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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188312079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831207
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-12
- Tag 1883-12-07
-
Monat
1883-12
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1883
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Erscheint täglich früh «'/, Uhr. R^action und Lrprdition IohanneSgasse 33- -«echftandkn -er Rrdactioa: Bormittag» 10—13 Uhr. Nachmittag« 5—8 Uhr. .'L'Lr- - MMgerTagtlilait »er für dir nichs1s,l,r«»e öefttmmte« Inserate an 8»chk>>ta,ea bis S Uhr Nachmittag». „»«»«-«»» Kesttageutrntz b>« '/,S Uhr. Anzeiger. z, «kt» FMtlen fnr Im.-^nnahmk: vtt« Klemm, UniverntätSstratze St, L««i» Lösche» Katharinenstraße 18, v. nur bt» ',.8 vtzr Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GeschSslSveneiir. ^-341. Freitag den 7. December 1883. Anflage ISLOV. LbonnemnNsvrei» viertel,. 4'/» Mk. inet. Briagerlodn ö Mk.. durch die Po» bezogen Ü Mk. Jede -inzelne Nummer SO Ps. Petegexemplar 10 Ps. GebSdreu tür Extrabeilagen «h»r Poltbeiördrrung 39 Ptk. «lt Poslbelörberung 48 Mk. Inserate «qespaltene Petitzeile 10 Pst Größere Schriften laut unserem Preis- oerzeicknii. Tabeltarijch« u.Z>sser»iatz aach höher« Taris. Reklamen nnter dem Redaktion,strich die Lvoltzrile SO Ps. Inierate sind stet» an die Pr»ebitia« zu irnven. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneouwenuulo oder durch Post- oachoaume. 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekanntmachung. Leidem hiesigen Stadtorckestcr, welche» den Dienst in Kirche, Gewandhaus und Stadttheater zn versehen hat, kommen drmnäckit zur Erledigung und zwar l> am St. Dccember d. I. die Stelle eines Aspiranten sllr 1. Dioline mit dem IahreSgrhatt von ION« sowie 2) am St. März 1884 die Stelle de» n. Bratsehifte» mit dem Iahrcsgehalt von 2000 .< und Anspruch aus Mit gliedschaft bei dem hier bestehenden OrchesterpeusionSfondS. Die Anstellung de- Aspiranten ersolgt gegen beiderseitige halbjährliche Kündigung, die deS Bratschisten zunächst aus ein Geeignete Bewerber, welche sicb einem Probespiel zn unterziehen haben, wollen ihre Gesuche ev. mit Zeugnissen bi- spätesten- zum SL. dso. Mo». be» un- einreichen. Leipzig, den S. December 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wilisch, Ass. Die Inhaber der als verloren, vernichtet, oder sonst al» abhanden gekommen angezeiaren Pfandscheine Vit lj. Nr. 15050 15337 16930 30t67 34795 74030 74515 754l9 75531 82223 85411 89313, Int. U. Nr. 14313 25316 27739 29556 29815 32011 36368 41099 41816 44123 44445 46724 48055 49954 51559 werden hierdurch ausgefordert, sich damit unverzüglich und längsten- bi- zum Ablauf von 30 Tagen nach der ans jedem der Scheine bemerkten Perfall- zcit bei Unterzeichneter Anstalt zu metvcn, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurück- rugeben, widrigenfalls der LeibhauS - Ordnung gemäß dm Anzeigern die Pfänder ausgelieserl und die Inhaber der Scheine ihrer etwaigen Ansprüche daraus verlustig gehen werben. Leipzig, am 5. December 1883. Die Verwaltung deS Leiddause- «. der Sparkasse. Gegen den Buchhalter L»ui» K«»pr au« Leipzig, zuletzt in G»«r,enthal wohnhaft, ist eine Siros: wegen einer Uevertretnng zu Vollstrecker». Da