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Da, „Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptman„schaft Flöha und de» StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «ld enthalt die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr-. 42884— FernMrnher Nr. 7IS Zeitung für die One: «rumhermerSdors, Waldkirchen, Böruicheu, Hohndarf, WUischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors N«. 236 9. 1987 198. JalauAanA Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg.; die V3 mm breite Millimeterzeile im Texttetl 25 Psg,; Nachlaßstassel L Ziffer« und Nachweisgebühr 85 Psg. zuzügl. Port« Mopauer V Tageblatt und Anzeiger Ba« „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BezugSpreiS l.70 RM. Zustellgeb. Lü Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, ,°wiev°n°ll°nP°st°nstal.en°ng°n°mm-n W o Ä e n b l a t t für Zick pp au uud Umgegend LösW -er KsloMfW ist MMig Starker Eindru« Ser Veut-Gen Forderung in England undKrankr^Lch Fine englische Seuchelei" . Das Londoner Blatt „Manchester Guardian* wendet sich gegen die Kolonial-Entschließung Str Henry Page« Crofts ans dem konservativen Parteikongreß. Das Blatt stellt die Frage, ob eine solche Erklärung nicht als englische Heuchelei bezeichnet werden könnte. Ohne die Notwendig keit sür friedliche Aenderungen und die Notwendigkeit der Abschaffung berechtigter Beschwerden zuzugeben, könne die Konservative Partei sich keine bessere Politik vorstellen, als die: „Wtr besitzen und behalten." Und doch, fährt das Blatt fort, habe Deutschland eine berechttgte Beschwerde. Es sei nicht eine mora lische und nicht eine wirtschaftliche Beschwerde, aber es sei eine politische Beschwerde. Solange Großbritannien nnd Frankreich ihre Kolo« nialrechte als Privatbest» ««» al» Kriegsbeute ans-hrn, Die eindeutige Stellungnahme der deutschen Presse zu der Frage der nach dem Weltkriege geraubten deutschen Kolonien hat auf die englische und französische Oesfen tlichkcit ihren Eindruck nicht verfehlt. In den englische» Blättern werden die deutschen Kolonial« fordcrungcn weitgehend erörtert. Dabei wird auch die letzte Rede des südafrikanischen Verteidigungsministers Pirow erwähnt, der sich mit großem Nachdruck für die Notwendigkeit einer Lösung der Kolonialfrage einsetzte. Pirow hat sich auch gegen den von jüdischen Kreisen pro pagierten Boykott gegen Deutschland geäußert, den die südafrikanische Regierung nicht dulden werde. In der englischen Presse wird auch die Entschließung der Nationalistischen Partei Südafrikas beachtet, die die südafrikanische Regierung zu direkten Schritten in der Kolonialfrage auffordert. Der Führer der Nationalisten Transvals, I. G. S t ry d o m, hat vor der Annahme der Entschließung erklärt: „Sollte Deutschland auf seinen An- spri ->en bestehen, so werden wir Afrikaner nicht einen Finger rühren und nicht einen einzigen Schuß abfeuern, um es daran zu hindern, seine ehemaligen Kolonien zurückzuerkangen." Auch die französische Presse ist von der deut schen Kolonialpropaganda stark beeindruckt. Alle Pariser Blätter veröffentlichen Meldungen aus Berlin über die von allen deutschen Zeitungen mit Nachdruck vertretene Forderung nach Rückgabe der Kolonien. * Eß,? Konservative Ausflüchte Um so verwunderlicher ist die Haltung der eng lischen Konservativen zu den deutschen Kolonia!« forderungen. Auf ihrer Parteikonferenz in Scarborough wurden wieder die alten Ausflüchte vorgebracht, über die die Gegenwart mit einem mitleids vollen Lächeln hinweggeht, weil diese Ausflüchte die poli tische Entwicklung im 20. Jahrhundert nicht werden auf- rubaltcn vermögen. Wenn der kons-"""^«e Abgeordnete Sir Henry Page Croft, der als einer der schärfsten Gegner der deutschen Kolonialforderung bekannt ist, eine Entschließung, die auch angenommen wurde, eingebracht bat. in der eine „Aufgabe der Souveränität in den bri tischen Kolonien" abgelehnt wird, so sei er darauf ver wiesen, daß die ehemaligen deutschen Kolonien nicht eng lische Kolonien geworden sind, sondern daß sie nur unter dem Mandal des Völkerbundes bisher stehen. Warum sind die englischen Konservativen so besorgt? Das eng lische Weltreich hat ja auch bestehen können und keine Be- orgnis für seinen Untergang gehabt, als Deutschland eine Kolonien als Eigentum besaß. Wenn in der Ent- chließung Kraftausdrücke wie „Verräterischer Betrug an nm Eingeborenen dieser Kolonien" und „Katastrophe" für das Wohlergehen der Engländer, die jetzt dort beschäftigt sind, gebraucht werden, so können sie kaum ernst genom men werden. Es ist allgeniein in der Welt anerkannt, daß die deutsche Kolonialpolitik zugleich eine vorbildliche Ei n geborenen Politik war, und die Erklärungen der englischen Afrikaner zeigen deutlich, daß sie für ihr Wohlergehen keine Befürchtungen hegen. Die konservative Entschließung ist nicht so tra gisch zu nehmen. Papierne Entschlüsse werden den natürlichen Lauf der Dinge nicht aufhalten. Deutschland hat durch den Führer eine eindeutige und klare Formulie rung seines Kolonialanspruches gegeben. Die Erklärung des Führers war unmißverständlich. Große Teile des englischen Volkes, besonders außerhalb des Jnselreichcs, denken bereits ganz anders über die Rückgabe der deut schen Kolonien als die Konservative Partei in England. Wenn die Konservative Partei in ihrer reaktionären Hal tung verharren will und nicht mit der Zeit mitschreiten kann, dann können ihre Versäumnisse Schäden für das britische Weltreich heraufbeschwören, die später nicht wiedergutzumachen sind. Deutschland und feine früheren Beütziinge» in Afrika. Dio Rede dcS Chefs der Nationakpartei von Transvaal, I. P. Ltrndom, in Johannesburg zeigte die Notwendigkeit, daß Deutschland eine Kontrolle über Land auf dem afrikanischen Kontinent erhält. <Aus der Schraffur geht hervor, unter welchen Mächten die ehemals deutschen Besitzungen ausgetcilt wurden.) fKartendienst, Erich Zander, M.) könne man verstehen, daß Deutschland seinen Anteil zn haben wünsche. In der gesamten italienischen Presse findet die deutsche Forderung vollkommene Zustimmung. Die ganze Welt müsse, wie der^Bcrlincr Korrespondent des „Mcssag- gero" betont, endlich begreifen, daß Deutschland auf dieses Recht nicht zu verzichten gedenke und seine Ansprüche immer wieder vorbringen werde. Gegenüber den stichhal tigen deutschen Beweisgründen stünden alle Einwände der Gegenseite aus schwachen Füßen. Der Berliner Ver treter des „Piccolo" erklärt, die erste und grundsätzliche Voraussetzung fiir eine Zusammenarbeit des Dritten Reiches sei die vollkommene Gleichberechti gung mit allen anderen europäischen Mächten; denn man könne von einem im Herzen Europas lebenden 70-Milltoncn-Volk nicht verlangen, daß es der europäischen Gemeinschaft diene, solange man ihm diese Gleichberech tigung zu verweigern trachte. * Deutschland hat Anspruch ausDeutsch-Sübwest Der Standpunkt der südafrikanischen Nationalisten Im Zusammenhang mit der Entschließung des Natio nalen Parteikongresses von Transvaal, in dem die Süd afrikanische Negierung aufgcfordert wird, eine befriedi gende Lösung der Kolonialfrage hcrbeiznführcn, erklärte der Delegierte Wernich in seiner Rede u. a., der Rand Dcnlsch-Südwestafrikas sei lediglich in der Politik der Generäle Botha und Smuts zum alleinigen Vorteile Eng lands begründet gewesen. „Wir Nationalisten und Republikaner", so fuhr Wernich fort, „an denen ebenfalls ein Lnndraub von England begangen wurde, wollen unser Land und unsere Freiheit zurück. Wir sind bereit, für dieses Ideal zn leben und zu sterben. Welches Recht habe» wir, Deutschland dnS zu ver weigern, was wir selbst verlan-eu. Südafrika ist drr Räuber Tcutsch-Südwcstnfriko esc». Jetzt endlich ist cs an der Zeit, Dcutsch-Südn ka zurückzugebcn." NW Oe DMIM! Äta len- Antwort auf die Einladung zur Dreierkonferenz DaS Sprachorgan Mussolinis, der „P o p o l o d'Jtalia", veröffentlicht eine Uebersicht über den In halt der italienischen Antwort aus die französisch-englische Einladung zu Drcicrbcsprechungen über die Freiwilligen- frage und stellt fest, daß die Antwort drei Punkte ent« hatten werde: 1. Italien werde an keiner Konferenz tcilnehmen, zu der nicht auch Deutschland etngeladen sei. 8. Das vorgcschlagcne System von Teilbcsprechungc« kvnne nur zu neuen Schwierigkeiten führen. 8. Di« Frage könne als Ganzes im Londoner Nicht- etumischungSausschutz behandelt werden. DaS halbamtliche italienische Nachrichtenbüro Sie- f a n t schreibt hierzu, man könne daran erinnern, daß der Standpunkt der faschistischen Regierung in der greiwil- liaenfrag« bereits am S. August lS36 von dem Außen- Minter Graf Ciano in einer Unterhaltung mit hem französischen Botschafter dargelegt sei, der vorschlug, das Verboi ver Einmischung in den Spanienkonflikt auch auf die Freiwilligen auszudehnen. Im Laufe einer späteren Untcrhaliung am 10. August IS36 habe Graf Ciano noch mals ein Verbot der Rekrutierung von Freiwilligen vor- geschlagen. Die französische Regierung habe diesen Vor schlag nicht angenommen, und die britische Regierung habe die italienische Negierung gebeten, nicht darauf zu bestehen. Nicht auf Italien falle daher die Ver antwortung zurück, wenn das Verbot der Ein- Mischung nicht von Anfang an auf die Freiwilligen aus- gedehnt worden sei nnd wenn das Ausbleiben dieser Er- Weiterung die militärische Einmischung SowjetrußlandS und die Aushebung von roten, sogenannten „Internatio nalen Brigaden" möglich gemacht habe, der der Eintritt von Freiwilligen in das nationale Lager folgte.