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Es kreuzte länger als eine Munde über dem Lusthafen Lakehurst, bis sich das Wetter etwas aufhellte. Als sich das Luftschiff langsam gegen den Landungsmast senkte, erfolgte eine Explosion, und am Heck schlug eine große Flamme heraus. Nach wenigen Minuten war das ganze Schiff nur noch ein verbogenes, ge brochenes Stahlträgergewirr. Das Kommando des Schiffes hatte Kapitän Max Pruß. Kapitän Lehmann befand sich an Bord, um das Schiffskommando zu beraten. Ucber die Verluste au Menschenleben liegen noch keine endgültigen Mitteilungen vor. Zu dem schweren LustschissunglN in Lakehurst Berlin, 7. Mai. (Drahtbericht) Mit tiefer Erschütterung wird das deutsche Volk und mit ihm die ganze Welt die Nachricht von der Zerstörung des stolzen Luftschiffes „Hindenburg" vernehmen. Die deut sche Luftschiffahrt, die bisher fo unvergleichliche und einzig artige Erfolge in der Erschließung des Luftraumes über den Süd- und Nordatlantik erreicht hatte, ist nun leider auch nicht von einem Unglück verschont geblieben, einem Unglück, l von dem die Luftschiffahrt der anderen Länder in den letzten Jahrzehnten verschiedentlich betrosscn worden ist. Jahre lang ist ohne die geringsten Unsüllc die Verbindung nach Südamerika durchgesührt worden. Das Luftschiff „Hinden burg", das im März vergangenen Jahres zusammen mit dem „Graf Zeppelin" aus Aulaß des Wahlkampfes über alle Gaue Deutschlands flog, hat dann mit pünktlicher Zuver lässigkeit zehnmal den Ozean überquert und so zum ersten Mal den Luftraum über den Nordatlautik einen regel mäßigen Passagierverkchr erschlossen. Auch nach dieser Ka tastrophe wird der Wagemut deutscher Luftfahrtpioniere nicht nachlassen. Genau so, wie nach dem Unglück von ^.„cerdingcn vor dem Kriege das ganze deutsche Volk sich hinter das Werk des Grafen Zeppelin stellte, so wird auch jetzt dieses Erbe nicht verloren gehen. Nnr starke, in sich geschlossene und junge Völker können auch aus schweren Schicksalsschlägen die Kraft schöpfen, von vorn zu beginnen und unbeirrt auf Sem gleichen Wege wei terzuschreiten. Schon geht in den Werfthallen in Fricd- ricyshafen ein neues Luftschiff seiner Vollendung entgegen, und schon ist die Zeit nicht mehr fern, wo cs anstelle des „Hindenburg" als Botschafter von Kontinent z» Kontinent wieder die deutsche Flagge über die Ozeane tragen soll. Das amerikanische Hilssmerk auf den, Flugplatz Lakehurst. Neuyork, 7. Mai. (Drahtbericht). Laut Angaben von Augenzeugen erfolgte das Unglück des Luftschiffes „Hindenburg" um 10,20 Uhr NcuyorkerZeit. Die Polizei von New Jersey sandte sofort Siundsnnkalarm über den ganzen Staat, um Aerzte, Krankenwagen und Krankenschwestern herbeizurufen. Auch die Luftfahrtgesell schaft „America« Airlines" sandte von Newark aus ein Flugzeug mit Aerzten uud Verbandsmaterial. Die Nct- tungsarbeiten unterstehen einer Kompanie Soldaten ans Philadelphia, die als Reserve sür die Landungsmannschakt bereitstanden. DaS Unglück hat in Lakehurst und in ganz Amerika große Anteilnahme ausgclöst. Ter Handelsminister Roper, der in Washington von dem Unglück benachrichtigt wurde, erklärte: „Ich bin von diesem furchtbaren Unglück tief be troffen." Bisher 64 Merlevende Neuyork, 7. Mai. lTrahtberichij. An Bord des Luftschiffes befanden sich 36 Fahrgäste und 66 Mann Besatzung. Die Zahl der Bcsatznngsmitglieüer war auf dieser Fahrt zu Ausbilduugszmeckeu besonders stark. Bisher wurden gerettet 44 Besatzungsmitgliedcr und 20 Passagiere. Absturz aus 28 Meter Höhe. sVom Sonderberichterstatter des TNB.j Das