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WaöenauerAnzeige. MW smHmM, örifeMs, Sch, MmMms, 8Vm,östW «sm. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,oO Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg-, für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Sah entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten Übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. 196. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Amtlicher Teil. Ulizt StMkk M AM. Die Staats- u. Gemeindegrundsteuer für den 2. Termin 1918 sowie die Abgabe für die im 2. Vierteljahr 1918 bezogene Elektrizität sind nunmehr zur Vermei dung zwangsweiser Einhebung bis 10. ds. Mts. an unsere Stadtkasse abzuführen. Rabenau, am 4. September 19l8. Der Stadtrat. MiMW ks MreiumWWpek lick. Die zur Entrichtung der Abgabe vom Warenumsätze verpflichteten gewerbetreibenden Personen und Gesell schaften, welche ihren Warenumsatz für die Zeit vom l. Januar bis 31. Juli 1918 bisher noch nicht angemeldet haben, werden hiermit ausgesordert, die Anmeldung bis spätestens Montag, den 9. dieses Monats bei dem unterzeichneten Stadtrat zu bewirken und den Betrag der Abgabe zur Vermeidung von Weiterungen gleichzeitig mit der Anmeldung einzüzahlen. Unterlassung der Anmeldung zieht Bestrafung nach sich. Rabenau, am 6. September 1918. Der Stadtrat. Freitag, den 6. September 1918, abends 6 Uhr Sitzung -es Sta-tgemein-erates im Ratssrtzungssaale. Die Tagesordnung hängt im Rathause, I Treppe, am Ratsbrett aus. Rabenau, am 4. September 1918. Der Bürgermeister. Von den KnegslltMMtM. (Amtlich.) Grosses Hauptquartier, 4. Septbr. 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht und Heeresgruppe Generaloberst v. Boehn Beiderseits der Lys hat sich der Feind in ständigem Kampf mit unseren Vortruppen bis in die Linie Wulver- gem—Nieppe—Mac St. Maur—Laventin—Richebourg vorgearbeitet. Unsere gemischten Abteilungen haben ihn in diesen Kleinkämpfen wirksam geschädigt und ihm durch Vorstoß und Angriff Gefangene abgenommen. An der Schlachtfront zwischen Scarpe und Somme verlief der Tag ruhig. Wir hatten während der vor letzten Nacht unsere Truppen in Linie Arleur—Moeuvres —Manancourt zurückgenommen. Diese seit einigen Ta gen schon vorbereiteten Bewegungen wurden plangemäß und ungestört vom Feinde durchgeführt. Der Gegner ist erst am Nachmittag zögernd gefolgt. An der Front zwi schen Moislains und Peronne hat der Feind seine An griffe gestern nicht wiederholt. Beiderseits von Noyon führte der Franzose stärkere Angriffe, die sich im besonderen gegen das Höhengelände zwischen Campagne und Buffy richteten. Der Feind, der hier viermal am Vormittage und am Nachmittage ver geblich gegen die bewährte 231. Infanterie-Division an stürmte, wurde ebenso wie an den übrigen Angriffsab schnitten restlos abgewiesen. An der Ailette Erkundungsgefechte. Vorstöße des Feindes gegen Coucy le Chateau scheiterten. Zwischen Ailette und Aisne setzte der Franzose im Verein mit Amerikanern und Italienern nach stärkster Feuerwirkung zu erneuten Angriffen an; sie wurden vielfach nach er bittertem Nahkampfe abgewiesen. Wir schossen 22 feindliche Flugzeuge und sieben Fesselballone ab. _ Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Südlich von Ripont brachten wir von erfolgreichem Vorstoß in die französischen Gräben Gefangene und Maschinengewehre zurück. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 5. Septbr. 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht SmMd, öS» 7. SWM IW. IIIWWW'MN V»» I ! MI irMIIM NIM >! I "MWH «M I UM I und Heeresgruppe Generaloberst v. Boehn Zwischen Dpern und La Bassee drängte der Feind gegen unsere neuen Linien nach. Im Vorgelände be lassene Abteilungen wichen dort befehlsgemäß aus diese zurück. Bei Wytschaete wurden Teilangriffe des Feindes abgewiesen. Zwischen Scarpe und Somme fühlte der Gegner gegen unsere neuen Linien vor. Infanteriegefechte mit unseren Sicherungsabteilungen. An der Somme Artillerie tätigkeit. Zwischen Somme und Oise haben wir die am 2ü. August aus der Gegend von Roye begonnenen Bewegungen fortgeführt und uns in vorletzter Nacht ohne Kampf vom Feinde losgelöst. Die am Feinde be lassenen Nachhuten sind gestern nachmittag langsam ge folgt. Der Feind hatte am Abend etwa die Linie Vo- qennes -Guisgard Appilly mit schwächerenTeilen erreicht. An der Ailette-Niederung wurden Vorstöße des Feindes abgemiesen. Ebenso scheiterten starke feindliche Angriffe dicht südlich der Ailett., bei Terny-Sorny, Clamecy und Buc le Long. Vizewachtmeister Schoele der 9. Batterie des Fcldartillerie-Regiments Nr. 92 hat hier bei den letzten Kämpfen acht Panzerwagen vernichtet. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Östlich von Soissons legten wir die Verteidigung von der Vesle zurück. Die Bewegungen wurden plan mäßig und vom Feinde ungestört durchgeführt. * Wir schossen gestern 32 feindliche Flugzeuge ab. Lokales und -Sächsisches. Rabenau, 6. September 1918. * Auszeichnung. Herr Lehrer Hadanck aus Rabenau, zur Zeit Lazarett-Inspektor im Sanatorium Kreischa, erhielt das Ehrenkreuz für freiwillige Wohl fahrtspflege. * Ein großer Schwindel wird jetzt vielerorts mit gebrannten Lupinen getrieben, die als „arabische Mokka bohnen" angeboten werden, das Pfund für 25 bis 30 Mark, während der Höchstpreis für Lupinensamen-Kaffee- Ersatz für das Pfund afff 84 Pfg. festgesetzt ist. Man hüte sich also vor einem Reinfall auf diesen gemeinen * Die Sommerzeit geht mit dem 15. September wieder zu Ende und die Normal-(Sonnen-)zeit tritt wie der in Kraft. Am Morgen bedeutet das erhöhtes Licht, abends freilich frühere Dunkelheit. * Versicherung von Reisegepäck. Vom 1. Septbr. d. I. an kann Reisegepäck durch Vermittelung der säch sischen Eisenbahnstationen bei der Europäischen Güter und Reisegepäck-Bersicherungs-Aktiengesellschaft in Ber lin SW. 47, Großbeerenstraße 27a, gegen Verlust, Min derung oder Beschädigung und Lieferfristüberschreitung versichert werden. * Der Schleichhandel mit Fleisch und Fleischwaren hat einen ungeheuren Umfang angenommen. Wie die sächsische Regierung in einer Denkschrift mitteilt, sind in Deutschland fast 600000 Rinder mehr verbraucht, als es der normale Nachwuchs gestattete. Ohne Nachweis des Verbleibs sind nicht weniger als 216 000 Rinder ver schwunden und 1 300000 Schafe verbotswidrig geschlach tet worden. * T o m a t e n b l ätte r als Tabakersatz. Auf der Suche nach Tabakersatz hat der Bundesrat wieder eine Reihe von Ersatzmitteln erlaubt, die bei dem Genüsse wohl alles andere, aber kein „Genuß" sein werden. Aus eigener Erfahrung weist jemand Raucher auf die jetzt viel gezüchtete und mit Recht geschätzte Tomatenpflanze als vorzüglichen Tabakersatz hin. Tabak- und Tomaten pflanze sind artverwandt, was sich auch bei der Ver wendung der letzteren als Rauchmittel zeigt. Wer die Probe machen will, lasse die Tomatenblätter langsam im Schatten trocknen. Wenn sie welktrocken sind, schnüre man sie fest zusammen und stopfe sie in eine Blech- oder Glasbüchse, lasse sie einige Wochen in freier Luft stehen, schneide sie dann klein und lasse sie dann gründlich in der Sonne trocknen. Mit Rosenblättern vermischt, die man auf gleiche Weise behandelt hat, wird dieser Tabak ersatz dem Raucher eher behagen, als die jetzt gebräuch lichen Ersatzmittel. Coßmannsdorf. Ein genußreicher Abend steht Drahtanschrift: Anzeiger U HühlMW. allen Musikfreunden am nächsten Sonntag im Gasthof Coßmannsdorf bevor. — Die Grenadierkapelle Nr. 100, welche lange Zeit dort nicht konzertierte, wird sich wieder hören lassen und wird ihre Weisen in altbekannter Art zum Vortrag bringen. Herr Musikleiter Kade wird die Kapelle persönlich leiten. Jedenfalls verdient die Ver anstaltung die weitgehendste Unterstützung, da der Wirt vom Gasthof Coßmannsdorf immer bestrebt ist, seinen Gästen etwas besonderes zu bieten. Possendorf. Aus Anlaß des Erntefestes findet am nächsten Sonntag im hiesigen Gasthof ein großes Ge sangskonzert und Theater der v. Bredowschen Theater- gesellschast statt. Die Gesellschaft verfügt über gute Kräfte und hat einen abwechslungsreichen Spielplan aufgestellt, so daß einige genußreiche Stunden zu erwarten sind, die einen zahlreichen Besuch rechtfertigen. Tharandt. Vom Zuge überfahren ließ sich ein 17jähriger Schüler aus Annaberg am Mittwoch zwischen Edle Krone und Tharandt. Der junge Mann hatte längere Zeit in der Landwirtschaft Erntehilfe geleistet und dabei des Lebens Nöte vergessen gelernt. Die rationierte Kost sagte ihm nicht zu und so faßte er den Entschluß, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Er entfernte sich aus der elterlichen Wohnung und brachte sein Vorhaben an dem eingangs erwähnten Orte zur Ausführung. Seine Leiche wurde dem Friedhof in Tharandt zugesührt. Glashütte. Ein für die Zukunft unserer Stadt be deutsames Unternehmen ist von der Städtischen Kriegs- Industrie-Zentrale, G. m. b. H., dieser Tage durch den Kauf der Glashütte! Präzisions-Uhrenfabrik Aktien-Ge- sellfchaft in die Wege geleitet worden. Es ist beabsich tigt, unter Beteiligung der Uhrmacherschaft Deutschlands eine Genossenschaft zu gründen, die sich die Herstellung und den Vertrieb guter Präzisions-Taschenuhren zur Aufgabe macht, deren Güte dem Ruse Glashüttes voll entspricht. Reichenbach i. V. Am Sonnabend gerieten zwei junge Ziegen auf der Weide an ein Wespennest und wurden von den aufgestörten Wespen derart überfallen und durch Stiche verletzt, daß eins der Tiere alsbald verendete, während das andere von der auf das Schreien der Tiere hinzugeeilten Besitzerin noch davongetragen und gerettet werden konnte. Meine Nachrichten. Im Sperrgebiet haben deutsche Unterseeboote weiter 27000 Tonnen Schiffsraum versenkt. Auf Veranlassung des japanischen Oberbefehlshabers Otani sind die englischen und französischen Truppen in der Mandschurei zurückgezogen worden. Generalfeldmarschall v. Hindenburg ruft in einer längeren Kundgebung das deutsche Volk zur Abwehr des feindlichen Feldzugs gegen den deutschen Volks geist auf. Der Oberbefehlshaber in den Marken erläßt eine Verordnung gegen die Verbreitung leichtfertiger und bös williger Gerüchte. Die seit 1914 auf russischen Befehl geschlossene deutsche Schule in Helsingfors wurde wieder eröffnet. Die Ententegesandtschaften fordern die in Rußland noch aufhältlichen Staatsangehörigen auf, Rußland in nerhalb fünf Tagen zu verlassen. Nach Meldungen aus Archangelsk erhielten die diplomatischen Vertreter der Entente in Rußland Voll macht, Rußland zu verlassen. Kirchen-Nachrichten. Woche vom 8. bis 14. September 1918: Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Erntedankfestgottesdienst. Chorgesang: Lobt den Herrn! er ist die Liebe! von K. Zöllner sür Männerchor. Väi l Uhr Unterredung mit der 1917 und 1918 konfirmierten Jugend. Donnerstag: 8 Uhr Jungfrauenverein. Somsdorf. Sonntag: ^,9 ^hr Beichte und heil. Abend mahl. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Mittw 0 ch: */,9 Uhr Kriegsbetstunde. Seifersdorf. Sonntag: Nachmittags 2 Uhr Erntedankfest- 1 gottesdienst (Pastor Vetter-Kipsdorf). »