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«Ausgabe A—8 0 M. r,7« M. 1,7« «rk^üsKIivk« ui» von und -l«»«ttl»»i Dr«»d«»<«., Polteistr. 1t, g«,«i. MU u. Lloitt »«IihitlUIUll«, r«»a «,» Veit«-! Armani« «mhdrucketet u. tlketa- Itz. «. <i. tllttnlel, Polletstr. 17, geene. ridlr, Poiächeck: M. 1V2L, Bant; Sladlbünt Dl«,d«n Re. «7S7 In tiefem Trauerschmuck empfängt die Bischosskirä)« den toten Oberhirten. Schivarz verkleidet find die Wände, die 'Al täre und der Bischosslhron. Ein großes iveistes Kreuz ist üder dem Hoä-astor angebracht. Dicht vor diesem ivird der Larko ¬ der und ren Im gall« von hoheiee Trwall. verbot, etntr«tk»d«I «rlnedsjlörungen Hal oer «rjieqe, ooer o»i«r«n» lei«« «nipruche, >aU» di« Zeiluag >n dei-hranliem Umjan-e, oerjpäiei ober nicht «richeint. — tLr>üUung«ort Lreebr» und «ehr«'«« lestdeNage» »lonaMch« 0et«i«»r,il,: «arg. « mit 8t VenAoblatt und geuerretter au»-. V. ohne S». vennodlall » mit geuerretter M. e.ro L ohne LI. Lennoblall « ohne geuerretter silijelnummee ll> PI-., Sonnabend- ». S»«nla--R«. A> PI». den Bürgersteig süllt, wie der Sarg ans den Wagen gehoben wird. Er trägt als einzigen Schmuck die Mitra des Bischoss. Die Kapelle der Reichswehr und der Laudespo- lizei beginnen Trauermarsche zu spielen, langsam in gemesse nem Schritt setzt sich der Zug in Bewegung. Es ist des loten Bischoss letzter Weg. 'An den Seilen des Leichen wagens gehen die Alumnen des Priesterseminars. Unmittelbar hinter dem Wagen die Angehörigen, Bruder und Schwe ster und eine grösiere Schar von Ehrengästen, unter denen man auch R e i ch s >n i n i jl e r Freiherrn von Eltz-NU- beuach sieht. Ten Abschlag des laugen Zuges bilden nach Abteilung Landespolizei die Trauergäste aus Trier Hildesheim, mehrere hundert Ordensschwestern in ih- jchwarzen Gewändern und weitere Jugendableilungen. Tausende haben inzwischen Unter den Linden das Spalier den loten Bischos gebildet. Leider hat der Bauzaun sur > So muh der nördliche Fahrdamm benäht werden, die Menschen in dichter Enge stehen, vornan für die unterirdifthe Eisenbahn die schone breite mittlere Brmnenade versperrt. zu dessen Seite die Schuljugend. Näher und näher rächt die Stunde des Abschiednehmens. Schweigend und ergrijjen griisien sie alle jung und all, Män ner und Frauen zum lehlen Male den toten Bischos. Bei alter Trauer bietet der Zug ein Bild jarbenprächtigen Glanzes, wie es Berlin in dieser Fülle nur selten za sehen bekommt. Kein Wunder, das; sich unter den Gläubigen beiderseits des Weges, den der Trauerzug nimmt, auch viele evangelische Volksgenossen augesammelt haben, die nicht minder tief beeindruckt sind von dieser erhabenen Feierlichkeit. Die Fenster der grohen Hotels und Geschäjtshäuscr Unter den Linden sind dicht beseht. Aus der Höhe der Universität schwenkt -er Zug recht» herum über Len Kaiser-Franz-Fojeph-Platz zur Käthe« -rate. Die Polizeilapelle au der Spitze tritt zur Seite, und unter ihren klängen ziehen die Mahnen in das Kat- teshaus. Das Jungvolk mit den Wimpeln bleibt drausien, um Spalier für die spätere Uebersiihrung in die Grujl zu bilden. Während die Fahnen in die Kirche geleitet werden, trisst in persönlicher Vertretung des Führers und Reichskanzlers der Ches der Präsidinlkanstei, Staats sekretär Dr. M eitzner ein. Em prachtvoller Kranz d c s F ü h r e r s wird in die Kathedrale getragen. Die Ordensschwestern nehmen vor dem Gotteshaus Ausstellung. Die Feier in der Käthe- deale beginnt, Lautsprecher übertragen sie aus den weiten Vorplatz. aus dem die Masse in Andacht den Gebeten und Gesängen und der Predigt lauscht. Stummer 57 — 34. Jahrgang orgq-uu 1 «al Moch«iuNch «tt »er tUusttleile» Llatte- deilu-, »Der geuerretter' Oer Trauertag der (Eigener Drahtbericht der Berlin, 7. März. Vitt» hat Bischof Nicolaus Bares seine letzte Ruhe statt gesunden. Der Tranertag des katholische» Berlin wurde zugleich ein Tag der innerenBer- bnndenheit des ganzen deutschen Katholi« zivinus. Besonderen Busdruck sand dieses Gcmeinjchasts- gesühl in der TeUnahme zahlreicher Katholiken auv T rier und Hildesheim, die in Sondcrzügen zur Beisetzung nach der Neichshauptstadt gekommen waren. Bereits im Lause des M ittwoch waren die Kir - ch en fürsten eingetrojfen, die an der Beisetzung teil- nahmen, so u. a. kardinal Bertram, Erzbischof Cas par klein von Paderborn, Bischof M achens von Hil desheim, Bischof Kaller von Ermland, Bischof Borne- wasjer von Trier, Bischof Galen von Münster, Bischof Prehsing von Eichstätt, Prälat Hartz von Schneide- mühi, der Abt von Hardehausen: Bischof Berning von Ocnabrü weilte bereits seit einigen Tagen in Berlin, kardinal Bertram hatte im Ordinariat Woh nung genommen, Bischos Gras Galen wohnte im Franzis kus-Krankenhaus in der Vurggrafenstratze, der Bischof von Eichstätt im St.-Josephs-Kranlenhaus, Niederwallstrasie, Bischof Kaller im Hedwigsheim, die Bischöfe von Osna brück und Trier im St.-Hedwigs-Krantenhaus. Ebenfalls am Mittwoch hatte Baron O ' B h r n im Auftrage des Markgrafen von Meitze n und dessen Gemahlin an der Bahre Bischof Bares einen K ranz nie« dergelegt. Seit den frühen Mrgenstunden des Donnerstag stand die Innenstadl im Zeichen der Trauer feiern. Ein schöner Tag ist angebrochen. Frostig und trocken, hell und klar. Unter den Linden liessen Polizeiosjiziere die letzten Vorbereitungen zur Absperrung des Weges, den der Trauerzug nehmen wird. Ter Verkehr ivird unigeleitet. Die katholischen Schüler und Schülerinnen der höheren Lehran stalten, vom Unterricht befreit, strömen von allen Seilen ein zeln und in kleinen Trupps herbei, um aus der Strecke zwi- scl;en der Bischöslicl)en Kurie und der Kathedrale hauptsächlich Unter den Linden Spalier zu bilden. Roch ist nicht daran zu denken, das; der Zug kommt und dock; ist schon kaum mehr eine Lücke im Spalier zu finden. Die Schulkinder, die die vorderen Reihen aussüllen, tragen den Trauerflor am Arm; der jugendlicl-c Uebcrmut ist heule ernsten und trüben Gedanken ^jgcwichen. Zwei Sondcrziigc haben in aller Frühe Trauergäste (-aus Trier, der Heimatdiözese des Verewigten, und aus Hil - Odesheim gebracht, wo Dr. Bares etwa bis zur Jahreswende den Bischofsstuhl inne hatte. Im Lustgarten sammeln sich die Iugendverbändo, deutsche Jungen und Mädels mit ihren unzähligen Bannern und Wimpeln. Das buntfarbige Bild der vielen Trachten ist von Trauerstimmung überschattet. »-« ». Mürz Nt» WDW W WIWWW MW „„„ z<», , W W Wt. W M MO., _ - jur ZimiN«ninj<iz,u Llelleuzstuch« » VI, - Unne» «°u leix Volkszeitung Das feierliche Requiem in Gt. Hedwig Traueransprache des Bischofs von Hildesheim Sr. Mchens rede Er legte ihr die Worte der Heiligen Schrift zu grunde: „Geliebt von Goll und den Menschen, jein Anden- len wird ein Segen jein." „Ganz Deutschland", so führte er aus, „schaut in dieser Berliner Katholiken Sächsischen Volkszeitung.) In stummer Ergriffenheit ziehen sie alle an dem Hause der Bischöjlictjen Kurie vorbei, in desien kleiner Kapelle der tote Bischos ruht. Oben auf dem Dach ist die kirchenjlagge aus halbmast ge- setzl- Längst hat die Spitze des Zuges das Haus passiert und ist bis zur Kreuzung der Wilhelmstrahe mit den Linden voran gegangen. Run Hal der Zug Hall gemacht. Aus der ganzen Breite des Fahrdammes steht der Fah- ncnivald. Im Kuhlen Morgenwinde stottern die Wimpel. Vor dem Trnuerhause steht geschlossen die Geistlichkeit der Diözese Berlin, grösstenteils im blochet. Knaben an der Spitze hallen das Kreuz. Dein Eingang gegenüber hat der Domchor von St. Hedwig unter Leitung des Regens chori Dr. Forster Aus stellung genommen. Die Domherren von St. Hedwig, die aus wärtigen Prälaten und Bischöfe, die Familienangehörigen und einige Ehrengäste haben sich in der kleinen Sauskapelle gesammelt, wo der verewigte Bischof in dunklem Sarg im Scheine matter Kerzen neben dem Altäre ruht. Ter püpstliche Runlius Eesare Orsenigo vollzieht mit Assistenz der Bischöfe unter liturgischen Gebeten und Gesängen seieriich die Exequien. Bon drausien her klingen die ,getragenen Töne des Recordare von Lassus in den Raum, das der Domchor singt. Der vierspännige schlichte Lei- chcnwaMl sährt vor. Wieder singt der Chor: Os justi Bruckner. Die violett und rot gekleideten Domherren Prälaten verlassen das Trauerhaus. Es folgen der Rlinlius und die Bischöfe in ihren schwarzen liturgischen Gewändern mit der weitzen Mitra. Sie reihen sich in den Trauerkondukt ein: Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Kaspar Klein (Pa derborn), Bischof Dr. Machens (Hildesheim), Bischof B rrui n g (Osnabrück), Bischof Graf G a l e n (Münster), Bischof Kaller (Brannsberg), Bischof B o r n e w a s - s e r (Trier), Bischof von P r e l) s i n g (Eichstätt), Prälat Hartz, der Apostolische Delegat in Schneidemühl, der Abt von Hardehausen. Ergriffen sieht die Menge, die drausien ans der ganzen Front der gegenüberliegenden Strasienjeite in dichten Reihen Bischos L>r. Bares' letzte Fahri Eine gewaltige Trauerkundgebung, wie sie die Aelchshauplstadt nur selten sieht Vor dem runden Kuppelbau der St. Hedwigs-Kathedrale, von der mit schwarzem Flor die weih-gelben Kirchenslaggen an den beiden Seiten wehen und aus deren Stufen ein Altar errichtet ist, formiert sich der Trauerzug. Tie Fahnen, Banner und Wimpel und die Abordnungen von mehr als -tOl> katholischen Vereinigungen sind eingetrossen. Eine unübersehbare Fülle von Menschen. Sie müssen ivcit vorrücken in der Behrenslrasie in Richtung zum Hause der Bischösl. Kurte, um den Nachfolgenden Platz zu machen. Eine Kapelle und eine Abteilung Schutzpolizei eröffnen den Zug. Dann folgen die Fahnen, Banner und Wimpel, die man nicht zählen kann. Ein breiter