Volltext Seite (XML)
Mr.S8 Donnerstag, den 27. April 1933 88. Jahrgang Uhr. Gegen 17.30 Uhr Ankunft und Auf stellung auf dem Markt. 18 Uhr: Ileberkraguag der Empfang» der Arbei ter-Abordnung In der Reichskanzlei durch den Reichskanzler Adolf Hiller. Anschließend Platzkonzert auf dem Markt. 191/2 Uhr: lleberkragung der großen Abendfeler auf dem Tempelhofer Feld mit der Siede des Führers. Verkündung de» ersten Jahres planes der deutschen Aufbauarbeit der Reichsregierung durch den Reichskanzler. 20 Uhr: Festliche Beleuchtung de» Markte» und Illumination der Häuser. 21 Uhr: Fest-Konzert und Tanz ln sämtlichen Sälen der Stadt. Hakenkreuz Margeriten (20 Psg.) in Verbindung mit dem Festzei chen (30 Psg.) berechtigen zum freien Ein tritt in allen Sälen. Steuer wird an die sem Tage nicht erhoben 444 und 44S. Aazeigmpret, (in Reich,mark): Di« 44 foichiaer irgendwelcher Millimeterzeile 10 Pfg., örtliche Anzeigen 1 ^r Beförderungeeinrich- V0 ww breit« Millimeterzelle 30 Pfg. Fi.. — um-*«. — Hot d« Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bMmmten Nummern -und an bestimmten Plätzen «achliefmm« der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreis«». keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Re. 444 und 44S. Störungdck Betriebe» der Zeitung oder'der Monats: Holm tu der , -i mm breit, einspaltige 10 Pfg., örtliche Anzeigen s Psg. Sm Textteil Li, Millimeterzeil« SO Pfg. Für da» Erscheinen von Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage x Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1S21. Gemeindeoerbandsgirokaffe Bischofswerda Konto Nr. 64 nicht sogleich geöffnet wurde, brachen sie mit Gewalt die Haustür auf und suchten eine Tochter zu vergewaltigen. Von den Eindringlingen trugen zwei Aufständischenuniform, «in anderer eine Eisenbahneruniform. Als die 4 übrigen Töchter auf die Hilferufe ihrer Schwester hinznkamen, ließen die Unholde von ihrem Vorhaben ab und verließen da» Haus. Zwei Stunden später kam der Eisenbahner wieder, stürzte sich auf die wehrlose Frau Dcckcrt und vergewaltigte sie. Die Ueberfallenc flüchtete mit ihren beiden ältesten Töchtern nach Beuchen, kehrte am Nachmittag aber wieder nach Piekar zurück. Sie wandte sich an den Pfarrer, der sie jedoch gar nicht anhörtc, sondern der hilfesuchenden Frau die Tür vor der Nase zuschlug. N WM der WA» Meik Die Festordnung für den 1. Mai in Bischofswerda 6 Uhr: Weckruf, ausgesührt von zwei Musik kapellen. 8.30 Uhr: Hlssea der Flaggen auf den Fabriken und Amtsgebäuden. 8.43 Uhr: Geschloffener Abmarsch der Belegschaften und des Behördenpersonals zum Markt. 9 Uhr: Ueberlragung des feierlichen Staatsaktes au» dem Lustgarten in Berlin. Nach Beendigung Abmarsch nach dem Adolf- HMer-Platz. 10.30 Uhr: Weiheakt auf dem Adolf-Hitler-Platz und Pflanzung -er Hitler-Eiche. Anschließend Platzkonzert der NSLO.- Kapelle auf dem Adolf-Hitler-Platz: Ra senflächen werden freigegeben. 1S.4S Uhr: Stelle» zum Festzug Bismarckstraße— Bischofsstraße und anschließende Straßen. (Die Vereine erhalten noch die Ordnung des Festzugs zugestellt.) Abmarsch 16.15 Die Terrorisierung des Deutschtums in Dolnisch-Oberschlesten. Saltowih, 26. April. (Eig. Meldung.) Die Ausschrei tungen gegen Deutsche in Polnisch-Oberschlesien wollen kein Enk nehmen. Die „Kattowitzer Zeitung" berichtet heute wieder über zahlreiche Ueberfälle auf Deutsche und Ueber- griffe gegen das Deutschtum. Aus der erschreckenden Fülle der Terrorakte treten fol- gende besonders hervor: In Friedenshütte wurden mehrere deutsche Minderheitsangehörige geschlagen. Anderen Leut- schen wurde der Rat gegeben, sich in den nächsten Tagen in Friedenshütte nicht aufzuhalten, da beabsichtigt sei, die Deutschen in ihren Wohnungen aufzusuchen und zu verprü geln. In Lublinitz wurden in einem Zeitungsgeschaft sämt liche deutschen Zeitungen zerrissen. In Hohcnlohehütte drangen 4 polnische Rowdys in «ine Wohnung «in, bedroh ten den Wohnungsinhaber mit einem Messer und schlu- g«n seine Frau nieder. In Orzegow wurden auf den Bürgersteigen und an den Häusern mit