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Dresdner Nachrichten : 22.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189803229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-03
- Tag 1898-03-22
-
Monat
1898-03
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.03.1898
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BeruaSaebiibr dien rlMrii» M>. 2 «o. dur» tie Post M». L7b. rie rixnai mr vo» Lulündlouuzrn lür die nächst« 1!um>nkr ecko'at in der .hi>ui>to«IchinILsIkÜk. Man,»» -g, u. »i dcn Nrdrimn, a'nneticllcii v Voim. k dis 3 Ubr Nachm. Snnnlaas n u r Mariens». ss v. ti-'/a UkrMilta,d. 41 n, eta » »taris. T i«.llpk>ssig« Armidtkile ^ s^iibim c >ur Aionmae aocr »am »kiiiaacn Via. «mr gamllteiniachrichten ic.Z. so Pi. — ÄuSwärüa« Austritge nur neuen BorauSb«al,Iu»a. zcilk iur «Psa. de,. " nur PelcabläNkl wer» m.loPk. benchnet. Mir Rückgabe eingesgnbier Lchrist- Iiücke keine Verbindlichkeit. Kernivrechanlcklub: Kmt I Nr. 11 u. Nr. HO»«. Tie Dresdner Nachiichte» erscheinen täglich Morgens. Cliirt Uvinslu» Vrc-Gen-N., Lvrlürslomitr.. > kloko ^ivvlcptr»«« o, 1>'vrr»spr.' ' -in nVgaNH I ^ prUmiirt. 80.000 Stück in ^»ni »o. W E- Ko8lo2s,v»v I»n>d«. -M» klozekLVsäesMel I, ff»«^e t««t, »Illl^l l frie^iek LappjZek >W> Witiiid« Züikea. «» l" " l kideikr ktudlnifpliL Tclegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden I*atL- ruiä Alv«1v-AL»A»Llu Z.!». liornclililr -M 6 Mmi'kt 6 § IIo7It«kvraat Lrvsniiuelkt 1818 imä D'i>LliAili»I»rIIr ^ bietet stets mir ckas Neueste unä Lest« ru billigsten Oreissn. OsreisssnÜLkr, wtkssins krsis». Patent- Lrvlrtss. vvä to »U. LlLrk»2« tlsitvr nüä Oüdr»uot»»- Hu8tornnK»tHl!un^ Tnskunkt kostenlos. >»I»vd. 1n»t ll. 8r. « ttauplski'.H innnnor: s klmll Uelolielt« lack. u. Uatsnt-^u». VapetSi» pdoloxraMv M llLdn 8 Sisekf. kipeeialltLton: litnelen- nnck »nlimon, Vi»itIiiiricn-I.",ic>tonrsi>I>'>-n 12 8t. 6 -'., Ivbensgrosss Lrastkilcker in Ovt ncler koslsll von 100 An. an in anerkannt Künstler iseb. Lustvkrnn-c. övtst: VLisklldrosZtrLsss lL, gegenüber ckem okemaligen Vivtoria-lletel. » «-«nspreoli« ^n»t I, Xr. 1S8S. t>1» Lni-a-f» Gvfsiinng des österrcickiischen Reichsraths. Hofnnchrichten, Landtagsvcrhandlimgen, Raubanfälle, VIT« OV» Jahrmarkt, Gerichtsverhandlungen. Tagcsgeschichte. „Ein Volksfeind". Muthmaßl. Witterung:! Trübe, kalt Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist «S nothwcndig, die Aestcllnngen auf daZ zweite Vierteljahr 1898 bei dem betreffenden Postainte sofort bewirken zu wollen da andernfalls auf ungestörte Fortlicserung bcz. rechtzeitige Neulicfcrilng des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebiibr betragt bei den Uaisrrl. Poftanstalten im Reichsgebiet vicrtcljäbrlich 2 Mark 7Ö Pf., in Oesterreich-Ungarn 2 Al. 53 Kr. n»d iin Auslände 2 Mark 75 Pf. mit entsprechendem Postmichtaac. i Für TreSöcn nimnit die unierzcichncte tUcschästSsiclle während der! ungstreuen Grvßgmndbesitzes und der deutschen Fortschrittspartei, das; die lei Falkcnhahn als osscnkundigcr Verfassinigsbrnch für geschwidrig und ungiltig erklärt werden müsse und das; air der Forderung der Zurücknahme der Sprachcnvcrordnungen auch in der geänderten Form unbedingt scstzuhalte» sei. Dann aber wird ver langt, das; bis zur Erfüllung dieser Forderungen der Dcutichcn die Obstruktion fortznsehe» sei, und zwar „um so mehr, als die Mchr- s hcitsparteien