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33. Iahkg Volkszeitung Donnerslag, 23. Januar 1S3K eckMIN-Uung: Dre»d«n>«., Polkrftr. 17. gennus M711 ». »101» LelchSNslIell«, Druck und B«Uag: Ekkmanla Buchdrucker«! und B«r!ag Ih und <b. Wink«!, Polkiftratz« 17, Aernrus 71017, PoPcheck: Rr. 10LS, Bank: Ctodtbank Dr«»d«» Rr. IN7S7 Im Fall« von HSHrrer Tewolt. Brrbot, ««ntntender ««Med«. -Srungen hat der Bezieher oder Bierbunglretdend« tetn« a* sprach«, lall» dl« Zeitung In delchiänkiem Umton,e, -ertpSttt oder nicht erscheint. — Erlüllungoort Dresden — — — Erscheint S mal wöchentlich. SkonaNicher vezugoprei, durch Iröge, etnicht öO Big b,w. «0 PIg. Trägerlohn 1,70; durch di« Poll 1,70 etnlchlteglich Postaberweisungogeblihr, »uzligUch SS Pig Poll-BelteN,eld. kinzelnummer 10 Psg.. dt, Sonnn^n». Sonntag, und gestlagnummor U> Psg. Beilageort Dresden. Nnzelgenprets«! dl« lspaltlg« S mm drelt« g«tl« I Plt-l slr gamillenanzeige» S PI». gllr Pl-tzwansch« «»„» wk l«ln« »ewLH, letD««, LüchWtze Resvrmvvrschtäge zur Ehescheidung Der Bericht des Famillenrechtsausschuffes der Akademie für deutsches Recht veröffentlicht Einführung -es Zerrütiungsgrun-satzes Keine Veiücksichtigung der kirchlichen Lehre angesichts der grundsätzlichen Ablehnung jeder Scheidung durch die katholische Kirche Berlin, 22. Ian. Das „Nachrichtenbüro Deutscher Zeitungs verleger" meldet: Der ^amilicurechtsausschus; der Akademie für deutsches Recht Hal in längerer Arbeit Vorschläge siir eine 'Neugestaltung des deulselien Chescheidungsrechtes ausgearbeilet, die der Vor sitzende des Ausschusses, Rechtsanwalt Dr. Möszmer, jetzt der ttesseutlichkeil unterbreitet. Der Ausschuss hat von vornherein das n a t i o n a l s o z i ä I i st i s ch e Gedankengut zu m L e i I m o l i v seiner 'Arbeit gewählt. 'Von einer 'V e r ü cti - sicht igung der kirchlichen Lehre wurde Ab stand genommen, weil, wie der iltericht betont, angesichts der grundsätzlichen Haltung der katholischen Kirche keine Schei- dnngsmöglichkeit deren Zustimmung finden wird. Nach national sozialistischer Auffassung werden durch die Ehe nicht blosz ver- sönliche Beziehungen gegründet, sondern sie ist in erster Linie Grundlage und Keimzelle der V o l k s g e m " i li sch a s t. Diese ist an der Aufrechterhaltung von EI)en weit gehend interessiert. Die Frag«, wann im einzelnen Hall die Voraussetzungen für die Losung einer Ehe vom Standpunkt der Gemeinschaft vorliegen, hat der Ausschuss dahin beantwortet, dass die Ehe unheilbar zerrüttet sein müsse. Düs ist nur dann der Fall, wenn es sich um «inen Dauerzustand handelt, der mit dem Wesen der El>e nicht mehr vereinbar ist. Das im Einzelsall festzustellen, ist die nicht leichte Pflicht des El>erichlers. Dieser muss zu der Ucberzeugung gekommen sein, das; nach menschlick-em Ermessen mit der Wiederherstellung eines dem Wesen der El)« entspreä-enden Verhältnisses zwischen den Ehe ¬ gatten nicht mehr gerechnet werden kann. Vielfach wird gellend gemacht, das; die Einsührnng des Zerrüllungsgrundsatzes eine erhebliche Erleichterung der Ehesclzeidung bedeute. Demgegen über lietont der Bericht, das; es sich bei der Reiorm gar nicht um eine Erleichterung der Scheidung handeln könne, sondern vielmehr darum, ob man nniläsungsbedürslige Ehen lösen oder zerfallene Ehen ohne jeden inneren Gehalt Zusammenhalten soll. Tie Frage, ob ein Unterschied zwischen kinderlosen und be hinderten Ehen gemacht werden soll, Hal der Ausschuss ent schieden verneint. In Ehen, in denen ständig Unfriede herrsche und die Kin der schliesslich täglich Zeugen schwerer Beschimpfungen und Miss- Handlungen werden, habe die Lrga'tnng des Elternhauses sür die Kinder kaum einen Wert. Dis l e >; te Entscheid u n g müsse