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WH sp G >^LA M tz^F L Zä ß/ T W L L für Pulsnitz, Königsbrück, Rndcbcrg, Radeburg) Moritzburg und Amgegend. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der l'tu'dlil'chen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück, Mo. 26. Mittwoch, den 30. Mürz L864. Dieses Blatt ersche in Mittwochs und Sonnabends. - Preis oienchadrUch 10 Nqr. — Zu beziehen durch alle Pokanstalten. — Insew'e re., welche die gcsraltene Corous Zeile, oder deren Raum, mit > Ncuaroscl eu ie echnct werden, sind in Pulsnin soätefiens bis Montags und Ovnnerkrss Abends 8 llhr cilljiisendcn. — Exrekitivncn sind: In PulsniN beim Herausgeber, in Königsbrück bei Herrn Kaufmann Andreas Grahl, in Rakcbeig bei Herrn Kaufmann Friedrich Gärtner und in Radeburg bei Herrn Buchbinderin. >ßcr CarlGünther. Zeitereignisse. München, 16. März. Die „Münchener Abendzeitung" schreibt: „Aus beachtenSwerther Quelle wird uns mitgctheilt, das von König Max hinterlassene Privatvermögen betrage circa 4 Mill. Fl. In seinem Testament soll nun angccrdnet sein, daß die gesammte Hinterlassenschaft den wohlthätigen und gemeinnütz igen Zwecken gewidmet werde, die zu Lebzeiten des Königs des sen angelegentlichste Sorge war. Eine -Million soll dem Aus bau, der Einrichtung und Dotirung des Maximilians-Waiseu- stifts (für Hinterlassene von Staatsdienern) in Bogenhausen, eine ähnliche Summe in gleicher Bertheilung der Pcrwcuduug für das Maximiliancum und endlich ein entsprechendes Kapital da für auögeworfcn sein, daß die von König Max ins Leben geru fenen wissenschaftlichen, namentlich die historischen, Unternehm ungen zu Ende geführt werden, und daß die von ihm berufenen Künstler, Dichter .und Gelehrten die seither angewiesenen Pensi onen fortbczichen können. Ein Eodicill dcö Testaments endlich betrifft die Erbauung eines Mausoleums (und zwar einer ober irdischen Grabstätte) für den König und seine Gemahlin hinter der Theatinerkirche, sodaß -von dieser Kirche und auch von außen dasselbe zugänglich sei. — 22. Marz. (L. Z.) Borgestern trafen im Wittelöbacher Palaste zwei Briefe von Algier ein, davon einer vom König Ludwig. Letzterer sagt bezüglich der Erkrankung des Königs Max: „Es geht mir durch Mark und Bein, daß mein Sohu erkrankt ist." Der andere schildert die ergreifende Wirkung der Todesnachricht auf den greisen Monarchen. Derselbe sank, ob gleich ihm die Trauerbotschaft mit der schoncndslc» Borsicht mit- getheilt wurde, dennoch bewußtlos zusammen. Bon einer baldi gen Rückkehr ist in keinen: der beiden Schreiben die Rede. Hamburg, 21. März. „H. B." Heute sind die vom hie sigen Senate für die Armirung der in Kuxhavcn anzulegcn- den Itrandbattericn bestimmten vier großen Kanonen aus Guß- stahl auf dem hiesigen Bahnhofe eingetroffcn. Eine jede dieser riesigen Geschützröhren hat ein Gewicht von 5000 Pfd. Die Ueberlassung der Äeschützröhren, der Lasfeltcn und der Munition erfolgt von Seilen der k. preußischen Regierung zum Selbstko stenpreise. Hamburg, 25 März. Hier cingetroffcnc Berichte aus Ko penhagen vom 23. d. Rachnuttags melden als ossicwll, daß in derNacht vorher im Sundewitt nichts von Bedeutung vorgefallen. König Christian, cher Kriegsminister und der commandirende Ge neral hatten am Mittwoch die Stellungen der Truppen inspicirt. Die Dänen haben auch kleine Revolvergeschütze, „Espignole" genannt. Das Geschütz hat drei Läufe, die bei 1z Zoll Durch messer je 20 Kugelschüsse auf ein Deal als Ladung erhalten. Ist der Dreilauf gerichtet, so zündet man von der Mündung aus an, und die einzelnen der je 20 Kugeln eines Laufes.gehen in Pan sen von je einer Secunde aus dem Rohre. Der Schuß auf 600 Schritte soll noch sehr gut sein. Die Laffettirung ist wie die der gewöhnlichen Geschütze. Aus dem Herzogtum Schleswig: (H. N.) In Tonderu hat dieser Tage auf den: Rathhause eine officiellc Abstimmung aller Hausväter stattgcfunden, ob sie die dänische S chulspra che behalten oder die deutsche wieder eingeführt haben wollten. Bon 612 in Betracht kommenden Personen hatten sich bis Nachmit tags 595 eingestellt, von denen eine einzige, aus Jütland eingc- wanderte Frau für die dänische, alle übrigen 594 für die deut sche Schutsprache sich erklärten. Turin, 22. März. Die heutige „Qpiuione" meldet: Ge stern verließ Garibaldi, von sechs Personen begleitet, auf den: britischen Dampfer „Lavalette" die Insel Caprera. Man glaubt, daß er nach England geht, wo man ihn erwartet. Petersburg, 25. März. Durch Reform des Frcmdcnge- setzes wird der obligatorische Verkauf von Immobilien russischer Frauen, die sich an Ausländer verhcirathen, abgeschasst; auch ist ein kaiserl. Consens zu einer derartigen Heirath nicht mehr erfor derlich. Beim Austritt von Ausländern aus dein russischen Un- tcrthancnverbande fällt die bis jetzt aufgelegt gewesene dreijährige Steuerzahlung weg. — Die Viehseuche in Ungarn herrscht noch ununter brochen fort, in 30 verschiedenen Comitaten sind noch 164 Orte davon heimgcsucht. Die Seuche ist seit ihrem Beginn im Mai 1862 in 42 Eomitaten und 963 Orten aufgetreten und hat 92,528 Stück Vieh hingerafft. Lissabon. Die portugiesischen Blätter sind voll von Be richten über die Überschwemmungen, welche das Land heimgc- fncht haben. Seit 30 Jahren, heißt es, habe man nichts Aehu licheö gesehen. Die Eisenbahnfahrten zwischen dein Minho und Mattoare Miranda sind unterbrochen. Die Nordbahn hat gleich-