geordnete varlameniarische Zustände offenbar nur zur s Dnrchdrückung eines Oesterreich nachthciügen Ausgleichs mit dec , jenseitigen Reichshälfte benutzen wollten." Demnach würde, formell j betrachtet, die neue parlamentarische Zession eine Scheidung der Geister unter den Vertretern dcS deutschen Volkes durch das Feid- Ttknsistundcn Bestellungen zum Preise von 2 Mark 50 Pf. lcinschltes;-! geschrci: „Hie Opposition! Hie Obstruktion!" zu Wege bringen. lich BrtngcrivhiO cnigegcn. . , . s Tas wäre um so ausfälliger, als der radikale Vorstos; gerade von Neu-und Abbestellungen, sowie die Anzeigen über crwlg:e Woh-V. 5, . ... O .. ... . tu Dresden, wolle man enlwcdcr pertanlich t'rir !n zweiter Reihe intcresnrten ^.entichen der .llpenlander - nicht durch Fernsprecher — an die Geschäfts- ansgcht, während die unmittelbar in der Feuerlücke stehenden «»»gsvcräiidrriiiigcu in anbringcn oder schriftlich stell« gelangen lassen. Sie GcschiistsSclle der „dresdner Nachrichten" Maricnstrasie 38. Politisches. Die Eröffnung der 1t. Scsnon des Reichsraths, in deren Zeichen diese Woche steht, birgt ein Schicksal für Oesterreich in ihrem Schoosse. Wie einem Franken zu Muthe ist, der aus dem wilden Tobe» eines heftigen Fiebers »ach überstandciicr Krisis zur klaren Besonnenheit zurücktehrt und nun Kraft und Lcbenswärme mit neuer Hoffnung durch seine Adern rieseln fühlt, so etwa mag es den politischen Parteien des Landes mn's Herz sein in deni Augenblick, wo sie sich anschicken, auf's Reue die parlamentarische s besagt, Thätigkcit ansznnehmen, deren Ichter Abschnitt durch ein unerhörtes j ungcn durch das Hilfsmittel der Wüthcn Aller gegen Alle die Grundlagen des ganzen öffentlichen Lebens der Monarchie erschüttert und der inneren Politik dcS Äaiscrstaatcs den Stempel einer beispiellosen Verwilderung aus gedrückt hatte. Nette Hoffnung, neue Aussicht ans Besserung der schier unhaltbar gewordenen Zustände: gewis;, damit treten die Abgeordneten des deutsche» Volkes nicht nur, sondern auch die der »ichtdeutschcn Mehrheit an derselben Stätte wieder zusammen, die sie seinerzeit haheiitflammt und zornentbrannt gegen einander ver lassen haben. Wenn aber der Kranke, der die Tücke des Fiebers zum ersten Male glücklich überstanden hat, ganz gesunden will, so muh er vor allen Dingen den ernsten Willen zur Genesung haben und alle seine Kräfte ans das eine Ziel richten, das; sein Wollen das Könne» der Natur unterstützt und dadurch dcn Heilungsprozes; fördert und einer Wiederholung des allgemeinen Aufruhrs im Organismus vorbeugt. Wie steht cs in dieser Beziehung mit dcn Parteien, die sich jetzt im Wiener Rcichsrath nach der letzten schweren Katastrophe zum ersten Male wieder begegnen ? Vvn deutscher Seite liegen drei bedeutsame Kundgebungen vor, die zu der Frage: „Was sollen wir thun, damit wir deutsch bleiben?" grundsätzliche Stellung nehmen: die Beschlüsse des ver fassungstreuen deutschen Großgrundbesitzes, der deutschen Fort schrittspartei und der deutschen Volkspartci, Der verfassungstreue Großgrundbesitz hat sich in einer ungewöhnlich zahlreich besuchten Versammlung, in der 63 Vertreter aus Böhmen, Mähren, Schlesien, Nieder- und Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Kram erschienen waren, auf eine Resolution geeinigt, in der die Erwart ung ausgesprochen wird, daß die Gesinnungsgenossen des verfass ungstreuen Großgrundbesitzes