sein jetziger Aufenthaltsort unbekannt ist, wird »m Mittheilung hierüber gebeten. Ohrdruf, den 4. December 1893. Herz«gl. SSchs. Amtsgericht rt. Busch. K. Nichtamtlicher Theil. Die Tonkinfrage vor -er Kammer. Heute findet in der französischen Deputirtenkainmer die große Verhandlung über de» Tonkincredit statt, nachdem da» Minifterium Ferry zwei Mal mit Erfolg die Beantwortung von Anfragen über den Stand der Dinge in Tonkin ver weigert hatte. Da- letzte Mal geschah die- am 29. Ncvember, aber unter der beachlcnSwerlhen Erscheinung einer Ver minderung der Mehrheit für da« Ministerium. Für den Fragesteller Clemenceau wurden 195 Stimmen abgegeben, Ferry vereinigte für seine Weigerung 308. Die Radialen gehen seit der Entlastung Tlnbaukin'S systematisch Schritt sür Schritt vorwärts, um das Ministerium Ferry au- dem Sattel zu heben und sie haben in der Thal scheu erheblich an Terrain gewonnen. Für Ferry kam e» daraus an. die Verhandlung über die heikle Angelegenheit in einer Sitzung zu erledigen, sowohl die Zustimmung sür die Crebilsorderung, al- auch die Billigung seiner Politik in der Sacke zn erhalten. Die Commission hat die verlangten 9 Millionen mit großer Mehrheit bewilligt, aber da- Mlßverhäitniß zwischen der geringen Summe und den Streitkrästen, deren Kosten damit oeftritten werden sollen, ist zn sehr in die Augen springend, al» daß die Abgeordneten sich nickt darüber auSsprcchen sollten. S Millionen Franc» sollen genügen, um 8000 Mann und 32 Krieg-schiffe nach Tonkin zu senden. E» ist kaum eia Zweiset möglich, daß die Kamnier die geforderte Suinme ge nehmigen wird, und da» ist der Punct, durch welchen Ferry um da» befürchtete Mißtrauen hcrumzukommen hofft, aber e- wäre auch möglich, daß der Bericht Ncnaull's eine Kritik zur Folg« hätte, vor welcher die Politik de- Cabinct» nicht Stand hält ES wird vielleicht die Frage aufgeworfen werben, wie viel die Expedition bisher wirklich gekostet bat. Die Kammer hat rin Recht, diesem lächerlichen Bcrsteekspiel, waS vaS Ministerium mit ihr seit einem halben Jahre treckt, ein Ende zu macken und Rechnungslegung für die Kosten der Tonkinerpedition zu verlangen. ES genügt nicht, 16 Millionen zu fordern und statt deren 200 zu gevraucken, eS muß darüber Klarheit herrschen, welche Gelber von der Regierung verwendet «erden. Es ist ein alter Knnstgrifs französischer Ministerien, nur einen kleinen vruchlheil der Gelder, welche sie brauchen, sich bewilligen zu lasten und dann, ivenn ungeheure Summen verausgabt sind, die nachträgliche Zustimmung sür die Berwenvung einzu holen. vorausgesetzt, daß ein Erfolg die geschehene Etat-Uber- schreitung auSgleicht. Auf diesen Erfolg rechnet auch Ferry mit Sicherheit und deshalb tritt er Cbina gegenüber mit so großer Entschieden heit auf. Hinter dieser Entschiedenheit verbirgt sich aber sehr gegründete Besorgniß wegen de» AuSgangS de» Abenteuer» und die Verschweigung-politik, welck« seit Monaten betrieben wird, ist der beste Commcntar sür die wirkliche Sachlage in Tonkin. Bon dem Vertrag mit dem Nachfolger TUbüc» ist e» völlig still geworden, nalürlich, weil derselbe nur aus dem Papier besteht, in Wirklichkeit sind die anamitischen Man darinen, aus welche Harmanb sein Vertrauen gesetzt hatte, mit den Ehinesen einverstanden, da» hat der wiederholte An