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Anzeiger m» Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend. Wvchtllschrist zur Belehrung und Unterhaltung. 62. Freitag, den 2. August 1850. Ans Schleswig-Holstein. Hamburg, 28. Juli, 12 Uhr Mittags. B e- kanntmachung. Da der detaillirte Bericht über die Schlacht am 25. d. vom commandiren- den General noch nicht hat eingesandt werden können, so bringt das unterzeichnete Departement hiermit zur öffentlichen Kunde: Unsere ganze Ar mee steht in concentrirter Stellung. Alle Gerüchte von abgeschnittenen Corps sind unwahr. Der Verlust an Mannschaften wird durch das Ein- rangiren der seit einigen Wochen errichteten Er satz-Bataillone in dem Maaße ersetzt, daß in ei nigen Tagen die Armee stärker sein wird, al« sie vor der Schlacht bei Idstedt war. — Der Muth der Armee ist ungebrochen. — Die Tage der Ent scheidung stehen noch bevor! — und wir sehen ihnen gefaßt entgegen. — Kiel, den 27. Juli 1850. Departement des Krieges. Krohn-. Der commandirende General v. Willisen hat folgende Bekanntmachung erlassen: Bei dem ver- hältnißmäßig großen Verluste cm Offizieren, den die Schleswig-Holsteinische Armee bei Idstedt ge- habt, ist ein Ersatz an diesem wichtigen Bestand- theile der militärischen Kräfte daß größte Bedürf« niß der Armee, — Es ergeht daher an „Offiziere aller deutschen Truppen", welche jung und kräftig sind und ein Herz für die Sache haben, die hier verfochten wird, die Aufforderung, so schnell als möglich nach Rendsburg zu kommen, wo sie sicher fein dürfen, eine, ihren Fähigkeiten und Dienstal ter angemessene Stellung zu finden, sei es als Volontair, sei es definitiv. Sämmtliche deutsche Blätter werden ersucht, diese Bekanntmachung in ihre Spalte» aufzunehmen. Lluvensieck, den 27» Juli 185L Der commandirende General: v. Willisen. Rendsburg. In Folge der Schlacht von Idstedt ist nachstehende Ansprache an die Solda ten gerichtet morde«: An die Arme«! Wir haben die Schlacht verloren: aber wir find nur geschla gen, wenn wir uns selbst dafür ansehen und den Muth verlieren. Das wollen und werden wir nicht. Wir haben kein Material verloren und finden in Rendsburg Alles, was wir brauchen, um so stark zu sein wie vorher. Also nur Muth und Vertrauen! Thut Ihr Alle Eure Pflicht, seid Ihr standhaft und gehorsam, so ist noch nichts verloren. Hauptquartier Rendsburg, 28. Juli 1850. Euer command. General v. Willisen. Kiel. Auch der Armeebericht Willi sen S über die Schlacht bei Idstedt ist, von Rends burg, 27. Juli datirt, erschienen. Er geht sehr in Einzelnheiten ein, ist aber zu lang, als daß wir ihn vollständig mittheilen könnten. Von Mangel an Munition u. dergl. wird darin nicht erwähnt und der Sieg der Dänen einzig ihrer Uebcrlegenheit zugeschrieben. Auch sagt der Ge neral nicht, daß die Schlacht verloren sei; er be merkt mielmehr, „gegen 1 Uhr sei der Entschluß gefaßt worden, die Schlacht abzubrechen und zurückzugehen." Kiel, 28. Juli. ES strömt seit dem Bekannt werden der verlorenen Schlackt eine Menge junger Leute von 16 bis 20 Jahren freiwillig ins Haupt quartier, welches jetzt in Rendsburg ist, und läßt sich in die Armee einstellen. Der Dänenhaß hat jetzt im Lande seinen höchsten Gipfel erreicht und nicht etwa nur in den Städten, sondern auch aus dem Lande. Hamburg, 30. Juli, Morgens 8 Uhr. Ein holsteinisches Jägerbataillon ist nach Kiel, ein an deres nach FriedrichSstadt gegangen. Ein An griff auf FrederikSort wird erwartet. Die Armee scheint sich hinter der Eider aufstellen zu wollen. Altona, 30. Juli. Unsere Vermuthuvg, h-ß auch Vie dänische Armee bei ihrem überaus he- deutenden Verlust« sich nicht stark genug fühle, etwas änsznsührtzn, bestätigt sich, dtnN mit dem