da erst heute wieder sämtliche Führer der Parteien, die er befragen muß, tn Berlin anwesend sind. Die entscheidenden Besprechungen wurden heute vormittag anf- gcnommcn. Der „Vorwärts" äußert sich natürlich ablehnend über die Kandidatur GcßlcrS. Das Blatt meint, cö sei wabr- chctnlich, daß von den bisherigen Koalitionöpartcic» tm besten Falle die Deutsche VolkSpartci und diese auch nur zn einem kleinen Teile mit einer Kanzlerschaft Geßlers sich ab- indcn iviirdc. Dabei dürfte aber der volköpartetliche Führer Tr Strcscmann durchaus nicht mit von der Partie sein, denn der Gegensatz zwischen dem Reichswehrminisier und dem Rcicköanstcnministcr gerade in entscheidenden Fragen der Außenpolitik sLocarno «nd Gcnss sei bekannt genug, als daß er bei einer Reale» ungSbildling durch G-ßler vers^wicaeii werden könnte. Die Demokraten hätten bisher jede parla mentarische Verantwortung für den „Fachmintster" Gesiler c,b- aelchnt, »veil Gehler nicht als ihr Vertrauensmann im Kabi nett gesessen habe. Tie Sozialdemokratie könne in Gehler nicht den Mann erblicken, der eine Politik in ihre»» Sinne erfelgreich cinlciteii und durchführen könnte. Von anderer Seite wird noch darauf hingewiesen, das; die Sozialdemo kraten dem R e i ch S io c h r m t n i st c r zwei m a l die Be willigung deS Gehaltes abgelehnt habe». Allerdings wird jetzt erklärt, das; Gehler für den Fall einer Nebernalime des ReichslanzlcrpostenS das Amt des Reichswchrministers ni-'d liegen würde. Für diesen Fall werde die Erncnnui.a dcS bisherigen NcichSministerS deS Inner» Dr. Külz znm RcichSwchrministc» als wahrscheinlich angenommen. Im allgemeinen glaubt man, das, ein Kabinett Gehler eine Mehrheit im Reiche nur mit Hilfe der Dcnts^'natlonalen erreichen könnte. ES wird icdocb alö w enia wahrichcin - ich bezeichnet, das, sich Dr. Gehler heute für die A-mahme dcS Auftrages zur Kabinettsbildung entscheiden könnte. Bemühungen »cm die Große Koalition müsse« als gescheitert angesehen werden. Am Mittwoch verhandelte das Zentrum, gestern dte Deutsche Bolkspartct mit den Sozialdemokraten. Dabet hat sich, wie auch der „Vorwärts" bestätigt, hcransgestcllt, daß dte Aus sichten für die Verwirklichung der Großen Koalition gleich Null sind. Die Volkspartei stellte die Bedingung, daß die Sozialdemokraten ans den Volksentscheid, das heißt an» die Propaaanda für die cntkck ädianngslose Enteignung der fürst liche» Privatvcrmögcn. verzichten. Doch erklärten die Sozial demokraten daS für undiSkntierbar. Die Kan-i-alur Gehler erle-lgl? „ Starke Bedenken des Zcntrnms. Berlin, 14. Mat. Im Reichstage traten um 12 Uhr die Fraktionen des Zentrums und der Demokraten zusammen, um zu der Frage eines Kabinetts Dr. Gehler Stellung zu nehmen. Vorher hatten schon Besprechungen zwischen dem Zentrum und der Deutschen VolkSpartci stattgcfunden, die aber zu keinem Ergebnis geführt halten. Rcichsminister Dr. Külz verhandelte mit den Sozialdemokraten, die einer Uaudi- datnr Gehler ablehnend gcgcnttberstandcn Die endgültige Entscheidung behielten sie jedoch ihrer nächsten Fraktions- sitznng vor. Der Fraktionsvorstand des ZentrnmS trat vor de» FraktionSsstznng zusammen nnd änßertc ebenfalls starke Udenkcn gegen die Uebcrnahmc des ReichSkanzlcramteS durch Dr. Gestlcr. Hcrvorgchobcn wurden die gegenwärtigen ungeklärten Mehrhciisvcrhältnissc im Reichstag. Die Ent scheidung wird natürlich erst in der Fraktionssitznng selbst »allen. Die Fraktionssitznng der Deutschen Vvlks- vartci findet erst nach dem Ncichstagsvlenum statt. Gegen l Mir begab sich Tr. Geister zum Reichspräsidenten. Wie mir hören, sind die im Zentrum lant gewordenen Be denken gegen die Reichskanzler schast Dr Geßlers so stark, das, das Znsiandekommcn eines Kabinetts Geßlers als erledigt angesehen wird. Auch ein Kabinett mit Dr. Stresemann an der Svitze soll nicht in Frage kommen. ES wird jetzt als wahr- 'cbeinlich angesehen, das; ein Ze n t r n m S m a n n mit der Neu- bildnng des Kabinetts betraut wird.