griff auf Haidsounq gezeigt, bei welchem dir Franzosen bei- nah« da» Kanonenboot .Earadine" eingebüßt hätten. Trotz aller Verheimlichung ist e» jetzt klar, daß die Franzosen in Tonkin durch ihr grausame» Auftreten vor Hue alle Sym pathien bei der Bevölkerung de» Lande» eingebüßt haben und ring» von Feinden umgeben sind. Außerdem hat die Zwietracht der leitenden Persönlichkeiten die ver- Wirrung vergrößert und die Früchte aller bisherigen Kämvse preiSgrgeben. Harmand war nicht der Mann, um die iym übertragene Gewalt mit Klugheit und Geschicklichkeit au-zu- Ubcn, er grifs unverständig in die militairischeu Maßregeln ein und lähmte dadurch die Action. General Bouet wurde abberufen, statt daß man Harmand hätte absetzen sollen. Jetzt ist da» Unvermeidliche doch geschehen. Cvurbct ist mit dem Oberbefehl beauftragt, Harmand ist abberufen und Bouet gerechtfertigt. Aber über diesen Eifersüchteleien ist die Sacke Frankreich» in Tonkin zu Schaden gekommen und die Existenz deS ExpeditionScorpS in Frage gestellt. Daher daS Schweigen der Regierung, sie will darüber den Schleier breiten, daß die Sachen in Tonkin schlecht stehen. DaS Alle- war aus dein Bericht Renault'- zu entnehmen. Er macht der Regierung den Borwurf, daß die Expedition mit unzureichenden Mitteln begonnen wurde, daß man e» babe an Nachdruck bei der Action fehlen lasten, daß der Oberbefehl nicht in einer'Hand vereinigt war. Endlich beantragt er, den Credit zu bewilligen, weil man die in ver Ferne ausgepflanzte Fahne Frankreich- nicht im Slick lasten dürfe. DaS klingt gewiß nicht besonders zuversichtlich und damit stimmt die ausgesprochene Meinung, daß China wahrscheinlich nicht einschreiten werde, schleckt zusammen. China hat vielmehr längst die Hand im Spiele, wie da« zuletzt au- den Ereigmsten in Haidsounq hervorgehl. Und die Sprache, welche Marqui» Tseng führt, läßt an Klarheit und Bestimmtheit nicht- zu wünschen übrig. Er findet, daß die Forderung, Bacninh und Sontay an Frankreich zu übergeben. mit den früheren Erklärungen deS Minister in, Widerspruch stehe, welche nur von einfachem Proteclorat sprechen. Ferry vermag daraus nur die stricte Verneinung zu setzen und die Berantworlung für den Constict auf China zu wälzen. Die Kammer ist freilich nicht in der Lage zu ent scheiden, aus welcher von beiden Seiten da- Recht lst; al» Franzosen können die Deputaten nur die Partei de» Mi nisteriums »ebmen, aber wen» sie sich genöthigl leben, innerlich China Recht zu gebe», so wird da- Unheil, ob da- Verfahren deS Ministeriums zweckmäßig mar ober nickt, um so schärfer auSfallcn. Renault legt den Nachdruck in seinem Bericht darauf, daß durch die Einmischung der Chinesen unter dem Aushängeschild der Schwarzen Flagge eine neue Lage ge schaffen wurde und damit baut er dem Ministerium Ferry die Biücke zu dem Vertrauensvotum der Kanimermeyrhcit, aber auS den Aclenstücken, welche der Commission vorgeleqen habe», ist klar ersichtlich, daß die Chinese» gar keine Ber- anlastuiig hatten, ihren Widerstand gegen da» Vorgehen Frankreichs in Anam unter einer MaSke zu verdergaG daß sie stets »ur ihr Recht und dieses noch dazu k» sehr bescheidener Form geltend gemacht haben. Seit 1881, also seit zwei Iakren, haben sie die Anmaßungen der Franzosen in Tonkin mit den Waffe» in der Hand bekämpft und jetzt nimmt Frankreich die Miene an. als ob China unzweiiclhasle vertragsmäßige Rechte Frankreich» an taste. Der souzeraincn Vertrag von 1874 «st ohne Zilsliniinuiig der Macht abgeschlossen worden, kann also China nicht binde» und außerdem wurde Vieser Scheinvertrag vereinbart, al- Cbina mit der Unterdrückung eines Aufstande- beschäftigt, also gar nicht in der Lage war. seine Interessen kräftig wahr- zuiicbmcn. Jetzt hat sich Frankreich allerdings zu weil vor- gewagl, um mit Ebren den Rückzug antrcten zu können, aber das kann an der Thatsacke nichts ändern, daß Frankreich China gegenüber i», Unrecht ist. Leipzig, 7. December 1883. * AuS Berlin wird unS geschrieben: „Taß vr. S ckwen« ninger Ende der vorigen Woche nach FrievrichSrnhe berufen worden ist, hat seine völlige Richtigkeit, und war der Fürst-NeickSkaiizlcr in der Thal wieder unwohler geworden, weshalb Schwenninger telegraphische Aufforderung zu dem Besuche erhielt. Die Fürstin leidet an chronischem Maaen- katarrh, doch ist Vr. Schwenninger nur Hauöarzt deS Fürsten. Die Eur, welche dieser Arzt mit Fürst Bismarck vernimmt, gilt als eine etwa- sotcirte, dock ist der Reichskanzler außer ordentlich damit zufrieden. Da indcß eine strenge Diät damit verbunden ist, so treten bei der geringsten tteberschreitung der ärztliche» Vorschriften, bei dein geringsten Tiälsehlcr. Un bequemlichkeiten ein. Herr vr. Schwenninger hat indessen bei seinem letzten Besuch Alle» wieder schnell in» Gleiche gebracht, und der Kanzler besinvet sich seit einigen Tagen wieder recht wohl. So versicherte e» wenig sten» der StaatSsecretair von Bötticher heute wieder holt mehreren Abgeordneten gegenüber. Herr v. Bötticher ist mit dem Ergebniß feiner Reise recht zufrieden, da Se. Durchlaucht über den ihm vorgelegten Entwurf de» Unfall- versicherunqSgksehe», welchen die Geh. Räthe Böotier und Gaup ausieate», seine Zufriedenheit zu erkennen gegeben bat. Die Arbeiten werden nunmehr schnell ihren Gang gehen, und die beiden Herren da» Gesetz auch im Reichs tage vertreten. Herr Böbiker steht wegen seine» schroffen NustretenS in der vorigen ordentlichen Sitzung de» Reichs tage» noch beim Herrn Reichskanzler in guter, vei zahlreichen Abgeordneten nicht gerade u> bester Ennncrung. E» wird indessen vermuthet, daß Fürst BiSmarck sich an den dies maligen Debatten de» Reichstage» mit Eifer betheiligen wird, wenigsten» steht e» fest, daß die» in seiner Absicht liegt. Bei den Berathnngen de» Landtage- wird er nicht erscheinen, weder im Abgeordnetenhause, nock im Hcrrenhause, dessen Mit glied er ist. Der Eapitalrentensteuergesetzentwnrs soll übrigen» außerordentliche Schwierigkeiten bereiten. E» haben in dieser Wockw ohne datz Einigung m, * Zum Stande der Sociulresorm schreibt die .Nationalliberale Corrrspondenz": Di» Thatsache, daß Herr Geh. Rath Lohmann sich von der Be arbeitung der Arbrnerverstcherungsproject« zurückaezage» hat, ist von vielen ansrichtigea Frrnnde» einer zeitgemäßen Social- resorm mit großem Bedauern ausgenommen worden. LS unterliegt keinein Zweifel, daß unter den Räthen der ReichSregiernng Rin einziger so, wie er, dies« GrsttzgebnngSmaterie beherrscht, nn» daß jedenfalls keiner sich der «rmtltigna, der ungehener, «asgad» irendiger gewidmet Hot, »kB er. Venn rin solcher Man» zur wei- «ere« Vertretung