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Amtsblatt Anzeiger s, lM Ar. 2,7 Sonnabend, den ,S. September POS Der Gemeindevorstand. Oberlungwitz, am 16. September 1909. dürfte nach einer ergebnislos verlaufenen Audienz em im Garnisongericht Iung-Bunzlau eingeliefert. von gen Pen der Orwf- «ed «olonmnmn-Avmff» »M-blo« S-tzew»»w-«rw»ttzON zwischen den Siebenundsechziger- und Achtundvierziger- Ministern sehr stark zugespitzt, sodaß weiteres Zu sammenwirken der dualistischen Vertreter mit Kossuth kaum mehr möglich ist. Kossuth wird übrigens : des Ministerpräsidenten Wekerle bei Kaiser Franz Josef mit der Demission des Kabinetts enden. Die Situation des ungarischen Kabinetts ist nach oben und unten trostlos. Nahezu 2 Stunden weilte der ungarische Premier Wekerle in dem Ar- beitSkabinett des Monarchen, ohne daß eine Ent scheidung der Krone gefällt worden wäre. Wekerle erstattete einen umfassenden Bericht. Ein Entwirrung-- plan wurde jedoch von ihm im Namen der Kabinett« nicht unterbreitet. Die Regierung wird infolgedessen am 28. d. M. dem Parlament Mitteilen müssen, daß sie ihre Demission gegeben habe, und dar Ab geordnetenhaus wird sich bis zur Lösung der Krise abermals vertagen. Einerseits wird von ungarischer Seite betont, daß ohne Konzessionen der Friede nicht hergestellt werden könne, während der Kaiser allen AchMstmG, »» «1. ors- -ere >vvä> selbst vollzogen. Man wird jedenfalls mor- mit den Fronten Ost-West fechten. Die Trup- machen trotz der nächtlichen Unternehmung und immer uufgeweichten Wege einen guten Ein- ciot -ci- F-rnspr-ch-r «r. 11. iS 8-12 hend. verzinst. schwer fallen mag. lons war bisher Aus Frankfurt Geistern abend hat a, E- n. ! von der Gruppe unter Präsident Justh immer schär fer bekämpft. Dazu kommen noch Schwierig keiten wegen der enormen Mehrforderungen der HerreSoerwaltung, die erklärt, auf den größten Teil ihrer Forderungen im Interesse der Entwickelung und Ausgestaltung der Wehrmacht nicht verzichten zu können. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande ent,«Dkl auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen tätlich an und würgte ihn. Der Offizier konnte nur mit Mühe befreit werden. Der Täter wurde in daS tützung gewährt werden, und darauf haben die politisch vie auch die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter An- pruch. Zur Unterstützung der Ausgesperrten sollen für größere zusammenhängende Wirtschaftsgebiete BezirkSsondS gebildet werden." Nl1)ch-i«t jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die AuSträger da« Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins HauS. Beifall bei den Revisionisten.) Nach der Mittagspause spinnt sich die Diskussion, die aber absolut nichts Bemerkenswertes ergibt, in müdem Tonfall weiter. Schließlich wird ein Antrag auf Debatte- schluß angenommen und die Vereinbarung zwischen dem Parteivorstand und der Generalkommission mit erdrücken der Mehrheit gutgeheißen. Von den lenkbaren B a l- nichts zu sehen. a. M., 17. Sept., schreibt man: „Zeppelin 3" eine Nacht- R-ichstagSpräsidium und Zentrum. Eine Auseinandersetzung des Stuttgarter Zen- IrumSblatteS mit der „Kreuzztg." ist deshalb de- achtenswert, weil aus ihr heroorgeht, daß innerhalb des Zentrums die Absicht besteht, bei der be- vorstehenden Neuwahl det ReichStagkpräsidiumS den Anspruch auf den ersten Präsidenten- sitz zu erheben. Gegenüber der „kreuzztg.", die jüngst bemerkte, das Zentrum habe sich bei der Prä sidentenwahl von 1907 selbst auSgeschaltet, indem es die Vizepräsidentschaft ablehnte und das Präsi dium für sich forderte, führt da« Stuttgarter Zen. trumsblatt u. a. folgendes auS: „Nach allgemeinem parlamentarischen Brauch hat die stärkste Fraktion da- Recht, den Präsidenten zu stellen, und dieses Recht war der Zentrumsfraktion vor den Blockmahlen auch zugestanden. Der Blockceichstag hat der Zen- IrumSsraktion diese« Recht vorenthalten, und damit wurde eS für die Fraktion ein Gebot der Selbst achtung, auf einen anderen Sitz im Präsidium zu verzichten. Bisher ist aber noch mit keinem Worte davon die Rede gewesen, bet der bevorstehenden Neuwahl irgend einer Fraktion den ihr nach dem StärkeverhäftniS zustehenden Sitz im Präsidium vor- zuenthalten." Hiernach ist e» zweifellos, daß inner- halb des Zentrums der Wunsch besteht, die Fraktion i Aus dem Auslande. Grobe «usfchr-ituvg-n Sst-rretchischer Reservisten. In Münchengrätz rissen acht Reservisten vom 92. Infanterieregiment, darunter ein Unteroffi zier, den Oberstleutnant E.nst Faninger aus einer Kutsche und mißhandelten ihn. Sie wurden verhaftet und dem Garnisongericht in The- ccsienstadt eingeiiefcrt. Ein gleicht Fall von Offizier« mißhand- l n n g ereignete sich in KoSinanos. Ein Soldat des in Königgrätz stationierten 18. Infanterie-Regi ments griff einen Oberstleutnant, der ihn wegen ungebührlichen Benehmens zur Rede gestellt hatte, Infolge der Niederwerfung des Auf standes des Roghi haben auch die Stämme west lich und südlich von Fez, die seit langem dem Machsen nicht mehr botmäßig waren, sich unterworfen. Täg lich treffen in Fez Abgesandte von den Stämmen mit Huldigungsgeschenken für den Sultan ein. E« find für ganz Marokko spezielle Steuererhebungen angeordnet worden. D r Kaid Elnajem, der von Mulay Hafid ernannte Gouverneur von Taza, rückt mit 400 Reitern auf Taza vor. Ein Teil der Stämme von Taza ist in die Berge geflüchtet, weil er Mulay HafidS Autorität nicht anerkennen will. In Penon de la Gomera blieb am Donnerstag alle- ruhig. Am Mittwoch wurde der Platz von den Eingeborenen beschossen. AIS die Besatzung mit Granatenfeuer antwortete, stellten die Mauren ms Schießen ein, nahmen denjAngriff eine Biertel- tunde später wieder auf, mußren jedoch, nachdrück- ich kn kämpft, dar Gefecht schließlich einstellen. Der angebliche Mitratll-uf-«di-bftahl. Ci« unerhörter Tsch-chisi-rungSV-rsuch in Deutschböhmen. Da» Unterrichtsministerium sorderte dieLeutsche Stadtgemeinde Karbitz bei Aussig auf, für die Errichtung einer tschechischen Schule die Lokalitäten zu stellen. In den deutschen Kreisen Nordböhmens herrscht die größte Entrüstung über diese unerhörte TschechisterungSmaßregel, für die der Unterrichtsminister Graf Stürgkh verantwortlich gemacht wird. Die RegierungSkrifiS in Ungarn hinausgeben lassen. (Zuruf: Das ist gerade so schändlich, wie der Artikel im „Vorwärts" ) Hug erklärte nun. daß die Resolution schon Mittwoch früh im Saale kursierte und bei der Ueberreichung etwa 50 Unterschriften trug. In gleicher Weise verwahrte sich noch der Äbg. Frank »egen die „Leipz. Volksztg.", worauf die Verhandlungen aus Freitag vertagt wurden. druck, wenn es auch manchem Reservisten recht Freibank: Pnlns in »hm MWW PsM 43 M. Eine gute Antwort. Aus Metz kommt folgende Nachricht: Auf da? wiederholte Ansinnen de« Bischofs Benzler an die Regierung, dem Mangel an Geistliche in seiner Diözese durch Zulassung von Geistlichen aus Frankreich abzuhelfen, ist ihm die Antwort ge- wo:den, daß sie solange diesem Ersuch n nicht ent- prechen könne, als ein Teil der ihm unterstellten Priester dem seelsorgerischen Berufe durch die Tät g- ket in den Redaktionsstuben entzogen würde. — Man wird diese Nachricht als ein Zeichen begin nender Energie auf der Regierungsseite mit Freude begrüßen können, wenn — sie wahr ist. Die vogtläudifche« Sozialdemokraten haben Angst. solle wiederum auf das Präsidium Anspruch erheben und die Vizeprästdentschaft ausschlagen. Zur Talonsteuer. Im Reichsschatzamt zu Berliu haben vertrau liche Besprechungen mit einer Anzahl Vertre tern der in Betracht kommenden Gesellschaften über die Talon st euerfrage stattgefunden, um einen Modus für eine Verständigung zu finden. Die Absicht geht dahin, den Gesellschaften, die die Ausgabe der neuen Talons rückgängig machen, diese durch geeignete Bedingungen zu erleichtern. Ueber sie Einzelheiten scheint man noch nicht einig zu ein, aber eS wird erklärt, daß sich die Angelegen- jeit in einer für beide Teile günstigen Entwicklung »findet. 