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Dresdner Journal : 17.12.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187312177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18731217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18731217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-12
- Tag 1873-12-17
-
Monat
1873-12
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Journal : 17.12.1873
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2»3 llmcke» ?o»t uvä ULrllck ...» rllr. ztz^Lkrlick: 1 1'dlr 18 U^r. > vouuo«e»w»r«l^, » ' vkrite )nkellckll 2 'rkw ktomp^isebakr, »»»»«N-üdckeiäeut-vd«» Liurelv« ttvmni«rv: 1 8t«iup«lLu»cki»8 du»»«. - I»»er»I°apr«l»«i l^r u«o k»«m «vsr ; «pillt«»« 2«ü»: 118 ^1^- KIvt«r äw 2«I«: 8 U^r. . kr vdal»«»» » I^Ellod, mit Lv«»»ku>» ä«r Soo»- vLü kswewUs, a.v«oä» Ur «I«» wlbsoll« F«a- Mittwoch, le« 17. December. -., -.. ,,,- - . -—- — > t — — > >»» ».— >,» . ... Arcs-MrAoumal. BerautworUicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1873. »u»ML^1nr I-«tp^ Kranci»t«tter, 6oillini»»MnLr 6«« Orvsävsr.lourosi»; »l»«u<l!Uj.: Z-'ort u. 2. / S»md»rg.!!„U»- Vt»v-'.«ix,t^ L»„i-kr«'I»ll-kr»Llc/uil» H.: «l i o<//er, L«r!li>-Vl-nN-wdur^- krzz- I-eipri^-.->L.->il- tllrt ».Zkuck. Zi/o*»e, N«rliv: Znk«/i</rnk<n»X, ZZ ^4/brec/«t, Lr«weo: Z^.8re>- ^»u F.Äa»Ae,»'»8cire»u; vk-miüti: Z>>. krönt , knrt». U : L. ^orAer'sek«, u.F. k,' ZZrrm«»!n'»c>i>! Ruckt,., Ztuubo F Ov i vörlit»: lr A»ouov«r: t,'.§c/<ü».>/<r, k»n» Z/aiar, Zxi/itte, Hu/tiefF t/o.; 8tnttx»rt: Z)uube Z'n, 8«<Z«j. ^nno«<en Ritr<au, Vivo: Uer»u«^pd«rr u inlst. 8»ps6itiuu 6c. vresäuer Zour»»I«, Orsiäsn, IZu. 1. '"'7 .. . - « Amtlicher Theil. Dresden, 15. December. Auf allrrhöchstrn Befehl wird wegen erfolgten Ablebens Ihrer Majestät der verwtttweten Königin Elisabeth von Preußen am königlichen Hofe eine Trauer auf drei Wochen, vom 15. December bis mit 4. Januar 1874, in Ver bindung mit der bereit- ungeordneten angelegt. Nichtamtlicher Theil. «-»klslcht. relegravdifche Nachrichten. «aarsgeschichte. (Dresden. Berlin. Bonn. Hannover. Kassel. Altenburg. Rudolstadt. Wien. Troppau. Parts. Bern. Rom. Loudon.) Erneununarn, Versetzungen ic. iw -ffentl. Dienste. Dresdner Nachricht»». Vrovinzialaachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Bautzen. Meißen. Wurzen.) Vermischtes. Statift-k und Solkswirthschaft. Eingesandt»«. Aeuillerva. Inserat». Lageskalender. Börs»»uach- richten. Beilage. Dresdner Nachrichten. Provinzialuachrichten. (Waldheim. Meerane.) «ingesaudtes. Lotteriegewinnliftr vom IS December. Heniüeton. Inserate. ^tlcyraptiische Nachrichten. Berlin, Dienstag, 16. December. (W. T. B.) Durch »inen kövigl. Erlaß an das ^aat-mi»ist»- rinm wird wegen Ablebens Ihrer Majestät der Ksvigiu Wittwr Elisabeth et« allgemeine Landes trauer auf 6 Woche» von heute ab augrorduet. Orffrutliche Mufikaufführnvgr», Lustbarkeiten, Thraker und Schaustellungen find für die ersten 8 Tage untersagt. Pest, Montag, 1S. Decrmber, Rach«. (Eorr.- Bur.) In der heutigen SiNnng de» »baeord. netenhausrs wurde eine Interpellation betreff« der Eabinetskrifis von der Negierung dahin beant wortet, daß der König da« Demisfionsgesuch des Kinanzmintsters und des Ministers für Cvmmu- uicatiomn und öffrutliche Arbeiten angenommen, dabei aber den Wunsch ausgesprochen habe, baß von denselben bis zur Ernennung ihrer Nachfolger die Geschäfte fortgrführt werden möchten. Eine weitere Aenderung im Bestände des Cabinets stehe nicht bevor. Die Antwort wurde mit 161 gegen 12S Stimmen zur Kenntniß genommen, nachdem die unklare erste Abstimmung eine erregte, theil- weise stürmische Debatte zur Folge hatte, weil die Fractioneu der Linken mit der Ceutrumspartei in der Majorität zu sein glaubte». Versailles, Montag, 1S.December, Abends. (W. T. B.) Der Bovapartistische Aba. Haevtjevs richtete in der hrutigrv Sitznna der Natiovaloer- sawwlnug die Anfrage au die Negierung, ob die selbe das System der partiellen Ersatzwahlen, in welchen offenbar eine große Gefahr lieg», auch feruerhiu befolg»» uud ob fie darauf beharren wolle, vou der Ausübung eiurs Einflusses auf die Wahlen völlig abzuseheu. Dir Berathuug der Interpellation wurve bis »ach der Erledigung des Alvanzgesetzes vertagt. Feuilleton (Redigirt von Otto Banck.) Di» Entwicklvng d»r Architrktar bei den Griechen. Die immer mit gleichem Interesse von einem zahl reichen Auditorium besuchten Vorträge von Or. Roß mann über „die Entwicklung der Architektur bei den Griechen", welche nunmehr ihrem Schlüsse (dem 6. Abend, Donnerstag den 18. December im Zwinger pavillon) entgegengehrn, waren so reich und manmch- faltig in ihrem Inhalt, daß sich nur in gemessenster Weise auf das Material der dargrlegten Thatsachen und Ideen zurückwrisen läßt. Wir wollen dabei auf jede, wenngleich noch so organisch zur Sache gehörige Episode verzichten und hier nur als rothen Faden den geistigen Grundgedanken des hellenischen Temprlbaurs berühren. In seinem ersten Vortrage musterte der Redner au- eigener Anschauung die Reste jener vordorischen Bauten, welche man unter dem Namen der pelaSgischen oder cyklopischen zu begreifen Pflegt. Er sonderte sie in zwei Gruppen, deren eine er den Phöniziern, deren andere er einer später« Einwanderung »uschrieb, welcher die achäischen Fürsten angehörten. Dies« Ausführun- gen, die sich meist auf Nützlichkeitsbauten bezogen, konnten für die künstlerische Einsicht einen reichen Ge winn noch nicht abwerfen, gewährten aber ein um s« größeres ethnographisches Interesse. Dann ging der Vortragende zu den noch muster- gtltigen Stilarten über. Er setzte sich zur Aufgabe, den dorischen Tempel dadurch verständlich zu machen, daß er ihn an der Tafel, vom Unterbau beginnend, Glied für Glied allmählich entstehen ließ. Diese ge» Bern, Montag, 1S. December, Mittags. (W. T. B.) Die vereinigte Bundksversamwlung hat heute iw erste» Wahlgange vr K. Schenk mit 80 von 182 Stimmen zum Bunbespräfidrutru, Ur. Welt» im zwritr« Wahlgange mit 77 vou 144 Stimmen zum Bundesvicepräfidenten gewählt. Zum Vräfidenteu de« Bundesgericht« wurde im ersten Wahlgange Ur. Blumer, zum Licepräfidev- ten desselben im drittru Wahlgange Morel ernannt. Ne»- Dork, Montag, 15. December, Morgens. (W. T. d., Kabeltelegramm.) Hierher gelaugten Nachrichten zufolge ist die noch übrige Bemannung des „Virginia»' nach dem Hafen von Bahia Honda gebracht worden, um daselbst mit dem „Lirginius" zusammen an die Negierung der Vereinigten Staaten uusg,liefert zu werden. AagtMschichtk. Dresden, 16. December. Die Einsegnung der hohen Leiche Ihrer Majestät der Königin Elisa beth von Preußen wird heute Abend 6 Uhr im königlichen Schlosse stattfinden und durch den Hofpre- diger Heym (von der Friedenskirche in Potsdam) voll zogen werden. Nach der Einsegnung wird Dieselbe nach dem Leipziger Bahnhofe und von dort !48 Uhr mittelst Extrazugs nach Sanssouci überführt werden. Dr»sdeu, 16. December. Im Beginn der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer gab das neuerdings immer häufigere Vorkommen anonymer Eingaben an die Kammer dem Präsidenten Veranlassung, den Wunsch auszusprechen, daß im Publicum jene Bestimmung der Landtagsordnung bekannt werden möge, wonach anonyme Eingaben vom Präsidenten einfach beigelegt werden müssen. — An den auf der Tagesordnung befind lichen, vom Abg. Kretzschmer erstatteten Bericht der 3. Deputation über den Antrag des Abg. Günther auf Vorlegung eines Gesetzes, nach welchem bei Dismem bration von Grundstücken die Regulirung der Steuern und Abgaben nicht vor, sondern nach der Besttztitel- berrchtigung im Grund- und Hypothekenbuch zu bewir ken ist, knüpfte sich eine längere Debatte. Es wurde schließlich rin Antrag des Abg. v. Oehlschlägel angenommen, welcher die Regierung zum Erlaß einer Verordnung ermächtigt, durch welche bestimmt wird, daß bei der Dismembration von Grundstücken die Regüllrung der Stenern und Abgaben nicht vor dem Eintrag ins Grund- und Hypolhckenbuch, sondern nach demselben zu bewirken ist; dabei soll die Regie rung die von der Deputation gemachten Vorschläge und die im Laufe der Debatte aus der Mitte der Kammer gestellten Anträge in Erwägung ziehen. Dr»sdeu, 16. December. Vom Reichs-Gesetz blatt ist das 32. Stück vom Jahre 1873 hier ein- getrosten. Dasselbe enthält: Nr. 973) Bekanntmachung vom 1. December d. I., die Feststellung der Wahlkreise in Elsaß-Lothringen für die Wahlen zum deutschen Reichstage betreffend; Nr. 974) Bekanntmachung vom 1. December d. I., das Wahlreglement betreffend; Nr. 975) Bekanntmachung vom 6. December d. I., die Außercourssetzung der Landesgoldmünzen und der landesgcsktzlich den inländischen Münzen gleichgestellten ausländischen Goldmünzen betreffend. Dresden, 16. December. Vom Gesetz-undVer- ordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 19. Stück vom Jahre 1873 in der Ausgabe begriffen. Dasselbe enthält; Nr. 138) Gesetz vom 29. No vember d. I., die provisorische Forterhedung der Steuern und Abgaben im Jahre 1874 betreffend, uud Nr. 139) Verordnung hierzu vom gleichen Datum (beides ab- gedruckt in Nr. 285 des „Dresdn. Journ."); Nr. 140) Deciet vom 1. December d. I., wegen Concessionirung der Leipzig-Dresdner Eisenbahncompagnie zum Baue nctische Methode gewährte den Vortheil, daß zugleich eine Einsicht in dir Nothwendigkeiten der Konstruktion wie in die Bedeutung des Ornamentes eröffnet wurde. Zuerst wurde, um auS der Reihe der Bauglirder nur das bedeutungsvollste als Beispiel hervorzuhrben, der für ihren praktischen Zweck nothwendige Kern der Säule fest- gestellt, dann ihr Wesen und ihre Function zum Be wußtsein gebracht. Sie öffnet den Raum, sie strebt empor, sie stemmt sich stützend unter eine Last. Der Verstand weiß, daß dies auch der gemeine Pfeiler, der rohe Baumstamm thut; aber für die Phantasie ist der- srlde noch glrichgiltig, nichtssagend, sie nimmt noch keinen Antheil an ihm, weil sie nur ein todtes Neben einander von Material, kein lebendiges Verhättniß, keine Seele, keinen Organismus wahrnimmt. Sie wendet sich also in das Reich des Lebendigen, um dort Analogien für jene Functionen der Stütze zu suchen und diese mit den gewonnenen Symbolen zu bekleiden. Für das Raumöffncn, Sichzusammenzirhen und Em porstreben der Säule entlehnt sie die Verjüngung der wachsenden Pflanze, die Canvelirung insbesondere solchen Gewächsen, die voll strotzender Kraft mächtig empor» schießen; um endlich das Aufsteigen der Kraft noch deut licher zu versinnlichen, fügt sie die Schwellung hinzu. Für den Eonflict der Stütze mit der Last finket sie da- Symbol eines Kranze- elastischer Blätter, dir sich unter einer aufgelegten Platte heradbtegen, und dieses Sinnbild wird dem Haupte der Säule ausgezeichnet. Ein Blick in die ägyptische und persische Architektur lehrte, daß dies nicht der einzig mögliche, aber der treffendste und bündigste Ausdruck für das angedeutete vrrhältutß sei. Au- einer andern Rücksicht, nämlich um den Uebergang au- der runden Grundform der Säule in da- oblonge Grbälke zu vermitteln, wird ihr nun die quadratische Deckplatte «fgelegt. Schon an und Betriebe der sächsischen Strecke einer Eisenbahn zwischen Freiberg und Brüx; Nr. 141) Verordnung vom gleichen Datum, die Abtretung von Grundeigrn- thum zu Erbauung der vorgrdachten Eisenbahn betref fend; Nr. 142) Verordnung vom 1. December d. I., die Veranstaltung einer Neuwahl für die Zweite Kam mer der Ständeversammlung betreffend (adgcdruckt in Nr. 281 de- „DreSdn. Journ."); Nr. 143) Bekannt machung vom 2. December d. I-, die Richtungslinic einer Zweigbahn Zwönitz-Stollberg-Lugau der Chem- nitz-Aue-Adorfer Eisenbahn betreffend. * Berlin, 15. December. Der heute Abend mit Trauerrand erschienene officielle „St.-A." verkündet daS in Dresden erfolgte Ableben Ihrer Majestät unsrer Königin-Wittwe Elisabeth. In dem der hohen Entschlafenen gewidmeten Artikel heißt es zum Schluß: „Die hochselige Königin war im katholischen Glauben erzogen. Ihre Mutter gehörte jedoch der evangelischen Konfession an. Nach Ihrer Vermählung mit einem evangelischen Fürsten fühlte Sie Sich, nach Verlauf von 6 Jahren, aus aufrichtiger, innerer Ueberzeugung getrieben, zu dem Glauben Ihres hohen Gemahls übcrzutrcten. Die, wenn auch kinder lose Ehe war glücklich durch die innigste Liebe der Gatten, durch die Gleichheit der Lebrnsansichten und das gemeinschaftliche Interesse für Kunst und Wissen schaft. Sowohl vor als nach der Thronbe neigung des hohen Gemahls nahm Sie an Seinem Wirken und an allen Seinen Bestrebungen den lebhaftesten und unmittelbarsten Antheil. Ihre vorzüglichste Auf merksamkeit widmete die Königin aber den Werken christlicher Liebe, welche in der Stiftung reich ausge- stattetrr Wohllhätigkeitsanstalten ihren dauernden Aus druck fand. Die Liebe zu Ihrem Gemahl und das hohe Pflichtgefühl, welches Sie beseelte, bewies am leuchtendsten die fromme Hingebung, mit der Sie für den König während der schweren Krankheit, welche Ihn in den letzten Jahren Seiner Regierung und Seines Lebens Heimsuchle, unablässig Sorge trug und nie von Seiner Seite wich. Seit dessen Hingang, den 2. Ja nuar 1861, restdirte