de- UnsallversichervngSentwvrs« sür ungeeiauet be- fnndeu worden ist, io kan» da- nicht durch rin» Meinungsverschieden heit über eine Linzelsrage, r« muß durch ein grundsätzliche« >»«- einandergehrn in der gelammte» «nstaffung der Sariaipalitik veranlaßt fein. Wie wenig Zuverlässige- nun auch Uber da« >u»rina»derqehra bekaunt lein mag, immerhin ist e« »ur nalürlich, daß dnrch die dloße Thatsache in weiten Kreise« ein gewiste« Mißtrauen erweckt «erden mußte. Und wenn irgend etwa« dies«« Mißtrauen z» nähern im Staad« ist, s» ist a« die Weis«, wtr Wesen und Ziele der Socialpolitik von der Regierungopreste neuer- ding« drvtlicher al« je dargestevt ^^ustiimchnellcn Ei»- w,r von d.efer Seck- «ngr.ffe °u' gewissen richtnngen erlebt, die. obgleich h nur als ver- Planmäßigkeit an der ^Nrn stand, ^ ^ ^ oder, ein,eite Zw'ckmäb>gkcttöverlchlagc gab,«. j„ ,h„„> wie man sie nun nennt, constitulionellen Umfange in einen g^nd äV' ch'n G genl-v zu» ^ deS „allgemeinen «taatSbürgertbuni« , we w Wiederausbau de« nur Tri.mn.ee und Schutt geschaffen b°'. „ständischen Organismus, treten- Ob d,e klare ZcitungSartikei von dem OrgamSmuS, den i Iw I „ ^ber ist. Vorstellung baden, ist ,ekr zu ^west ln. ^ daß °»S i-iaien Redensarten lediglich die Uederblei,et einer UL.L "SS ^taaisdücgerltium" eine rein doerrmäre Ertindu g Gciebe". thumS" gezogen, als Fürst BiSmarck, indem " taS beuiige und den Erfordernissen deS GelammtwoYI- Ma°e n.chl wahrgenommen werden kSnnen, hat nn levlen G-Unde nur ^uin aus der Basis de» allgemeinen LlaatSbargerlbumS. während ,euer ständische LrganiS 'Us" zwar die staatliche ZwangSgewall geiegent- '.ich zu stiner Ber'üg..ng haben will, im Uebngen aber °°m S'aa e verlangt, „sich mSgl.ckst überflnisig zu machen . Sinnloseres al« die« «nkämpsen gegen den Sinai deS ^^'nemen gleichberkchtiglen BürgeridumS läßt sich vom Slandvuact de« S,aaiSioc,'l,«nu.S an« gar n.cht denken. Nur der Jrrthum. dag das allgemeine «taoi». bürgeridum eine Eigentbüml.chleit lediglich de« »-'sdlulwneven Systems sei, macht iolcheS Wüthen gegen das eigene Fleisch «ttaMch Wäre aber in Wirklichkeit die Beseitigung de« con titulionellen Staate« die BvrauSietzunq der geplanten Soclairesorm, so wäre nicht schwer zu prophezeien, daß dlise ganze Reform scheitern würde. Die plan* mäßigen Hetzereien gegen den.ParlamentanSmus mSgen hler «nd dort Erfolg gehabt haben: daß ober da« deutsche Volk deSimib aul da< constitutionelle System selbst, durch welche« d»e große Mehrheit LÄt^eh..'.,» die nx.-^n erlangt hat. bereitwillig verzichten >ge. , -influstr« aus dir Gei werk-"kann nur die schlimmste Verblendung erwarten, »licht die Bekeitiauna de« constitnlionelle» Staate«, wohl aber die Erweue- rung seiner Tbätigkeit ist da« Problem, viel neue Ausgaben werden wir auf socialpolii'schem Gebiet zu lösen haben, aber eine wirkliche BersShnung der socialen Gegensätze wird nimmermehr anders mSglich sein, al» aus dem Boden de« allgemeinen StaatSbürgerthumS. Wer diesen Boden bekämpft, gefährdet die Socialresorm und damit den inneren Frieden. * In der jüngsten Verhandlung de» preußischen Abgeord- netenbause« (siehe den Bericht D. R.) hat große» Aussehen die Ankündigung de» Minister- de» Innern erregt, daß die preußische Regierung den Gedanken erwägt, die Aushebung der geheimen