Buntstreisen: Di« katholischen Gesellcnvcr- eine mit schwarz-gelbem Fahnentuch, die vielfarbigen Banner und Wimpel der Iugendvereine, Jungvolk in Zwölserreihen, die studenlisct-en Korporationen der Mrlinvr Hochschulen. Iung- mädchenbiinde, darunter der Gral mit seinen kleidsamen vio letten und grünen Trachte», die Müttervereine mit bunt be stickten Bannern, die Fahnenabordnungen der Männervereine mit bunten Schärpen über den Schustern, religiöse Vereine, Echützenvereine und noch manche andere. Line Abordnung des RLDFV. (Stahlhelms schliesil sich an. Weiler die Kapelle und eine Abordnung des Wachregimenls 'Lterlin. In langem, feier lichen Zuge standen die Mönci>e, Franziskaner, Kapuziner, Do minikaner. Iesuilenzäzlinge. phag niedergestellt. Still senken sich die Fahnen, di« das weite Rund der Kirche inzwisclzen ausgesüllt haben. Zu Seilen des Sarkophages nehmen der Nuntius, die Bischöfe und Prälaten Platz. Vor ihm die grösste Zahl der Ehrengäste, die alle als Vertreter der Behörden erschienen sind. In Vertretung des Bischoss von Meisten sah man General- vikar Dr. Soppa, ltiautzen. Der Führer und Reichskanzler hat als seinen Vertreter Staats sekretär Meisiner entsandt, austerdem sieht man Reichsminisler Freiherrn Eltz von Rübenach, Staatssekretär Grauert, General der Landespolizei Wecke und ltzenerallcutnanl Waldow, von der Schutzpolizei Oberst Dillenburg, vom Wachregimcnl Oberst Kaiser, aus dem Innenministerium Oberst Witthöst, seiner als Vertreler des Oberpräsidenlen Vizepräsident Usinger, sodann Oberbürgermeister Dr. Sahm. Sehr zahlreich ist das Diploma tische Korps vertreten. Man sieht die Botschafter von England, Frankreich und Polen. Auch der Markgras von Meisten ist in Begleitung von Baron O'Byrn erschienen. Das feierliche Requiem zelebriert Kardinal Ber 1 ra in unter Assistenz der Domherren Dr. Lichten berg und Heusers: der Domchor singt ein Requiem von Haller. Rach dem Evangelium hält der Bischof von Hilde sherm, Dr. Machens, die Trauer, Stunde aus diese gewaltige Trauerversammlung. Und doch ist es kein siegreicher Feldherr, kein grosser Wirtschaftler oder Politiker, den wir hier zu Grabe tragen. Seine Politik war ganz allein, sein Deutschland, sein Berlin für Ehristüs zu gewinnen. Aus seinem Glaubenslebcn sprostte seine Einstellung zu lau senden Fragen. Er trat mit aller Kraft und grostem Mut für die Reinerhallung des Glaubenslcbens ein. Darum wies er jede Mischung des Bekenntnisses weit von sich. Wenn er für die Freiheit seiner Kirche eintrat, geschah es in der lleber- zeugung von der Würde seiner Kirche. Wenn er für die kalh. Vereine war, wenn er die Jugend zu begeistern wühle für die katholischen Verbände, war das kein Schrill der Eiaalsregie« rnng entgegen, keine Absicht der Zerklüftung der deutschen Jugend. Für ihn gab es mir ein Ziel: Eine reine, frohe, starke Jugend zu erziehen für Ehristüs. Er muhte: Dav Volk, das treu zu seinem Glauben hält, die Jugend, die so geformt wird, wird sich dem Staat und der Regie rung nie und nimmer verweigern. Er selbst war crsülit von grosier Liebe zu seinem Volk und zu seinem Vaterland. Er hall« in Trier jene Geistlichen erzogen, die jetzt bei der Saarabstimmung sich mit dem Volk einmütig