Sie theils auf Ihren Wittwcn- sitzrn zu Sanssouci und Charlottenburg, theils vor übergehend auf' dem Ihr angefallcnen Schlosse Stol- zeuftls. Oeftere Besuche bei Ihren Geschwistern in Sachsen, Bayern und Oesterreich erheiterten Ihre letzte Lebenszeit. Von diesen Geschwistern überleben die Verewigte, außer den beiden verwittwcten Königi- ginneu von Sachsen, Ihr älterer Bruder Prinz Karl von Bayern (aus der ersten Ehe des Königs Max) und die jüngste Schwester Herzogin Ludooica in Bay ern. Die hochselige Königin bcthätigte bis zuletzt die hohen Tugenden, welche Ihr Leben und Wirken schmück ten, mit hoher Pietät pflegte Sie die Erinnerungen an den verewigten König, Sie verfolgte mit vollem Interesse die großen Ereignisse der Zeil und erfüllte die Pflichten christlicher Liebe und einer im größten Maßstabe geübten Wohlthäligkeit bis zum letzten Alhem- zuge. Ihr Andenken wird im königlichen Hause wie im Lande nie erlöschen." — Auch die übrigen uns vorliegenden neuesten Berliner Zeitungen (von denen die „N. A. Z." ebenfalls mit Trauerrand erschienen ist) widmen der hohen Verewigten das ehrendste An denken. — Das Abgeordnetenhaus ertheilte heute dem Präsidenten die von ihm für sich und seine beiden Kollegen nachgesuchte Ermächtigung, aus Anlaß des Ablebens der verwittwelen Königin Elisabeth Sr. Ma jestät dem Kaiser das Beileid des Hauses auszudrücken. Zur Anzeige kam, daß die Abgg. Krüger und Ahl mann ihr Mandat niedergelegt haben. Das Haus setzte sodann fast ohne alle Debatte die Etatsberathung fort. — Der „D. R.-A." enthält heute eine Bekannt machung des kaiserl. Generalpostamls, die obligatori sche Einführung der Postpacketadressen betreffend: vom 1. Januar 1874 ab müssen die durch Be kanntmachung vom 16. November eingeführten Post- packetadressen für sämmtliche innerhalb des deutschen ReichspostgrbietS zur Einlieferung kommenden Packete, und zwar sowohl für die gewöhnlichen und recom- mandirten Packete, als auch für die Packete mit Werthangabe, in Anwendung gebracht werden und werden Begleitadressen anderer Art demnächst von den Pvstanstalten nicht mehr angenommen. Lonu, 15. December. (Tel.) Vom Bischof Rein kens ist ein gegen die Encyktika des Papstes vom 21. November d. I. gerichteter Hirtenbrief heute erschienen. Hannover, 15. December. (Tel.) Der heutigen Neuwahl von 8 Bürger Vorsteher n ging ein hef tiger Wahlkampf voraus. Es wurden schließlich 5Par- ticularisten und 3 Mitglieder der national-liberalen Partei gewählt. Die Particularistcn haben einen Sitz im Bürgervorstehrrcollegium verloren. Unter den Kan didaten, welche es nicht zur Majorität brachten, befand sich Geb. Rath Brüel. Kassel, >3. December. (A. Z) Es sind bis jetzt 13 renitente Pfarrer und Pfarreigehilfen von dem hiesigen Gesammtconsistorium abgesetzt worden. Da aber immerhin noch an 30 Pfarrer da sind, welche sich dieser Behörde nicht unterwerfen und das letzte Ultimatum derselben unbenutzt haben verstreichen lassen, so sieht sich daS Konsistorium in die Nothwen- digkeit versetzt, auch gegen diese mit Absetzung vorzu gehen. Der Versuch, den einzelne dieser Geistlichen gemacht haben, „althessische Gemeinden" zu gründen, dürfte auf keinen großen Erfolg zu rechnen haben. Da bei uns zu Lande, wie fast überall in der evan gelischen Kirche, Candidatenmangel herrscht, so wird das Konsistorium Mühe haben, für die so unerwar tet aufgehenden zahlreichen Pfarrstellcn die nöthigen tauglichen Pastoren zu finden. 