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MMUer Tageblatt Nr. 30 — 99. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Montag, den 5. Februar 1940 Postscheck: Dresden 2640 Vallarrbund bekennt sich zur Neutralität neutral bleiben länalgkeit nicht in Optimismus könnten sie in di« DaS „WiiSdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts durch die Versenkung von 18 Dampfern bisher nicht weniger als 110000 Tonnen argentinisches Ge treide die europäischen Bestimmungshäfen nicht erreicht haben. Der Hauptabnehmer des argentinischen Getreides ist be kanntlich seit jeher Großbritannien, das den größten Teil der diesjährigen Ernte aufgekauft hat Sieben VunStt VelgraLer SchlMommuniques DNB. Belgrad, 4. Februar Zum Abschluß der 8. Or dentlichen Tagung des Ständigen Rates der Ballan-Entente, die vom 2. big 4. Februar in Belgrad unter Vorsitz des ru mänischen Außenministers Gafencu staltfand, und bei der Grie chenland durch seinen Ministerpräsidenten und Außenminister Metaxas, Jugoslawien durch Außenminister Cincar-Markcwitsch md die Türkei durch Außenminister Saracoglu vertreten waren, «urde ein sieben Punkte umfassendes Kommunique ausgegeben» n dem es u. a. heißt: „Der Gedankenaustausch zwischen den Mitgliedern des ständigen Nates, der in einer herzlichen und vertrauensvollen itmosphäre stattfand, erlaubte ihnen, einmütig sestzustellen 1. da, gemeinsame Interesse der vier Staaten an der Auf- cchterbaltung des Friedens, der Ordnung und der Sicherheit ,m Südvsten Europas, ' 2. ihre feste Entschiedenheit, die entschloßene, friedfertige Politik sortzufeben, indem sie ihre Stellungen im gegenwärtigen kanländern in wirkungsvoller Weile gestaltet würde. Die Politik der Staaten des Balkanbundes schloß Eincar-Markowitich. habe bereits kritische Zetten im jetzigen Krieg überstanden: nur mit berielben Politik könne auch weiterhin der Krieg vom Balkan VN8. Berlin, 4. Februar. LaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen keine besonderen Ereignisse, Wie bereits durch Svndermeldung bckanntgegebcn, hat die deutsche Luftwaffe im Rahmen der Auf klärung über der Nordfee am 3. 2. britische Kriegsfahr- zcuge und bewaffnete oder im Geleit fahrende Handels- dampfer angegriffen und trotz stärkster Flak- und Jagd- vbwehr ein Minensuchboot, 4 Vorposten boote und S Handelsdampser versenkt. Zahl reiche weitere bewaffnete Handelsdampser wurden teil weise erheblich beschädigt. Sämtliche versenkten Handels dampfer wurden in britischen Gcleitzügen angegriffen. Drei eigene Flugzeuge sind vom Feindflug nicht zurück- gekehrt. Nach zuverlässigen Nachrichten betrugen die in der Zeit vom 21. bis 31. 1. 1940 als Folgen des Seekrieges entstandenen Verluste an englischen, französischen und neutralen Handelsschiffen zusammen 1 4 5 6 0 3 Brutto registertonneu. d-I „Wiltdrufser rageblatt- erscheint werklaa« I« Uhr «ezugrpret, m°na,I r NM NN Han«, de« Postbeswllung 5 I.öv NM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rps Alle P-Uansialle^ Postboten. unsere AuöirLgcr u Gcschösl«Nklle «hmen zu Icder Zett Be- Mangen entgegen Im Halle höherer Gewalt oder Wochenblatt fUl LVllsdrUss U. llMgegeNd jonsltgee Be«rwb«störun- Sen besteh« kein Anspruch — ans Ackerung der Zet- dmg »der »ürzung de« BezugöpreNe« Rücksendung etngesandter Tchrisistück« ersoigt nur. wenn Rückporto betltegt GrOnsriss gegen englische Geleitzüge s Handelsdampser und s KrieaBohrzrnge vernichtet! In 1V Tagen über 16566« Tonnen Versen« zwnen ,mo Interessen der Balkonaemeinswaft achten wolle. Ebenio nnterstützle Gafencu die Ausführungen Cincar-Marko- witschs über Ungarn Er erklärte, er sei tief davon überzeugt, daß sich für alle Probleme des Donauraumes und Balkans die geeignete Formel finden laße. Der Balkanbund. fuhr er fort, freue sich über jedes Zeichen der Anerkennung und schätze deshalb den politischen und moralischen Wert der freundschatf- lichen Haltung Italiens hoch ein. die sich mit dem Streben des Balkanbundes nach Frieden, Ordnung und Sicherheit vereine. zungen in Europa und folgerte daraus, daß die Balkanstaalen die Pflicht hätten, doppelt vorsichtig zu sein, um den Balkan vor den Kriegswirren ^u bewahren. Schon vor Ausbruch des Konfliktes hätten die Staaten des Balkanbundes den Wunsch ausgedrückt, unter der einzigen Bedingung neutral bleiben zu wollen, daß ihre Integrität und Unabhängigkeit nicht in Frage gestellt werde Mit Freuden könnten sie heute feststellen, daß diese friedliebenden Anstrengungen bisher gute Ergebnisse gezeitigt hätten. Mit demselben Optimismus könnten sie in di« Zukunft blicken. Mit besonderer Befriedigung könne man auch die Uebereinstimmung Bulgariens und Ungarns mit der Friedenspolitik des Balkanbundes feststellen. Anerkennung verdiene der wertvolle Beitrag Italiens zur Erhaltung des Friedens in Südosteuropa. Die diesmalige Ratstagung habe die Aufgabe, die bis herige Politik des Fried-ns „no der Beruhimma fortzuwtzen ^n Perbrnduna damit wäre es wünschenswert, wenn auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Bal Auf eine Mine gelaufen Der holländische Dampfer „Laerles" (5825 Bruttoregister tonnen) ist 4 Meilen östlich des Feuerschiffes „Royal Sovereign" im Kanal auf eine Mine gelaufen. Das Schiff befand sich im sinkenden Zustand und war von dem größten Teil der Besatzung verlaßen worden. Es besteht nur noch ge ringe Hoffnung, das Schiff retten zu können. Cs gibi kein Entrinnen! Die auf dem Meeresgründe liegende Handelsflotte Churchills, die er von Zeit zu Zeit durch ein Zauberkunst- siückchcn wieder auftauchen läßt, um zum Gelächter der ganzen Mitwelt die „unverminderte Stärke* der britischen HandelStonnage z» verkünden, vermehrt sich zum Schrecken der Engländer in ständig steigendem Ausmaße. Wieder einmal hat di« deutsche Luftwaffe in kühnem Angriffsgeist zugeschlagen, «nd zwar hat sie diesmal den größten Er folg zu verzeichnen, der bisher in der Reihe der deutschen Angrisfsunternehmungen gegen englische Geleitzüge er zielt worden ist. Obgleich die von der britischen Admira lität unter Verletzung jeden internationalen Rechts be- tvaffneten Handelsdampfer gemeinsam mit den sie beglei tenden AriegSfahrzeugen die deutschen Flieger mit stärk stem Feuer empfingen und obgleich britische Jäger zur Abwehr der deutschen Angriffe eingesetzt wurden, haben die deutschen Fliegerverbände nicht weniger als neun Handelsdampfer und fünf Kriegsschiffe aus den Geleil zügen herausgeschossen und darüber hinaus noch eine ganze Anzahl von anderen Schiffen schwer beschädigt. Dieser deutsche Fliegererfolg ist um so höher zu bewerten, als durch diesen vernichtenden Schlag der Welt wieder einmal gezeigt worden ist, daß die von Chamberlain und Churchill immer wieder ausgestellten Behauptungen über die angebliche „Sicherheit des englischen Geleitzugsystems" eine einzige große Lüge sind. Jede neue Aktion der deut schen Luftwaffe führt den Neutralen das gefährliche Risiko einer Beteiligung an den britischen Geleitzügen drastisch vor Augen. England kann ihnen selbst an seiner eigenen Küste die Sicherheit nicht garantieren. Jeder neutrale Reeder, der seine Schiffe trotzdem dem Schutze Churchills anvertraut, muß es bitter büßen. Man wird gespannt stin dürfen, wie der Lügenlord den neuen empfindlichen Verlust der englischen Schifsstonnage zu bemänteln ver suchen wird. Mehr als 145 ONO Tonnen sind in zehn Tagen ^rsenkt worden. Mit diesen Versenkungen können die bri- Cschen Schiffswerften beim besten Willen niemals Schritt «alten, so sehr auch Churchill das Gegenteil behaupten mag. Aeue Schiffsverluffe an der Todestüste Die britische Admiralität sah sich veranlaßt, zuzugeben, °°ß der britische Dampfer „Polzella" (4751 Bruttorcgi- Vertonnen) überfällig ist und als verloren gelten mutz. Wie aus Amsterdam gemeldet wird, ist das 7203 Brutto- kegistertonnen große norwegische Motorschiff „Belpareil" auf einer Klippe gestrandet und von seiner Mannschaft vcr- lassen worden. Hierzu schreibt die norwegische „Handels- und Schifsahrtszeitung": Dieser Verlust trifft Norwegen um lo empfindlicher, als dieses Schiss die größte K o k s l a st, me bisher auf einem Kiel von England nach Norwegen ge- lwchtet werden sollte, nach Oslo zu bringen die Aufgabe Die schwedische Presse stellt im Zusammenhang mit den jüngsten Schisssverlusten fest, daß Schweden bis jetzt " Schiffe mit einer Gesamttonnage von 60 084 Brutto- Mstertonnen seit Ausbruch des Krieges verloren Hai 405 schwedische Seeleute kamen dabei mns Leben sowie zwei roistn „anderer Nationalität", wie es in der Meldung heißt Lre beiden größten Schisse waren der 6468 Brutto -zistcr tonnen große Dampfer „Tajala" und der registertonnen große Dampfer „Reuter". 11V OOV Tonne« argenttmfches Getrewe versenkt Ein von der argentinischen Getreidekommission veröffent- ULter Bericht enthält die bemcrleuswerte Feststellung, daß Ministers über Bulgarien und würdigte in „ Erklärung de, bulgarischen Ministerpräsidenten, daß er die Prjn- fernaedaltev werden. Der Ratsoräsident des Balkanbundes und rumänisch» Außen minister Gaienc» betonte in seiner Antwortrede die Lnt- ichlosienheit ver srtebenliebenben Balkanftaaten. neuen blutigen Prüfunnev z« entgehen Der Balkanbund sei gegen niemand ge- richtet Gafencu begrüßte die Worte des jugoslawischen Außen ministers über Bulgarien und würdigte in Verbindung damit die Auf dem Galadiner des Balkanbundes in Belgrad betonte der jugoslawische Außenminister Cinccar-Marko- witsch, daß die Staaten der Balkan-Entente diesem wertvollen Instrument des Friedens und der Zusammenarbeit aus dem Balkan treubleiben wollten. Er bedauerte die Auseinanderset- Au der engliUen TodesMe Wie aus Amsterdam gemeldet wird, ist das 7203 BRT große norwegische Motorschiff „Belpareil" aus einer Klippe ge- strandet und von seiner Mannschaft verlassen worden. Hierzu schreibt die norwegische „Handels- und Schifsahrtszeitung . Dieser Verlust trifft Norwegen um so empfindlicher, als dieses Schiff die größte Kokslast die bisber von England nach Nor wegen geflüchtet werden sollte nach Oslo zu bringen die Auf- aabe Katt« Churchill, -er große Zauberer 190 000 Tonnen Schiffsraum aus dem Meeresgrund Wiede* aufgctaucht. Die jüngsten erfolgreichen deutschen Luftangriffe auf be waffnete britische Handelsschiffe, bei denen eine Gesamttonnage von über 50 000 BRT in zwei Tagen versenkt wurde, haben aus die neutrale Weltöffentlichkeit einen so nachhaltigen Ein- druck gemacht, daß man sich in London gerade in diesen Tagen auffallend bemüht, die britischen Verluste im Handelskrieg wieder einmal abzuschwächen Churchill, die anerkannte Weltautorität auf dem Gebiete der Verheimlichung von Schiffsverlusten, ließ über den Lon- doner Rundfunk verkünden, Großbritannien habe in den ersten fünf Kricgsmonalen lediglich einen Tonnageverlust von 480 000 Tonnen zu verzeichnen, was nur 2,6 Prozent der VorkriegS- lonnage ausmache. In seiner Eile hat der große Zauberer Churchill übersehen, daß von deutscher Seite bereits vor mehr als Monatsfrist ein Nämcnsverzeichnis der bis zum 20. De zember 1939 versenkten Schiffe veröffentlicht wurde. Da in dieser Liste Name um Name mit genauester Angabe der Ton nage jedes einzelnen einwandfrei verlorcngegangcnen Schiffes — soweit Mr. Churchill ein Bekanntwerden des Verlustes nicht zu verhindern wußte — aufgeführl worden war, hatte man da mals die Richtigkeit der Aufstellung nicht ernstlich anzweifeln tönncn. Danach waren allein an britischen Schiffsraum rund 670 000 Tonnen verlorengegangen, womit sich die erstaun liche Tatsache ergibt, daß in der Zeit zwischen dem 20. Dezem ber 1939 und dem 2. Februar 1940 in der kühnen Phantasie des Ersten Lügenlords britische Handelsschiffe mit 190 000 Bruttorcgistcrtonnen wieder vom Meeresgrund aufgetaucht sind und