im Reichsrath auch angesichts der neugcschaffenen Situation nach wie vor die entschiedene Vertheidig- ung der Parteigrundsätze in steter Fühlung mit den gcsinnungs- verwandtcn Vertretern des deutsche» Volkes sichren werden. Gleich zeitig wird der dringende Wunsch ailsgespochen, daß es gelingen möge, eine den Interessen des Gesammtstaates, sowie der Deut schen gleich Rechnung tragende gesetzliche Regelung der Sprachen- srage, vor Allem aber die Herstellung geordneter parlamentarischer Verhältnisse herbeizusühren. Sachlich in demselben Geiste gehalten, nur in eine schärfere Form gegossen ist der Meinungsausdrnck der deutschen Fortschrittspartei, der dahin geht, daß auch die vom Ministerium Gautsch erlassenen modifizirten Sprachenverordnungcn für die Deutschen unannehmbar seien und daß, wie bisher, auf eine dcn Rechten des deutschen Volkes entsprechende Regelung der Sprachenstage mit allen Mitteln zu dringen sei. Die deutsche Fortschrittspartei, heißt cs weiter, steht der gegenwärtigen Regier ung mit vollem Mißtrauen gegenüber, und diese entschiedene Gegnerschaft wird auch nicht durch den Umstand gemindert, daß ein Mitglied des verfassungstreuen Großgrundbesitzes dem Ministe rium angehört. Die Io» Jalkenhayn (die berüchtigte, von der Mehrheit einseitig beschlossene Aenderung der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses, mit deren Hilfe die Minderheit mundtodt gemacht werden sollte) wird von der Partei als rechtsungiltig, unwirksam und in ihren Folgen null und nichtig erklärt. Im klebrigen behält sich aber die deutsche Fortschrittspartei für die in der neubcgonnenen Session zu befolgende Taktik vollständig freie Hand vor. Zu dcn vorgedachten beiden Erklärungen steht der Standpunkt, den die deutsche Volkspartei einnimmt, in einem merklichen, durch die unversöhnliche Schroffheit der Auffassung gekennzeichneten Gegensatz. Der Beschluß der deutschen Volkspartei besagt zunächst in sachlicher Uebercinstimmung mit der Anschaltung des verfass- DicnStilll, 22. März 1898. nähere Darlegung zngchcn zu lassen. — Gcneralleutnaitt v. Viebahn sagt die gewünschten Auskünfte zu mit dem Be merken, daß mit der Vertheilnug der Pensionen streng gesetzmäßig verfahren werde. Eine Hanptursache der Zunahme der Pensionei' liege in der stetig anwachseiiden Anspannung der Unterosnstcre. — Abg. Gröber zEent.) bezeichnet die Steigerung der Jnvalidisirung der Mannschaften vom Feldwebel abwärts als eine doch sehr aus fällige, z. B. bei dem Feldwebel selbst seit 6 Jahren 36 Proz. Noch ausfallender sei die Verschiedenheit bei den verschiedenen Kontingenten. Darnach scheine das Gesetz noch nicht einhcitlicb angewendet zu werde». — Säcke. Bevollmächtigter Gras Bitz t h u m stellt hinsichtlich Sachsens eine Denkichrisr i» Aussicht. — Abg. v. Ma ssow lkvns.) führt die Zunahme der Invalidität zum Theil ans die zweijährige Dienstzeit zurück. — Die Resolukion wird angenommc». — Zum Etat ocs Jnvalidenfonds beanlragi die Kommission eine Resolution aus Vorlegung eines Nachtrags Etats, um allen nach dem Gesetz von 189,6 als Anwärter an erkannten Veteranen die Beihilfe von 120 Mt, zu gewähren. — Deutschen Böhmens in ihrer ungeheuren Mehrheit — blos die tleine deutschnationcile Partei hat sich bisher noch in Schweigen gehüllt — sich zu der gemäßigten Anschauungsweise der parla mentarischen Opposition bekennen oder doch wenigstens nicht eine Obsiruktionsverpslichtiing aus Knall und Fall eingehen wollen. Zum Glück ist das Schicksal der volksparteilichen Stellung nahme noch nicht endgültig entschieden. Als nämlich i» der gemeinsamen Sitzung der Vertrauensmänner und der Abgeordneten der Partei a»f Drängen der elfteren der in Rede stehende scharfe Beschluß gefaßt worden war und die Vertrauensmänner sich hieraus entfernt hatten, scheinen den zurückgebliebenen Abgeordneten ernste Bedenken über die Zweckmäßigkeit einer so radikalen Politik nuf- gestiegen zu sein und es erging daher ein nochmaliger von den Abgeordneten allein gefaßter Beschütz;, der zwar sachlich dasselbe kn dem aber von der Erzwingung der deutschen Forder- bstruktion keine Rede ist. Somit ist für die deutsche Volkspartei noch eine Hrnterthür offen geblieben, durch die aller Voraussicht nach der Weg zu einer Verständigung in dem gemäßigten Sinne gesunde» werden dürfte. Verhandlungen zu dem Zwecke sind bereits eingelcitct worden und versprechen be friedigenden Erfolg, iodaß die Erwartung berechtigt erscheint, es , , . werde den Deutschen Oesterreichs die Verantworlimg für dei?^"^ keinesfalls festlegen lassen schweren politische» Fehler erspart bleiben, den eilte Betreibung der "" " ' ^ ^ Obstruktion um der Obstruktion willen darstellcn würde und der sich unvermeidlich an seinen Urhebern bitter rächen müßte. Eine ausschlaggebende Mehrheit unter den österreichische» Deutschen ist zur Zeit offenkundig der Meinung, daß das von der Regierung durch die abgcändcrten Svrachenverordnnngen gezeigte Entgegen kommen immerhin weitgehend genug sei, um wenigstens den Versuch zu rechtfertigen, ob der weitere Kampf für das gute deutsche Recht mit parlamentarischen Mitteln ausgefochten werden könne. In dieser Meinung werden die führende» deutschen Kreise noch bestärkt werden durch die letzten Beschlüsse der Parlamentari schen Kommission der Rechten, in denen nicht mir der deutschen Opposition eine Stelle im Präsidium des Abgeordnetenhauses an- geboten, sondern auch die Bereitwilligkeit zur sofortigen Außer kraftsetzung der lox Falkenhapn (ohne Antrag der Linken) erklärt tvird. Aus der so geschaffenen Grundlage erscheint wenigstens die Möglichkeit eines geordneten parlamentarischen Geschäftsganges wieder gegeben nnd man darf mit den Vertretern des verfassungs treuen Großgrundbesitzes die Hoffnung hegen, daß es gelingen werde, Formen des parlamentarischen Kampfes zu vermeiden, die — wenn nicht durch äußerste Nothwchr veranlaßt — als die größte Gefahr für das Versassungsleben angesehen werden muffen Daß freilich die oberste Voraussetzung für einen dauernden Fricdens- znstand immerdar und unter allen Umständen die ehrliche Erfüll ung der unabweislichen deutschen Rcchtssorderungen bildet, ist und bleibt selbstverständlich. Kein wirkliches Recht der Deutschen soll und darf preisgegeben werden: mit dieser festen Entschlossenheit, an der nichts zu rütteln vermag, beschreiten die deutschen Abgeord neten wieder den parlamentarischen Kampfplatz, der nur dann cnd gütig in einen Friedenshain sich verwandeln wird, wenn ihn der neueste Ministerpräsident mit dem Oclzweige eines Sprachengcsetzes in der Hand betritt. Einstweilen muß nur ehrlicher Weise an erkannt werden, daß der Wille zur Verständigung an allen maß gebenden Stellen zur Schau getragen worden ist. Bisher aber hat immer die Regel gegolten, daß. wo ein Wille ist, auch ein Weg sei, und so darf man wohl erwarten, daß dieser alte Erfahr ungssatz schließlich auch in der innerösterreichischen Politik seine aufbauende und erhaltende Kraft bewähren werde. Pension. Auch soll für die Hinterlassene» besser gesorgr werden. Der Antragsteller verweist n. A aus die Wittwenvensionen in Frankreich, oie für die Wittwen einfacher Soldaten drei Mal so hoch seien als bei uns. — Abg. Banmba ch (Rcichsp.) stimmt der Resolution der Kommission wie auch der des Vorredners durch aus bei. vor Allem in Bezug ans die Versorgung der Wittwen. — Abg. W e r n e r,(Resormp.) weist zur Empfehlung der Resolution darauf hin, daß in seinein ganzen Bezirk Kassel nur ein einziger Invalid den vollen Zmchuß von 120 Mk. erhalte. — Abg. Grat v. Rovn >kv»s.): Die Uiiziisriedeicheit iei keineswegs stets be rechtigt, es werde vielfach übertrieben. Man solle doch bedenken, daß die Invaliden der Beisreiunaskämvfe mit einem Gnadeiithaler oit vorliev nehm- .l mußten. Demgegenüber seien doch jetzt die Znwcnd'.mgen an Invaliden sehr gewachsen. Er stimme den Wünsche» der beiden Resolutionen gern zu. aber jedenfalls müßten erst die Invaliden berücksichtigt werden, dann erst die Veteranen »nd Wittwen. — Abg. Fritzen (Cent.) erklärt, seine Freunde stimmten beiden Resolutionen zu, auch der v. Oriola: wenn man sich auch nicht verhehlen dürfe, das; die letztere erheblich weiter- gehende Mille! in Anspruch nehmen würde, so würden die Gleich stellung der Militäranwärter im Konimimaldiciist mit dcn im Staatsdienst eine Mehrausgabe von 5—6 Mül. erfordern. — Auf eine eveittnellc Deckung durch eine Wehrstcner. welche die Abgg. Werner und Banmbach vorher empfohlen haben, werde sich seine Partei keinesialls festlegen lassen. Einstweilen reicht der Jnvalideii- sondö und später werde man ja Wester sehen, wie Deckung zu be- chaffcn sei. — Abg. Prinz Carolath (ul.): Tie Ungleichheit, daß die Militärpenston bei dem Kommnualdienste aus das Gehalt nngcrechiict wird, bei deni Staatsdienste aber nicht, muß unbedingt beseitigt werden. Bor Allem aber bedarf es oer Bestimmungen darüber, inwieweit Krankheiten und Gebrechen als eine Folge der Anstrengung im Kriege anzuseken sind oder nicht. Zn erstreben sei auch die Entschädigung Derjenigen, die sich durch Landwehr Übungen Leiden zugezogen hätten. — Abg. Tr. F ö r st e r (Antis. > tritt ebenfalls für die beiden Resolutionen ein. — Abg. Rickerr Meis. Ver.) empfiehlt eine N-viston der einschlägigen Gesetzgebung Wenn es beispielsweise in 8 72 heißt: Wer ein Äuge verlören, be kommt 200 Mk., und wer beide verloren, erhält das Doppelte, so werde dabei doch nicht genügend berücksichtigt, daß Derjenige, der beide Augen verliert, ganz unfähig ist, sich seine Existenz zu sichern Tic Vorlegung einer Wehrstcucr würde er nicht ungern sehen, deni' sie würde von grundsätzlicher Bedeutung auch hinsichtlich einer ReichScinkommensteuer sein. Letztere sei, wenn sie auf Einkommen über 6tM Mk. beschränkt werde, zweifellos viel leichter dnrchffihr bar als eine Wehrstmer. — Hieraus wird der Gat des Invaliden fvndS nebst den beiden Resolutionen einstimmig angenommen. Bei dem Etat der rcichsländlschen Eisenbahnen beantragt die Kom Mission, den Reichskanzler zu crmchen, daß die Beseitigung der Be triebssekretärsleUen nicht durch Eriwiinnng neuer Betnebssekretarcver zögert würde. — Abg. BebellSoz.) bringt