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Sächsische Volkszeitung : 20.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192110203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-20
-
Monat
1921-10
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.10.1921
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«»1,« Kampf tut ine Operette' Die Galerie Hmori» wich r alte. g«. . in welchem oersen. Da» ule Eindruck iS-Llownerie « Publikum, ;e «igner ittzunehmen: möglichst nett ^ angebracht) in der Pre is, das; das ßte. Natiir- lchen aus die ich mit. Und Dolores im chcrie" und ravo Fink ressen! Wir Elisabeth 'amos auge- ng war doch nnungSmord mz anderen eernlet. Ti- Operette mit Mnschau, nderen ütol- Ack. «r»4» 2V.Jahrg. FckMft»»«ch«rr «edakti»» 32722 - Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Ste. 147S7 riptoin Inge- ldung, Baud Key er in uch der E»t- > ist die Lö- c die Gcstal- ltnisse.-Umso sllr die Zu- ikompler be eil ihre Auf- ausgezeich- )t ettva nur lkswirtjchaft- etzgeberischeu ste Abschnitt Aber auch Einzelheiten cratung, die »eiterilng an ! merkt niau ch selbst an nslädten und it geschenltz 'rtuolie An- - findet hier cmnßes und Fr - edr' ch mann. — m. b. H. iber in leichte . Kost gesucht, erst briefliche er, Dreeden, tt. l. 28t^8öö 8 e ilnkorliguag siirknoiior itto. — E cklosou 8iG. »S!! rsobtlckliedon in itto!) Zolls t. loni, ilisSlseti 108. der ner en. aßr ir ir. 12635 mit Stickllsrke Donnerstag, 2V. Ottober 1921 Redakttom «ad «eschiistofteller Dresden »V. 18, Holbeinftraste lvezugSpretS, VIrrteWhrltch tte! HanS AuSgaUe 1 mit illustrierter Beilage 18.VS ^e. An«,ab« n IS Sä .« einschllehitch Postbestellgcld. Preis der Sinzeiimmmer 4l> g. Sie Sächsische VolkSzeitung erscheint an allen Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redaktion, k> dir 8 Uhr nachm. Anzeigen: Nnnahms von GeschiistSanzeige» bis 10 Uhr, von Familienanzeigen bis 11 Uhr vorm. — Preis sLr die Petil-SpaltjeNc aller Anzeigen 1.80 im Rellameteil 4.—nr. — gllr undeutlich geschriebene sowie durch Fernsprecher ausgegcbene Anzeigen könne» wir die Verantwortlichkeit sllr die Richtigkeit de! Textes nicht übernehme» Frankreichs auswärtige Politik vor der Kammer Paris. 18. Oktober. Die au ß e r o r d e n t l i ch e S e s s i o n der Kammer ist heute nachmittag eröffnet worden. Briand Erklärte, es sei gut, die Interpellationen über die allgemeine Politik der Regierung und über die auswärtige Politik der Regie rung miteinander zu verbinden. Als erster Jnterpellationsred-« ner bedauerte der Radikale Margainc, das; Deutschland einen be trächtlichen industriellen Einslus; im Jndnstriebezirk von Ober schlesien behalten solle. Er drückte sodann seine Befriedigung dar über aus, daß Briaud selbst Frankreich in Washington vertreten werde. Der Royalist Daudet erklärte, die Aufhebung der wirt schaftlichen Sanktionen in Deutschland sei fünf Wochen nach der Ermordung des Kommandanten Montalegre erfolgt. Die Regie rung scheine Deutschland gegenüber eine klare bestimmte Politik zu verfolgen, die zum Ausdruck komme durch das Abkommen von Wiesbaden. Briaud bestritt, das; er gesagt habe, Frankreich solle sich die Ohren verstopfen. Er habe gesagt, Frankreich habe Ar beit und Vertrauen zu sich selbst nötig. Die Worte der Ermutigung, Pie fortwährend an Frankreich gerichtet würde», könnten cs mir beunruhigen. Der Franzose müsse Vertrauen zu sich haben. Aber das alles könne