Abstimmung im ReicbStagSwahlrecbt zu beantragen. Ein fester Plan und Beschluß in dieser Be ziehung sei allerdings noch nicht vorhanden, allein die mit ver geheimen Abstimmung gemachten Ersahrungen seien sehr bedenkliche. An dem allgemeinen gleichen Wahlrecht solle damit aber nicht gerüttelt' werden. Man wird nach diesen Ankündigungen nicht überrascht sein können, wenn die Frage einer Adänderung deS ReickSwahtsyftemS plötzlich praktisch wird. * Der Magistrat der Stadt München hat mit Ein stimmigkeit beschlossen, an den König die Bitte zu richten, er wolle dem Entstehen von Ossi cier»« Consumvereinen in Bayern entgegenwirkcn. Äie man gleich anfänglich be fürchten mußte, schießt die leidenschaftlich betriebene Agitation weit Uber da» Ziel hinaus. Aeußerte doch in der Debatte in München der MagistratSrath Radlpieler «.ie Ansicht, „daß die Eonsumvereine au» socialdemokratischen Ideen ent standen seien". . * . * In einer Besprechung de» dem österreichischen Ab- geordaetenhause von dem Fiuanzminister vorgelegten ExposäS sagt die „Presse", dasselbe biete die erfreuliche Tkat- sache, daß die Befestigung der StaatSwirtbschast auch in diesem Jahre wieder langsame aber sickere Fortschritte gemacht habe; die Hoffnung aus eine baldige Ordnung der Staatsfinanzen werde durch da» Expos» wesentlich gesteigert. Da- „Neue Wiener Tagblatt" findet, daß da» wirklich« Deficit von 8 Millionen kein großer Betrag sei und daß e» keiner besonderen Anstrengung bedürfe, um e< verschwinden zu lasten; die» kvnue im Lause von höchsten» zwei Jahren bewirkt werden. Da« »N. W. Tagblatt" ronstatirt auch die Be- grüßung de« ErposSS seiten« der Börse durch Steigerung de» Rentencourse». „Morgenpost" und .Extrablatt'' heben die unleugbare Besserung der Finanzen hervor. „Fremdenblatt" sagt, au» dem Exposö gewinne man den Eindruck, daß Oesterreich sich dem Momente nähere, wo da» GebahrungSvesicit verschwunden sein werde; die günsiige Ausnahme de» Expos«« durch die Börse sei die Folge der offenen Sprache de» FinanzminisierS. welcher nicht au»- zusprecben zögerte, daß nur durch Erhöhung der Stcuerein- gänge da« Gleichgewicht auf die Dauer herstellbar sei. Die» A der einzige zum Ziele führende Weg. auf welchem der Rrich«rath dem Finanzminister folgen müsse. Bezüglich de» UnsallversichcrungSgesrtze» sagt da« .Extrablatt", dasselbe er- nr-de den großen Zweck, den im mühsamen Berufe ver- unglücklcm Arbeiter nicht von der Gnade eine» herzlosen «rbeitaeber« abhängig zu machen; da» Gesetz werde daher von Jedermann al» - — der -ns de«' G«bie<e°"^^^^ ^hate» *7» Edikte der social. politischen ReformeH'. würdigt werden müssen. Da» Versöhnung-Ministerium habe vamtt einen edlen versühnung«act angebahnt: die Versöhnung der Armen und Elenden mit ihrem Loose. Die „Morqenposi" von welchen Dem „N 'ie Folgen von Betriebsunfällen befreit ist. ^sdetter in seinem Dienst betroffen werden, ^agbl." erscheint da» Gesetz al» eine Üeber- iragnng der alten bergmännischen Einrichtung der Vruder- aben aus e.ne aanw Ne.be von Arbeit-belrie^n; der Staat einem beabsichtigten Besuche l>cS König» Alsonso beim italienischen König-Hause aus; damals wurde Turin al- Ort der Zusammenkunft genannt. W.e nun die „Pol Corr." auS Non: eriährk, werde in Völligen untcrrichlelcn Kreisen der spanische Königsbejuch