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Die ^«1« der Sonn- und 82. Jahrgang Mittwoch den 12. Januar 1S16 abends Nr. 8 »eine Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post- boten, sowie unsere Äus- wäger «->l>n>en Vektel- Mir ISI». E ,^ttu,rrrerrei» AraruniiL übernommen. Mr die Aufnahme el, s Inserat k-r^mter Stelle und rn stimmten wl Dkovoldiswawe- Verantwo kicher Redaneur: Pam Jehns. — Druck und Verlag von Carl I h ^PP Mkißmtz-Ieitung TaMitW linS Azchtt sör ADolWivcke, SijWtiielittgll.1l. Amtsblatt M di« KSm^« Amt-h-uptmannsch-ft, Las KSnigliche Amt-g-richt and de» Stadtrat zu D.pp»ld.-«°ld- Inserate werden M ' 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzell« oder deren Raum berech- nct. Vekannttuachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 85 bez. 30 Pf. — Tabettarische undkomplizierteJuserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 30 Pf. "k wird am Spätnachnu-.-" ausge- geben. Preis vierteljähr- »ch 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich E Mark, ein- monatlich 50 Pf. Ein- Berlehr mit Butter. Auf Grund der Ausführungsverordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 24. Dezember 1915 zur Bundesratsverordnung vom 8. Dezember I9I5 (Reichs gesetzblatt Seite 607) über den Verkehr mit Butter wird für den Kommunaloerband folgendes bestimmt: 8 l- Die gewerbsmäßige Abgabe von Butter seitens der Erzeuger (Landwirte), Händler und Buttersrauen darf a. an Verbraucher unmittelbar und b. an Bäckereien, Konditoreien, Gast- und Schankwirtschaften, Pensionen Kranken- und sonstige Pslegeanstalten, Kantinen und dergleichen vom l 7. d. M ab nur noch gegen Butterkarten erfolgen. Da°sclbe gilt beim Bezug durch die Post oder Bahn aus Olten innerhalb d«s Königreichs Sachsen. In diesem Falle mutz der Absender der Butter schon bei der Absendung im Besitze der sür den Empfänger giltigen Karten sein. 8 2. Einer Butterkarle bedarf es nicht a. bei dem Verbrauch von Butter in der eigenen Wirtschaft des Erzeugers, b. bei der Rückgabe von Butter seitens der Molkerei anstelle der ihr gelieferten Milch an den Erzeuger (Landwirt) für den Bedarf seiner eigenen Wirtschaft, c. bei der Abgabe von Butter an Wiederverkäufer und ä. bei der Weitergabe von Butter seitens der in § l b genannten Betriebe an ihre Gäste und Insassen. 8 3- Die Butterkarten gellen im ganzen Königreich Sachsen und zwar jeweilig für die aufgcvruckte Woche. Sie lauten auf je 1/4 Pfund Butter und werden für je 4 Wochen im Voraus gleichzeitig mit den Brotmarken ausgegeben. Die erstmalige Ausgabe erfolgt für die Zeit vom 17. Januar bis 13. Februar d. I. 8 4. Der Belitz von Butlerkarten gibt keinen Anspruch auf Lieferung der auf den Karten bezeichneten Mengen. Auch können die Gemeinden nach Maßgabe der vorhandenen Vorräte für die ein zelne Woche bestimmen, daß aus die Butterkalte nur ein Teil der auf ihr angegebenen Menge entnommen werden darf. , 8 5. Alle Personen, mit Ausnahme der in 8 2 gedachten, die innerhalb des Kommunal verbands D ppvldiswalde wohnhaft oder länger als eine Woche aufhältlich sind, erhalten auf Antrag von der Orlrbehörde auf je 4 Wochen einen Bogen mit 4 Butterkarten. Die Zahl der den in 8 > b genannten Betrieben zu überweisenden Butterkarten wird nach dem Umfange dieser Betriebe durch die Amtshauptmannschnft bestimmt. zu Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. O 401/15, 436/15. weitere Handel m t Butler untersagt werden. Dippoldiswalde, am 9. Januar 1916. Der Kommunal-Berband. v. d. Planitz. a^fzubewahren und b. über die von ihnen erzeugten, bezogenen oder ihnen zugewlesenen Butter- marken und deren Verbleib Buch zu führen. 8 9. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden mit Gefängnis bis 6 Monaten oder^mit Geld bis zu 1500 Mark bestraft. Auch kann Erzeugern, Händlern und Butterfrauen im Zuwiderhandlungssalle der 8 6- N-rlanen und Betriebe, die Butter außerhalb des Königreich« Sachsen ! -I- -W- B--u° »kl-- d-- auswärts bezogene Menge anzugeben. Wahrhettswidrige Angaben werden nach § bestraft. § ? Soweit in einer Gemeinde Butter verschiedener HerkuM zu verschiedenen Breilen verkauft wird, ist durch Vermerk oder besondere Kennzeichnung der Zarten für Haushaltungen deren Vorstände ein geringeres Einkommen als 1900 M. haben, dafür A smgen, daß'diesen Haushaltungen vorzugsweise die billigere Butter zugeführt Ard. Haushaltungen mit mehr als 3 Kindern unter 14 Jahren haben ^jen Anspruch dann, wenn das Einkommen des Haushaitungsomstandes 3100 M. nicht überschreitet Auch Herbergen, öffentliche Krankenhäuser nnd ähnliche öfsentliche Anstalten sind aus Antrag in gleicher Weise zu berücksichtigen. 8 8. Erzeuger (Landwirte), Händler und Butlersrauen, die gewerbsmäßig Butter an Ver braucher abgeben, sind verpflichtet, a. Lie von den Verbrauchern nach 8 l erhaltenen Buttermarken sorgfältig lAiKKvvovk den 19. Januar 1916 vormittags 11 Uhr öffentliche BeMsausfchrchfitzimg im amtshauptmannschastlichen Sitzungssaals. Freitag den 14. Januar d. I. vormittags iO Uhr sollen in Seisersdorf I SvkneibRisvk (nußb. gem) und I Vlassvkr-anke fdesgl.) öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort für Bieter: Gasthof daselbft, Dippoldiswalde, am 12. Januar 1916. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der gestrigen Sitzung des Kriegshilfsausschusies, der erslen im neuen Jahre, konnte wieder eine größere Anzahl freiwilliger Spenden bekanntgegeben werden und zwar: vom Männergesang oer,in (Wohltätigkcilrkonzert am 7. November) 30 Mark, von nicht genannter Seite 20 Mork, von den Beamten des Brandversicherungsamtes 40 Mark, von Herrn Professor Ehemann 20 Mork, von den städtischen Beamten und Angestellten 60 Mark, durch den Verein der Fest- besoldeten von den Zollbeamten 36 Mark, von Herrn Stadtrat Gietzolt 10 Mark, Teileinnahme vom Konzert der Schützen-Einquartierung 25 Mark und von der Ge schäftsstelle der Wrißerttz Zeitung für svertausle Extrablätter 5 Mark. Die freiwilligen Spenden an den Kriegshilfs- ausschuß betrogen im ganzen über 7000 Mark. — Tagerordnung zur 1. Sitzung des Bezirksaus schusses der Kgl. Amtrhauptmannschast Dippoldiswalde Mittwoch den 19. Januar 1916 vormittags II Uhr im amtshauptmannschastlichen Sitzungssaals. Oeffentliche Sitzung. I. Regelung des Verkehrs mit Butter, Einfüh rung von Buttermarken. 2. Ergebnisse der Viehzählung am l. 12. 15. 3. Staatliche und Reichsbeihilfe zur Kriegs- familien-Unterstützung auf Monat November 1915. 4. Ein zahlung des Bezirkeanteil» bei der Einkaufege'ellschaft für Ostsochsen. 5 Satzung über die Beseitigung umgestan- dener und gelöteter Tier« für den amtshauptmannschast- lichen Bezirk. 6. Einziehung de» sogenannten Fürsten- oder Grubensteigs, auch Vuttersteig genannt, in Borloser Flur al» eine« öffentlichen Weges. 7. Höhe der Bezirksdar- lehn,schuld und deren Verzinsung Kei der Landesorrffche- rungsanstalt. 8. Organisation der Unterstützung für Textil arbeiter. Nichtöffentliche Sitzung. 9 —21. Gesuche um Kriegsfamilien-Unterslützung au» Altenberg, Stadt Bären- stein, Dors Bärenstein, Cunnerrdorf, Hausdorf, Johnsbarb, Kleincarsdorf, Kreischa, Poffendorf, Paulsdorf, Pretzschen- darf, Reinholdshain, Schönfeld. 22. Bewilligung außer- ordentlicher Wegebau-Unterstützungen. B-Oder Kgl. Kreis- hauptmannschast Dresden v. 22. 12. 15, 976 b VI. 23. Oberbehördliche Entscheidung in einer Unterstützungssache aus Schlottwitz. V.