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WeiM ßk WdrW Marandt, Aossen, Sreömtehn und die Mmgegenden Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich sür die Redaktion Martin Berger daselbst. Dienstag, de« 21. November 18S9 S7. Jahr« KoNtische Rundschau iS bei ikün^e»' Datail'^ rrii' Gunsten privater Unternehmungen an großen Orten. Der Reichstag genehmigte im weitern Verlauf seiner Sitzung den Art. Il des Postgesetzes. Beim Art. lll erzielte die sozialdemokratische Fraktion einen Erfolg. Sie hatte be antragt, daß, abgesehen von den Privatbeförderungs-An stalten, die gewerbsmäßige oder nicht gewerbsmäßige Be förderung von unverschlossenen politischen Zeitungen inner halb der Gemeiudegrenzen eines Ortes jedermann gestattet sein soll. Abg. Herzfeld (Socd.) berief sich zur Begründung dieses Antrages auf den Fall, daß die Oberpostdirektion in Schwerin nicht habe zulasten wollen, daß ein sozial demokratisches Blatt vom Spediteur am Empfangsorte an die einzelnen Abonnenten befördert werde. Sowohl der Direkior im Reichspostamt Krätke wie der Staatssekretär von Podbielski nahmen die angegriffene Behörde in Schutz. Der sozialdemokratische Antrag wurde aber angenommen. — Am 17. d. M. beendete der Reichstag die zweite Be- rathung des Postgesetzes. Die Erörterung drehte sich im wesentlichen um die Art. IV und V, welche die Entschädigung der Privatpost-Anstalten und deren Angestellten regelt. Die Beschlüsse der Kommission wurden in zwei Punkten geändert. Nach dem Anträge Marcour (Centr.) wurde in Artikel IV die Höchstgrenze der Entschädigung auf das Zehnfache des Jahresertrages festgestellt. Ferner gelangte beim Artikel V ein Antrag des Abgeordneten Rickert (frs. Vg.) zur Annahme, wonach gegen den Entscheid der Post- behörden über Entschädigungs-Ansprüche der Rechtsweg offen sein und nicht das schiedsgerichtliche Verfahren Platz greifen soll. Ueber die Resolutionen soll erst in dritter Lesung verhandelt werden. Deutsche Unteroffiziere auf der Pariser Welt ausstellung. Zur Ueberwachung der deutschen Abteil ung auf der nächstjährigen Pariser Weltausstellung sollen für die ganze Dauer der Ausstellungszeit zwei deutsche Unteroffiziere vom 3. Fußartillerie-Regiment nach Paris kommandirt werden. Die Unteroffiziere dürfen natürlich auf französischem Boden die deutsche Uniform nicht an legen, erhalten vielmehr freie Zivilkleidung und außerdem freies Quartier, sowie eine Löhnung von je 10 Mark für den Tag. Das Kommando beginnt am 1. April 1900. England, Deutschlands künftiger Feind zurSee. In einer Flottenversammlung in Berlin sprach der be kannte Admiral a. D. Werner eingehend über die Noth wendigkeit der Verstärkung der deutschen Kriegsflotte. Einen breiten Raum räumte Werner unseren Beziehunben zu England ein, das er als unseren zukünftigen Feind bezeichnete. Von Deutschland auf dem Weltmarkt mehr und mehr bedrängt, würden einst Neid und Selbsterhalt ungstrieb der Briten uns mit Krieg bedrohen. Auf diesen Kampf müsse man sich vorbereiten, und dementsprechend müsse unser Wahlspruch lauten: Vermehrung unserer Flotte! Werner fordert eine Seemacht, stark genug, jede Blokade oder Jvasion zurückzuweisen. Er verlangt daher bis zum Jahre ! wir j vom Stadtgemeinderathe vrinÄeUtiKt worden ist, die installirten LäUtvr L« trslirsi» uii<1 LrsvUvsruuK Uvr Oswtrot« L« Wilsdruff, 17. November 1899. Der Bürger in ei st er. Bursian. svelannimaMunA. Wird