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Sonnabend. Nr. 48. 23. April 1881. Weißerih-Zeitung. Amts-Matt für die Königliche Amtshauptrnannfchast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieser Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blatter eine sehr wirksame Verbreitung finden, werdm mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. AnMcher Theis. Bekanntmachung. Die 2. Sitzung des Bezirksausschusses findet Sonnabend, den 3«. ds. Mts., Vormitt. 18 Uhr, im Sitzungszimmer der Königlichen Amtshauptmannschaft statt, was mit Bezugnahme auf die an amtshauptmannschaftlicher Canzleistelle aushängende Tagesordnung hiermit bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, am 22 April 1881 Königliche Amtshauptmannfchaft. von Kessinger. Ludwig. Bekanntmachung. Wegen der bereits in Angriff genommenen Correction, beziehentlich Verbreiterung des von Oberfrauendorf nach Johnsbach führenden Weges ist dieser Weg bis auf Weiteres gesperrt. Dippoldiswalde, am 20 April i88i Königliche Amtshauptmannfchaft. von Kessinger. Semig. Tagesgeschtchte. Dippoldiswalde. Durch eine Verordnung des kgl. Ministeriums des Innern sind die Handels- und Gewerbe kammern veranlaßt worden, ihre Jahresberichte alljährlich einzureichen, was hie und da unterblieb. Die Dresdner Kammer ist mit den Berichten der Jahre 1877—1880, durch überhäufte Arbeit, in Rückstand gekommen und wird das Versäumte in möglichst kurzer Frist nachholen. — An fang April d. I. sind nun den größeren Industriellen im Dresdner Handels- und Gewerbekammerbezirke, soweit sie dem Secretariat bekannt sind, Fragebogen zugesendet worden und speciell im amtshauptmannschaftlichen Bezirke Dippoldiswalde deren 24, wovon bis zum 16. d. M. nur erst 4 Stück zurückgelangt waren, die übrigen 20 aber noch im Rückstand gebieben sind. Auch an dieser Stelle sei noch bemerkt, daß diese Fragebogen keineswegs zu Steuer zwecken verwendet werden können, da sie nur von dem Kammersecretär zum Zwecke von Zusammenstellungen gan zer Branchen eingesehen und in diskretester Weise benutzt, dann aber unverzüglich vernichtet werden. In an deren Bezirken gehen die Fragebogen in großer Anzahl ein; es werden sogar von den Industriellen, die bei der Zusen dung übersehen worden sind, solche extra verlangt. Es ist für die Behörde äußerst schwierig, bei eingehenden Klagen oder Wünschen aus solchen Kreisen, aus denen die Frage bogen so sparsam eingehen, ein Gesammtbild zu gewinnen, nm auf Erledigung derselben hinwirken zu können. Was helfen auch z. B. alle unsere Klagen über mangelhafte Ver kehrswege, über Nichtberücksichtigung unserer Wünsche bei Bahnbauten rc., wenn wir nicht dazu beitragen wollen, der Negierung die nöthigen Mittheilungen und Unterlagen über die Größe und Ausdehnung des gewerblichen Verkehrs in unserem Bezirk zu verschaffen? — Diejenigen also, die noch mit der Rücksendung der ausgefüllten Fragebogen im Rück stand sind, wollen ungesäumt und längstens bis Ende dieses Monats diesem nachkommen; diejenigen größeren Industriellen, die Fragebogen nicht erhalten haben sollten, wollen sich wegen Erlangung derselben entweder direct an das Secretariat der Handels- und Gewerbekammer zu Dresden wenden, oder an Hrn. Uhrmacher Bucher hier, welcher Gewerbekammermitglied ist und als solches der Com mission für Jahresbericht und Statistik angehört, der auch gern bereit ist, gewünschte Auskunft zu ertheilen. Dippoldiswalde, 20. April. Gestern Nachmittag 4 Uhr wurden die irdischen Ueberreste des wackern Orgelbauer Stöckel zur Ruhe bestattet. Von der Theilnahme, welche der Trauerfall in fachmännischen Kreisen gefunden, zeigte die Anwesenheit einer Deputation des Cantoren- und Orga nistenvereins der Dresdener Kreishauptmannschaft, welcher gerade gestern in Dresden seine Hauptversammlung hatte. Die Deputation bestand aus den Herren Musikdirector Pfretzschner, Organist Rißmann und Hoforgelbaner Jähmlich, von welchen der erstgenannte Herr nach tiefempfundener, herzlicher Rede im Namen und Auftrage des Vereins einen Lorbeerkranz auf den Sarg niederlegte und dann in der Stadtkirche in freier Phantasie die Vortrefflichkeit des Stöckel -