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Uiesaer Tageblatt Drahtanschrift, UU^ AU§k1gkV (Eültdlllü Ml) AMÜgtr). «-stsch-ckkonl« Tageblatt Riesa »««den IS«» Fernruf 123? Diese Seit««« »ft da» ,ur veröffentlich««« der amtlichen vekanntmachunaen de» AmtShaupttnann» «trvkaff« Mostsack Nr. es » Sroßeuhaiu behördlich bestimmt« Blatt und enthält amtliche Bekanutmachunge» de» Stnanzamte» Riesa " und de» Hauptzollamte» Meißen " I- 2SL SonnavenS, 17. Dezember 1838, abends 81. Jahr-. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» V,« Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für «inen Monat 8 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte lS aufeinanderfolgende Nr.) S5 Pfg., Einzelnummer 1b Pstg. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages find bis 10 Uhr vormittag» aufzugeben; «ine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4S mm breite mm.Zetle oder deren Raum S Rpf., die SN mm breite, »gespaltene mm.Zeile im Texttetl 2ö Rpf. lGruudschrift: Petit S mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarischer Satz 80°/. Aufschlag. Bet fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentezte oder Probeabzüge schließt der Verlag di« Inanspruch nahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art aus Preisliste Nr. 4. Bet Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung «nd Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, Goetheftraße S». NeichsmiEer Vr. Franks Warschauer Besuch )l Warschau. Der Aufenthalt des Reichsmintsters Dr. Frank in der Hauptstadt Polens wird von der Presse als das wichtigste Ereignis in den Vordergrund des Tages geschehens gestellt. Die meisten Regierungsblätter veröffent lichen auf der ersten Sette Bilder, die den Rcichsminister im Gespräch mit den Staatspräsidenten zeigen. Die ganze Presse berichtet, znm Teil unter Balkenüber schriften, über die Triuksprtiche, die bei dem gestrigen Abendempfang in der Deutschen Botschaft, dem auch der polnische Außenminister beiwohnte, zwischen dem polnischen Jnstizminister und dem Rcichsminister gewechselt wurden. Der polnische Justizminister unterstrich, daß das Recht nur eines der immer zahlreicher werdenden Gebiete deutsch polnischer Zusammenarbeit sei. Letztere sei auf Grund der tiesdurchdachtcn und kühlen Initiative des ersten Marschalls Polens, Pilsudski, und des Führers der deutschen Ration, Adolf Hitler, im Rainen der höchsten Ideale der Gerechtigkeit und des Friedens in Angriff genommen worden. Ma« könne behaupten, daß die deutsch-polnische Verständigung di« Lebcnsprobe den politischen Schwierigkeiten des Tages zum Trost bestehe. Jede neue Erscheinung dieser Zusammen- arbeit trage zum gegenseitigen Verständnis und zur Ebnung neuer Wege bei die einen vollen Einblick in die gegenseitigen Interessen gestatteten. „Besonders hoch schätzte ich in dicker Zusammenarbeit der „Juristen", so erklärte der polnische Jnstizminister weiter, den persönlichen lebhaften Anteil des Reichsministerö Frank. Dies sei ein offener Beweis dafür, welche Bedeutung sowohl deutscherseits wie polnischerseits der Ausgestaltung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern in vollstem Umfange bcigemessen wird." Zum Schluß brachte der polnische Justizminister ein Hoch auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler aus. Reichsmiuister Dr. Frank dankte dem polnischen Justiz minister und dem Vorsitzenden der poliMitzrn Gruppe der Arbeitsgeminschast für die deutsch-polnischen Rechts beziehungen sowie -en übrigen Mitgliedern der polnischen Gruppe für die Ausnahme, die ihm und feinen Begleitern in Warschau zuteil wurde, sowie für die Unterstüstung, die die Idee der deutsch-polnischen Zusammenarbeit aus polui, scher Leite gesunden hat. Dieser Unterstützung seien die günstigen Ergebnisse zu verdanke«, die die mannigfachen kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern not wendigerweise ergänzten. Der Aufenthalt in Warschau habe nicht nur zu einer Bereicherung der Erfahrungen auf dem Gebiete der Zu sammenarbeit geführt, sondern zn einer persönlichen Be kanntschaft mit den leitenden Vertretern des polnischen Rechtes. Man habe einen Blick in die Seele der aroßcn Ration tun können, die der Welt unzerstörbare Werte auf dem Gebiete der Kunst, der Literatur «nd der allgemeinen Knltur gegeben habe. Rcichsminister Dr. Frank dankte dem polnischen Außenminister, Oberst Beck, für das Interesse, das er dieser Zusammenarbeit der Juristen entgegcnbringc. Beck sei ei» Staatsmann, der dank seines klaren Blickes zur Zusam menarbeit der beiden Nationen beigetragcn habe, nm in unsren stürmischen Zeiten der Welt den Frieden zu sichern. Reichsminister Dr. Frank hob sein Glas auf das Wohl des Staates und auf das Wohl der großen polnischen Nation d ihrer ewigen Kulturwerte. Die Kanzlei des Führers vorübergehend geschloffen )f Berlin. Wie die NSK. meldet, gibt der Ehef der Kanzlet de» Führers der NSDAP, bekannt, daß die Kanzlei deS Führers der NSDAP., Berlin W 35, Fried- rich-Wilhelmstraße 13, vom Montag, dem 19. Dezember 1938, bis 8. Januar 1SSS einschließlich für den allgemeinen- Besucherverkehr geschloffen ist. Ausnahmen können nur in wirklich bringenden und eiligen Fällen gemacht werden. Dr. Todt zum Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft bestellt )l Berlin. Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring hat al» Beauftragter für den Vierjahrespla» durch Erlaß vom 9. ds. Mts. den Generaliusvektor für das Straßenwesen, Dr. Tobt, zum Generalbevollmächtigte« für die Regelung der Banwirtschaft ernannt. Durch diese Bestellung soll für die Zukunft eine Ordnung der gesamten Bautätigkeit, des Hochbaues sowohl wie des Tiefbaues, gesichert werden, die insbesondere den Erfordernissen der Rohstoffbewirtschaftung und des Arbeitseinsatzes Rech nung trägt. Kurzer Aufenthalt Minister Lantinis in Stuttgart )l Stuttgart. Am Freitag um 19,33 Uhr traf der italienische KorporLtionsminister Santini, in dessen Be gleitung sich Reichshauptamtsletter Selzner befand, auf seiner Rückreise nach Rom auf dem Stuttgarter Haupt bahnhof ein. Gauobmann Schulz begrüßte den hohen Gast auf dem mit Fahnen des befreundeten Italien und deS Dritten Reiches geschmückten Bahnsteig im Namen des Gauleiters Reichsstatthalters Murr und des Gaues Wttrt- temberg-Hohenzollern der DAF. Um 20,02 Uhr setzte Minister Santini seine Reise mit dem fahrplanmäßigen Zuge fort. Mlomatenempsänge beim Führer Empfang des chinesische« Botschafters „Vertiesnng der tufturellen und wirtschaftliche« Beziehungen" )l Berlin. Ter Führer und Reichskanzler empfing am Freitag im „Haus des Reichskanzlers" den nenernann- trn chinesischen Botschafter Ehen Ehieh zur Entgegennahme seines Beglaubigungsschreibens und des Abberufungs schreibens feines Borgängcrs Dr. Dien Fong Eheng. Dem Botschafter, der durch den Ehef des Protokolls, Gesandten Freiherr» von Doernberg, im Kraftwagen des Führers von der Ehinesischen Botschaft abgeholt worden war, erwies bei seinem Eintreffen - und später wieder bei der Abfahrt -- eine Ehrenwache des Heeres unter Füh rung eines Offiziers die militärischen Ehrenbezeugungen durch Präsentiere« des Gewehres und Rühren des Spieles. Botschaster Ehen überreichte dem Führer und Reichs kanzler die Schreiben des Präsidenten der Rationalregic- rung der chinesischen Republik mit einer in chinesischer Sprache gehaltenen Rede, in welcher er ausführtc: Die sreundschastlichcn Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern haben bereits geschichtlich feste Grundlage, und sie haben seit Bestehen der chinesischen Rationalrcgic rung insbesondere aus dem Gebiete -er Wirtschaft eine merkliche Vertiefung erfahren. Die deutsche Einfuhr nach Ehina ist in den letzten Jahren