nur in Ordnung und in Frieden erreicht werden. Den Frieden wolle er ansrechterhalten, solange dies möglich sei, und er habe dem Lande den Rat gegeben, nicht aus Provokationen zu hören. Leon Daudet forderte die Kammer auf, allen Deutschen zu mißtraueil, namentlich aber Stre se in an n und Rathenau. Stresenianns Partei sei die alte Partei Bismarcks, aber auch den Sozialisten könne man nicht traueil. Nach dem Bericht der Agence Havas soll Leon Daudet gesagt haben: r.Fch liebe die deutsche» Sozialisten und Republikaner sehr, weil ich Deutschland die Pest wünsche." Daudet sagte schließlich, man hätte Deutschland die Hände a» den .Haietragen legen und die Ruhr besetzen müssen. Briand aber habe die französischen Soldaten nicht mobilisiert. Abg. Peyroux vom nationalen Block bedauerte, daß Vriand die gerechte Sache des Obersten Rates nicht habe zum Siege führen können. Briand erwiderte, Frankreich sei im Obersten Rate nicht allein gewesen. Er habe seinen Standpunkt vertreten, aber auch die Verbündeten. Er fragte, was Peyroux geinacht hätte. Dieser antwortete, er hätte seinen Alliierten eine gute Rückreise gewünscht, indem er die Hoffnung auf eine baldige Wiederkehr ausgesprochen hätte. Briand erwiderte, damit hätte man die Grenzen in Oberschlesien nicht festgesetzt. Peyroux sagte, er sei überzeugt, daß Lloyd George sich schließlich geweigert und daß Briand Recht behalten hätte. Der Anteil, den der Völkerbund Deutschland zn- gesprochcn habe, komme für Deutschland vollkommen unerwartet. Deutschland behalte die Möglichkeit, ln Oberschlesien seine großen Kricgsarsenale wieder anfzurichten. Der Abgeordnete suchte statistisch nachzuweisen, das; Deutschland auch eine günstige industrielle Situation behalte. Briand erklärte, der Friedensvertrag zwinge Frankreich eine Solidarität auf, die eS nicht ohne Gefahr ansgeben könne. Die Besetzung des Rnhrgebiets sei eine Bedrohung gewesen. Hehronx sagte, alle Mitglieder der Kammer wollten eine Friedenspolitik. Briand erwiderte, es sei klug, das von der Tribüne herunter zu betonen, aber Frankreich hätte wählen müssen zwischen seiner und einer anderen Politik. Die Vertreter des Landes müßten die Verant wortlichkeit übernehme». Das erste sei, dem Lande den Glauben beiznbringen, das; die Politik des nationalen Handels neue Lasten Frankreich schasse. Er sage nicht, daß sie in den Krieg führen werde, aber die Unsicherheit werde die wirtschaftliche Regelung un möglich machen. Tardieu ruft dazwischen: Und die Steuern! Briand antwortete: Sie werden ja sehen, wie Sie das Defizit deckele wollen. Tagung des englischen Parlaments London, 18. Oktober. Nach einer Ferieupanse von zwei Mo unten trat heute nachmittag das Parlament wieder zu einer kurzen Herbsttagung zusammen, in der es sich in der Hauptsache mit der industriellen Krise befassen wird. Kennworthtz beantragte, daß außer der Arbeitstöseufrage während der Hcrbst- taguug auch eine Möglichkeit zur Erörterung der obcrschlcsischeu Frgae, der russischen Hungersnot und der irischen Frage geschaf fen werde. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen wurde von der Negierung auf 1,75 Million angegeben. Lloyd George sagte unter allgemeinem Beifall, er hoffe, persönlich »ach Washington gehen zu können, sobald die parlamentarisch« und die allgemeine Lage dies znließen, Lord Beatthy werde in Washington die bri tische Flotte und Lord Cavan das britische Heer und Marschall Higging die britischen Luftstreitkräste vertreten. Sir Morris Hankey werde ebenfalls nach Washington gehen. Chamberlain teilte mit, daß die Regierung im Zusammenhang mit der Ar beitslosenfrage vier Gesetzentwürfe einbringen werde. Lloyd Ge orge wird morgen bei ihrer Einbringung eine allgemeine Er klärung über die Politik der Regierung abgeben. Ehamberlain gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Tagung des Parlaments nicht länger als 14 Tage dauern werde. London, 18. Oktober. Im Unterhaus« drang Kenw worthy ans eine Erörterung der oberschlesischen Frage. Er sagte, die Entscheidung des Völkerbundes habe zuwege gebracht, das; die Mark um 200 Punkte gesunken sei, und er bemerkte nebenbei, selbst die Franzosen gäben zu. daß die jetzige deutsche Regierung die beste sei, die Deutschland bisher hatte. Chamberlain sprach sich gegen eine Erörterung der oberschlesischen Angelegenheit ans. Die englische Delegation für Washington London. 18. Oktober. Die Times berichten. daß das britische Reich auf der Washingtoner Konferenz durch 7 Dele gierte vertreten sein werde, von denen 4 aus den Dominions und die anderen aus Großbritannien kämen. Wenn nicht Ereig nisse von außerordentlicher Wichtigkeit Lloyd George verhindern sollte», werde die Delegation des britischen Reiches bestehen aus Lloyd George, Balfour und Lord Lee für Großbritan nien, ,Srimivasa - Sautry für Indien, Lord Rob « rtBor» den für Kanada, Dir Peurer für Australien und Sir A^o h n Salomo» für Neuseeland. Außerdem wird der britische Botschafter in Washington von Zeit zu Zeit an bei; Verhandlungen teilnehmen. Das Wiesbadener Abkommen London, 18. Oktober. Der diplomcuische Berichterstatter des „Daily Telegraph" schreibt, ein interalliiertes Einvernehmen über das Wiesbade n er Abt» m m e » werde vielleicht erzielt werde», jedoch nicht ohne sorgfältige und materielle Abänderun gen. Ans britischer Seüe bestehe keineswegs die Absicht, Frank reich bei seinen, berechtigten Wunsche, den Wiederaufbau seiner zerstörten (gebiete mittels deutscher Unterstützung zu besckstenni- gc», Schwierigkeiten zu vercilen. Zugleich suste jedoch das britische Schatzamt für Großbritannien das Maximum van erreichbaren Reparationen ;u sichern und aus diesen; Grunde könne es — sei es zugunsten Deutschlands oder Frankreichs — auf irgendwelche wesentlicben britischen Rechte nicht verzicbten. Der britische Ver treter müßte sich daher in der Hauptsache von zwei Faktoren ketten lassen: k. der etwaigen nachteiligen Wirkung des Wiesbadener Abkommens in seiner augenblicklichen Gestalt auf DentsckllandS Zahlungsunfähigkeit und 2. von dein Umsange, i» dem das Wies badener Abkommen Frankreich Priorität gewährt. Die englische Presse zum Sturze der Mark London. 18. Oktober. Auch die Mvrgcnblätter befassen sich mit dem Sturze der deutschen Mark. Während „Times" in einem Leitartikel schreibt, eine Ermäßigung der an Deutsch land gestellten Forderungen würde >>» gegenwärtigen Augenblick die wirtschaftlichen Aussichten in Europa nicht verbessern, sagt Daclh News, nach seiner Ansicht seien die Repnrationsforde- rungen am Zusammenbruch der Mark schuld. Wenn der Sturz der Mark anhalte, so könne Dcntschtand womöglich die gefor derte Snmnie nicht bezahlen. Unter Hinweis auf den Schaden, den der Tiefstand der Mark ganz Europa znsügt, fragt Dail» News, weshalb man ans der Forderung der Reparationen be stehe. Die Botschafterkonferenz Paris. 