hierdurch bekannt gemacht, daß die städtische für die «Ke 8tr«88v»l>eivu«litiiiiK, bestehend aus dem unterzeichneten Vor- ^i> den nachgenannten Herren: Stadtrath l)r. Stadtverordneter Bekanntmachung. Das Schuttablaven an der Parkstratze wird hiermit von jetzt ab untersagt. Znwiderhandtnngen werden mit Geldstrafe von 1 bis zu 60 Mark eventuell entsprechender Haftstrafe bestraft. Schuttablagerungen haben nach wie vor in den am Hühndorfer Communi- eationswege gelegenen Steinbruch zu erfolgen. Der Schutt ist nach dem Ab laden sofort in den Steinbruch zu schütten. Wilsdruff, 20. November 1899. Der Bürgermeister. Bursiau. 1910 den Bau von 31 Linienschiffen und 50 Kreuzern. Da sie der Zukunst Deutschlands dienen sollten, so habe diekom- mende Generation auch mit die Kosten zu tragen, und so empfehle er deren Aufbringung durch eine Anleihe. „Baut Trieren!", so habe Themistokles die Athener ermahnt und in der Schlacht bei Salamis haben sie Freiheit und Kultur sich und der Welt gerettet. „So rufe auch ich", schloß Redner, „meinen Volksgenossen zu: „Baut Kriegsschiffe!", damit eine spätere Zeit von Euch nicht Rechen chaft fordere für das über das Vaterland gekommene Unheil!" Unter den Armeniern gährt es wieder. Eine etwa 120 Mann starke Bande russischer Armenier überschritt die russische Grenze durch den Koesta-Dagh-Paß und besetzte das armenische Kloster in Dutak im Vilajet Bitlis. Später kam es zu einem Zusammenstöße mit den türkischen Truppen, wobei ans beiden Seiten ungefähr 12 Personen getödtet oder verwundet wurden. Zwei Armenier wurden gefangen genommen, die übrigen eingeschloffen; nach anderweitigen Mittheilungen sind diese bereits aufgcrieben. Die dortige armenische Bevölkerung verhielt sich ruhig. Der Transvaalkrieg. Der britische Telegraph hat von dem großen „Siege" bei Glencoe bis zur Todes- resp. Gefangennahme-Nachricht des General Joubert, des Höchst- kommandirenden der Boeren, so viel unwahre Meldungen gebracht, daß es eigentlich gar keinen rechten Zweck mehr hat, sich um die britischen Telegramme zu bekümmern. Das , Wichtige", was von dieser Seite gemeldet wird, ist nicht wahr, und die Aufbauschung von allerlei harmlosen Scharmützeln kann kein Interesse beanspruchen. Und für die Tage der Anwesenheit des deutschen Kaiserpaares in England werden die Kriegstelegramme britischer Quelle erst recht rofenroth gefärbt sein; da wird ganz bestimmt nichts eingestanden, was nach Mißerfolgen schmeckt. Das muß in diefen Tagen besonders beachtet werden. Aus den selbst von britischer Seite eingeräumten Marschbewegungen der Boeren läßt sich aber leicht festsiellen, wie die Dinge in Wahrheit liegen: Ein starkes Boeren-Korps geht direkt auf Durban, die wichtige Hafenstadt, los. Ein zweites Korps hat die Briten bei Estcourt wiederholt zurückgeworfen und dringt dort auf die Hauptstadt von Natal, Pietermaritz burg, los. Der Rest der Boeren steht bei Ladysmith. Ob sie diese Stadt nun eingenommen haben oder nicht, soviel ist doch ganz sicher, wenn die Engländer dort bei vollen Kräften wären, würde nicht die Hälfte der Boeren-Armee zur Küste vorrücken. Die britischen Nachrichten wiederholen natürlich, bei Ladysmith gehe es dem General White vor trefflich. Die Engländer haben bisher etwa 27000 Mann von dem mobilisirten Armeekorps gelandet Es heißt fort während, der Marsch zum Entsatz von Ladysmith und sonstwohin noch werde reden