zur Sprache, daß Be lriebSsekrctäre wegen einer Petition bestraft worden seien. Es sei das eine Aufhebung des PctilioiiSrechts. die der Reichstag unter keinen Umständen dulden dürfe. — Gel» Rath Wackerzapp erwidert: Aeruschreib- nnd Ferns-rech-Berichte vom 21. März. " Wien. Iin Abgeordnetenhaus« gingen Anträge auf Ver setzung Badeni's in den Anklagczustand, sowie ei» Tringlichkcits- antrag betr. Aufhebung der Sprachenverordmmgen nnd Einsetzung eines Sprachenansschustes ein. Berlin. Reichstag. Das Haus ist überaus schwach besetzt. — Auf der Tagesordnung stehen alle in der zweiten Lesung noch zu erledigenden Etatrestc. Bei den, Gat des Reichsamts deS Innern m noch rückständig der Titel für den Bau eines Präsidialgebäudcs für den Reichstag. Dem Antrag der Kommission gemäß wrrd der Titel widerspruchslos bewilligt. — Zum Etat des allgemeinen Pensionssonds beantragt die Kommision eine Ncso lutron. den Reichskanzler zu ersuchen, über die Gründe der auf fallenden Zunahme und Ungleichheit der in den einzelnen Kon tingenten gewahrten Jnvaliden-Pensionen dem Reichstag eine die Originakpetirivncn zur Kenntniß zu bringen. Petitionen müßten fortan in Abschrift und obne die Unterschrift mitgctkeilt werden — Abg. Rickert (freu. Ver.): ES ist durchaus verfassungswidrig nnd absolut ungehörig, daß die Verwaltung sich aus unseren Akte! das Material verschafft, um mit Strafe vorzugehen. — An de: Debatte betheiligen sich Abg. Singer und Geb. Rath Wackcrzapv. welchei dem Vorredner den ungcchörigeii To» der Bittschrift nach zuweilen sucht und außerdem für die RegieningS-Kommissarc da» Recht beansprucht, in den Kommissionen von den Petitionen in jeder Beziehung vollständig Kenntniß zu nehmen. — Abg. Grobe» (Cent.) widerspricht dem; der Reichstag babc selbstständig zu de finden, was er der Kommission mitthesteil wolle oder nicht. Redner kündigt für die dritte Lesung einen Vorschlag an. dahin gehend, daß auch in den Petition-Verzeichnissen bei den Petitionen von Beamten der Name des einen Haliptpetcntcn, der dabei an gegeben zu werden pflege, beseitigt werde. Was, die Petition materiell anlange, so glaube er allerdings, daß die Petenten zu so scharfen Ausdrücken keinen Anlaß gehabt haben. — Abg. Groi V. Roon (kons.) erkennt der Regierung das Recht zu, bet solchen metallographirten Petitionen daS Original einzusehen. — Die Resolution der Konimission wird angenommen, ebenso der Etat der Reichseisenbahnen. Debattelos werden die Etats „Reichsschnld" und „Reichsschatzamt" erledigt. Bei dem Etat „Bankwesen" (Reichsbant) erklärst Abg. v.-Arnim die neuerlich ermittelten Malvcrsatiomen mit Reichsbankscheinen in der ReichHdruckcrci. — Staatssekretär v. Podblelski erwidert, es handle sich um einen vereinzelten Fall. Durch eine Verquickung von Umständen sei es einem Oberfaktor gelungen, aus dem Auchchus; Noten von echtem Papier und Druck zu entwenden. Die Nummern seien aber erst in einer Handpresse aufgedluckt worden. Die Summe von Zufällig leiten, die dabei mitgcspielt habe, lasse es unwahrscheinlich er scheinen, daß mehr als ein solcher Fall vorliegc. — In der Debatte betont Abg. Hammach er, dic Kontcolc müsse doch sehr mangelhaft gewesen sein. Der Gat wird genehmigt. — Morgen: Postdampfervorlage in dritter Lesung. AZ .M Ä KU ' UM L'-stWk 5 ß Z ! W Z ! KN l ist DOM r-?. i t/H tzW cs W
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