au die zweite Stelle gerückt. Dieses ist den gemeinsamen Bemühungen unserer beider seitigen Regierungen und Körperschaften zu verdanken. Ehina mit seinen reichen Bodenschätzen und dem Bestreben znm friedlichen Ausbau einerseits und Deutschland mit seinen wissenschaftlichen und technischen Erfahrnnaen an dererseits können sich in ihren Eigenarten gegenseitig aut ergänzen. Führung und Volk in Ehina erblicken hierin die Möglichkeit einer weiteren günstigen Entwicklung unserer Beziehungen. Auch auf dem kulturpolitischen Gebiet stehen gewisse neue Gesetzesbestimmungen des Dritten Reiches, wie "as Erbliosgesetz und die von dem Staat geforderte Abncnsor- schung, in Einklang mit der in Ehina sei« altersber Iwchqc baltencn Abncnverchrnng und der gesunden Grundlage des chinesischen Bauerntums. Derartige gemeinsame Auffas sungen tragen zur engeren GcstaUnng der Verbundenheit beider Völker bei. Die chinesische Nationalpartei. Regierung und Nation sind von starkem Willen zur friedlichen Aufbauarbeit im Lande, sowie zur Mitarbeit znm Gemeinnutz der Welt er füllt. In der Außenpolitik verfolgt meine Regierung das Ziel, die Beziehungen mit allen befreundeten Rationen nicht nur ansrechtzuerhaltcn, sondern auch zu fördern. Die ser Geist deckt sich mit dem Bestreben der unter Eurer Exzellenz stehenden Regierung und des deutschen Volkes. Gern erinnere ich mich an meine Studienjahre, die ich vor 27 Jahren in Deutschland verbracht habe, und ich bin glücklich, nnn als Vertreter Ehinas hier tätig sein zu dür fen. Ich betrachte es als meine ehrenvolle Pflicht, die mir gestellte Ausgabe erfolgreich zu erfüllen, wozu ich um die gütige Unterstützung Eurer Exzellenz und der Reichsregic- rung bitte. Ich gestatte mir. Ihnen, Herr Reichskanzler, für das Wohlergehen Eurer Exzellenz und für das Gedeihen des Deutschen Reiches meine aufrichtigsten Wünsche hierdurch auszusprechcn. Der Führer und Reichskanzler sagte in seiner Er widerung: Ich begrüße es, Herr Botschaster, daß Tic cs als Ihre vornehmste Ausgabe betrachten, die guten und freundschaft lichen Beziehungen zwischen unseren Ländern weiter auS- zugestalten. Sie können versichert sein, daß sic hierbei meine und der Reichsregierung Unterstützung finden werden. Dt« beiderseitigen Bemühungen nm eine weitere Vertiefung unserer kulturellen Beziehungen werden, wie ich hoffe auch in Zukunft mit Erfolg fortgesetzt werden können. Ebenso wie Sie, sehe auch ich in den durch die verschiedenartige wirtschaftliche Struktur unserer beiden Länder gegebenen Ergänzungsmöglichkeitcn günstige Vorbedingungen 'nr eine weitere Ausgestaltung der gegenseitigen wirtschaftlichen Be ziehungen. Tie freundlichen Wünsche, die Seine Exzellenz der Prä. sidcnt der Rationalregicrnng der chinesischen Republik in feinem Handschreiben für das Gedeihen Deutschlands nnd für mich persönlich zum Ausdruck gebracht bat, ncbme ich mit Dank entgegen. Ich erwidere sie aufrichtig und heiß« Sic. Herr Botschafter, herzlich willkommen. An die Uebergabe des Beglaubigungsschreibens schloß sich eine Unterhaltung deS Führers und Reichskanzlers mit dem Botschafter, in deren Verlauf dieser die ihn beglei tenden Mitglieder seiner Botschaft. Botschaftsrat Diplom ingenieur Dann, Botschastslekretär Dan und den stellver tretenden Militärattach- Oberstleutnant Hin vorstcllt«. Empfanq des Königlich Niederländischen Gesandten „Feste freundschaftliche «nd nachbarliche Verbindnnge««" Später empfing der Führer nnd Reichskanzler den Königlich Niederländischen Gesandten Dr. jur. Jvnkheer van Haeroma de Wilh, der an Stelle des durch einen Auto» Unfall aus -em Leben geschiedenen Gesandten Ridder an Ravvard die Niederlande in Berlin vertreten wird. Der Gesandte wurde durch den stellvertretenden Protokollches im Kraftwagen des Führers zum „Haus des Reichskanzler-' geleitet, wo ihm die Ehrenwache des Heeres bei der An kunst