als sicher, unv zwar in Rom selbst bevorstehend bezeichnet, eine Nackrickt, welche, wenigste»- waS den ZusanimentnnstSorl anbelangt, aus be rechtigte Zweifel stoßen dürste. Weiter wird der geuaintten Correspendcnz aus Rom gemeldel, die Besetzung des durch die Ernennung de» Grafen Greppi zum Botschafter in Peters burg frei gewordenen GesantttchaltspostenS in Madrid werde, da andauernd von einer Erhöhung tei beiderseitigen Vertretungen zum Range von Bolschasten die Rede so,, nickt unmittelbar erfolgen. AIS Candivat für diesen Posten gelle allgemein der gewesene General-Sccretair im Muuslcnum de» Aeußern. Baron Blanc. * In dem in der französischen Deputirtenkammcr zur Dcrlhcilung gelangten Gelbbuche befindet sich auch eine Lepcscke BourSc's vom 5. December. worin gesagt wird, baß iich China entschlossen habe, Ernst zu macken, und in Tonkin ohne Anwendung von Gewalt keinen Schritt zu weichen. Tie in Korea errungenen Erfolge veranlassen den Hos, den Vasallen ihre Abhängigkeit fühlbar zu machen. China habe niililairiscke Fortschritte gemacht und entfalle eine rege Thäkigkeit in dem Arsenal zu Tientsin. Bouree weist aus die Eimvirkunq hin, welche die Haltung der aus wärtigen Presse aus China gemacht Hab«. Fraukrcich würde von derselben als ohnmächtig und al« Gegenstand allgemeiner Abneigung dargestellt und die englische Presse in Shang hai mache sich zum witlsäkrigen Echo dieser Darstellung. Bourte spricht sich lebhaft gegen eine energische Actio», welche sür Tonkin von dem Gouverneur von Cochinchina in Aussicht genommen war. au», weil hierdurch unvermeidlich der Krieg mit Cl'iua herbeigeführt werden würde, und stellt fest, daß die von dem Gouverneur erwähnten Soldaten requ- läre chinesische Truppen seien. In einer späteren Depesche desselben Monat- meldet Bouröe, daß die Gefahr eine« Kriege- mit Cbina beseitigt sei und daß die chinesischen Truppen au- Tonkin zurückberusen würden. In einer Depesche vom 29. December kündigte BourSe den Vorschlag einer Einigung mit China an, welche die Eröffnung der Provmz Jün- nan und die Anerkennung de« französischen Protectcratc» über Tonkin, mit Ausnahme einer näher zu bezeichnenden und an der chinesischen Grenze sich hinriehenden Zone, sowie eine gegenseitige Garantie diese» Zustande» gegen jede andere auswärtige Unternehmung bezweckte. Bourß« schrieb Kung mehrere Male, daß Tonkm rme anamitische Provinz bleiben solle, Frankreich wolle ganz und gar nicht annectiren, sondern nur eine gute Verwaltung und Polizei an Stelle der Manda rinen, welche unvermögend seien, im Lande Ordnung herzu stellen. Auch habe China selbst ein Interesse, der Piraterie entgegenzutreten. Am 13. Oclober ersucht Admiral Jaure- guioerry den Ministerrath, den Stand der Dinge in Tonkin lorgsältigst zu erwägen, da eine Verlängerung de» dermatiacu Zustande- die El,re Frankreich« compromittiren würde. Der Admiral führt au«, daß e» im Jahre l880 noch möglich ge wesen sei, Tonkin auszugeben, gegenwärtig sei die« jedoch unmöglich; man müsse ein starke» Proteclorat begründen. Am 2l. Oclober 1882 genehmigte der Ministerrath die Vor schläge Iauröguiberry'S. In einem Briefe dom 4. Januar 1883 bezeichnet«: der Admiral den Au»gteich«plan Bourör'S al» von der Linie sich entfernend, welcher die französische Politik biSber gefolgt