18. Oktober. Nach dem Echo de Paris wirb heute Sir Eric Trnnniiont, der Generalsekretär des- Völkerbundes, in Paris cnikommen. Man wird sich bemühen, in der oberschlc- si scheu Frage innerhalb der Botschaftcrkonferenz eilt .Kom promiß zu finden. Das Mali glaubt zu wissen, daß Frankreich einen verinittelnden Vorschlag in der nächsten Sitzung, die wahrscheinlich Mittwoch stattsindc» wird, voriegen werde. Demgegenüber behauptet „Petit Parisie n", sachlich seien alle Mitglieder der Botschasterkonscrenz einig, daß man die Frage der deutsch-polnischen Grenzlinie nicht von den wirticbaftiichen Cgnvsehlnngen des Volterbundsrate-.- trennen könne. Franneich wie England lote mich einstinnnig der Rat von Gens glaubten, daß es dein Geiste der vorgeschlagenen Lösung widersprechen würde, die wirtschaftlichen Empfehlungen als einen einfachen Wunsch anf- znfassen. Tie Schwierigkeit bestehe darin, daß der FriedenSvertrcig nur die Notifizierung der Grenzlinie verschreibe, aber nicht die der wirtschaftliche» Maßnahmen. Fm Gegenteil, der Friedens vertrag scheine einige bindernde Bestimmungen, wie den Artikel 88 zu enthalten, der crltäre, daß die Funktion der Interalliierten Kommission in Oberschlcsien im Lause des Monats der Notifizie rung ein Ende nehmen müsse. Das seien technische Fragen, die geprüft werden müßten, denn cS handle sich darum, ein Verstch- ren zu bestimmen, das stnvohl legal als wirksam sei und gestatte, sowohl die Grenzlinie wie das wirtschaftliche Abkommen anszn- zwingen. Die dritte Meinung bringt Saint Brire ini „Journal" zum Ausdruck, der wiederholt erklärt, die Engländer betrachteten die Grenzfrage und die Frage des ivirtschastlicben Statuts als so miteinander verbunden, daß man die Machtbestignis der inter alliierten Kommission verlangen »lüste, um den Beschluß des wirtschaftlichen AbkvnimenS ansznzwingen: von den Franzosen werde aber nur die Grcnzfrage als imperativ bctrachiei. „Oeuvre" teilt mit, daß in der ersten Sitzung der Botschasterkonscrenz InleS Ecimbon die Ansicht ausgesprochen habe, daß die wirtschaftlichen Maßnahmen, die in dem Verlangen des Obersten Rate? nicht vorgesehen seien, nicht absolut obligatorisch sein könnten. Der Botschafter Japans, Vicomte Jshii, und der englische Geschäftsträger hätten erklärt, die Führer der Groß mächte hätten sich am 12. Anglist verpflichtet, die Losung deS Völkerbundes in der oberschlesischen Frage, so wie sie der Bund Vorschläge, anznnehmen, sodaß die wirtschaftlichen Klauseln nicht von den territorialen Klauseln getrennt würden. Die Mandatare des Obersten Rates hätten nicht das Recht, eine analhtische Inter pretation, inspiriert vo »Betrachtungen politischer oder anderer, Interessen, zuznlassen. Drei lange Stunden habe man darüber verhandelt. „Oeuvre" erklärt, eS sei deshalb eine gewisse diplo malische Gewagtheit zu behaupten, wie der amtliche Bericht der Bvtschasterkvnserenz es Ine, daß die Botschafterlonferen; die Lö sung des Völkerbundsrates zu der ihrigen gemacht habe. Es sei auch etwas gewagt, in dem gleichen Bericht zu behaupten, daß man am Montag, also gestern, nur die Einzelheiten dee Ans führung regeln wolle. Die alliierten Regierungen für Annahme der Vorschläge Lendon, 18. Oktober. Wie Reuter erfährt, haben sich alle alliierten Regierungen damit einverstanden erklärt, die Vor schläge des Völkerbundsrates mit Bezug aus Obcr- schlesic» ohne jeden Vorbehalt an z n n e h m c n. Sie betrachten cs als von höchster