3- !N Der 3. Termin G-M-id-a«lag-N für 1909 ist spätesten« Vis Sonnaveud, den 23. September v. I. an die Gemeindekaffe — Rathaus, links 2. Zimmer — zu bezahlen. Alle verbleibenden Reste müssen zwangsweise eingezogen werden. Dann gab der Reichstagsabg. Fischer-Berlin noä eine kräftige Erklärung gegen den „Vorwärts" ab, der unter der geschmackvollen Ueberschrift „Stank" den Ab geordneten schmählich verrissen hatte. Fischer protestierte gegen die „unqualifizicrbaren" Angriffe und die Erklärung ging zu Protokoll. Es folgt der nächste Punkt der Tagesordnung, dir Rrichsverstchrrungaordnung, wozu drei Redner be stellt sind. Kaurr-Bcrlin ging die einzelnen Bestimmungen der Reichsversicherungsordnüng kritisch durch. Er kam dann zu folgendem Schluß: Mit dieser Vorlage hat die Ä Will. MsierW ml les Mirat jo WHIn-kuM O- für Hohe«sttt«-L-»stthal, Oberlungwitz, «ersborf, Hermsdorf, verusdorf Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdorf, Grumbach, Tttz4 Heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlt^ Pleißa, Rüßdorf, Et. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Aus -ew Reiche. Besuch des Kaiserpaares i« Holland. DaS Kaiferpaar hat für das nächste Frist jahr seinen Besuch bei der holländischen KönigSfamilie im Schlosse Loo angekündigr. Ueber de« vierte« Tag des Kaiserma«övers wird aus Hardheim, 16. Sept., berichtet: Die kühne Offensive von Blau hat sich belohnt. Der am frühesten Morgen gegen den feindlichen linken Flügel angesetzte Angriff gelang. Zwar wurden die überraschten roten Divisionen sofort alarmiert lind sic besetzten ordnungsgemäß die noch am Abend vorbereiteten Stellungen, aber schon erheb lich geschwächt, konnten sie dem energisch vorstoßen- den 1. bayrischen Korps und der 16. Division nicht standhaften. So mußte die 5. und 6. rote Division die Stellung bei Eiersheim und Schwein berg räumen. Augenblicklich drängt Blau nach. Schwierig ist dagegen seine Lage aus dem linken Flügel. Hier hat Blau, da es fast alles gegen den linken roten Flügel verwandt hat, nur die 27. Division und das Kavalleriekorps zur Verfüg ung. Diese Schwäche nützte Rot aus. Blau wird nun nichts anderes übrig bleiben, als sich von dem roten Gegner im Nordwesteu, an dem er sich in der Verfolgung seines Sieges festgebissen hat, loszu lösen. Beide Armeen sind jetzt durch die flügel weisen taktischen Erfolge genötigt, eine Drehung zu machen oder vielmehr hat sich diese bereits ganz Ei«- französische Kahn- gestohlen. AuS R Leon (Dep. Saone-et-Loire), 17. Sept., wird uns berichtet: In der Latrine der Duhcome- Kascrns fand man gestern die Fahne drS 334. Reserve-RegimentS, die au» dem dem Ehrensaal be nachbarten Zimmer gestohlen worden war. DaS Fahnentuch war von der Stange getrennt und durch Messerschnitte zerfetzt. Man glaubt, daß ein Soldat der Täter ist. DaS französisch- Lnftschiff „Lib-r16" stieg gestern früh um 6 Uhr in M o t s s o n S auf und kehrte um 11 Uhr 25 Min wieder zur Halle zurück. In dieser Zeit hat er bei Fahrtübungen über BonniereS, Vernon und anteS etwa 260 Kilometer zurückgelegt, ohne Ballast auSzuwerfen. Das itatt-nifch- Mitttärlnftschiff unternahm in Bracciano einen gelungenen Aufstieg. Der Flug dauerte von 2^ bis 5^ ihr, die Geschwindigkeit betrug 30 Kilometer in der Stunde. DaS