sei, nämlich den Chinesen keinerlei Recht zur Intervention zuzugestehen. Ein Brief Duchero'S vom 13. Januar erläutert die Ereignisse und bezeichnet die Lage durch den Rückzug der chinesischen Truppen au- Tonkin al» wesentlich verändert, man müsse die versöhnlichen Gesinnungen China», welche» sich doch seiner Interessen in Tonkin nickt völlig begeben könne, berücksichtigen. In einem Schreiben vom 26. Januar glaubt Ianröguibcrry darauf besiehe» zu müssen, daß man vor allem Anderen da» thatsächliche Pro tektorat über Hue erhalten müsse; dann wäre die Stellung Frankreich» bei Unterhandlungen mit Cbina eine weitaus bessere. Der Admiral erklärt sich schließlich in Folge de» Briefwechsels seiner persönlichen Verantwortung entbunden. In der vom 22. November takirten Antwort Ferry'» auf die chinesische Note heißt e», Frankreich ist in gleicher Weise gewillt, die traditionellen Bande zu respectiren, die e» in Ehren hält unv Vielecken aufrecht zu erhalten, soweit sie nicht unverträg lich sind mit der AuSüvung unsere» ProlectoraiS. Der durch den Vertrag von >874 hergestellte Zustand brr Dinge schien den Wünschen beider Lander Geuüge zu leisten, China willigte sogar nach der Unterzeichnung diese» Arrangement- barem, seine Truppen au» Tonkin zurückzuzirhcn. Der Erfolg be wies aber, daß diese Maßregel nicht geeignet war. die Ruhe de» Lande- zu sickern, das Räubcreiunwese» zu Wasser unv zu Lande trat aus» Neue aus. wir mußten die Garni sonen vermehren, zu deren Unlerkaltung in Tonkin uns der Vertrag von 1874 ermächtigte. Die Nelbwcndigkeit, unsere» Soldaten Sicherheit zu gewähren und den Tod eine- tapferen Führer» zu rächen, die Sorge, der Pacifieation de- Lande», die wir nniernommcn haben und von welcher der Handel aller rivilisirten Nationen sofort die Früchte ernten wild, einen dauerhasten Charakter zn geben, »öibigen un». gewisse neue Puncte zu besetzen. Der neue Vertrag von Hue be,weckt die durch die hartnäckige Nichtauesühruna der Engagemcut» von >874 zwischen Frankreich und Anam geschaffene Lage zu regeln und wirb China gegenüber keinerlei Neuerungen constttuiren. DaS Proteclorat Frankreich» ist bereit» durch den Vertrag von l874 begründet, gegenwärtig handelt c» sich lediglich darum, die Aneübung bestecken durch wirk same Garantie» zu sickern. Der seil einigen Monaten statt- gehabtc McinimgsauSlausch beweist deutlich, daß wir den aufrichtigen Wunsch haben, die bestehenden Differenzen in srrundschasllickrr Weise bcizulegcn. Wir sind bereit, über jede Combination in Beraldung zu trete», welche die Schwierigkeiten aus eine sür bi« beiden Länder ehrenvolle Weist lösen könnte. Ferry macht schließlich auf den Passu» der Noie ausnicrksam. m welchem e» heißt, die französische Negierung scheine uns die Gefühle der Edre und Gerechtig keit zu verzichten. Ferry glaubt, man müsse die ttcbersttzung diese- Ausdruck», welchen er nickt billige« könne und der auch nicht m dem von dem französischen Geschäftsträger in Peking t-Iegrapdisch übermitletten Texte enthalten sei, einem Irrtbum zuscbreibcn. Margui» Tseng antwortete unter dem 24. November, er empfange mit Bedauern die Erklärung ^erry'», daß die Besetzung von Hunghoa, Sontay und sacninh unerläßlich sei. Er sei der Ansicht, daß dieseth«
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