8 Altenburg, 15. December. In zwei Nachmit tagssitzungen vom 4. u. 5. d. M. hat die Landschaft über den wichtigsten, ihr in dieser Diät vorgelegten Bcrathungsgegenstand, den Entwurf eines Gesetzes über die definitive Regelung der Rechtsverhältnisse amDomanialvermögen, ihre endgiltigen Beschlüsse gefaßt. Der wesentliche Inhalt dieses Gesetzentwurfs ist bereits früher mitgetheilt worden. Das gesummte Domamalvermvgeo au Forste«, geschlosst- oeu Laadgütero, Eivzelgruvdftüik««, Gerechtigkeiten. Aktiv- o. Pasfivcavualieu, wird zwischen dem herzogliche» Hanse und dem Lande dergestalt vcrtheilt, daß elfteres zwei Drittheile, letzteres ein Drittheil erhält. Der auf das herzogliche HauS fallende Theil wird al» eiu unveräutz rliche» Dowaoialfidei- commiß des Herzog!. Hause» coustituirt, defseu Berwaltuu- riue — abgesehen von der nothweodigeu Zustimmung der Lavc- schaft bei größern Veräußerungen — lediglich von dem regie- rerden Herzog abhängig« Domänevd>rection übernimmt; waS ans das Land sällt, wird völlig freies Emeulhum de» Staats- fi-cas und von den Naatsfitcalisch u Behörden unter verant wortlicher Leitung de» Ministeriums verwaltet. Der Herzog übernimmt daS Personal der zwr, Forftämler und die bei der Verwaltung der dem Domanialfideicommid überwiesenen Re viere aogeftellten Forster. Die übernommenen Beamten blei ben in ihrem bisherigen Verhättniß zur Staalsdi uerwittweu- societät; auch behält das herzogl. Haus das Recht, Beamte der Tomäneofideicowmißverwaliung künftig dis zum Betrage von lS.ovo Thlr Gesammlrecektionslvmme in drese Societät auf- m hmen >u taffen Eine Auslösung de« Domäneufideicommissts kann nicht sianfindeo, so tauge ein Glied de- Gesammlhauses Sachsen-Gotha trast gesetzlicher Successioo über das Herzog- «hum Sawseu - Altenburg rekstrt Mit dem Eintritt eioe- solchen Zeitpunktes hören die b sondern Bestimmungen über die Zustimmung der Landschaft zu Veräußerungen rc auf, und eS treten dagegen für alle Verhältnisse am Domäncufidercom- miß, inebesoudcre auch ,ür die Fidelcommißsuccessrou, die be- züglichen Bestimmungen der HanSgesetze, eventuell des Landes recht» an ihre Stelle Bei der Einzelberathung des Gesetzes sind diese Grundlagen des Gesetzentwurfs nur wenig verändert worden. Eine der hauptsächlichsten Abänderungen, welche schon in den vorausgegangenen Commisstonsberalhun- gen vereinbart wurde, bestand darin, daß dem herzogl. Hause, besonders mit Rücksicht auf Forstschäden, die den Ertragswerth der dem künftigen Domänenfidri- commiß zu überweisenden Forsten auf die nächsten Jahre erheblich heradzuminvern drohen, noch em besonderes Präcipuum von 60,000 Thlr. zugesprochen wurde. Von dieser Abfindungssumme sollen 36,000 Thlr. an die herzogliche Civilliste gezahlt und zur Verfügung des diesem eingehend durchgeführten Beispiele wurde das Wesen des Ornamentes deutlich, welches nichts weni ger ist, als eine willkürlich von außen hinzugcthane Zierde, sondern recht eigentlich das Selbstbekenntniß des Baugltedes und demnach m»t der Cvnstruction nicht in Widerspruch tritt, sondern sie vielmehr in das Bewußtsein und