Wichtigkeit, das; Deutschland und Polen sich streng nach ihnen richten. Was noch der Erwäg.mg unterliegt, sind einzig und allein die Fragen, die das Verfahren betreffe», insbesondere die Frage der Ernemmng einer ge mischten Kommission, die die Durchführung der wirtschaftlichen Vorschläge des Völkerbundsrates überwachen sollen. Es wird für wichtig angesehen, daß diese erledigt werden, bevor die neuen Grenzlinien der deutschen und der polnischen Regierung bekanntgegeben würden. Volk in Not! Lähmende Wirkung des Genser Beschlusses ans das Wirtschafts leben. — Ein Bcamtenfützrer über die Sorgen der Beamten. —, Das Heer der „ansgebildcten" polnischen Beamten naht! (Von wnserein oberschlcsischcn Mitarbeiter) Gleiwitz, 17. Oktober. Die Bewohner der dem Deutschen Reiche nach dein Willen der Eienfcr Diplomaten zu raubenden Gebiete stehe» »och ganz unter den, ersten niederschmetternden Eindruck, daß sie plötzlich zu Polen gehöre,: sollen, daß sie nun doch von den, Schicksal« ereilt werde», daß sie'immer befürchteten. Erst seit wenigen Tagen ist diese .Klarheit cingetrcten, »nd doch hat sich des gan zen Wirtschaft-Stevens bereits jetzt eine tiefe Lähmung bemäch tigt. Alle die Hunderte und Tausende, die in de» abznicen- nenden Gebietet, sich an der Vorbereitung und Durchführung des Avstnninlmgstantpfeö beteiligt batten, stehen jetzt vor der bangen Frage: Wird der Pole Rache nehmen für die dem Deut schen Reiche geleistete treue Arbeit? Das Deutsche Reich ist den Bewohnern dieses Gebietes plötzlich kein Schutz mehr, sie wissen, daß sie den Rache-Instinkten der Polen schutzlos preis gegeben sind. Der Friedens-Vertrag. der Polen und Deutschland verpflichtet, die Landbewohner die Haltung während des Ab- stinnnnngSkainpfes nicht entgelten zu lasten, kann diesen Landsleuten ebenso wenig ein Schutz seui. wie er kein Garan- Neschen, für eine gerechte Durchführung der Ergebnisse dieses Wahltampfes war. Würde es sich um einen Zustand von we nigen Wochen oder auch Monaten handeln, dann würde sich zweifellos schon setzt ein Slroni von Flüchtlingen in die bei Deutschland bleibende Gegend ergossen babeu. ES handelt sich jedoch um einen Zustand, der für bielleicht viele Jahre — an eine dauernde Trennung denkt hier niemand — geschaffen werden soll. Mit vangen, Herzen wollen deshalb viele Ein wohner sich zunächst einmal die Ar, und Weise ansehen, wie die Polen „regieren" werden. Sie wollen so lange als nur niö.,-- lick die wirtschaftliche Eristenz Hute», ans der ererbten Scholle bleiben, so lange eS die Rachgier des Polen gestaltet. Das Geschäft des Kaufmannes ruht. Waren, die bsreilS in Deutschland bestellt waren, sind in großen Posten ln den letzte» Tagen abbestellt worden. Bei der vor uns liegenden dunklen Zukunft will sieb niemand mit Vorräten belasten. Auch des HandwerteS bat sich bereits eine tiefe Lähmung be,nächtigt. Wer irgendwie Bestellungen lausen hatte, versuchte sie in den letzten Tage.ii wieder rückgängig zu machen. Die nicht an den Ort gebundene Industrie hält Ausschau, wie sie noch rechtzeitig nach Gleiwitz, das anscheinend einer grasten Zninnft enkgegcn- aeht, kommen kann. Eine Reihe vo» Werken s-atte sich bereitS vor längerer Zeit Grundstücke für VerwallnugSbantcn gesichert. Mail wird jetzt dort laue» und dann die Werke aus dem voltti schen i» das deutsche Oberschlesien überleite». Das wird wie derum eine große Abwanderung inil sich bringen. lind die durch die Art ihres