auch hier dem Richter überlasten bleiben. Im einzel nen sieht der Geselsesvorschlng vor, das; ein Ehegatte Scheidung beantragen kann, wenn sich der andere Ehegatte des Ehe bruchs oder eines Verbrechens gegen die Sittlich keit schuldig gemacht hat, wenn er ihm n a ch dem Leben trachtet oder wenn er ohne triftigen Grund Er zeugung oder Empfängnis ehelicher Kinder verweigert, ferner, wenn durch sonstiges schuldhaftes Ver halten das eheliche Verhältnis so tief zerrüttet ist, das; die Wiederherstellung einer dem Wesen der Ehe entsprechenden Lebensgemeinschaft nicht mehr erwartet werden kann. Auch in den erstgenannten Fällen findet die Scheidung nicht statt, wenn sich aus bestimm ten Tatsachen ergibt, das; durch die Verfehlung eine Zerrüttung des ehelichen Verhältnisses nicht eingetretcn ist. Scheidung auf Aiürag -es Staatsanwalts Vel Fehlen des sittlichen Gehaltes einer Ehe Die vielleicht b e d e u t e n d st e Neuerung, die vorgeschlagen wird, ist die Scheidung von Ehen auf AntragdcrStaatsanwaltschaft. Maßgebend ist auch hier, das; die Scheidung nur erfolgen soll bei voilständi- ger Zerrüttung des ehelichen Verhältnisses. Eine solche Zerrüttung braucht nicht notwendig in der dauern den Störung des ehelichen Verhältnisses zu bestehen: als zer rüttet vom Standpunkt des nationalsozia listischen Ehebegriffs aus ist auch eine Ehe anzusehen, wenn trotz Einvernehmens der beiden Ehegatten die Ehe des sittlichen Gehalts entbehrt, und zwar derart, datz daraus der Volksgemeinschaft erheblicher Schaden erwächst. Es wird dabei vor allem an jene Ehen gedacht, >n denen die Ehe gatten gemeinsam ein verbrecherisches oder unsitt ¬ liches Leben führen, unter welchen Begriff auch Ehen fal len, in denen die Eyegatten unter dem Schutz der ehelichen Ge meinschaft kommunistische Propaganda betreiben. Gerade im Fnteresse der Hochhaltung des Ehebegrisfs im 'Volk erscheint es, wie der Bericht betont, dringlich geboten, solche, eine dauernde Gefahrenquelle für die Gemeinschaft bildenden Ehen von Staatswegen zur Auslösung zu bringen. Ter Ein wand. das; damit der Schnüffelei und dem Tenunzianlentum Tür und Tor geöffnet würden, werde hinfällig, wenn die Vor aussetzungen. unter denen die Staatsanwaltschaft Antrag aus Scheidung stellen könne, so geregelt seien, das; die Erstattung wissentlich unwahrer und selbst fahrlässiger Anzeigen so gut wie ausgeschlossen erscheint. Trauergottes-ienst am Sarge Georgs V. Der verstorbene englische König in die Mria-Mgdalenenkapelle in Sandringham übergeführt London, 22. Ian. Die sterbliche Hülle König Georgs wurde Dienstag abend von Schlotz Sandringham nach der naheliegenden Maria-Mag- dalenenkapelle übergeführt. Trotz eines schweren Hagelsturmes hatte es sich die Königin nicht versagt, den Sarg gemeinsam mit dem Herzog und der Herzogin von Kent und der Königlichen Prinzessin zu begleiten. Neben dem Eichensarg, der auf einer Geschützlafette ruhte, schritten 8 Gardegrenadiere. An der Spitze des Trauerzuges marschierte der Pfeifermajor des Königs, der auf einem schottischen Dudelsack schwermütige Lieblingsweisen des verstorbenen Monarchen spielte. Nachdem dann der Sarg vor dem Altar der Kapelle nie- dergesctzt worden mar, begann der T r a u e r g o t t e s d i e n st im Scheine flackernder Kerzen. Kniend hörten die Königin und die übrigen Mitglieder der königlichen Familie die Worte des Geistlichen. Kurz vor Mitternacht, in der Sterbestunde des Königs, kehrte dl« Königin nochmals znr Kapelle zurück, nm allein am Sarge zu beten. Während der Nacht hielten Förster und Iagdhüter des Königs in ihren grünen Uniformen die Tot.-nwache. Am heutigen Mittwoch wird die Leich« des Königs zur Aufbahrung in der Westminsteravtet nach London übergeführt. Vor der Einsargung am Dienstagnwrgen nur vom König eine Totenmaske abgenommen worden. Wenn am kommenden Dienstag die feierliche Beisetzung des Königs in der S ch I o s; k a p e l I e von Windsor stattsinden wird, werden seine ll-'''^n'e- berreste neben den Grübern seines Vaters, König ' li. und seiner Mutter, Königin Alexandra, zur Ruhe gebettet wer den. In dem Trauerzug werden die Vertreter der Regierungen aller Länder gehen, unter ihnen voraussichtlich die regierenden Könige von Dänemark. Norwegen und Bulgarien. Die allge meine Landestrauer sür den verstvrvenea König beginnt am heutigen Mittwoch. Velsetzung von König Georg am 28. Zanuar London, 22. Ian. Die Beisetzung des toten Königs findet, wie nunmehr amtlich mitgeteilt wird, am kommenden Dienstag in der Sankt-Georgs-Kapelle In Windsor statt. Morgen werden die sterblichen Ueberreste von Sandrlngham nach London übergeführt, wo sie in de r We st m i n st e r Hall bis zum Tage der Beisetzung aufgebahrt werden. Am Bei- setzungstag« wird der Sarg in grotzer Staatsprozession von der Westminsterhall zur Eisenbahnstation sttaddington gebracht wer- den, von wo der König seine letzte Fahrt nach schloss Windjor antritt. O London, 22. Ian. Der H e r z o g v o n Sachsen Co - bürg und Gotha wurde Dienstag nachmittag von Seiner Majestät dem König Eduard VIII. im LI. James Palast emp- sangen, um dem König persönlich und zugleich der Königin- mutter und der königlichen Familie das tiefempsnndene Beileid des Führers und Reichskanzler» zum Ableben König Georgs V. auszusprccheil. L-uard VIII. Groschritanniens und Irlands neuer König Aufrichtig und tief ist die Trauer des englischen Volkes um den Tod König Georgs. Durch den äusseren Pomp des seit Jahrhunderten überlieferten Trauerriluals ist die Wärme dieses natürlichen Gefühls herzlicher An Die neueste Ausnahme König Eduards >>>>. lPrejseuhala. Mg teilnahme aus allen Berichten spürbar, die aus England, Schottland und aus den Dominien zu uns gelangen. Dennoch blickt die Welt vorwärts, auch das ü Tra dition jenseits des Kanals, und als jetzt von den Stufen der Londoner Börse der neue König ausgerinen wurde, hörte man wieder den bedeutungsvollen Salz' „Ter König i st t o t, e s l e b e der K önig !" Au' den neuen König von England sind die Augen der Welt gerichtet. Die englische Presse versäumt nicht, a n die grone Be liebtheit hinnnveisen. deren sich der König berens zis Prinz von Wales erfreute, und die in der besonderen Prägung seines fröhlichen, verbindlichen, dabei rührigen arbeitsamen und dem Verständnis siir ioz ale Fragen ge schlossenen Wesens ihren Ursprung bat. Ein Ute-- Eng länder schrieb vor längerer Zeit über den damaligen Thronfolger: „Er lacht und amüsiert fick wie ein g.nd. Daneben leistet er ernste Arbeit, und seit dem Tode Eduard '''U. hat kein Engländer soviel nir das A .h r.-- tan wie der junge Prinz non Wales, der den Taln and die guten Eigenschaften seines Grossvaters geerbt bat. Dabei hat er äusserst einfache Lebensgewobnbeiten, and wer ihn in Driord kannte, rühmt seine Valüriiebke.:." Alan hebt heute hervor, das; Eduard >U. 'ck"n vor längerer Zeit leinen ersten Vornamen David abgelegt und dafür seinen darauffolgenden Vornamen Eduard angenommen hat. Alan will daraus ebenfalls schliessen, das; in dieser Aamenswahl sich die Absicht ausdruck.e, das Erbe des Grossvaters auch in anderer Hinsicht anzn- treten, politisch und als Weltmann, aber es darf wohl nicht überseben werden, das; das Erlebnis des Weltkrieges und das seither veränderte Ge'ichl der Zeit den B ae >f des Weltmannes anders geformt hat, und das; auch für politisches Wirken die Gegenwart andere Bedingungen schuf. So darj man wogt hervorheben, Sä'; der König