und Abfahrt Ehrenbezeugungen durch Präsentieren des Gewehrs erwies. Bei llebcrreichung keines Beglaubigungsschreibens kielt der neu ernannte Gesandte eine Ansprache, in der er den Willen seiner Regierung bekundete, die festen freund schaftlichen und nachbarlichen Verbindungen, die zwischen dem Königreich der Niederlande nnd dem Deutschen Reich seit altcrshcr bestehen, auch künftig zu pflegen und an»- zubaucn. Der Führer nnd Reichskanzler gedachte in keiner Er widerung zunächst des tragischen Todes des früheren Ge sandten und ging dann aus die srcunduachbarlichen Be ziehungen zwischen beiden Ländern ein. deren Erhaltung nnd engerer Gestaltung das Deutsche Reich in gleicher Weise größtes Gewicht beimißt. Nach dem Empfang verbrachte der Führer eine Zeit lang mit dem Gesandten in sreundlicher Unterhaltung. Vr. Todt SaupttienftleNer der NSVAV. n Berlin. Die Reichspressestelle der NSDAP, gibt — laut NSK. — bekannt: Der Führer hat anf Vorschlag de» Stellvertreters des Führers, Parteigenaffen Rudolf Heb, den Generalinspektor kür das deutsche Straßenwesen, Parteigenossen Dr. ing. Fritz Todt, znm Hanptdienftleiter der NSDAP, ernannt. Mit der Ernennung zum Hauptdienstlcitcr, die fast gleichzeitig mit der Bestellung Dr. Todt« zum General bevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschast l*e- kannt wird, erfährt auch die langjährige Tätigkeit des Parteigenossen Tobt eine besondere Anerkennung. Dr. Todt ist einer der ältesten Gefolgsmänner des Führers, und fest langem spielt er eine führende Rolle in der NSDAP., zumal er seit vielen Jahren zum stabe des Stellvertreters des Führers gehört und in der Reicki-s- leitung der Partei mit der Leitung des Hauptamtes für Technik betraut ist. Fritz Todt wurde 1891 in Pforzheim in Baden ge boren. Er studierte Jnaenieurwissenschaften an den Tecl»-- nischen Hochschulen in München und Karlsruhe und beschäf tigte sich damals schon eingehend mit Straßenbau. Rach dem Studium war er als Hilssbauarbeiter tätig, dann übernahm er Stellen als Bauführer und Bauleiter gro ßer Tiefbauunternehmen, bis er 1928 Geschäftsführer und technischer Leiter einer bekannten großen Straßenbaufirma wurde. Durch ferne berufliche Tätigkeit lernte er die Straßenbauverhältnissc ganz Deutschlands, aber auch aller übrigen europäischen Länder, in die ihn Stndien- veisen führten, kennen. Im Weltkriege war Todt voin ersten bis zum letzten Tage au der Westfront, zuerst al» Artillerist, dann als Fliegerbeobachtcr. Am ü. Juli 1933 wurde Dr. Todt zum Generaluisvel- für das deutsche Straßenwesen bestellt. Damit wurde zum ersten Male der gesamte deutsche Straßenbau einer einheitlichen Leitung unterworfen. Dr. Todts Hauptauf gabe wurde dabei der Bau der Rcichsaulobalm, deren 3000. Kilometer in diesen Tagen für den Verkehr srcigc- gebcn werde» konnte. Reben diesem gigantischen Werk, dessen Entwicklung Dr. Todt heute schon in der ganzen Welt Anerkennung eingetragen hat, wurde dem General inspektor im Frühjahr 1938 noch eine Sonderausgabe über tragen: die Beschleunigung der Verteidigungsanlagen im Westen, die im Hinblick auf die politische Lage zur Siche rung des Reiches geboten schien. Auch diese Arbeiten wurden unter Leitung von Dr. Todt mit der größten Energie durchgeführt. Für diese überragenden Leistungen wurde Dr. ing. Todt auf dem Parteitag 1938 der Deutsche Rational preis verlieben. Dr. Todt steht au der Stütze der deutschen Techniker. Er ist Vorsitzender im NS.-Bund deutscher Technik und führt zugleich das Amt für technische Wissen schaft in der DAF. Im Mai 1938 übernahm er auch den Vorsitz im BDI Auf der Internationalen Aus stellung Paris 1938 wurde Dr. Todt in der Klasse Öesfent- liche Arbeiten mit einem Grand Prix ausgezeichnet. Für die hervorragenden Leistungen beim Ausbau der Lust- verteidigungszvne West wurde Dr. Todt mit dem 1. 10. Major der Reserve der Luftwaffe.