Augenblick beginnen, aber et was Bedeutsames ist bis zur Stunde nicht geschehen. Am Oranjefluß soll eine britische Kolonne gebildet sein, welche Kimberley entsetzen soll. Der englische Höchstkommandirende ^Dabei leien Ueberschüsse doch bisher schon Zu Jahr gewachsen. Staatssekretär v. Pod- r' erkle, es sei doch aus den Verhandlungen der i schon zu ersehen, daß die Postverwaltung ge- aus fiskalischen Erwägungen »orgelst, sondern i H "Ur im allgemeinen Verkehrs-Interesse ihr Regal X" will. Redner glaube, daß auch sein großer ^uger die Konkurrenz der Privat-Anstalten nicht f/Uätte, wenn er voraussehen konnte, wie sich die '»gci gestaltet haben. Die Post bedürfe der Aus- Regals auf geschlossene Ortsbriefe, wenn sie 2 P die wünscheuswerthen Erleichterungen ge- U^Ae. Abgeordneter Oertel-Sachsen (kons.) trat Df s Führungen bei. Abgeordneter Singer (Socd.) NMs man überhaupt bas Regal wolle, so liege M/und vor zu der von Rintelen gewünschten Aus- * «iM? ^isbriefe. Seine (des Redners) Partei er- ^nn man der Post-Verwaltung die ver- " ^mehrs-Erleichterungen zumuthen will, man ihr ujcht die Einnahmen dazu verschließen darf zu in Nr. 135 befindlichen Bekanntmachung, Maul- und Klauenseuche in muß es anstatt: „Unter den Viehbeständen der Gehöfte Cat. Nr. 19, Röhrsdorf rc." heißen: „Cat. Nr. 19, 23 und 24." dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht wird vom 1. Dezember 1889 ab stell von Vormittags 8 bis Mittags 1 Uhr und von Nachmittags 3 bis 6 Uhr Aonigliches Amtsgericht Wilsdruff, am 15. November 1899. SHnbert. ^nkunftdes deutschenKaiserpaares imeng- ^en Portsmuth ist am gestrigen Montag Vormittag L erfolgt, vorausgesetzt, daß infolge des herrschen- A Nebels keine Verspätung eingetreten ist, wo- R sehr zu rechnen ist. Im Hafen von Ports- /gt auch die schwere englische Kriegsflotte vor Nche das Kaiserpaar mit Salutschüssen begrüßen ,. Zwe Torpedoflottille fährt dem deutschen Ge- .. stRs zur Aucht von Spithead entgegen. Die of- te, E' ,?hrüßung in Portsmouth wird eine Stunde in s Nehmen und dann die Weiterfahrt im Salon- OM» «/"H dem festlich geschmückten Windsor erfolgen, / Ehreneskorten aufgeboten sind. Der Prinz von Herzog von Bork begrüßen das Kaiscrpaarin MH. Die englische Presse widmet dem Kaiserpaar /"kel, worin sie noch immer nicht auf die alten der Besuch fei weit mehr, als eine Privatreise, <u° kann. Nun, man wird ja sehen. Reichstag setzte am 16. d. M. die zweite Be- i/es Postgesetzes bei Artikel II fort. Durch diesen der Postzwang auch auf die verschlossenen Briefe tz"stkehr ausgedehnt werden. Ein Antrag Hauß- ^„bR//"gen (südd. Volksp.) will diese Ziffer ganz Antrag Rintelen (Centr.) will das Postregal / die Briefe im Nachbarorts-Verkehr ausdehnen, /"W auf die Briefe im eigentlichen Ortsverkehr. Zielen (Centr.) wies daraus hin, daß der Amts- des Staatssekretärs sich durch das Bestehen der M Anstalten niemals beschwert gefühlt habe. Offen- V^Nge der ganze Gedanke nur dem Wunsche der h ""Verwaltung, noch erheblichere Ueberschüsse zu Amtsblatt k Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Me mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- r^erg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, t Steinbach bei Kesfelsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberq. st wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Gerate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile.