Volltext Seite (XML)
Wenauer Anzeiger und 10. Jahrgang Donnerstag, den 6. Mai 1897. Bekanntmachung — Um irrthüinlichen Meinungen vorzubeugen, sei hier k, die Mitglieder genannten Vereins zahlreich im Restaurant Was es für rohe Menschen giebt, die ihr Ver- edlen Naß und Gesang einige vergnügte Stunden zu ver- — Die Königliche Amtshauptmannschaft Dresden- und Tummeln der Kinder auf den Fahrbahnen der kehrsstörungen untersagt und diejenigen Eltern oder sonstigen (Nachdruck orrboNn.) Altstadt erläßt folgende Bekanntmachung: Die erst vor wenigen Tagen wiederum vorgekvmmene und in diesem d. ki^ Meine offieielle Fran. Neman von Lol. Richard Henry Savage. , „Ach, das ist so der Laris der Welt! Bei den Frauen " Üch jeder selbst der Nächste, lieber Lenox." „Was wünschen Sie jetzt von mir?" . „Ich habe in Monte Carlo meinen letzten Rubel ver- Mn. Leihen Sie mir zweihundertfünfzig Dollars, damit H nach Amerika gehen kann — da- ist der Freihafen " durch ruchlose Hände von den zur Beleuchtung der . Bau begriffenen hiesigen Hauptstraße verwendeten Wlaternen 5 Stück zerschlagen worden. . Damit die Thäter ermittelt und wegen der verübten Weschädigung und Gefährdung des öffentlichen Ver- Whrduug des öffentlichen Verkehrs in Betracht. Hoffent- E Lc Klingt es, die gemeinen Buben zu ermitteln, damit Wibeu ihre gerechte Strafe erhalten. Kessel ige vfj' >ou Pi! pk. P/t mit der Aufsicht betrauten Personen, welche es unterlassen, dieselben vom Umhertreiben auf der Fahrbahn der Chausseen abzuhalten, auf Grund von Z 366,,g des Neichsstrafgesetz- buchs mit Geldstrafe bis zn 60 L oder mit Haft strafe bis zu 14 Tagen zu belegen sind, hierdurch erneut einzuschärfen, gleichzeitig aber auch darauf aufmerksam zu machen, daß nach H 366,2 des gedachten Gesetzes mit den selben Strafen diejenigen zu belegen find, welche in Städten oder Dörfern übermäßig schnell reiten oder fahren. Ni e d e r f r a u e n d o r f. Die Dorfbachbrücke auf der Bezirksstraße in Niederfrauendorf ist zum großen Theil durch das Unwetter am vorigen Donnerstag weggerissen und so unfahrbar gemacht worden. Es ist deshalb ge dachte Straße zwischen Luchau und Niederfrauendorf vor läufig für den Fährverkehr gesperrt und wird letzterer bis auf Weiteres auf die Wcgeverbindungen über Cunnersdorf und Reinhardtsgrimma, bez. Oberfranendorf gewiesen. — Eine junge Dame in Charlottenburg, Tochter eines bei einer Reichsbehörde angestellten Unter- beamten, ist durch die Berliner Gewerbeausstellung Mit besitzerin von Millionen geworden. Das hübsche Fräulein war als Kassirerin in einem Etablissement der Ausstellung beschäftigt gewesen. Ein hier aus Böhmen anwesend ge wesener Garnspinnereibesitzer hatte sich sterblich in das schöne Mädchen verliebt. Sie wies, weil sie nicht an den Ernst und die Aufrichtigkeit seiner Annäherungen glaubte, den Herrn entschieden zurück. Aber Gott Amors Pfeil hatte den reichen Mann zu tief getroffen! In voriger Woche erschien an der Dienststelle des in Berlin ange stellten Beamten ein eleganter Fremder, welcher um eine Unterredung bat. Dieselbe war eine so eindringliche, daß der alte Herr mit dem Fremden in seine Behausung fuhr und ihn seiner Tochter in aller Form vorstellte. Binnen 24 Stunde» war das Fräulein des Millionärs Braut und wird Ende Mai seine Millionen als Gattin Mitbesitzen. — Verbotene Briefformatc. Die Postbehörde hat neuerdings solche Briefe und Drucksachen, die in ihrer äußeren Form den zusammengefalteten Telegramm-Aus- kunstsformularcn nachgebildet worden sind, als zur Post- besörderung durchaus ungeeignet erklärt, weil die post technische Behandlungen solcher Sendungen zu argen Un zuträglichkeiten Veranlassung geben würde. Die auf Sensation beim Empfänger berechneten und in der Regel der Reklame dienenden Couverts u. s. w. sollen zurück- gcwiesen werden. treffe" Z ?wittck ud sich , ich die hohe" d das. cd vcv kleine". so bleiben. Jetzt dachte ich aber, Keckheit gewähre am Ende die meiste Sicherheit, und sagte: „Du weißt ja, daß ich die Dame in St. Petersburg getroffen habe. Wenn Du nichts dagegen hast, null ich sie einen Augenblick be grüßen." „Gewiß, erzähle mir Alles, was sie sagt; ich bin begierig, mehr von ihr zu hören." Als ich in Helenens Loge trat, beugte sich ein tür kischer Attache zu ihr hinab und hohe österreichische Osficiere saßen neben ihr, während ihr ein junger amerika nischer Millionär verliebte Blicke zuwarf. Als sie mich erblickte, stutzte sie einen Augenblick und sagte dann: „Ich habe Sie erwartet, Herr Oberst, als ich Sie drüben bemerkte. Die Dame neben Ihnen ist wohl Ihre Fran!" „Ja," erwiderte ich und gab mir alle Mühe, einen zärtlichen Ton zu unterdrücken, „aber nicht meine offieielle Frau." „Offieielle Frau! Welch ein neuer Kniff im Ehe stand ist dies nun wieder?" fragte der Amerikaner. „Das ist unser Geheimniß," erwiderte Helene lächelnd. In diesem Augenblick zuckte sie zusammen und sah mich an; auch ich erbleichte. Eben erklang die nämliche Walzermelodie, die wir vernommen hatten, als sie nach der Pistole tastete, um den russischen Despoten zu er schießen, und statt dessen schlafend in meine Arine gesun ken war. Als ich ihre Loge wieder verließ, dachte ich, wie vieler Leben und Liebe sie wohl noch auf'« Spiel setzen oder ihrer Rache — ihrem Patriotismus opfern würde. Welches Schicksal harrte wohl noch meiner „officiellen Frau"? Ende. Sorge essore» olhekel einzige rbsolu! seimige .— i» achte» m sind igarbe, iaii je ver i» us S" l. höher cm " . der Kinder eingeführt worden ist; nicht Kenntnisse und Würdigkeit bestimmen mehr die Reihenfolge, sondern die Größe. Diese Aenderung ist erfolgt gemäß K 7,2 der Ausführungs-Verordnung zum sächsischen Volksschulgesetz, wo es heißt : „In Knaben- und - Mädchenabtheilungen ist darauf zu achten, daß den größeren Schülern die vom Lehrer entfernteren Sitzreihen angewiesen werden." Aus genommen von dieser Sitzordnung sind kurzsichtige und schwerhörige Kinder, welche immer auf die vorderen Bänke zu sitzen kommen. - Die Reihenfolge der Kinder giebt eine Schülerliste an, welche in jeder Klasse geführt wird. — Infolge Ablebens des seitherigen Fahnenträgers und Zurücktretens der beiden Fahnenjunker vom Männer- Gesangverein „Apollo" machte sich eine Neuwahl er forderlich. Bei der kürzlich abgehaltenen Generalversamm- liing fiel die Wahl auf die Herren Fleischermeister Paul Schumann, Ernst Lotze und Kurt Sparmann. Am Montag Abend hatten sich behufs Uebergabe der Fahne der Unglücklichen. Dort habe ich Jugend, Kraft und Geschicklichkeit und bin noch ein Mann von Ehre." Ich hielt es im Interesse meines ehelichen Glückes für geboten, diesem Mann von Ehre jede Möglichkeit, meiner Laura unliebsame Eröffnungen zu machen, abzu schneiden." „Schön," antwortete ich deshalb, „ich will Sie morgen früh hier treffen und Ihnen das Geld bringen." Das that ich denn auch, und er ist nach Amerika abgereist und soll dort der unternehmende Director einer Opern gesellschaft geworden sein und mit seinen Primadonnen ebenso leichtsinnig kokettiren wie einst mit den Schönheiten von St. Petersburg. Dann kehrte ich zu meiner Gattin zurück und setzte mich neben sie, froh, daß sie völlig von der Musik und der Betrachtung einer schönen Dame in einer gegenüber liegenden Loge in Anspruch genommen war und keine Frage an mich richtete. Gleich darauf reichte sie mir ihr Glas und sagte: „Arthur — sieh einmal dort hinüber die dritte Loge von der Bühne aus — und dann sag mir, ob das nicht die schönste Frau ist, die Du je gesehen hast." Wie befohlen, sah ich hinüber, doch das Opernglas entsank meinen Händen und wäre beinahe den unter uns Sitzenden auf dir Köpfe gefallen. Die Dame war Helene — schöner, strahlend«, berückender als je. „Du weißt offenbar etwas von ihr," sagte meine Frau sofort etwas mißtrauisch; „ich habe gesehen, wie Du zusammenfuhrst." „Ja," sagte ich, „sie ist die Dame, für die inan Dich gehalten hat. An ihrer Stelle hat Dich die russische Polizei verhaftet." „O, wie schmeichelhaft! Sie ist entzückend!" sagte meine Frau. „Laß mich sie noch einmal ansehen. Hm, Arthur, bin ich so schön wie sie?" Mit der Diplomatie, die ich mir in zwanzigjähriger Ehe erworben habe, sprach ich: „In meinen Augen gewiß, liebes Herz." „Was weißt Du von ihr? Erzähle mir Alles." So berichtete ich ihr denn von den Ränken der schönen Nihilistin, daß sie Gesandte bloßgestellt habe und immer für ihre Rache und die Freiheit ihres Vaterlandes thätig sei. Alles, was ich von Helene wußte, erzählte ich meinem lieben Weib, ausgenommen das eine, daß sie in Rußland sieben Tage lang meine offieielle Frau gewesen war. Dank meiner Zurückhaltung war dies noch immer mein Geheimniß, obgleich ich fürchte, es werde nicht immer ^nunoer zu I^atzcn. Sie verstehen! Ich bin ein Mmnan,, und möchte Sie Ihrer Frau nicht verrathen. 'm», dar möchte ich nicht, denn wenn ich auch pecuniär k' Grunde gerichtet bin, so bin ich doch sonst immer ein ^anu von Ehre!" . „Obgleich Sie mich meiner Frau berauben wollten, Sjx die Dame entführten, hielten Sie sie doch fGr." rk, Zeitung für Keifersdorf, lischt Groß- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz ete »Nein," entgegnete ich, „warum sollte ich auch?" „Aber ich wünsche Sie zu sprechen." . „Kommen Sie mit mir," sagte ich und führte ihn ein The>> Kaffeehaus, wo ich ihm etwas zu trinke» jädigl t'ibot, was er gern annahm. h odet „Und nun," sagte ich kurz, „zur Sache! Wa» Wassel duschen Sie von mir?" inige» „Mein Gott, haben Sie denn nicht gehört, wie man rellew W behandelt hat? Ich bin cassirt, meine Güter sind ckweist ^gezogen, mein Name ist aus dem russischen Adel ge- umige mchen worden. Nichts ist mir geblieben. Dieser Teufel : Ufer '> Weibergestalt hat mich um Alles gebracht, aber Sie ammc. ipein lieber Lenox — aber Sie —" - Lvas es zur rvye Zievl, me wr Mr- t an » r "HM am Beschädigen fremden Eigenthums finden, zeigt zur „Garküche" eingefunden, um bei reichlich gespendeten, U—al in heutiger Nummer unseres Blattes erlassene B e- edle» ^s""2 -""2" z" n B . Wl t u, « chung des hiesigen Bürgermeisteramtes. Außer leben. ^.Sachbeschädigung kommt in diesem Falle noch die - " darauf aufmerksam gemacht, daß in der hiesigen Schule In der Nacht vom letzten Sonntag zum Montag mit Beginn des neue» Schuljahres eine andere Sitzordnung ender- „WaS brauchen Sic?" >d vo» . „Ich brauche Beistand. Ich weiß jetzt, daß sie nicht lelleci Zhrr Frau war. Aber wie hat sie mir nütgespielt! Sie scherst WnBegleitung an, sie verlockte mich, mit ihr zu Dorst Wichen — vor Ihnen zu fliehen, wie ich glaubte — zrvßcs ^ Wahrheit aber nur vor der russischen Gerechtigkeit — Feuer ^richtete mich zu Grunde! Und was gab sie mir iberg Ws? Nichts! Nichts! Nichts! Nicht einmal einen lendcr W! Sobald wir auf hoher See waren, stellte sie sich >e und den Schutz des dänischen Capitäns, lachte nur in's haben- WHt >md sagte, sie Haffe mich und alle Ruffen und Mochte sie an, liebsten alle in's Verderben führen wie IN<1 und auch mit Ihnen habe sie nur ihr Spiel ge- "v . °en. Ja wohl, lieber Lenox, wir kennen einander und m dst Mn einander zu schätzen. l Zoll" ^"beu ihre gerechte Strafe erhalten. Falle mit tödtlichem Ausgange verbunden gewesene Ver- , n.»dr,-. — Alle Eltern und Gönner der Schule, welche im nnglückung eines Kindes durch Ueberfahren desselben mit U. Ei von Schulbüchern sind, für die sie keine Verwendung! einem Lastfuhrwerke giebt der Königlichen Amtshauptmann- werden herzlich gebeten, diese Bücher an die Schule schäft Veranlassung, das durch Bekanntmachung der vor- —^»i ^en zu wollen- Es kann mit diesen geschenktem maligen Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden vom In kWmi manchem unbemittelten Kinde eine große Freude 27. Juni 1877 veröffentlichte Verbot, wonach das Spielen 1 > l »Wsi werde». — Der Wohlthätigkeitsvereui „Frohsinn" und Tummeln der Kinder auf den Fahrbahnen der . »Wab der Schule eine namhafte Summe zur Unter- Chaussee», zu Vermeidung von Ungliicksfällen und Ver- kHu^vürdiger Konfirmanden. - - - - zur Bestrafung gezogen werden können, bitten wir A hiesige Einwohnerschaft jede der Ermittelung dienende Wruehmung hier mittheilen zu wollen. . Dem einen der Betheiligten — es sind 2 Personen !»»esen — ist bei der Flucht der Shlips entrissen worden, l. Für die Ermittelung, so daß Bestrafung erfolgt, wird "K Belohnung von 2« Mark ausgesetzt Nadenau, am 4. Mai 1897. Der Bürgermeister. Wittig. Ans unserer Gegend.