Luftschiff „Hindenburg" hatte nach dem einstündigen Kreuzen 5 Minuten vor der Landung auS dem Hinterschiff Wasserballast abgelassen. Es waren auch bereits zwei Halte seile aus dem Vorschiff herabgeworfen worden, als plötzlich, anscheinend an der Steuerbordseite des Luftriescu, eine Stichflamme herausschoß. Sie hüllte innerhalb weniger Sekunden den ganzen Schiffsleib in Flammen und das Schiff stürzte aus etwa 20 Meter Höhe breuneud ab. Bestürzung in Neuyork. Mutige Rettungsversuche amerikanischer Soldaten. Neuyork, 7. Mai. (Drahtbericht). Ein amerikanischer Fahrgast namens Herbert James O'Laughlin aus Chicago, sprang noch im letzten Augenblick aus dein Fenster und kam so mit dem Leben davon. Ebenso haben sich zwei Stewards und ein Kajütenjunge dnrch Sprung aus dem Gondelfenster retten können. Die Lande mannschaft, die jeden Augenblick das Auswerfen der Seile erwartete, stob, als die Stichflamme aus dem Schiffsleib herausschlug und der Mannschaftsführer „Rettet Euch!" schrie, entsetzt nach allen Richtungen auseinander. Eine Ab teilung Soldaten ans Philadelphia, die als Reservemann schaft für die Landung bereitstanö, machte sich in fieberhafter Eile an die Rettungsarbeiten. Mit bewundernswürdigem Mut stürzten sich die Soldaten, ehe noch die Flammen ge löscht waren, in den brennenden nnd rauchenden Trümmer haufen, um zu retten, was noch zu retten war. Die Neuyorker Bevölkerung hat die Nachricht vom Ab sturz des Schisses mit größter Bestürzung nnd größter An teilnahme ausgenommen. Ueberall in deu Straßen stehen Gruppen von Menschen, die das furchtbare Unglück erregt erörtern und als unfaßbar bezeichnen. Die Zeitungen kom men laufend mit Sonderausgaben heraus, die deu Händlern förmlich aus der Hand gerissen werden. . In allen Berichten wird durchweg auf die stauneuswerte Pünktlichkeit uud die Sicherheit hingcwicscu, mit der das Luftschiff sowohl über den Süd- wie über deu Nordatlautik seit Jahr uud Tag seinen Dienst versah. Amerikas Anieilnahme Washington, 7. Mai. (Drahtbericht). Präsident Roosevelt nnd Staatssekretär Hull ließen sich laufend über alle Einzelheiten der Katastrophe unterrichten. Handelsminister Roper hat dem stellvertretenden Direktor des HandelSluftfahrtbüros, Schröder, unverzüglich von Washington nach Lukehurst entsandt und im übrigen vcr- Nwcrt, daß er alles in seinen Kräften stehende tun werde, nm, wo immer es möglich sei, zu helfe». In den Rundfunksendungen tritt das vorgesehene Unter haltungsprogramm fast restlos hinter den Meldungen über die Katastrophe zurück. I Erste Namcnsliste von Geretteten. Unter den Geretteten befinden sich folgende Fahrgäste dcS Luftschiffes „Hindenburg": Stöckle, Hinkelbein, Witt, Clemens, Leuchtenberg, Frau Kleemann, Ehepaar Adelt, Heiöenstamm, Mangonc, Späh. Fran und drei Kinder Doehncr. Unter den geretteten Besa tz ungS m i t g l i e d e r n befinden sich: Lehmann, Pruß, Heinrich Bauer, Ziegler,. Wittemann, Samt, Zabel, Herzog, Kurt Bauer, Speck, Dowel, Schweighart, Schönherr, Lenz, Kubis, Nealsen, Leip- recht, Deutschle, Beutele, Sauter, Schäuble, Zettel, Dörflein^ Steeb, Deeg, Boetius, Stöffler, Werner, Franz, Balla, Henneberg, Dr. Rüdiger, Xaver Maier, Nnnnenmacher, Lau, Fischer, Klein, Köllmer. — Die Kapitäne Lehmann und Pruß befinden sich mit schweren Brandwunden im Hospital, von Lakewooö. Die Passagierliste des Luftschiffes „Hindenburg". Nach der Passagierliste haben sich folgende Personen an Bord des Luftschiffes „Hindenburg" befunden. ES ist jedoch noch nicht geklärt, welche von diesen Personen etwcr gerettet worden