Luftschiff flog zunächst nach Pals, dann längs des MeercSufers auf Civitavecchia zu und schließlich in westlicher Richtung bis 10 Kilometer über das Meer. Dann kihrte eS um und landete glatt in Bracciano. Von» spa«isch'Marokka«isch-n Kriegsschau- platze. fahrt nach Mergentheim angetreten, wo er bei dem Kaiscrmanüve r Verwendung fand. „Zep pelin 3" soll der roten Pariei gegen die blaue Hilse leisten, die über „Groß 2" verfügt. An der Fahrt nahmen teil der kommandierende General v. Eichhorn, Oberst Ilse und Major v. Tschudi. Aus Me rgenthei m, 10. September, wird uns weiter gemeldet: Da das rote t 1. Korps in zwischen nach Osten an die bisherige» roien Streit kräfte herangezogen wurde, mußte Blau Stellung aus dem rechten Tauberufer cinuehmen. Blau braucht aber wegen seiner rückwärtigen Verbind ungen nicht in Sorge zu sein, da der im Osten liegende neutrale Staat, mit dem Verhandlungen im Gange waren, sich für Blau erklärt hat. „Groß 2" manövrierte auch gestern, doch waren die Be obachtungen durch Nebel erschwert. Der Ballon landete glatt, um 4 Uhr nachmiftags. Regierung das letzte Feigenblatt abgestreift Durch diese Vorlage hat sie sich vollständig dem Kapitalismus ver schrieben und mit allzu großer Deutlichkeit gezeigt, daß sie sich nur fühlt al« Beauftragte des Zentralverbandes deutscher Industrieller und des Bundes der Landwirte. (Lebhafter Beifall.) Die Regierung hat weder den Willen, noch die Macht, gegen diese Organisationen vorzugehen und in den Gesetzentwurf etwas für die Arbeiter Günstiges sineinzubringen. Diese Tatsache ist so wertvoll, daß wir chon aus diesem Grunde den Gesetzentwurf begrüßen können, mag die Entscheidung nachher a ssallen wie sie will. (Sehr richtig!) Der Entwurf kann niemals die Annahme seitens der sozialdemokratischen Reichstags- raktion finden. (Stürmischer Beifall und Händeklatschen.) Hierauf gab Landtagsabgeordneter Hug-Banr eine Erklärung ab : Gestern hat sich bei der Eindringung dcr Resolution „Haltung der Fraktion zur Erbschaftssteuer" der Parteigenossen eine Erregung bemächtigt in der An nahme, daß eine Ueberrumvelung des Parteitages geplant sei. Genosse Dr. Frank hat dann namens meiner Person und der übrigen Antragsteller die Erklärung abgegeben, »aß diese Annahme unrichtig sei. Trotzdem ist in der heutigen Nummer der „Leipziger Volkszeitung" diese Be hauptung in vollem Umfange aufrecht erhalten worden. Zuruf: Unverschämtheit!) Ich kann das nicht ins Land i Kritik aus taktischen Gründen einzuschränken, wie eine blutige Verhöhnung der Partei anmuten. Die Arbeiter schaft hat Mittel und Wege genug, ihren Willen aus eigener Kraft durchzusetzen." Der Antrag, die Abstimmung zu wiederholen, wurde mit übergroßer Mehrheit an genommen. In der erneuten Abstimmung wurde dann die Resolution gegen eine erhebliche Minorität akgelehnt. Das Abstimmungsergebnis wurde von den Revisionisten mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Sodann wurde die Generaldebatte über das Wrganisationsstatut fortgesetzt und dieses nach kurzer Debatte ei> bwc mit übergroßer Mehrheit angenommen. Es folgte die Beratung des Punktes Maifeier. Es liegt ein Antrag des Parteivorstandes vor, der einer! Vereinbarung mit der Generalkommission der Ge-! werkschaften Deutschlands entspricht. „Zur Vorbereitung der Maifeier ist an allen Orten, mögli rst zu Beginn des Jahres, eine Kommission einzusetzen, für die zu gleichen Teilen das Gewerkschaftskartell und die Parteiorganisation ihre Vertretung bestimmen. Die Kommission hat die Auf gabe, unter Berücksichtigung der beruflichen und örtlichen Verhältnisse und der Bestimmungen der gewerkschaftlichen Organisationen sowie der Beschlüsse des Parteitages für eine würdige Feier Sorge zu tragen. Die in Aussicht genommene Feier darf