Beiriebes an den Ori gebundene Industrie dürfte gleichfalls eine» graste» Teil ihrer deutsche» Angestellten verliere». Der eine Teil will nicht ans Deutschland verscknvi» den, will nicht i» etnem politischen Staat arbeite», der andere Teil wird von den Polen verdrängt werde». Das politische PlebiSzttbureau war nicht nur eine Einrichtung, die sich mit der Abstimmung allein beschäftigte, es war ein regelreckteS Ministerinm mit allen erforderlichen Abteilungen. Die Abtei lung für Gewerbe, Handel und Industrie bat seinerzeit ihre be rüchtigte,, Fragebogen versandt zur Feststellung derjenigen P.-r- sonen, die ans de» industriellen Werken auch i» einem polnisch aewordeneu Lande arbeite» wollen. Die AnE-süllinig dieser Fragebogen wurde daniaks fast durchweg abgelebt». Kartantu setzte sich darauf ^mit leitenden Kanslenten, Technikern, In genieuren usw, in Kongreßpolen in Verbindung »nd inter essierte dieselbe» für eine Beschäftigung in seiner Wojwvdschan Obcrschlesieii. Sie werden jetzt »ach und na das Land über fluten und nur zu bald wird man cs verstanden haben, alle leitenden Stellen auch in den Privatbetrieben »ist Polen zu besetzen. Große Sorget! sind bei den oberschlesischen Eisenbahnern entstanden. Die bisherige deutsche Eiseubahndireklion Katio- witz ist innsällig geworden. Hnnderie vo» Beamten müssen schon deshalb Kattowitz verlassen, weil ste in dem zu PG-n kommenden Gebiete leine dienstliche Verwendung haben wür den. Aber wohin diese Beamten m!t ihren Familie» auch kom men. sie werde» keine Wohnung finde.», obwoch es zum barten Winter geht. Ein bitteres Los erwartet sie. In NamSlau a» der hiSher:ae» Demarkal'onSlnne sollen in aller Eile Baracken ansgestellt werde», in denen diese »»glücklichen Oberschlesier ein kümmerliches Ilnlerkomme» finden. Aber ni'chl nur die Eisenbab»bca>»te». auch alle übrigen Beamte.nkaiegorien sieben »liier einem schweren Drucke. Ein Führer der deutschen Beamte» erklärte mir: ..Korsantv ha! immer damit gerechnet, daß wenn nicht ganz Oberschlcsien zu Polen kommt, so doch wenigstcns daS Gebiet, das von der Korfaniplinie umschlossen wird. Im Ver trauen ans die französische Freundsckast glaubte er dieses Ziel sicher erreiche» zu können. Entsprechend seinen hochgeschraub ten Erwartungen traf er die Vorbereitungen für die künftige Verwaltung des Landes. Vor einer Reihe von Monaten hat er für alle Beamtenkategorien Ansänger bezw. Fortbildungskurse abgehalten. In diesen Kurten wurden Hunderte von Beamten ailSgcbrldet. wie man eine solche Ausbildung in Polen ausfasp. Wie weit diese Ausbildung von reui polnisch-national denken den Personen ging, mag die Tatsache zeigen, daß allein vier Kurse zur Ausbildung von Telcpbvnistzinme» stattgcfunden haben, genau so wie man Hunderte von Personen zu Lehrern im Handnmdrehcn auSgelnIdel halte, die zn einem Teile schon während deS MawutscbeS ans tue oberschlesische Jugend losge lassen wurde». Dieses Heer von Anwärtern, mit dem man einst glaubte, das ganze Oberschlcsien besetzen und verwalten zu können, erwarte! jetzt Erfüllung der gemgchtcn Zusagen. Jeder Anwärter verlangt die ihm zugesicherte Stellung. Selbst wenn Polen die Beamtenstellen »ach de»; Muster von jenseits der bisherige» Grenze verdoppeln würde, ließe sich dieses Heer von Beamten nicht unterbringe», ohne daß zahlreiche deutsche Beamte weichen müssen. Hier ktegt die große Not. die un»
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