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e ans. L, :ten ung nch- cen- ihre St» ken. Hu tten l,r. bl. Amts- 1111Ü Anzchedtlitt für den Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschlietzl. deS »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Mirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theilc die gespaltene Zeile 25 Pf. 14» Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 45. Jahrgang. Sonnabend, den 3. Dezember 1888 Wasserentnahme aus der städtischen Wasserleitung betr. Wiederholt haben Besitzer von nicht an die städtische Wasserleitung angeschlossenen Häusern Wasser der städtischen Wasserleitung ohne stadträthliche Erlaubnih bei Nachbarn oder anderwärts entnommen. Nach 8 U des Regulativs, die Hochdruck-Wasserleitung der Stadt Eibenstock betreffend, vom 12. August 1895 ist dies verboten. Ebenso ist dem Besitzer des an die städtische Wasserleitung angeschlossenen Grundstücks oder dessen Abmiethern und Pächter» verboten, Wasser dieser Leitung an Besitzer der nicht angeschlossenen Grundstücke oder deren Ab miethern und Pächter abzugeben. In letzter Linie bleibt der Abnehmer dem Stadtrath in allen Fällen vertragswidriger Verwendung von Wasser aus seiner Leitung, auch wenn dies von Seitm der Miether und Dienstboten erfolgt, haftbar und hat den Werth des entgangenen Wassers nach einem vom Stadtrath sestzusetzenden Betrage zu vergüten. Außerdem werden Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder ent sprechender Haftstrafe geahndet, soweit nicht andere gesetzliche Bestimmungen Platz greifen. Eibenstock, am 26. November 1898. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Sonnabend, den 3. dss. M., Vormittags 11 Uhr sollen die im Restaurant ,.zur Garküche" eingestellten Pfänder als: l Tafelwaage, Seife, Soda, kichorie, Zwiebel« «sw. versteigert werden Eibenstock, den 1. Dezember 1898. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Akt. Aö-me. Die Herren Wekauraleur Lari reräLuauä Lrnst vlitteldack Gnüchtel. und Kaufmann ^.Ikreä Viotor Ott sind heute als Bürger der Stadt Eibenstock verpflichtet und ausgenommen worden. Eibenstock, am 30. November 1898. Der Rath der Stadt. Hesse. Bekanntmachung. Die Ergänzungswahl für den Lkirchenvorstand findet Sonntag, den 2. Advent, von 11—12 Kör Form. in der Kirche statt. Es wird dabei daraus aufmerksam gemacht, daß die Kirchengemeindemitglieder unserer Stadt 3 Vorstandsmitglieder für die Stadt, die eingepsarrten Ortschaften dagegen 1 Vor standsmitglied für sich zu wählen haben. Es werden deshalb zwei Urnen die Stimmzettel ausnehmcn. Die von den Wählern der Stadl abzugebenden Stimmzettel sind also nur giltig, wenn sie lediglich die Namen dreier hiesiger wählbaren Herren enthalten. ' Das Recht mitzuwählen hat nur, wer sich schriftlich oder mündlich zur Eintragung in die Listen angemeldet hat, welche bis Freitag, den 2. Dezember, Nachm. 4 Uhr auslagen. Um zahlreiche Betheiligung an der Wahl wird freundlichst gebeten. Eibenstock, den 2. Dezember 1898. Der Kirchen vorst and. In Vertretung: Diaconus Rudolph. Der Hinzug des Kaisers in Werkin. Da» Kaiscrpaar hat am Donnerstag Mittag seinen feierlichen Einzug in Berlin gehalten. Am 11. Oktober hatte das kaiserliche Paar von Potsdam aus über Kamenz die Reise nack dem Orient angetreten und war von dieser am 25. v. wieder in Potsdam cingetroffen. Tagtäglich hatten die Berliner gehofft, der Kaiser werde nach Berlin kommen; man hatte Unter den Linden fest liche Ausschmückungen vorgenommen, die inzwischen thcilweise wieder beseitigt worden sind , denn man erwartete nun den Mo narchen erst zur Reichstagseröffnung in Berlin. Am Mittwoch aber wurde bekannt, daß der Kaiser nun nächster Tage einlrcffen und daß dabei die ganze Berliner Garnison Spalier bilden werde. Die Reise nach dem Orient, welche mächtige Eindrücke in Aussicht stellte und auch gebracht hat, war in ihrem Verlaus mit Anstrengungen verknüpft und wurde wegen der anarchistischen Pläne, denen man in Alexandrien auf die Spur gekommen sein will, auch als Gefahren ausgesetzt betrachtet. E« war selbst verständlich, daß das letzterwähnte Moment den Monarchen nicht abgehalten hat, seine Absichten durchzuführen. Erklärlich ist c« aber auch, daß der Kaiser da« Bedürfniß fühlte, sich nach der langen Abwesenheit .seinen Berlinern" zu zeigen und ihnen durch Augenschein zu erweisen, daß er und seine Gemahlin die An strengungen und Aufregungen der Fahrt gut überstanden haben. Immerhin ist der feierliche Einzug eine Abweichung von den üblichen Bräuchen, und man kann sich veranlaßt fühlen, nach weiteren Gründen für die getroffenen Dispositionen zu juchen. Und diese liegen nicht so fern. Kaiser Wilhelm fühlt sich auch in seinen privaten Handlungen stet« al« im Dienst de« Lande«, de« Staate« und des Volkes befindlich. Die Orientfahrt war keine Staatsaktion, aber sie hat doch in ihren Stationen politische Bedeutung gehabt und ist al« solche in Europa aufge- faßt und gewürdigt worden. Die deutsche Politik hat einen nach haltigen Eindruck in der Türkei gemacht und der Sultan hat in Kaiser Wilhelm einen aufrichtigen und uneigennützigen Freund willkommen geheißen. Welche Folgerungen die persönliche Be gegnung der beiden Monarchen für die internationale Lage, na mentlich aber für die wirthschaftlichen Beziehungen Deutschlands haben kann, darüber wird die Zukunft Aufschluß geben. Der Kaiser hat über die Ergebnisse seiner Reise den Ministern in Potsdam Angaben gemacht, die allerdings der Oesfentlichkcit bis her entzogen geblieben sind, aber nicht dauernd entzogen bleiben werden. Jedenfalls ist also der Monarch der Anschauung, Wich tige« erreicht und Nützliche» geschaffen zu haben. Auf der Rückreise war e» dem Monarchen vergönnt, zwei Angelegenheiten theil« zum erwünschten Abschluß, thcll« der bunde»- freundlichen Verständigung näher zu bringen, deren bisheriger Verlaus dem inneren Friede« im Reiche Trübungen zu bereiten geeignet erscheinen mußten. Die Einigung mit der Krone Bayern« betteff« de» obersten Militärgericht-Hoses ist in weiten Kreisen freudig begrüßt worden. Da« Gebäude der neuen, moderneren und gemeinsamen Straf prozeßordnung für da« deutsche Heer erhält damit seinen Giebel, da vorauSzusetzen ist, daß im Reichstag die verfassungsmäßige Zustimmung fraglos erfolgen wird. Mit ähnlicher Befriedigung ist die Mittheilung ausgenommen worden, daß der lippesche Zwischenfall aufhören soll, al« Macht frage und vom persönlichen Standpunkt -u« offen gehalten zu werden, daß vielmehr eine Erledigung von größeren, nationalen Gesichtspunkten au« und im Sinne der Versöhnung ungebahnt ist. Der Monarch kann, wenn er auf diese Resultate seiner Fahrt zurückblickt, wohl der Meinung sein, daß er au» dem gelobten Lande den Oelzweig de« Frieden« in die Hcimath gebracht hat, und seiner Weise entspricht e«, solche inneren Bewegungen durch eine symbolische Handlung auch nach außen hin zu repräsentiren. Und darum dieser festliche Einzug in seine Reichshauptstadt, die denn auch den Monarchen einen jubelnden herzlichen Empfang bereitete und sich darin Ein« mit dem ganzen deutschen Volke wußte. Tagesgeschichte. — Deutschland. Da« Kaiserpaar hielt am Donners tag, von Potsdam kommend, seinen feierlichen Einzug in Berlin. Von Schloß Bellevue bi« zum Brandenburger Thor bildeten Truppen Spalier. Der Bürgermeister und der Stadt- vcrordnetenvorstehcr brachten dem Kaiscrpaar den Willkommengruß der Stadt dar, die sich Iheilweise festlich geschmückt hatte. — In Washington will man wissen, daß Deutschland die Karolinen-Inseln erwerben werde, aus die e« bekanntlich schon in den 80er Jahren Anspruch erhob, die aber dann von dem Papste, den Fürst Bismarck al« Schiedsrichter anrief, den Spaniern zugejprochen worden. Ob da« Gerücht irgend einen thatsächlichen Hindergrund hat, läßt sich im Augenblick nicht erkennen. — Die einzelnen Bundesregierungen sind schon vor längerer Zeit zu eingehenden Erhebungen und Berichten über die Wirk ungen des Gesetzes über die Sonntagsruhe veranlaßt worden. Dies gesammelte Material soll dem Reichsamt de« Innern zur Grundlage für etwaige Abänderungen de« Gesetzes oder seiner AuSsührungSbestimmungen dienen. Besonder« dringliche Anträge der betheiligten Interessenten sind, soweit die« zulässig ist, schon jetzt im Verwaltungswege berücksichtigt worden. — England. Da« englisch-amerikanische Bündniß findet in dem britischen Kolonialministcr Chamberlain seinen wärmsten Fürsprecher. Er veröffentlicht neuerding« in „ScribnerS Magazine" einen Artikel, in welchem er sagt, e« könne al« That- sache angesehen werden, daß die Engländer jede« Näherkommen zur angelsächsischen Allianz willkommen heißen werden, daß sic fast jeden Schritt lhun werden in Erwiderung eine» amerikanischen Entgegenkommens und daß sie selbst nicht vor einer Allianz wider die ganze Welt zurückschrecken würden in Vertheidigung der Ideale der angelsächsischen Rasse, nämlich: Humanität, Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichberechtigung. Locale und sächsische Nachrichten.' — Eibenstock, 2. Dezbr. Vorgestern Abend gegen '/,11 Uhr war in der Scheune de« Herrn Bäckcrmstt. Joh. Richard Voigt in der Rehme Feuer ausgekommen und ist dieselbe mit sämmtlichen Erntevorräthen und landwirthschaftlichen Utensilien total niedergebrannt. Durch die fiele Lage im offenen Felde (hinter der Brauerei) war eine Gefahr für die Weitcrvcrbrcitung de« Feuers nicht vorhanden. Wie dasselbe entstanden, ist noch nicht ermittelt. Calamitose soll einen Theil de» Inhalte« der Scheune nicht versichert gehabt haben. — Eibenstock. Laut Einladung findet nächsten Montag, den 5. Dezbr., Abend» 8'/, Uhr im Saale de« »Feldschlößchen" ein Vortrag von Frau M. Deibel au« Mannheim statt über »Die wichtigsten Stoffe in der Ernährung mit besonderer Be rücksichtigung der verschiedenen Speisefette wie Butter, Palmin, Schmalz, Margarine ic. und deren gesundheitliche und wirth- schastlichc Bedeutung". Diese« Thema betrifft einen der wesent lichsten Theile der Haushaltung, nämlich die vortheilhaftc Be schaffung der nothwendigen Fette, welche bekanntlich für die Er nährung der Menschen unentbehrlich sind, weil sie die Lücken zwischen den Geweben ve« Körpers ausfüllen, die Haut und andere Gewebe geschmeidig machen und al« schlechte Wärmeleiter die zu starke Abkühlung der inneren Organe