-O. d Kgl. Kreish. Dr. 0. 3 I. 16, 3814 b V. 24. Desgl. aus Luchau. V.-O. d. Kgl. M. d. I. 0. 23. 12. 15, 2126 IA 25. Staatlicher Beitrag zur An- schaffung der Rechenmaschine. B.-O. d. M. d. I. v. 27. 12. 15, Nr. 847 bl-V 26. Vorschläge zur Wahl von Ver trauensmännern für die Ausschüsse zur Schöffen- und Ge schworenenwahl auf das Jahr 1916. — Der Gewerbeverein hält Dienstag den 18. Ja- nuar seinen zweiten Kriegs-Vortragsabend ab. Herr W. Schmidt aus Dresden wird im Lichtbild die Masuren zeigen. — An die Fleischermeister richtet das Ministerium des Innern Worte der Anerkennung und zur Nacheiferung: „Einige Fleischermeister verkaufen neuerdings in dem Be streben, der ärmeren Bevölkerung billige Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, die beim Schlachten und Zer kleinern des Fleisches zurückbleibenden Knochen, an denen nicht unerhebliche Fleischreste haften, statt sie, wie früher im eigenen Betriebe zu verarbeiten, zu billigen Preisen, das Pfund zu 30 bis 40 Pf. Da sich aus diesen Knochen eine sehr kräftige Fleischbrühe und mit dieser gute Brüh- kartoffeln Herstellen lassen, die wegen des aus den Knochen durch Kochen gewonnenen Fettes besonder» nahrhaft sind, so sollten es sich alle Fleischermeister zur Pflicht machen, in diesem Sinne für die ärmere Bevölkerung zu sorgen." Neheseld-Zaunhaus. Die Gedächtnisfeier für den auf dem Felde der Ehre gebliebenen Landsturmmann Waldarbeiter Arno Walter von hier, der Silvester 1915 in den Kämpfen südlich Ypern durch eine Granate den Heldentod sürs Vaterland erlitten und der auf dem Fried- Hofe zu Lominrs neben Kameraden die letzte Ruhestätte gefunden hat, findet nächsten Sonntag in der Kirche zu Hermsdorf statt. Schönfeld. Für die verstorbenen Kirchenvorsteher Holz- Händler Kempe und Gemeindevo,stand Thiele finden am nächsten Sonntage in der Sakristei h'effger Kirche Neu wahlen statt. Stimmberechtigt sind diejenigen über 25 Jahre alten, selbständigen Hausväter der Kirchgemeinde, die sich für frühere oder für die jetzigen Kirchenvorstands wahlen in die Wählerlisten haben eintragen lassen, die beim Kirchenvorsteher Gutsbesitzer Herrmann ousliegt. Möchten für die wichtigen Aufgaben, die auch den Kir chenvorständen in unserer Zeit gestellt sind, Männer ge wählt werden, die sich gleich ihren Vorgängern gut be währen werden. Possendorf. Bei orkanähnlichem Sturm und unter heftigem Regen, der sich am Nachmittag in Schneewetter verwandelte, fand am Dienstag gegen Mittag in unmittel barer Nähe unseres Ortes eine Gefechtsübung statt, die von der 2. und 3. Kompanie des Kgl. Sächs. Schützen-Regiments Nr. 108 ausgesührt wurde. Das öfters mit Heftigkeit ein setzende Eewchrfruer hatte trotz Sturm und Regen viele Zuschauer herbeigelockt. Nach stattgefundener Hebung er folgte nachmittags der Abmarsch nach Dresden. Pirna. Der Balkanzug wird erstmalig am kom menden Sonnabend verkehren. Er sährt aus Berlin früh 7 Uhr 20 Minuten ab und trisst in Dresden 9 Uhr 48 Minuten ein. Nach einem Aufenthalt von 5 Minuten gkht es weiter. Wenn man die durck schnittliche Geschwin digkeit von 100 Kilometer in der Stunde zugrunde legt, muß er unsere Strecke wenige Minuten nach 10 Uhr durchfahren. Oel-nitz i. V. Der hiesige Stadtrat hat Schritte zur Erlangung einer Garnison in Oelsniß unter nommen. Reichenbach i. D. Die Hundesteuer ist im neuen Jahre auf 15 Mark erhöht worden Werden mehrere H^n^de ^in einem Haushalt gehalten, so kostet jeder Sebnitz. Unter den jetzt von den Hausbesitzern rin- zureichenden Listen über die im Hause besindlichen Hunde und Katzen befand sich eine mit nachstehendem drolligen, auf die gegenwärtigen Zeitoerhältnisse anspirlenden Inhalt: