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Dresdner Nachrichten : 10.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188901109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-01
- Tag 1889-01-10
-
Monat
1889-01
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.01.1889
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r««e»l«1t für P-ltttk. Unterkaltun,. Ltt»äti»vniel>r. v-rlmdertLi. Srtmdenlcke. «uui>«»tbül>r vtertellührltq dM.H'k Pol, M, r.7S. -I p.«nku»dtäl,nncnPtau»nslr,, ^.ennta-« di» i, Mir. Ln Neu! Kr. Ulo/ln,. ö, mir Wockcn tu» S Ul>r. Tie ilpalwc ützun «unnctalir»Lilpei»isPfg.. luri jna» »der »ach qemaae» ro «i». Nult'UU ^uni» -s,n^>7,u>go 8,oie äo Ma> «»kuiidiaiinae» au! der Pnvat. «eile Heile 2u P>g. Eine Buralckalt Ilir die uach!u»»iae »lu!»al»n« der Anzeigen w»d iuchl aeaev<>>. öluä- nHnigc Aulnntngunuenunluae gegen Lnrhrrhezahlunn hurci, «netmarkn .»der Poiieinzalilnng. Kür Rpikgai>e eingejandicr Hchrltt- s!u-te teme Bervinbintikeit. »»küudiaunacn nelnnen idmmtlich» „amliaslc Bermitteliiiiaslielle» an. Sernlvrcchiiellc Nr. ' W U. is ^ l! »vRv^f V» ^ ÄU«»PPVI» LUS LLZksrn «„st A'«UswL »vmMer 8e>iI»sr«M>»nIi"8.»Ws jiHi.^MLs" Dresden. 1889. krviiss L Lrsiiäovkv, Itmilvli. 3 Xüuix ^odkoustrtlsss 3. uncl LLaüpko «I» zxp«!». Lltir«n« ^n- r«i tI»onL »N«rL»o»tan»oi»t«»>. L>al«1»tt» kervlSn, D erlei - L»vl« » Ooruvt«, Va- pIsss^ls-iLrttkol, Lläkelniast«,. HV. N«ir«r<, Xxl. Lü-vlis. u. Lxl. ?rsu88. llofxiliotoAi apd,! vrosäon, X»ukll!>u8, 8vv8lrri88v >o. 10. LLvrlla, LvIpLlk«rpI»t« LS, Ilikllter- v. IIMtzn-Verleili-kiistitlit E Ideriteeelilsuelin IVRa V 2 Valvele>«t, »^e s, !» 1»LÄX VÄVVLII, pLlt., I.. II. u. III. K » Anktrilffv nach ausivirrt«rvorcken promptelksetnirt. 1'>N>i»I»,n 33!) I'I «k. vr. ZM'8 Lriliitzelliruu-Vtzcktzli, «rtt»«« IS» H«» Alk. »7.N0, 20.00. 22^»0. »1.00, S7.0», . » Ti!?'-, M'U L' vl-ün«,« IV0/L2N lNK. »0.00 um! »S.00. ^ LAlZ. ÜLHIvlHv 3,0111.» vor Stsmpol orlrölrt ckc>n krom uiekt, «inclerir leistet nur Oaranki« ... . ^ ..... .. ^ für Uelitlic-ik clor VVanro. I)r68tt6II, >61181. litltlllUIUK. hD?L» 1 Sü lLnipagl''Der Fall Morier und die Dciitschsreisinnigen, JacaneS gegen Boulanger. Hofnachrichten, SächsischerAlterthumsvcrci», ZurPscrde- ^p«„»,g»»»rä-^^ 1 »^v« Fpzrjjvt. balinfrage, Post- und Tclcgraphcnbeainten. Oscrichtsverhaiidlniigeii. Tlicatcrdmnde »iid Tdeaterdauten. j ^vILtt^LfLNIf, L.V. ^DllllllNL » LenunwortllLer Redakteur kür PvlilischtA 0'. »mtl viere» M Dredden. Cin Interesse, sich mit England zu Überwerfen, bat Deutsch land nicht. Am allerwenigsten wegen des Falles Moricr. Dafür ist uns dieser britische Diplomat eine zu unwichtige Persönlichkeit, lieber Sir Robert Morier sollen im preuhiichen Staatsarchiv noch einige ihn schwer belastende Aktenstücke vorhanden sein; aber ein Grund, sie jetzt noch nachträglich zu veröffentlichen, besteht nicht. Auch von anderen Politikern gleicher Gattung mag cS im Staats archiv zu Berlin noch eine Anzahl schwarzer Blätter geben. Zu dem ist es männiglich bekannt, daß das neutrale England im Kriege 1670/71 unfern Feind nicht bloS mit wcrthvollen Nachrichten, son dern auch mit Gewehren und Kriegsbedarf aller Art unterstützt hat. DaS ist in jedem Geschichtswerke über jene große Zeit nach- zulefen. Warum aber wird die uns so schädliche Thätigkeit Mo- riers nach so langer Zeit wieder ausgegrabcn? Etwa weil er auf feinem jetzigen Petersburger Posten, seinem Dcutichenhasse ent- fprechcnd, mit de» Panslaviste» daran arbeitet, eine Annäherung Rußlands an England herbeizuführrn und England von Deutsch land abzudrängen ? Die russischen Blätter, die natürlich für Moricr mit deutichfreisinniger Begeisterung Partei ergreifen, sagen dies ganz offen. Allein, wenn man auch in Berlin über eine solche Thätigkeit des englischen Botschafters wenig erbaut sein mag, so ge nügt sie doch nicht als Erklärungsgrund. Weit glaubhafter erscheint, daß in Morier der vertraute, aber falsche Freund des nachmaligen Kai sers Friedrich getroffen werden sollte. Bismarck habe damit Nachweisen wollen, wie recht sein Jmmediatbericht hatte, daß er den Kron prinzen wegen seiner Urngebung nicht über alle wichtigen Staats- geschiffte habe unterrichten dürfen, denn der englische Hof sei voller Syinpathiecn für Frankreich gewesen. Nun bat sich, wie be kannt, Moricr mit einem hohen Grade von Entrüstung dagegen »crwahrt, den Verräther gespielt zu haben. Ursprünglich hatte dies die Köln. Ztg. auch nicht behauptet: sie batte nur gesagt: Bazaine habe im August 1870 die erste Nachricht von dem Abmarsch der deutschen Truppen gegen die Mosel über London erhalten, wohin Moricr aus Darmstadt diese Bewegung gemeldet hätte. Damit war nicht gesagt, daß Morier wichtige Kricgsnachrichten nach Lon don tclegraphirte, damit sic den französischen Heerführern des weiteren zugestcllt würden. Um auch einem Deutschenscindc, wie Morier, alle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, fei auch unserer seits die Möglichkeit zugegeben, daß die Moricr'schen Kciegsmitthei- liiiigen von irgend einer Person am englischen Hofe, die mit der Kaiserin Eugcuie in Verbindung stand, dieser zugcstcllt worden sind. So könnte sich der Widerspruch lösen. Einstweilen halten wir uns aber an die Erklärung des kaiserlichen Flügeladjutanlcn, Majors v. Deines, wonach ihm Bazaine ausdrücklich erzählte, daß er die bctr. Nachricht von Morier erhalten habe. Unsere Deutschsrei- suliiigen freilich schwören ans dcS Ausländers Morier Worte, die Bersicherung eines deutschen Offiziers thun sie als nebensächlich ab. Mit einer aureisenartigen Hast tragen sie alle Verdächtigungen gegen unsere höchsten Staatsbeamten und Offiziere zusammen; ihre Ehre ist ihnen gleichgiltig, dagegen zittenr sic für die Ehre eines, zum mindesten doch höchst verdächtigen Ausländers. ES gehört zu den beschämendsten Erscheinungen der Gegenwart, daß eS in Deutschland eine Partei siebt, die. wenn ein Ausländer auftaucht, der Deutschland Ucbles tbut, für ihn in's Zeug gebt. So war's mit Mackenzie, so erwärmt sich diese Partei jetzt für den Araber- Häuptling Bushiri, der die deutschen Kolonieen in Ollasrila zerstört und Deutsche getödtrt hat: es soll uns nicht wundern, wenn der deutschfeindliche Häuptling Mataam auf Samoa sich nicht alsbald des zärtlichen Wohlwollens der deutschsreisinnigen Blätter er freuen sollte. Bei der Forlsviiinung des Falls Moricr kann nicht viel Er sprießliches hcrauskommen. Solche aufregende Zwischenfälle, wie wir sie ieit dem Tode des Kaisers Wilhelm I. erlebt haben, wider sprechen durchaus dem ernsten ruhigen Wesen dcS deutsche» Cha rakters. Leider sind in Deutschland, seitdem dieser unvergeßliche Fürst die Augen schloß, solche uncrguicklichc, sensationelle Fälle mehr vorgekommcn, als in der ganzen langen gesegnete» Regtc- rnngszeit dieses Kaisers. Der Fall Morier aber, wir wiederholen ce, ist nicht dazu angethan, die guten Beziehungen zwischen Deutsch land und England zu trüben. In einem Augenblicke, da die Kriegsschiffe beider Nationen liingS des ostairikanischen Festlands hindampien, um gcincinsam an einem KultnnverkEzri arbeiten, werde» die beiderseitigen Staatsmänner um Io lebhcfftcr das Be- dürinlß empfinden, die Bcrstinimung zu beseitigen, die sich als Niederschlag des Moriersalls leicht ergeben könnte. Auch für die Regelung der Samoawirren wäre die Erzielung eines Einverständ nisses zwischen Deutschland und England werthvoll. Letzteres hat. wie schon erwähnt, aus Samoa nur unbedeutende Handclsintereffen wahrjunehmen. Auch die amerikanischcn sind geringfügig. Auf scncr Inselgruppe jeden Summa Sumarum nur S nordamerikanische Händler, «ie haben vor einiger Zeit von Califormen dnrch die Corvctte Niosic Kriegsbedarf sich angeschafst, mit dem sie die von ihrem Consul aufgchetzlr» Aufständischen versorgten. Der nord- oincrikanische Vicccvnsul Blacklock benahm sich bei einer auf dem englischen Kriegsschiff Ealliope abgehaltcnen Cvnscrrn, in der unanständigsten Weise gegen den deutschen Consul Beckerffind den Eommandanten des deutschen Kreuzers „Adler." Die amerikanische Regierung wird, wie wir hoffen, diese Haltung und die sonstigen Feinvseligkelten ihrer Beamten zu rügen bezw. abzuslellen wissen. Glaubt man den Pariser Republikanern, so kann cS ihrem gegen Boulanger aiffgcslelltcn Candidatcn Jacques gar nicht am «>ege fehlen. Als SchnapSbrenner bat er unter den Wrinwirthen von Paris und Umgegend großen Anhang und die Gostwirthe gelten in Frankreich nebst den Hcmdlunasreisendcn als die Vesten WahlmaLer. Für die Mehrheit der Pariser war Herr Jacgucs bisher eine völlig unbekannte Größe, sodaß ein Schneider vorkchlng, sie mittelst einer Lebensbeschreibung rhreS Candidate» überhaupt mit demselben bekannt zu machen. Der brave Jacgue» war schon als Mjähiiaer Bursche der Bicepräsident eines sozialdemokratischen ClnbS in Lille. Da er als Lehrer nicht vorwärts kam, versuchte er sich in der DestiltationSbranche und hat in derselben große Neich- thüiiicr gcianiineit. Er spielt jetzt, 60 Fahre alt, im Parlier Ge- i»ei»derathe eine Rolle und vertritt die Forderungen der rothen Eonnmlnc, was den Biedermann jedoch nicht abgehalten hat, sich im vorigen Jahre znm Ritter des Ordens der Ehrenlegion er nennen zu lassen. Die Ausstellung eines der röthesten Commu- »arden hat natürlich die gemäßigten Republikaner vor den Köpf gestoßen. Tie .Liberia" schreibt: .Wir können die Candidatnr IacgueS nicht annelnnen, der eine Partei personifizirt. die wir für die schlimmste Feindin der öffentlichen Ordnung halte». Sie be deutet die Autonomie der Gemeinde, d. b. die Zerstörung der Ein heit des BatcrlandcS; sie bedeutet den Convent, d. h. den Despo tismus einer Bersammlnng. der schlimmer ist als der Despotismus eines Menschen; sic bedeutet die demagogische Alfflöiung der Ge sellschaft, d. h. die Anarchie. Niemals werde» wir mit der Diktatur, niemals aber auch mit der Anarchie einen Pakt ichließen." Das .Journ. des Tcbatö" sagt: .Wir wünschen gewiß nicht den Sieg Boulaii! dem Großiürsten-Thronfolger von Rußland berbeigenihrt worden. Der Großherzoq reffe ui» Ostern mit seiner Tochter nach Peters burg, wo die Verlobung proklamirt werden solle. — Dasselbe Blatt hält die Nachricht von der bevorstehenden Verstärkung des Sansibar geschwaders anfiecht. In allernächster Zeit würde» 200—300 Mann beider Stationen von Wilhelmshaven ans dem Tender .Schwan" nach Sansibar abgehe». — Im Rcichskanzlesvalais war Nach mittags noch keine Bestimmung über die Ankunft des Reichskanz lers eingegangen. Berlin. Die Nachricht, die englische Negierung habe bcz. des Falles Moricr eine diplomatische Anfrage hierher gerichtet, ist grundlos. Die englische Regierung deabsichiigt überhaupt nicht der Sache näher zu treten. — Einer Londoner Meldung der „Boss. Zlg." zufolge hätte der deutsche Neichslominissar in Südwestcffrikn. Dr. Göring, nach Einsichtnahme der seiten; des Tamaravolkes mit dem Engländer Lewis geschlossenen Vertrages ancrlannt. daß er angesichts dieses Schriitslückcs lsffic Rechte rm Lande habe. Die noch hffiznge BoulangerS, aber es giebl Opfer, zu denen wir uns nickt entschließen Nachricht wird hier bezweifelt. Dem Berichte wird ,ivw m»z»r können, um ihn zu vermcive». Für den radikale» Candidaten zu fügt, Göring habe sich nach Wallfffchbai begebe», die Deutschen ">» c»'.r,„, " verließen schleunigst Damaratand und die Missionare sollen in großer stimme», wäre ein solches Ovier. Wir werden eö nicht billigen. Die gemäßigten Republikaner werden sich daher der Wahl ent halten. Sollte daher dem repubtikaniichen Candidaten Iaegnes bei der Wahl etwas Meiffchlicbes begegnen, io wird die Siegeszuver sicht, mit welcher die Mepliblikancr letzt von seinem Siege sprechen, ihre Niederlage nur umso empfindlicher mache». Für Boulanger haben sich merkwürdigerweffe fetzt auch die sozialistischen Gruppen und zwar einstimmig erklärt, obgleich ihnen der Evmniunardc Fargues beträchtlich näher stehen sollte. Ta nun von den IlO.OM Monarchisien, welche die Wählerschaft von Paris in sich schließt, mindestens 80,000 für Boulanger stimmen werden, so trägt dieser den Köpf doch. Er ist seiner Sacke so gut wie sicher, obwohl sein Programm das fadeste, geisteSiinnste Gewäsch ist, das je ein Ean- didat seinen Wählern Vvrgcplappert hat. Er erklärte neuerdings, daß er keine Vcrsamiiilunu in Paris abhalten würde, weil seine Feinde ihn iür die etwa dadurch entstehenden Tumulte verantwort lich machen und anklagen würden, die Ausstellung verhindern zu wollen, deren Erfolg er sehnlichst wünsche. Er sei ei» zu großer Freund der nationalen Industrie, als daß er irgend etwas unter nehmen sollte, was das Ausland verhindern könnte, die Ausstellung zu beschicken. Affig jedoch ein so unbedeutender Mensch wie Bou- langer. ober eine solche politische Null wie Iaegnes der Erkorene von Paris sei», stolz zu le!» hat die Hauptstadt der Demokratie, „das Hirn der Welt", weder aus den einen noch den andern. Neueste Drahtberichte der „Dresdner Nachr." vom 9. Jan. Berlin. Präsident von Levetzow «öffnete die erste Sitzungdes Reichstages im neuen Jahre mit einer Begluckwüiffchung deS Hauses. Daraus wurde die Bcrnthnng des MiliiäretatS bei den einmaligen Ausgaben fortgesetzt. (Berichterstatter: Graf von Saldern-Alilimb.) Zur Anlage einer Garniiönsbäckecei in Potsdam werden 120,000 Mk. gefordert. Meßner (Centr.) wünscht Auskunft darüber, welche Vorthcile die sisealiiche Bäckerei gegenüber der Privakbäckcrei ge währe, und bedauert, nachdem Geh. Rath Koch solches ziffernmäßig gegeben, daß allein des geringen Gewinnes für den FiSenS wegen diese Forderung emgcstcUt worden sei. Man schädßw damit das Bäckereigewerbe und vermindere die Slencrkrait. Tic Militär behörden hätten aliSreichende Mittel, die Lieferung guten Brotes zu erzwingen. Tie vielen Militärwerkstätten seien ohnedies ein Aergeiniß. Kriegsminister Broiffart v. Schrllcndvrs erklärt, von den 72 Bäckern in Potsdam seien nur 10 bei der Militär Brot- lieserung bcthciligt. In zahlreichen Fällen hätten gegen die Liefe ranten Eoiivciitionalstrafcn wegen Lieferung schlechten Brotes er folgen mimen. Im Falle einer Mobilmachung, wo für viele Leute Brot zu schaffen sei, reiche die Privatbackcrei nicht aus. Mctzncr zieht hierauf seinen Widerspruch zurück, und die Position wird genehmigt. Die zum Ncnvan eines Körner-MagazinS in Magde burg geforderten l.30,000 Mark werden dem Eonimffsionsaiilrag gemäß gestrichen. Für die Bearbeitung eines Eiitwnris znm Neu bau der Gardecorps-Kascrnc in Potsdam werden 10,000 Mark ge fordert. Bailinbach ffccis.) cvnstalirt, daß nm der Bewilligung dieser Summe noch kein Einvcrständniß mit dem Projekte selbst, das über 2 Mill. Mark erfordere, erzielt 'ei. Tie Position wird sodann gencbnilgt. Für cin Militär-Skallgebäiidc in L»k werden anstatt 20,000 Mark nur 10,000 Mark bewilligt. Die erste Rate zum Ban einer Kaiernc in Altona von 200,000 Mark wird dem CommffsionSantragc gemäß gestrichen' die erste 'Rate von 500,000 Mk. für eine Cavalcric-Kascrne in Darmstadt wird an die Com mission zu nochmaliger Erwägung ziirückvcnvicscn. Gestricken wer den 53,00 Mk. erste Rate für ein Dieiislwohngcbäiide des Divi- sions - ConimaiideurS in Darmstadt, 100,000 Mk. zur Erwerbung eines Ercrcicrplatzeü in Altona und 450.000 Mt. zweite Rate zum Neubau eines Tienstgebäudes der Arttllerie-Priifnngscominiffion zu Berlin. Für eine Milttär-Lcbr-Schmicde in Frankfurt a. M. wc-den nur 130,000Mk.anstatt der eingestellten IM.OOOMk. bewilligt. Bei der Position iür eine evangelische Gamffönskirche in Straßburg (t2l,000 Mark) wünscht Lctocha eine zweite katholische Garnison kirche i» Berlin. Der Krieasininister erwiderte, das Bedürfnis; hier für sei bisher vom katholischen Feldprvbst nicht ausgespröchen wor den. Dr. v. Fregc rühmte die Fürsorge der Militärverwaltung für die religiöse» Bedürfnisse der Garnison, woran sich manche Eivil- verwaltung ein Beispiel nehmen könnte. Der Rest des Militärctats wird hieraus angenommen. — Es folgt der Etat des Reichseffcn- bahnamtcs. Petri wünscht Verbesserungen der Lieferungsbeding ungen für Schmieröl. Engler, Ammacher und Schräder wünschen eine Erweiterung der Kompetenr des Reichseisenbahnanites. — Fregc findet dagegen, das das Reickseisenbahnnint sich innerhalb seiner verfassungsmäßige» Grenzen vollständig bewährte. Tie Etats des RcichSciscnbaliiinniles, des Rechnungshofes und veS Jnvalidcn- fonds werden hierans genehmigt. — Morgen: Wahlprüfnug. Berlin. Der Kaiser hatte heute eine längere Kcmscrcnz mit dem Kontreadmiral Paschen, welcher den erkrankten Admiral Graten Monts vertritt. Letzterer hatte eine besricdigciide Nacht: das Be finden ist etwas besser, aber noch bedenklich. — Zu Ehren des heute hier zu Bestich einaetroffenen fürstlichen Paares von Schwarz- burg-Sonderöhousen fand nn Schlosse eine größere Fainilicntasel statt. — Der sächsische Generalmajor Hammer. Direktor der Ver einigten Artillerie-Werkstätten und Depots ist in dienstlichen Ange legenheiten a»S Dresden hier eingetroffen und wurde vom Kaffer »liivfangen. — Der Kaiser verlieh vcm russischen Regiment Whborg, dessen Chef er ist, prächtig gcsckunücktc Fahneiibänder. — Die Kaise rin Friedrich kehrt von London nm 17. Februar nach Berti» zurück. — Die „Post" bestätigt, daß der Besuch dcS Großherzogs von Hessen znni Neujahrsfeste am Berliner Hos die Beseitigung gewisser Schwierigkeiten des verwandtschaftlichen Verkehrs bezweckte und daß dies auch gelungen ist. Der Ausgleich sei wegen der bevorstehen den Verlobung der Tochter des Großherzogs, Prinzessin Alice, mit Gefahr schweben. — Seitens des Stettiner Börienvorstands sind, wie dies bereits an der Berliner Börse geschehen, di? Bestimmungen des HandelSmimsters betreffs der im Gctreidehandcl über das Gc- wichtersordertenSchiußschcine sürRauhwcizcnund das mitTai-acrnch behaftete Getreide ui Kraft gesetzt worden. Bezüglich der Wieder- zntciffung von iür nnkontrakttich erklärter Waarc sind die Verhand lungen noch nicht abgeschlossen. — Nachmittags fand eine Sitzung des StaatsminisleriumS statt. — Während der nächsten Rennzeit soll die Bethciliaung am Totalisator eine Einschränkung erfahren, da der Kaffer wünscht, daß bei Offiziersrennen bcz. Hcrrenrciten der Wettring für Niemand zugänglich sein soll. Berlin. Nach nunmehr endgiltigem Beschluß werden in diesem Jahre keine Wagnersestspiele in Äavreuth stattfinden. W i c n. Ein Berliner Brief der „Politisch. Korrespondenz" stellt Folgendes fest. Indem sich Morirr'S Anfrage bei Bazaine aus die Armee des Kronprinzen bezog, konnte Bazaine im Einklang mit den nackten Tbatiachen wenngleich nicht bona rick; eine derartige Unter redung mit Deines leugnen. Worüber Morier ansragte. hatte Ba zaine thatiächlich nicht gesagt. Aebnlickes hatte aber auch die „Köln. Zka." nie behauptet, sodaß Morier's Berufung auf Bazaine's Brief den durch die .KSln.Zrg " sestKtstelllm TtznGestand unberührt läßt. Hätte Morier in dem Briese an Herbert Bismarck eine höfliche Bitte ausgesprochen, so hätte die Antwort des Grasen Herbert Bismarck zwar einen gleichen Inhalt, aber eine andere Form erhalten. Hoffentlich besaß Morier die Autorisation zur Ver öffentlichung des Schreibens des Grasen Herbert. Die einmnthige Parteinahme der englffchen Presse entspricht den keineswegs un schönen englischen Traditionen, stets für das eigne Land, ob init Recht oder Unrecht, eiiiziitrclen. Desto betrübender >c: der Eindruck jenes Tbctlcö der denffchcn Presse, der sich stets ans die Seite des Auslandes stelle. P c st. Tisza macht sein Verbleiben im Amt von der unver änderten Annahme des Webrgcsetzes abhängig. Diese unveränderte Annahme ist übrigens gesichert. Paris. Der ehemalige Gouverneur Genoiiille wurde für schuldig erkannt, die vier Neger aus den Alkantarasiiffeln verhungert haben zu lassen. Ec winde deshalb zu 50o Franken Geldstrafe ver- urthcilk. lKostet demnach der Neger 125 Franken. Tie Red.) Brüssel. Ans der Kacawancnstraße am unteren Kongo wntbet eine so heilige Pockcnepidemic, daß der Trägerdienst ein gestellt werden mußte. Berliner Börse. Nachrichten über eine Verschlechterung im Befinden des Königs von Holland verstimmten. Die Kurie bröckelten bei beschränktem Verkehr ab. I» der zweiten Vörienhälftc vollzog sich jedoch eine allgemeine Befestigung, die von lokalen Banken auSgma: Dresdner und Darmstädker Bank waren bevor zugt. Inländische Bahnen erholten sich, österreichische waren gut gefragt. Bergwerke holten die anfänglichen Kurscinbußen ein. Fremde Renten ruhig aber fest, Im Kassavcrkehr waren Banken fest, ebenso Bahnen, besonders österreichiiche. Jndnstrieen hatten zu anziehenden Kursen lebhaften Verkehr: deutsche Fonds und österrei chische Prioritäten fest. Privatdiskont 2',-« Prozent. Nachbörse sehr wst. Frankfurt a. M., !>. Aiuiuar. Frcdit 26l>/,. TtaatSdahn ?,'>>/„ Lom> bardk"! Gnligcr 17.', I,. ikq^Nrr 8Z,:>:,. «»roe. Nn». ISoldreakk !ü,75. vircvuto Ä7.2N. Drced». Bk. Laura —. Schwächer. w > e n, 0. gaunar. NrrdU ill i.IY. Slnaläbal», «oml»r»eo «,r»n>cstb. Ittn.a.,. «iarkaotr, Ü9.27S. »na. «credit Fest. Pari», i«. gm,. «Schluß.» inrnre 82,N. Nnlrlde I«u,8». Italiener Sä,72. Staaieiadn äI7,än. Lowdarden 2M,S«>. do. Srioritlitc» —. Sdanier 73,«>s. ikaObter 721,37. lättoinaueo 5>M,2ä. Türken —. Träge. L 0 r I !> «Brndultcn!, !>. Januar. <8chl»s>-> Weite» der Januar 2liM. per März-Jnni 27.in, belian-tct. Spirit,iSZPer Januar 7n,ä«>, per Mai-Auguit <2.7ä, rußig, sikbiil per Januar 7:>,äs», per Mai-2lugnst iiä.nn, bcliauptcl. A m It e r » a »,. s. Januar, ivrodnktcn «Schlaft». Weizen per März ÄiS, per Mat 211, dchanpcet. «oaaen »er März 12«. per Mal 128, behauptet. Laudon, s. Januar. «Produkten! Schluß. Welzen fest, rnhig, Midi rn-lirr, Hafer fest, ruhig. Ncdrires stetig. — Wetter: Mil». -2 --- » L -- Elii^adi Oertlichks und Sächsisches. dem gestern Abend stattgcflindcnen Hofball wäre» 850 Einladungen erlasse» worden. — Dem Hosplivtographeii Otto Me» er, hier, wurde von Sr. Majestät dem Kaffer von Oesterreich das Ritterkreuz des Franz- Joset-Ordens verliehen. — Herr Büchsenmacher Gustav Ulbricht, hier, Kascrncn- straße 12, wurde von Sr. Königs. Hoheit Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, zum .Hofbückffeniiiachcr ernannt. — Gestern traf, mit dem Eilzug von Wien kommend, Fürstin Paul ine von Metternich, Durchlaucht, hier ein und stieg im.Hotel du Nord ab. — Wie uns aus München telegraphisch iiiilgcthM wird, beging der dortige sächsische Gesandte Herr von Fabrice iBriidec des sächsischen KriekSniinisterS Gras Fabrice) am 8. d. Mts. daselbst seinen 70. Geburtstag. Se. Königl. Hoheit der Prinzrcgcnt Luit pold sandte demselben aus diesem Anlaß ein äußerst schmeichelhaftes Handschreiben, während das diplomatische Korps, sowie die Mini ster von ErailShc»» und von Feilitzsch den Jubilar dnrch persön liche» Beiucb ehrten. — Wie zcither schon in Preußen, wird nunmehr mit Genehmi gung Sr. Majestät des Königs auch in Sachsen der Offiziersdienst als Staatsdienst im Sinne von 8 st des ReickSgeietzes vom I. Juni 1870 angcicheii, d. h. alle nicht-sächsische» Staatsangehörigen er werben mit der Erlangung des OsftzicrSP n tcn ts. wie bei jedem Eintritt in den sächsische» Staatsdienst, die sächsische «Staatsangehörigkeit. Dieser GeietzeSparagraph ist aber auch insofern rückwirkend, als alle jetzigen aktiven, zur Disposition stehenden Offiziere und Sanitätsoffiziere, sowie alle Offiziere des
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