an keinem anderen Tage als am 1- Mai stattfinden. Bei Aussperrungen infolge der Mai feier kann den davon betroffenen Arbeitern eine Unter- Sozial-ewokratischer Parteitag. Die Donnerstag-Sitzung begann mit einer Ucber- raschung. Der Vorsitzende, Reichstagsaba. Kinger, ver las eine Erklärung niedrerer Delegierter dahingehend, daß sie bei der Abstimmung über die Resolution über den Aiberalismus sich geirrt hätten. Sie hätten geglaubt, daß über die nächste Resolution abgestimmt würde, und sie beantragten daher, daß die Abstimmung wiederholt würde. Die Resolution war von Berlin i ausgegangen und er klärte: „In Anbetracht, daß die bisherige Politik deS Liberalismus nichts war als eine dauernde Kette des Verrats von Arbeiterinteressen: daß auch bei der Finanzreform die Liberalen das arbeitende Volk mit der Unsumme indirekter Steuern belasten wollten uns jeder kraftvollen Opposition Hindernisse in den Weg legten: daß bei den letzten Reichstagswahlen die Liberalen aller Schattierungen sich alS ein fester Bestandteil der einen reaktionären Masse erwiesen und die jetzige agrarisch klerikale Mehrheit geschaffen haben: daß schließlich dcr Vicrmandatenraub im preußischen Landtage, die Wahl- rcchtsverstümmelung in Kiel, Nixdorf usw. von Liberalen inszeniert worden ist: angesichts alles dessen muß die Zu mutung sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter, mit dieser Sorte Liberalen zusammenzugehen und gar die Unter dieser Spitzmarke wird aus dem Vogt- > lande geschrieben: Das Zentral-Wahlkomitee, die Kreisvorstände und die LandtagSwahlkomiteeS, also die Partei-Jnstanzen der Sozialdemokraten des 18., 22 und 23. Reichstagswahlkreises, unterbreiten soeben der sozialdemokratischen Wählerschaft der Landtags- Wahlkreise im genannten Wahlkreise den Beschluß, alle Wähleroersammlungen sämtlicher geg- neiischer Parteien streng zu meiden und for dern, daß dieser Beschluß streng zur Durchführung gebracht wird. — So steht eS mit der oielgeprie- ssnen Freiheit der Genossen aus. Dieser Beschluß ist ein Angstprodukt und bezweckt nur, die Arbeiter- massen von einer Aufklärung zurückzuhalten. Ob die Arbeiter sich eine solche Bevormundung wirklich gefallen lassen werd,»? Di- Kahrt-n d-S „Z. 3". Da» auf der „Ila" stationierte Zeppelin luftschiff unternahm gestern zwei kurze Fahrten, nachdem der unbrauchbar gewordene Zylinder am Hinteren Motor des „Z. 3" ersetzt worden war. Die eine Fahrt ging bis Friedberg, die andere über Frankfurt bi« Offenbach und zurück zur „Ila". Während der ersten Fahrt deS „Z. 3" stieg auch der Parsevalballon zu einem Fluge nach Bad Nauheim auf, um sich um den Preis dieser Siadt zu bewerben. Beide Luftschiffe trafen sich dann in Friedberg und kehrten gemeinsam nach Frankfurt a. M. zur „Ila" zurück. Der französische Deserteur DeSchampS ließ seinem Vater einen Brief überbringen, in dem ,er gegen die Anklage, die Mitrailleuse ge - stöhlen zu haben, auf dar entschiedenste pro- Nach längerer Debatte nimmt Kömelburg, der be kannte Gewerkschaftsführer, das Wort: Die Unterstützungs- frage muß gemeinsam zwischen Partei und Gewerkschaft geregelt werden. Das Verhältnis zwischen ihnen ist ja in . - ... . der letzten Zeit ein besseres geworden. Wenn ein Wille Zugeständnissen, namentlich allen militärischen, ab- hinter der Sache sieht, wird die Frage auch gelöst werden, geneigt ist, andererseits haben sich die Differenzen Uns fehlt weiter nichts, als daß wir nicht mehr darüber — - .... - . reden. (Heiterkeit.) Wir haben die Maifeier totgeredet, daher möchte ich bitten, daß aus den künftigen Partei tagen nicht mehr darüber gesprochen wird. (Lebhafter 5S. Zahrg. b-l«, «cht-r- l-ifch-r- r-müs-- rm-si-r, h-r-n, jneide- hr großer Solinger billig nhdlg. r.184«. ren. Ab- »en «ich.