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WMDMlAnMW Diese- Blatt ist da- zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen deS Ersten Bürgermeister- behördlicherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht eS die Bekanntmachungen de- Amtsgericht- und , des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. BesuaSpretS lmlbnwnatltch 85 NclchSvlenniac civichlieblick Träacrlobii Sonnabend, 23. / Sonntag, 24. August 1941 -/tk. 197 40 irim breite Millimeter,eile Im Anzeigenteil 8 Pla., 7» inm breite Millimcterzctle im Terttcil 21 Prä. 91. Erscheint jeden Wochentag nachmittag- —Fernruf: Sammel» siM WW M M Nr. 2341 - Postscheckkonto Leipzig 23464 - Bankkonten: IMHW lMW Ctadlbunk lKonto 2314). Dresdner Bank Zweigstelle UI^/s DD DI DI /lK II^ I^I IIIKD Hobenstein-Ernstthal. Commerzbank Zweigstelle Hohenstein« I^I II JI I Im Falle höherer Gewalt — Stöning deS Betriebe- der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung deS Bezugspreises. — Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Zeige schwerer VemWuiWsWge Vie Verluste Ler Sowjet; noch zwei Monolen Welüiug: I'/« Million kesongene — ILM panier — 1SM Seschlitze — MA sluy>euee Aus dem Führerhauptquartier, 22. August Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nach zweimonatiger Dauer des Ostseldzuges steht die deutsche Wehrmacht mit ihren Berd-udeten in ungebrochener Kraft tief in Feindesland. Auf der gesamten Front sind die Operationen in vollem Fluß. In der Siidukraine werden die letzten Stütz punkte des Gegners beseitigt. Nordwestlich Kiew weicht der Feind hinter den Dnjepr. Im Raum ostwärts Gomel wird die Verfolgung des geschla genen Gegners fortgesetzt. An der Front von Lenin grad und Estland kämpfen sich unser« Truppen stetig vorwärts. Auch die Angriffe an der finnische» Front beiderseits des Ladoga-Sees gewinnen täglich an Boden. In einer Folge schwerer Vernichtungsschläge hat die Sowjetwehrmacht unvorstellbave blutig« Ver- Inste erlitten. Seit Beginn des Feldzuges sind nun mehr über 1250V00 Gefangene eingebracht, rund 14 l>!lll Panzerkampfwagen und 15 MIO Geschütze er beutet oder vernichtet worden. Die Sowjetlustwass« verlor insgesamt 112SV Flugzeuge, davon wurden 5633 am Boden zerstört, di« übrigen in Lustkämpfen und durch Flakartillerie abgeschlossen. Außerdem wurde schon jetzt der feindlichen Kriegführung durch die Wegnahme wichtiger Rohstoff- und Industrie gebiete schwerster Schaden zugesügt. An der britischen Ostküste beschädigte die Luft waffe in der vergangenen Nacht zwei feindliche Frachter durch Bombentreffer. An der Kanalküste brachen Angriffsoersuche der britischen Luftwaffe auch am gestrigen Tag« zusamm«». Jäger und Flakartillerie schaffen 28, Marineartillerie drei feindliche Flugzeuge ab. Ein Sperrbrecher der Kriegsmarine schoß vor der Atlantikkllst« ein bri» tisches Kampfflugzeug ab. In Nordafrika erzielten deutsche Kampfflugzeuge Bonibentreffer aus zwei britischen Leichten Kreuzern bei Sidi el Barani. Truppen- und Materialaus ladungen in Tobruk wurden mit Bomben aller Kaliber belegt. Drei britische Flugzeuge in Lust kämpfen abgeschoffen. Der Feind flog weder bei Tage noch bei Nacht in das Reichsgebiet »in. * Stolze Zweimonatsbilanz Von unserer Berliner Schristlcituna W8 Berlin, 22. August Einer der wichtigsten Sätze aus dem kurzen, zu- fammcnfaffenden Bericht des OKW. über die ersten zwei Monate des Ostfeldzuges ist der, daß auf der gesamten Front die Operationen in vollem Fluß sind. Daraus erklärt sich einmal die Kürze dieses OKW.-Berichtes, denn immer dann, wenn große Entscheidungen heranreifen, hat das OKW. nur ganz kurze Formulierungen über den Fortgang der Ope rationen gebracht. Diese Übung hat sich bewährt. Denn das Schweigen der deutschen Stellen hat die Verwirrung beim Gegner, dessen Nachrichtenverbin dungen ohnehin in keinem beneidenswerten Zustand sind, gesteigert. Gäbe das OKW. dagegen Einzel berichte über die erreichten Tagesziele, dann könnte der Feind daraus Schlüffe ziehen über den Stand seiner Truppen, der ihm so weitgehend unbekannt »bleiben muß. Des weiteren bedeutet die Feststellung des OKW, daß alle Behauptungen von gegnerischer Seite, der deutsche Angriff habe sich lotgelaufen oder sei durch die energischen Gegenaktionen der Bolschewisten zum Stehen gebracht worden, nichts als eitler Selbstbetrug sind. In ungebrochener Kraft stehen unsere Divisionen und die unserer Ver bündeten, wie das OKW weiter betont, tief im Feindesland. Man muß schon der Rückzugsstrategio der Engländer huldigen, wenn man darin einen Er folg für die Bolschewisten erblicken will. In den großen Ercnzschlachten des ersten Abschnitts sind die sowjetischen Heere bei Byalistok, Minsk und Lem berg vom 22. Juni bis 4 Juli zerschlagen worden. In der zweiten Phase der Kämpfe, die ungefähr die darauffolgende Woche andauerte, haben die deutschen Panzerkräfte bis zur Stalin-Linie sich durchgekämpft und deren hauptsächlichsten Stütz punkte erobert. Dann aber begann die dritte Phase, die durch den Versuch sowjetischer Gegen angriffe gekennzeichnet ist Hier ist es den voraus geworfenen deutschen Abteilungen durch zähes Fest halten gelungen, die Umklammerungen solange auf- techtzuerhalten, bis die Fußdivisionen heran waren. Das Eingreifen der Masse der deutschen Infanterie divisionen kennzeichnet die vierte Phase, in der wir gegenwärtig noch stehen. Sie hat dazu beigetragen, dem Feind schwerste und unersetzliche Schäden zuzu- fügen an Menschen und Material. Der OKW.- Vericht bringt die fast astronomisch anmutendcn Ziffern über die sowjetischen Verluste. Der Men schenausfall geht in die Millionen, der Material ausfall weist Ziffern auf, wie sie noch zu Beginn dieses Krieges für völlig undenkbar gehalten wurden. Das Ergebnis dieser ersten zwei Monate ist dem nach die Zerschlagung des Großteils der besten sow jetischen Divisionen, die zum Stoß gegen Deutschland aufmarschiert waren, ferner die Besetzung eines Gebietes, das jetzt die Größe Eroßdeutschlands über trifft und in dem schon ein Teil der wertvollen feindlichen Rohstoffquellen liegt. Somit ist die Sowjetunion in doppelter Hinsicht getroffen. Sie hat einmal unersetzliche Verluste an ausgebildeten Soldaten und erstklassigem Material erlitten, und sie hat ferner jetzt schon einen Teil der Produktions gebiete verloren, aus denen allein sie hoffen konnte, diese Verluste ersetzen zu können. Deshalb die Hilfe schreie Stalins an Churchill und Roosevelt schon nach den ersten zwei Kricgsmonaten. Die britische „Ent lastungsoffensive" aber hat den Engländern schon annähernd tausend gleichfalls unersetzliche Flugzeuge und mehrere tausend Flieger gekostet. Auch das ist ein wesentlicher Bestandteil der Zwei-Monats- Bilanz. Britischer Torpedoboots- Zerstörer torpediert Rom, 22. August Das Hauptquartier der Wehrmacht, gibt bekannt: Unsere Jagdoerbände überflogen im Tiefslug den! Luftstützpunkt von Halfa (Malta) und nahmen mit Erfolg Flugzeuge am Boden und Flakbatterien unter Maschinengewehrseuer. Einige feindliche Flugzeuge gerieten in Brand, ander« wurden schwer beschädigt. In Nordafrika wurde bei einem Einflug der englischen Luftwaffe auf Bongasi, der weder Opfer forderte noch Schaden verursachte, ein feindliches Flugzeug abgeschossen. An den verschiedenen Ab schnitten der Tobruk-Front Tätigkeit unserer Ar tillerie, di« englische Truppen- und Krastwagen- ansammlungen wirksam unter Feuer nahm. Deutsche Flugzeuge griffen nordöstlich von Sidi el Baoani einen feindlichen Schifssverband an, tra fen zwei Leichte Kreuzer und bombardierten in meh reren Wellen den Hafen, Truppen- und Material lager von Tobruk. In Luftkämpsen schossen die deutschen Jäger ein« Eurtiß und zwei Hurricane- Flugzeuge ab. Im Eyrenaita-Sahara-Abschnitt bom bardierten italienische Flugzeuge bei bewassnrter Aufklärung feindliche motorisierte Einheiten und belegten sie mit MG-Feuer. In Ostasrika verursachten systematische feindliche Luftaktionen gegen Eondar und andere Stützpunkte nur leichte Materialschäden. Unsere vorgeschobenen Posten versprengten feindliche Abteilungen und füg ten ihnen einige Verluste zu. Italienische Flug zeuge belegten in Famagosta (Eypern) Hasenanla gen und Schiss« mit Bomben. Es wurden Depots, «in Dampfer und ein kleineres Schiss getroffen, das gesunken ist. Im östlichen Mittelmeer griffen un- ser« Flugzeuge Einheiten der britischen Marine an, und torpedierten «inen Torpedobootszerstörer vom Typ „Sith", der mit Schlagseite stilliegend beobach tet wurd«. kngland; große kmwuschung Bon unserer Berliner SLrMlcituna IL8 Berlin, 22. August Lange Zeit hindurch hatte man sich in England einem künstlichen Optimismus über die Stärke der Sowjetunion hingegeben, der durch die britische Propaganda noch wesentlich geschürt worden war. Man verflieg sich mit einer auffallenden Sturheit in die Illusion, die Sowjetunion sei militärisch un besiegbar. Als im Osten der Kampf entbrannte, wurden vom Jnformationsministerium in London natürlich nur angebliche Erfolge der Bolschewisten berichtet. Am tollsten wurde dieser Schwindel wäh rend der Tage der Schlacht von Smolensk getrie ben, dessen Eroberung durch die deutschen Truppen mit hartnäckigster Borniertheit solange abgestritten wurde, bis eines Tages Auslandsjournalisten an Ort und Stelle waren und die britischen Lügen widerlegten. Hinsichtlich des bolschewistischen Men schen- und Kriegsmaterials nannte man geradezu astronomische Ziffern. Nun war aber im Jahre 1940 in einem Londoner Verlag ein Buch erschie nen, dessen Verfasser John de Courcy aus Grund sehr zuverlässiger Unterlagen seststellte, daß die britische Öffentlichkeit fehl gehe in der Hoff nung, die Bolschewisten hätten tatsächlich genügend Material, um den Vernichtungsabsichten der Lon doner Politiker gegenüber Deutschland im Osten Europas zum entscheidenden Erfolge zu verhelfen. Ein großer Teil der Berichte aller Ausländskorre spondenten der britischen Presse sei seit Jahren irreführend gewesen. Die Stärke der Sowjerunion, wie sie mit diesem ungewöhnlichen Optimismus herausgestellt werde, sei „grob übertrieben". Der Verfasser wies nach, daß die bolschewistische Produk- Deutscher Fesselballon vor dem Ausstieg an der Ostfront Zu den Mitteln der Feindbcobachtung gehören auch die Fesselballone, die im Osten ebenfalls eingesetzt werden. (U-PK-Melters-Scherl-Autoflex) tionskapazität mit den Erfordernissen der Armee keineswegs Schritt halten könne, vor allem sei die Versorgung mit schwerer Artillerie unzureichend. Nicht uninteressant sind in dem Bericht auch die Angaben über die Unzulänglichkeiten des Offizier korps der Sowjetarmee. Von 46 000 Offizieren zu Beginn des Jahres 1937 entstammten nur 4500 der alten zaristischen Armee, 25 000 kämen aus den Sowjetschulen und 16 000 hätten überhaupt keine Bildung genoffen. Der letzte Bericht des Marschalls Tuchatschewski an den Kongreß der So: habe gezeigt, daß nur 15 v. H. der Obersten uno nur die Hälfte aller höheren Offiziere durch Militärakade mien hindurchgegangen seien. Dies war bezeich nenderweise noch vor dem großen Mordprozeß, der außerordentliche Lücken in das Offizierkorps der Sowjetarmee riß. Als Marschall Tuchatschewski, so heißt es in dem Bericht noch, in Paris seinen Be such abstattete, war es den französischen Beobachtern klar, daß die jüngeren Offiziere der Sowjets in folge ihrer mangelhaften Erziehung über ein nur sehr oberflächlich-" Berus ver- füg:en. Uber die Lu,.- .-.^y fest, daß die bolschewistischen Aufklärungsflugzeuge ziemlich arm selig und die schweren Bomber veraltet genannt werden müßten. Die Flugzeugproduktion sei bis 1939 ziemlich langsam gewesen, obwohl für 1940 allerdings eine größere Beschleunigung vorgesehen wurde. Die bolschewistischen Angriffsabsichten gegen das Reich haben natürlich zu einer Produktions steigerung in der Rüstungsindustrie geführt, doch konnte sie nicht mehr zur Auswirkung kommen, da der bolschewistischen Aufmarscharmee bei ihrem An griffsplan gegen Deutschland durch das blitzschnelle Zupacken unserer Wehrmacht das Rückgrat gebro chen wurde, bevor der Vcrnichtungsschlag zur Aus führung gelangen konnte. Über die Moral in der Sowjetunion stell:« übri gens der englische Beobachter, dessen Feststellungen von Churchill einfach ignoriert werden, fest, daß sie sowohl auf militärischem wie auf zivilem Gebier größtenteils durch die Mordprozesse von 1937 und 1938 unterminiert wurde, als damals Tausende in der Sowjetunion bekannte Leute erschaffen wurden. Was das Heer anbetrifft, so seien wahrscheinlich 60 v. H. des Stabes liquidiert worden. Die Gesamt zahl der erschossenen Offiziere habe sich auf rund 30000 belaufen, unter ihnen befanden sich drei Mar schälle, 60 ältere Generale, 312 jüngere Generale und Brigadiers. Von den acht Generalen, die den Marschall Tuchatschewski verurteilten, empfingen sechs selber die gleiche Bestrafung. Die neuen gewaltigen deutschen Siege im Osten verfehlen ihre Wirkung in der englischen Öffentlich keit nicht, wo man wieder einmal zahlreiche Illu sionen dahinschwinden sieht und wo nun gegenüber wart«: G»erI.«Ildet»I«nst.M.» Da, Kampsgrbiet i» Nord«« der Ostfront den früheren künstlichen überoptimismu« «in« »m so größere Enttäuschung ihren Platz beansprucht.