verhindern. Nach dem Vorträge finden praktische Kochversuchc statt; c« werden Kostproben und Gebäck gratis vcrtheilt. Der Eintritt ist für alle Interessenten frei und es ist ein zahlreicher Besuch namentlich von Seiten der HauSfiaueu zu erwarten, die au« dem Abend sicher gern Nutzen ziehen werden. — Dresden, 30. November. Vorigen Donnerstag haben sich der Ministerialdirektor im Finanzminislerum Geh. Rath Meu sel und der Geh. Rath llr. Ritterstädt nach Wien begeben, um die bereits im vorigen Jahre begonnenen Verhandlungen über einen, mehrere Eisenbahnanschlüsse an der sächsisch-öster- reichischenGrenzc regelnden StaatSverttag sortzusetzen. Nach dem der betreffende Staatsvertrag, welcher sich auf die Eisen bahnlinien Sebnitz-Nixdorf, Adorf-Roßbach, Sohlanb-Schluckenau, MarkerSdorf-Fricdland und WarnSdors-Rumburg bezieht, zum Ab schluß gebracht und von den beiderseitigen Kommissaren vollzogen worden ist, sind die genannten Herren gestern von Wien zurück gekehrt. — Dresden, 30. Novbr. Die alten Düppelstürmer Sachsen« rüsten sich zu einem großen Appell, der sie am 12. und 13. April, dem 50jährigen Gedenktag der Erstürmung der Düppeler Schanzen, in Dresden zusammcnführen soll. Bei dieser Gelegenheit wird ihrem muthigcn Mitkämpfer, Sr. Maj. dem König, eine Stammrolle der noch Lebenden überreicht werden. E« find ihrer nicht wenige, die dem Rufe Folge leisten werden. Nachdem vor wenigen Monaten von der Vereinigung Schleswig- Holstcinschcr Veteranen von 1849 ein Aufruf zur festlichen Be gehung de« Tage« erlassen worden war, meldeten sich weil über 600 Kameraden al» noch lebend und täglich gehen noch Meld ungen ein. Hoffentlich setzen hochherzige Freunde der alten Vete ranen oder Gemeinden diejenigen alten Kämpfer, die au« finan ziellen Gründen nicht in der Lage sind, nach Dresden zu reisen, in den Stand, die« doch noch thun zu können. Am 12. April nimmt da« Fest mit einem Dankgottesdienst in der Frauenkirche seinen Anfang. Hieran reiht sich ein einfache« Festmahl. Zu dieser Jubelfeier sollen auch diejenigen Kameraden eingeladen werden, welche vom 3. zum 9. Mai 1849 den Aufstand mit niederwerfen halfen. — Dresden, 30. November. Dieser Tage kam ein thü ringischer Kaufmann hier an und erkundigte sich nach den Haupt stellen der Dresdener Gänsezucht. Durch ganz Thüringen und Sachsen werden fast täglich durch die Zeitungen Ankündig ungen erlassen, in denen dem Publikum da« Eintreffen großer Posten »Dresdener Gänse" angekündigt wird. Dem Kaufmann wollte e« gar nicht in den Sinn, daß er, wenn er Gänse für den Wiederverkauf erwerben wolle, erst nach der Lausitz und Böhmen fahren müsse. »Und trotzdem ist die Dresdener Gänse zucht so berühmt!" sagte er kopfschüttelnd, löste sich dann ein Billet und fuhr weiter in« Land hinein. Dresden sowohl wie die nächste Umgebung besitzt thatsächlich nicht ein einzige« der artige« geschäftliche« Unternehmen. — Dresden. Die »glücklichen" Gewinner de« Haupt gewinne« (vier Pferde) bei der letzten sächsischen Pserdelotterie, die Ehefrau de« ZeiiungSbeamten Wüstemann in Blasewitz und ein bei dieser wohnender Maler, haben bei der köniql. Staats anwaltschaft gegen den Dresdner Rcnnverein Anzeige erstattet. Gleichzeitig haben sie da« königliche Ministerium, welche« die Lotterie genehmigte, davon in Kentniß gesetzt. Auch haben sie um amt-gerichtliche Abschätzung der noch immer unverkauft ge bliebenen Pferde nachgefiicht. Der Dresdner Rennverein hatte