sind. Adelt, Leonhard, Adelt, Gertrud, Anders, Rudolf, Belin, Peter, Brinck, Birger, Clemens, Karl Otto. Doehner, Hermann, Doehner, Mathilde, Doehner, Irene, Doehner, Walter, Doehner, Werner, Dolan Burtis, Douglas, Edward, Erdmann, Fritz, Ernst, Otto, Ernst, Ilse, Feibusch, Moritz, Grant George, Heidenstan, Rolf v., Hinkelbein, Claus, Hirschfeld, George, Kleemann Frau, Knöcher, Erich, Leuchtenberg, W. G., O'Laughlin, Herbert James, Mangone, Philip, Mather, Marguerut, Morris, Relson, Osburn, Clifford, Pannes, Johes, Pannes, Em ma, Reichold, Otto, Späh, Josef, Stöckle, Emil, Vin- Holt, Hans, Witt, Hans Hugo. Deutsche Antersuchungskommission fährt nach Lakehurst. Zur Antersuchung der Arsache der Katastrophe des LZ „Hindenburg" wird sich eine aus Vertretern der Zeppelin- Baugesellschaft und der Reederei, der Deutschen Versuchs anstalt für Luftfahrt und des ReichSluftfahrtminffteriums bestehende Kommission mit der heute Bremerhaven ver lassenden „Europa" nach Neuyork begeben. Präsident Roosrdelt zur Katastrophe des „Hindenburg". Beileid an den Führer. Neuyork, 7. Mai 1937. (Drahtbericht.) Präsident Roosevelt sandte von seiner ArlaubSreise an den Führer und Reichskanzler folgende Beileids kundgebung: „Ich habe von dem Anglück des Luftschiffes „Hinden burg" gehört und drücke Ihnen und dem deutschen Volke mein tiefstes Beileid für den tragischen Verlust an Men schenleben aus der durch dieses unerwartete und unglück selige Ereignis hervorgerufen wurde". In einer weiteren für die amerikanische Oeffentlichkeit bestimmten Botschaft erklärt Roosevelt, er sei erschüttert über die Tragödie des „Hindenburg" und drücke den Familien der Fahrgäste, Offiziere und Mannschaft, He ihr Leben verloren haben, sein tiefstes Beileid aus. ie Kas WM geschah DM-Augenzeuge berichtet Lake hurst, 7. Mai 1937. (Drahtbericht.) Der am Schauplatz der Anglücksstätte weilende Be richterstatter des Deutschen Nachrichtenbüros übermittelt folgenden Drahtbericht: Ich war selbst Augenzeuge der unfaßbaren Katastrophe des LZ „Hindenburg". Ich war mit einigen deutschen und amerikanischen Freunden im Kraftwagen nach Lakehurst unterwegs, als wir gegen 18 Ahr Newyorker Zeit bei unfreundlichem und von wieder holtem Platzregen begleiteten Wetter den deutschen Luft riesen in gleicher Fahrtrichtung, wie wir sie einhielten, etwa in Höhe der atlantischen Küste fahren sahen. LZ „Hindenburg" entschwand dann aber unseren Blicken, um erst wieder am Horizont aufzutauchen, als unser Kraft wagen in Lakehurst eintraf. Nach etwa dreivirrtelstün- digem strömenden Regen — es war dabei sehr schwül — erschien das Luftschiff aus südöstlicher Richtung kommend nnd traf gegen 19,15 Ahr Anstalten zur Landung. Trotz immer noch schwer verhängtem Himmel schien plötzlich Windstille eingetreten zu sein. Zweimal lieh LZ „Hinden burg" Wasserballast ab, und dann fielen aus der Vor derspitze nacheinander zwei Landungstaue zur Erde. Alles nahm einen ordnungsmäßigen Verlauf, und man hatte den Eindruck eines geradezu vorbildlich ausgeführten Landungsmanövers. Am 19,23 Ahr aber schoß Plötzlich aus vielleicht mittlerer Höhe des Hinterschiffes eine Stichflamme heraus. Dann folgte ein dumpfer Knall. In Bruchteilen einer Sekunde war das Hinterschiff kn ein ein ziges Flammenmeer verwandelt, und die Feuergarben erfaßten sofort auch das ganze Schiff, das langsam zu Boden sank und ausbrannte. Ich selbst befand mich etwa 150 Meter vom Ankermast entfernt. Die Flughöhe des Luftschiffes, das mit abgedrostelten Motoren fuhr, dürfte im Augenblick der Katastrophe 52—75 Meter betragen haben.