die Phantasie des Beschauers einführt. Auf diese Weise führte der Redner den Bau bis zu den Akroterien und den Firstziegeln empor, und es war somit Alles vorbereitet, um in einer das Ganze umfassenden ästhetischen Betrachtung den dorischen Tem pel, der nun zu einem Beispiel für die gesammte Kunst architektur wurde, al- ein wirkliche- Kunstwerk auszu- weisen. Wenn es die allgemeinste, aber auch wichtigste Bedingung eines solchen ist, frei gesetzte Kontraste in Harmonie zu versöhnen, so findet sie sich hier im be deutendsten Sinne und auf dir geistreichste Weise er füllt. Da ist der Kontrast des Erhabenen und de- Flachen, versöhnt durch die Stufen des Unterbaues; de» Abgeschlossenen und de- Freien, aufgelöst in der Säulenhalle; de- Aufgelösten und des Massigen, aus geglichen durch die Parallelstellung der Säulen und der Mauer, durch ihr gleiches Matz und die theilwetse Auswechselung ihrer Ornamente; dcS Emporftrebenden und de- Horizontalen, de- geometrisch Bestimmten und de- frei Natürlichen, des Individuenen und de- All gemeinen, des Mannichfaltigen und de- Einen — Ge gensätze, dir allr in rinrr Harmonie aufgehoben wer den, wrlche schließlich an da» in sich beruhigte Wrsen der Gottheit, an die lebendige Ordnung des Univer sum- gemahnt. Und ein solche» sichtbares Gegenbild höchster und umfassendster Harmonie zu schaffen, ist denn auch die künstlerische Aufgabe der Arihilekiur, während sie sie persönlichen Empfindungen dr- Men schen wird«rzugeben verzichten muß. Nachdem der Redner das Verhältniß der Architek tur zur Plastik an dem Beispiele des Parthenon er- örtcrt, ging er zu einer Analyse des jonischen Stils über, besten Wesen im Unterschiede vom dorischen er vorläufig in eine größere Betonung der Individualität der Dauglieder setzte, welche ein bis dahin ungekann- tes System von Heftschnüren und Binden nothwendig mache, um die freier gewordenen Glieder mit sanfterm Zwange aneinander zu fesseln. Or. Roßmann besitzt die seltene Gabe, auch solche Einzelheiten, die für den Laien etwas Abstractes, rei z Fachwissenschaftliches an sich tragen, durch die persön liche Frische seiner klaren Darstellung, durch den Wohl klang seines Organs in das Interesse der Hörer leben dig und warm hineinzuziehen. Otto Banck. Dresdrn. In der letzten Monatssitzung de- königlich sächsischen Alterthumsvereius, unter Vorsitz Sr. königl. Hoheit des Prinzen Georg, wurde zunächst durch das Direktorium mitgetheilt, daß Sr. Majestät der hochselige König Johann dem Verein 10O Thlr. testamentarisch vermacht habe, worauf unter dankbarer Anerkennung de» Legat- drschlossen wurde, diese Summe so lange zinstragend anzulrgen, dis sich eine, den Zwecken de» Verein» an gemessene Verwendung ergebe. Dan» wurde ein Schrei ben des königl. Finanzministeriums vorgelegt, worin der AlterthumSverein um Begutachtung »iner jetzt vor- grschlagenen Restauratjo» der Grabdenkmäler in Altrn- zelle, insbesondere Otto's dc» Reichen und seiner Fa milie ersucht wurde. Der Perrin draufttagte zunächst den Pir- Büttnrr mit rinrr Untersuchung des jetzigeu Zustande» dieser Dtnkmäler. Nach der Aufnahme neuer Mitglieder, al» Sr. Exc. deS wirll. Grh. Rath» Frhrn. v. Fritsch und de» Hosmarschall- Rittmeister- a.
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