Farbe Pfeile angebracht, um so die Wohnungen von Deutschen kenntlich zu machen. In Bismarckhütte wurden eine Frau und ihre Tochter geschlagen, die sich in deutscher Sprache unterhalten hatten. Die Zeitungsbotin des „Oberschlesischen Wanderer wurde bei ihrer Ankunft in Lipine von mehreren Männern überfallen, Vie ihr die Zeitungen entrißen und in «inen Teich warfen. Ganz besonders schlimm wurde der Frau Deckert in Groß-Piekar mitgespielt. Nachts verlangten 4 Männer Cm- laß in die abseits des Orte» gelegene Wohnung. Als ihnen Lagesschau. * Vtzeckuzler »0» Pap«» «mpfiog am Mittwoch da» Mitglied de» «tzvfchm Oberhauses. Lord Newton, mit de« er sich über alle aktveklen politischen Frage» ««sprach. Er betonte dabei, daß Vmlschland »ehr wie andere Länder den Friede» brauche und mW^Mge« di« u«rh^rbe^he »»d^dl« Drohungen eine» An- * Lee zwei«- Vimdesführer de» Stahlhelm. Oberstleutnant Duesterberg, ist durch eiue Anorduuug de» ersten Vuude»stihrer» Sestile mn Mlttwochuachmiktag seine» Amte» entbunden worden, weiterhin macke ihm sede weitere Tätigkeit im Stahlhelm unter- l-S * 2» der »estrige» Sißuug de» Hauptmwschusse» der Abrü- ftu»g»ko»sere», »erweck der amerikaulsche Vertreter die Ansicht, daß die Flag, der Abrüstung der Frage der Sicherheit voraazu- steße» s^ «r schlug »ar, die Beratung de» Slcher-elt»tq>ikel, zu »»terbreche» und erst die Abriistuugufrage zu behandeln. * Rachda» erst am MoMog t» Hamburg zwei kommunistische Geheimdmckerete» ausgrhobe» werde» konnten, wurde mn Mitt wochabend «ine wettere DrMkrei ermlttAt. Leber 30 000 Flug blätter wurden beschlagnahmt und neu» Personen verhaftet. * StaaMkmnmissar Le. Lippert hat di- Ainauzgebaruug de» früher« LberbiirMrmeister» Böß «achgqwüfl. Vie bisher fefige- striUen Ermiktetmige« hakt« zur Fotze, daß Böß gestern abend sestgenommen wurde. SkrStzÄtWer über die Seftchre« der Welüage. Verllu, 27. April. Der Vizekanzler empfing gestern das j in Deutschland wohlbekannte Mitglied des House of Lords, Ne »Ion, mit dem er sich über alle aktuellen politischen Frauen unterhielt. Wie wir hören, unterstrich der Bize- kanzler hierbei das wiederholte Bekenntnis des Reichskanzler» zum Frieden, das leider von einem Teil der englischen Preffe der Oeffentlichkeit vorent halten worden sei. Deutschland brauchedenFrie- da nm ehr al» jede andere Nationder Welt, denn ihm haben der Krieg und die unsinnigen Friedensver- träge die härtesten Wunden geschlagen. Die Welt sei ver mutlich heute zu der Einsicht gelangt, daß das wirtschaftliche Chaos, dem man in vielen Ländern hilflos gegenüberstehe, nur eine Folge des politischen und wirt schaftlichen Irrsinns der Nachkriegsreae- tuns en sei. Wenn diese Erkenntnis leider auch sehr spät jetzt Platz gegriffen habe, so sei sie doch nicht zu spät gekom men^ um die verantwortlichen Staatsmänner endlich zu der Erkenntnis aufzureißen, daß es ihre Pflicht sei, diesen Zu sammenhängen Rechnung zu tragen. Alle Schritte, die da zu dienen können, das zerrüttete Vertrauen der Welt wie derherzustellen, seien zu begrüßen. Aus diesem Grunde habe Deutschland den Vorschlag eines Vier-MSchte- Pakte» in der Fassung Mussolinis aufrichtig begrüßt, und es sei vollkommen unverständlich, wie ein europäischer Staatsmann (Dr. Benesch. Die Red.) sagen könne, ein sol cher Pakt werde nur einen Rückschritt bedeuten. Es sei im Gegenteil höchste Zeit, daß die großen europäischen Natio nen die Regelung ihrer Fragen initiativ in die Hand neh men. Deutschland habe in den letzten Monaten der Gesamt heit der Welt einen historischenDienst geleistet, des, sen Größe erst später begriffen werde. Ls habe als das von denv politischen und wirtschaftlichen Verfall in seinem so zialen Fundament am meisten bedrohte Land seine letzten Energien zusammengerissen, um dem drohenden Bolschewismus zu entgehen. Alle wirtschaft lichen und geistigen Potenzen habe es aufgerufen zum Kampf gegen diese Pestseuche. Damit habe es einen Ansteckungsherd besettigt, der für alle Nachbarländer di« größten Gefahren in sich barg. Die zeitgeschichtliche Zäsur dieser Tage werde aber im Ausland anscheinend nicht begriffen, sondern sie «,» Der der D-rMW-LrMrr TagMtt flirAWOwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofsweüm und den angrenzenden Gebieten DerSAHstfch, GtzShler ist da»prr Veröffentlichung d« amtlichen Bekannt- mack«-« der AmMhauvtmamrschast, dea «rbettogerkht» und de» Haupt- mW oe» «amram gu -tNschossweü>a oehorduchersru» befummle Blatt Abrüstung ist Sicherheit. Bedeutsame amerikanische Erklärung. wlb Genf. 26. April. Die heutige Sitzung des Haupt ausschusses der Abrüstungskonferenz stand ganz unter dem Eindruck der hochbedeutsamen Erklärung des amerikanischen Vertreters Normann Davis. Dieser teilte im Auftrage sei ner Regierung mit, daß die Vereinigten Staaten noch nicht in der Lage wären, zu dem im ersten Teil des englischen Entwurfes vorgeschlagenen Konsultativpakt endgültig Stel lung zu nehmen. Die Haltung der Vereinigten Staaten zu dem geforderten Ausbau der Siche vheitsgarantien werde sehr wesentlich von der Haltung bestimmt, die die Konferenz zur Frage der Abrüstung einnchme. Die Sicherheit würde durch die Abrüstung weitgehend gefördert. Unter diesen Umständen schlage er vor, die Beratungen über das Sicherheitskapitel vorläufig zu unterbrechen und zu den anderen Teilen des engli schen Planes üherzugehen. Entgegen dieser Anregung entschied der Präsident der Konferenz Henderson, die Diskussion über die zum sicher- heitspolltischen Teil vorliegenden Anträge fortzusetzen. Es meldet« sich jedoch niemand zum Worte. Schließlich entschloß sich Henderson, das Präsidium der Konferenz für morgen Vormittag «inzuberufen, um zu der Konferenzlage Stellung zu nehmen. Gleichzeitig wird be kannt, daß der amerikanischen Abrüstungsdelegierte, Nor mann Davis, am Freitag nach London reist, um an den Be ratungen des Organisationsausschusses für di« Weltwirt schaftskonferenz teihunehmen. Unter diesen Umständen hält man es in englischen Konferenzkreisen leicht für möglich, Laß es zu einer Unterbrechung der Arbeit de« Hauptausschusse» für mehrere Tage kommen wird. Zu dieser Genfer Wolfs-Meldung wird noch erläuternd mügeteilt: DI, Sitzung de» Hauptausschusse» der Abrü- illililillllniinnmisKmliUttimstffnuftllilistlllillikiiillinIIlillsinilliiiiiMininnllikitlilllmlillllillkllillililililllslifflilffilffi werde jede notwendige Maßregel ergreifen, um der Welt öffentlichkeit klarzumachen, woher und aus welchen Motiven solche finstere Pläne gegen den Weltfrieden kämen, und sie würde von sich aus die rigorosesten Maßnahmen treffen, um jede Möglichkeit aus- zuschließen, die fremden Mächten Anlaß zur Verwirklichung solcher finsteren Pläne bieten könnte. Die innerstaatliche Neuordnung Deutschlands sei eine vollkommen interne Angelegenheit, die das durch Verträge und freund schaftliche Abmachungen festgelegte Verhältnis zu anderen Ländern nicht berühre. Der Reichskanzler habe bei mehreren Gelegenheiten betont, daß für ein großes und selbstbewußtes Volk die Wie derherstellung der vollen Souveränität nach in nen und außen eine Selbstverständlichkeit sei. Das Ziel der deutschen Politik sei die Verwirklichung der vollen Rechts gleichheit aus friedlichem Wege. Wer der deutschen Reichs regierung andere Tendenzen unterschiebe, handele also nicht nur gegen den guten Glauben, sondern untergrabe die Bcr- trauensbasis, auf der allein das neue Europa aufgebaut werden könne. rößten Gefahren in " : dieser Tage werde begriffen, sondern sie IN Anlaß genommen, um eine unerhörte Hetze gegen nd zu inszenieren. Man scheue sich nicht, sogar von ialichkett eines Präventivkrieges gegen Deutschland zu sprechen, weil man fürchte, daß oie innere Wiedergeburt unserer Nation das mitteleuropäi sche Kraftfeld verändern werde. Der Vizekanzler sagte New ton, das Geranne von einem Präventivkrieg sei nicht nur ein Verbrechen gegen Deutschland und gegen di, europäische Mission, die Deutschland in diesem Augenblick «rftve, e» sei vielmehr «in unerhörter Verbrechen gegen den Bestand der gesamten abend ländischen Kultur. Die deutsche Reichsregierung Nachbarländer die