neue Verluste in dieser Zeit überhaupt nicht ein- traten! Damit reimt sich aber wieder schlecht zusammen, daß man in der gleichen Londoner Rundfunkerklärung wenigstens den Verlust von 10 000 Tonnen Schiffsraum bei den deutschen Luft- anarifsen zugibt, also immerhin ein Fünftel der wirklichen Ziffer. Hierüber tröstet der Londoner Rundfunk seine Hörer init dem Hinweis, daß „solche gelegentlichen Erfolge nur wenig Einfluß auf die ungeheuer starke Stellung Großbritanniens im Außenhandel" haben könnten. Diese von der Zukunft zu entscheidende Behauptung inter essiert uns allerdings weniger als die Frage, ob der Multi plikationsfaktor von 5 grundsätzlich für die britischen Ein- geständnisse Geltung hat. Vielleicht äußert sich Radio London einmal hierüber? Wo bleibt die britische SeeherrMsN Der Stolz der englischen Handelsflotte, die „Queen Mary" sowie der französische Riesendampfer „Normandie" liegen seit nunmehr vier Monaten untätig in N e u y o r k. Die beiden Ozeanriesen, die von der Autostraße am Hudson weithin sichtbar sind, lassen tausende amerikanische Autofahrer täglich erneut die Frage nach der Berechtigung des englischen Anspruches auf unbeschränkte Seeherrschast aufwerfen. Außerdem liegt bereits leit vielen Wochen die „Mauretania" in Neuyork, wo sie und die „Queen Mary" „Neuyork Times" zufolge voraussichtlich bis Kriegsende bleiben werden. Die Beanspruchung der Pier anlagen durch diese zur Untätigkeit verdammten Schisse zwingt die Lunard-Line jetzt, von der Stadt Neuyork zwecks Abferti gung kleinerer Frachter zusätzliche Piers zu mieten. Korvette Seettiegführvng Neutrale Seeleute bestätigen das einwandfreie Verhalten der deutschen U-Boote. Ueber den Untergang des Dampfers „C a n a d i a n Reeser" der Kopenhagener Reederei Lauritzen vor Kap Finisterre am 18. Januar wurde vor dem Kopenhagener Seegericht, verhandelt. Ein dem Gericht vorgelegter Bericht des Kapitäns der „Eanadian Reeser" über ihre Versenkung stellte sich als eine unbefangene Widerlegung der immer wieder Don englischer Seite verbreiteten Lügen über das angeblich rücksichtslose Verballcn der deutschen Seestreit kräfte gegenüber den Besatzungen neutraler Sckiiie dar. Aus dem Bericht geht hervor, daß der Besatzung der „Canadian Reefer", die wegen ihrer Banngulladung versenkt werden mutzte, eine halbe Stunde Zeit zum Verlassen des Schisses gegeben wurde. Der deutsche U-Bool-Kommandanl habe auch gefragt, ob die Rettungsboote in Ordnung und mit brauchbaren Kompassen und aller sonstigen benötigten. Ausrüstung versehen seien Nachdem alle Mann in die Boote gegangen waren, tn die auch Rescrveproviam mitgenommen wurde, sei das Schiss von den, U-Boot versenkt worden. Nach vicreinhalbstündiger Fahrt tn den Rettungsbooten - sei die Mannschaft der „Eanadian Reefer" von einem spanischen Fischdampfer ausgenommen und an Land gebracht worden. Auch ln einem zweiten Fall wurden englische Greuel- lügen widerlegt. Der Kapitän des holländischen Motorschiffs „A r e n d s k e r k". das am lb. Januar auf dem Wege nach Südafrika im Golf von Biskaja durch ein deutiches U Boot versenkt wurde, teilte dem Amsterdamer „Telegraaf" mit. daß entgegen anderslautenden englischen Pressemeldungen der deutsche U-Bootkommandam sein Versprechen, ein neutrales Schiss der Besatzung der „Arcndskerk". die sich nach der Ver senkung in Rettungsbooten besand, zu Hilse zu schicken aus geführt «nd die Besatzung keineswegs ihrem Schicksal über lasten hat. Anzetsenprets« la»l aulll-grnd-r Preirllge Nr «. — A t N e r - K e b L h r r A> Rpt — D-rael-Srte- b-n- Erlchcinunaötanc und Platzwünsche werden nach Möglichteil berücksichtigt. — A n - e t g e n-A n n a hm « dn^rch Fernruf überm«. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 wlwn AnzNn m"rnU men wir keine Gewahr. — !-! _ Bei Sonkur« UN» HwangSvcrglcich erlischt ieder Anspruch aus Nachsatz Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt