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So groß die Befriedigung der Franzosen über das Todes' urtheil war, das über Bazaine gefällt wurde, so sehr sind sie ver stimmt über die Begnadigung. Bazaine selbst spielt in dieser Ange legenheit eine würdigere Nolle, als seine Richter, Er findet, das; die in dem Begnadigungsgesuche aufgefllhrten Gründe seine Ehre wie derhergestellt haben. Mac Mahon aber ist duvch die rasch gewährte Begnadigung in eine eigenthümliche-Lage gerathen. Die Republika ner aller Farben drängen darauf, daß der einem Bazaine gewährte Pardon in eine Gencralawmstie für alle politischen Verbrecher er weitert werde. Natürlich werden sie hierbei auf starken Widerstand stoßen; Mac Mahon wird denken, er habe für den Kameraden Ba- zaine soviel gethan, daß ihm für die verbannten Communchelden zu thun kaum Etwas übrig bliebe. In Bezug auf die Begnadigung Bazaine's hatte er freie Hand; nur die Begnadigung der Commu- aarden hat seinerzeit die Nationalversammlung einer besonderen Commission übertragen. Daß Bazaine die Orden nicht von der Brust, die Epauletten nicht von den Schultern gerissen, die goldncn Tressen nicht von der Uniform getrennt werden, nicht der Degen zerbrochen vor die Füße geworfen, nicht vom Großprofoß dem Wehr losen in'ö Gesicht geschlagen und gespieen wird, sondern bloS sein Name, Titel und Rang auS der Armcclistc gestrichen wurden, ver ursacht auch starke Erbitterung bei den Franzosen. Jenes Schau spiel hätte doch noch der dramatischen Aufregungen genug, hätte Ersatz für die verloren gegangene Füssilade geboten, Liebhaber von Curiositäten wird es intcressiren, daß die Insel Sainte Marguerite im Mittelmeer, auf welche Bazaine verbannt ist, dieselbe ist, auf der seinerzeit der Mann mit der eisernen Maske gefangen gehalten wurde. Auf ihre einfache, biedere und wirksame Weise erwehren sich die Schweizer der Uebergriffe des päpstlichen Stuhls. Dem Genfer Pfarrer Mermillod, der die alte Stadt Calvin's zum römischen Bis thum machen wollte, und seinem Amtsbruder, dem Bischof Lachst lm Jura, der den StaatSbefchlcn ungehorsam war und die bürger liche Rechnungslegung über die Verwaltung von Stiftungen ver weigerte, gaben die Schweizer Behörden einen Wink mit ihrer ahten Waffe, der Hellebarde. Beide Priester mußten über die nahegelegen« französische Grenze wandern. Jetzt haben sie gar gleich dem päpst lichen Legaten, Monsignore Agrozzi, mit ihrer Hklttbarde denselben Wink gegeben, indem sie ihn fragten: Wann es dem Herrn gefällig wäre abzureisen? Schon lange hatte Msgr. Agrozzi bei den kirch lichen Wirren der Schweiz seine Hand im Spiele; jetzt, da Frank reich einen neuen Gesandten, den fanatisch ultramontancn Grpfen Chaudordy nach Bern sendet, hoffte er das Geschäft mit verstärken Kräften schwunghafter fortsetzen zu können. Da läßt der Papst die letzte Encyclica los, die gegen die Schweiz eben solche Grobheiten enthält, als gegen das deutsche Reich. Die Schweiz läßt sich nicht so Etwas bieten. Mit der Hellebarde, derselben Rüstung, in der so oft die Schweizergarde dem Papste in Rom salutirte, winkt jetzt die Schweiz dem päpstlichen Gesandten, in den Vatican zurückzukehren. Die alte Schweizer Hellebarde ist noch nicht verrostet, sie hat ge hörige Schneide. In Deutschland gehen die klerikalen damit um, sämmtliche preußische Bischöfe in den Reichstag zu wählen. Daß, wenn sie dies ernstlich wollen, sie es durchsetzen könnten, ist nicht zu bezweifeln. Es wird versichert, daß diese „Bischoffraction" ja nicht fortwährend dem Reichstage beizuwohnen brauchte, daß sie vielmehr nur ein, zwei Mann als Schildwachen zurücklaffen könnte, um bei wichtigen Sachen schnell die Genossen telegraphisch herbeizurusen. Die außer ordentliche Lage, in welche die katholische Kirche durch die moderne Kirchenversassung versetzt sei, rechtfertige das Ergreifen so außer ordentlicher Maßregeln. Eines der gehässigsten Denunciantenblätter Deutschlands, die „Spener'scheZeitung" in Berlin, ist jetzt nebstGebäude für 175,000 Thlr. in den Besitz eines Leipziger Konsortiums übergegangen. Ihr bisheriger Redacteur, Wehrenpfennig, scheidet aus, dafür tritt der bekannte Gegner des Handwerkerstandes, Prof. Birnbaum aus Leip zig, als Redacteur ein. Ob das widerwärtige denunciatorische Trei den der Spenerin nunmehr einer würdigeren Haltung Platz machen wird, das werden wir ja sehen. Die Wähler des Leipziger Wahl kreises aber, um deren Stimmen jetzt Birnbaum herumgeht, werden gewiß etwas Besseres zu thun haben, als demselben noch ein Reichs tagsmandat nachzuwerfen. In demselben Wahlkreise unterlag bei den sächsischen Landtagswahlen bekanntlich die Carnevalgröße Spa ring, die von Birnbaum lebhaft befürwortet wurde; jetzt sind die Rollen vertauscht: Birnbaum will in den Reichstag und der Feuer rüpelbrigadier Sparig empfiehlt ihn, aber voraussichtlich mit dem selben Erfolge; denn wenn man die Wahl hat zwischen einem Obst baume, der jetzt offen in märkischem Sande seine Nahrung sucht und einem Mann wie Or. Heine, der den Boden seines Heimathlandes verbessert, dann kann die Wahl nicht schwer sein. Locales «ud Sächsisches. — Se. Majestät der König hat am 13. d. die Beglaubigungs schreiben des königl, würtcmbergischen Gesandten, Freiherrn von Spitzemberg, und des königl. niederländischen Gesandten, Herrn Rochufsen, in besouderer Audienz in Empfang genommen, — Der vormalige Hofposthalter, Postmeister Oberlieutenant v. d. A. Freiherr v. Brandenstein hat das Ritterkreuz deS Albrechts- OrdenS, der vormalige Postdirektor Friedrich Koch das Ehrenkreuz des Verdienstordens und der Kammerherr v. Boxberg vom Fürsten Neuß Heinrich XIV. das Ehrenkreuz I. Classe erhalten. ' — Wie wir bereits durch «in Extrablatt, welches wir gestern früh 7 Uhr auSgegeben haben, resp. mittelst Plakaten bekannt gaben, ist Ihre Majestät dte Söniaiu Gli abeth vo» Prenfte» vorige Nacht LI Nhr Sv Mt«. 1« hiefigea tövigl. Reftdevzschlofse verschieden. Königin Elisabeth, Hvil- lingsschivestcr I. Maj. unserer Königin Mutter, ist geboren am 13. November 1801 und vermählte sich 182lj mit dem 1861 verstorbe nen König'Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Der Obersthof meister der hohen Verstorbenen, Baron v. Keller, hat sich sofort nach Berlin zu Sr. Maj. den: Kaiser begeben, um die Befehle wegen der von hier aus jedenfalls in aller Stille geschehenden Ueberführung der hohen Leiche nach Sanssouci entgegcnzunehmen. Soweit unser Extrablatt. Se, Kaiser!. Königl. Hoheit der Deutsche Kronprinz traf in vorvergangener Nacht gegen 1 Uhr mittelst Extrazugs hier ein, verließ indeß gcstenr Nachmittag halb 4 Uhr wieder unsere Stadt. Was wir im Laufe des Tages aus guter Quelle ferner erfuhren, ist Folgendes. In jedem Falle wird die Ueberführung der hohen Leiche nach Sanssouci heute (Dienstag) Abend per Leipzig-Ber liner Bahn erfolgen, vermuthlich um 8 Uhr. Indeß erwartet man hierüber noch den Entscheid des Kaisers, welchen einzuholen Oberst- Hofmeister v, Keller nach Berlin gereist ist, von wo er heute früh zurückkchrte. Sowie gestern und heute Mittag daS Sterbegeläut« aller Kirchen ertönt, wird auch am Abend Glockengeläuts beim Ueber- sühren der Leiche nach dem Leipziger Bahnhof die Abschiedsstunde verkünden. Bis nach Nöderau werden drei sächsische Hofcavaliere den Sarg begleiten, um dort von drei preußischen.Haibeamten ab gelöst zu werdm. Auf dem Leipziger Bahnhof werdcnZich S«. Maj. der König Albert, Se. K. Hoheit Prinz Georg und die Spitzen der Staats- und städtischen Behörden von der hohen Leiche verabschieden. Die nun verewigte Königin ElisabH, welchg soeben die 50jährige Jubelfeier ihres Einzugs in Berlin als Braut Friedrich Wilhelm IV. gefeiert hatte, aufs herzlichste beglückwünscht vom Berliner Magistrat und allen dortigen Corporatsoncn und den Gliedern des königlichen Hauses, kam am 8. November nach, Dresden zum Besuch. Bald nach ihrer Ankunft erkrankte die hohe Frau hier in Dresden, hatte am 1. December die Freude, Ihre Maj. die deutsche Kaiserin hier- chelbst zu sehen (welche zu diesem Behüfe von Weimar über Dres den nach Berlin zurückkehrte), und fühlte sich bereits am 13. De cember so schwach, daß sie den Wünsch äußerte, ihren Beichtvater, Herrn Hofprediger Heym» von Potsdam bei sich zu sehen. Sonnabend den 14. December traf dieser Hierselbst «in und hohen Frau die Sterbesakramente. Im Laufe tigerte ' ' onntä Kit. welcher sein« Tante besonders zärtlich geliebt hat, hier eintras, um hei ihrem letzten Athemzvge zugegen zu sein, kam derselbe um nur eine Stunde zu spät, --- er traf eine Leiche an. Die sächsische Kö- nigSfamilie umringte in den letzten Augenblicken das Sterbebett der hohen Verwandten, die nunmehr binnen wenigen Stunden au der Seite ihres vvrangegangenen Gatten in der Frie.dcnskirche zu Pots dam (Schloßgarten von Sanssouci) ihre letzte Ruhestätte gefunden haben wird. , .. ' / — Graf von Paar, bisheriger k. k. österreichischer Gesandter in Kopenhagen, übernachtete vorgestern auf seiner Durchreise nach Wien in unserer Stadt und war im Grand Union Hotel abgesticgcn. — Der Abg. Günther hatte beantragt: die Kammer wolle an die Regierung das Ersuchen richten, noch dem jetzigen Landtage ein Gesetz vorzulegen, nach welchem bei DiSmembration von Grund stücken die Ncgulirung der Steuern und Abgaben nicht vor dem Einträge ins Grund- und Hypothekenbuch, sondern nach demselben zu bewirken ist. Hierüber hat die 3. Deputation der 2. Kammer durch Abg. Kretzschmar einen sehr gründlichen Bericht erstattet, der praktische Vorschläge zur Ausführung dieses Gedankens enthielt. Infolge dessen hat sich die Regierung veranlaßt gesehen, eine Ver ordnung zur Beschleunigung des Verfahren? bei Gxundstückstheilun- gcn auszuarbeiten, die mit verschiedenen Abänderungen von der De putation zur Annahme empfohlen wird. — Der in der Aula der Kreuzschule am Sonntag Mittag ab gehaltenen Feier des 50jährigen Bestehens der Freiichule des Ver eins zuRathundThat haben mehrere hundert ehöMlige Schüler und die jetzigen, ingleichen eine grüße Anzahl hochgestellter Persön lichkeiten bcigcwohnt. Nach der Festrede, gehalten vom Herrn Di rektor Thomas, und FestgesängeN überreichten drei Deputattonen von ehemaligen Schülern und Schülerinnen (Redner: die Herren Kaufmann Weiß, Oberlehrer Kellner und Frl. Brill) werthvolle Ge schenke : ein Tellurium, einen Reliefglobus, eine Votivtafel, eineSamm- lung von GebirgSarten aus der Lausitz und eine Stiftungsurkunde mit 200 Thlr., wofür als Direktor des Vereins zu Rath und That der Minister des kgl. Hauses, Herr Staatsminister a. D. vr. von Falkenstein, herzlich dankte. Abends 7 Uhr begann in den Sälen des kgl. Belvedere das eigentliche Erinnerungsfest, an welchem über 700 Personen Thcil nahmen. Namentlich gefiel die Vorführung lebender Bilder, die einzelne Sccnen aus den; Schullebcn darstcllten Theatralische und musikalische Aufführungen wechselten angenehm ab und ein fröhlicher Ball endete erst spät die Feier. Durch das Wachsen der Elb« um einige Zoll ist das an den Rändern des Stromes angelegte Eis mobil geworden und treibt, sehr zerstreut indeß und morsch/ stromab. Die Kettcndampfer be fuhren gestern die Elbe und sowohl Flösse, wie einige Steinkähne konnten ungehemmt passiren. — In Leipzig fängt der künftige Carneval wieder an, die Köpfe zu beschäftigen. Das Zug-Comitä der Cameval-Gesellschaft für 1874 erläßt ein Preis-Ausschreiben (siehe Inserat) an Künst ler zur Einsendung von Gruppcn-Entwürfen für den Zug, — Am letzten Sonntag Morgen insultirten am Hellen Tage und ohne alle Veranlassung zwei junge Strolche, welche mit Hacke und Schaufel versehen waren, einen anständigen Herrn, welcher ruhig seines Weges auf der Falkcnstraßc in der Nähe tzcs Bahnüber ganges ging, mit den gröbsten Redensarten. Die drohenden Thät- lichkeiten dieser Subjekte wurde nur durch das Hinzukommcn anderer Personen verhindert. Möge die Behörde auf diese in den zwanziger Zähren stehenden Burschen, welche beim Schleußenbau dortiger Gr gend beschäftigt find. — Lm vergangenen Sonnabend Nachmittag erregte auf der Bürgerwiese ein Mann dadurch allgemeinen Unwillen, daß er an der ei,wn Häuserfront entlang gehend, die ihm daselbst begegnenden Leute vom Trottoir hrrunterstteß; diese Brutalität verübte er nicht nur u. A. auch an einer dort an ihrem Hause ruhig dastehenden Frau, sondern -n auch an einem Gmdarm, der ihn wegen seines Betragens zur R«de stellte. Der rohe Patron wuxde später nach der Polizei gebracht, doch setzte er sich hiergegen in einer Weise zur Wehr, daß von dem Gmdarm Dienstleute reguirirt werden mußten, um ihn fortzubringen. — Auü einer Mrthschaft am Freiberger Platze wurde in der vorvergangenen Nacht ein Handarbeiter heraus auf die Straße ge steckt, weiter sich dort höchst unliebsam benommen und mit anderen daselbst anwesenden Gästen in Zank und Streit verwickelt hatte. Aergerlich über die ihm gewordene Behandlung, glaubte er seine Wuth dadurch auSlaffen zu müssen, daß er auf der Straße wie ein Löwe herumbrüllte und um Hilfe wider die „Räuber" rief, die ihn aus dem Lpcal herausgeworfen hatten. Endlich erbarmten sich seiner zwei Nachtwächter, die ihn abführten und damit seinem Brüllen ei» Ende machte». — Im großen Garten, über dem zoologischen Garten draußen, hat man am Sonntag Vormittag am Waldrande einen Mann in vorgerückten Jahren erhängt aufgefunden. Wie sich später ergab, war es ein Schneider, Namens Dittrich, aus Freiberg, ein Mann von 51 Jahren, der in seinen Verhältnissen zurückgekommen, sich vor einiger Zeit schon von seiner Familie getrennt und hierher gewendet hatte. — Der im hiesigen Leipziger Bahnhof angestellte Weichen wärter Schneider hatte vorgestern Abend das Unglück, bei Gelegen heit des Wagenrückens von einem Nangirzuge überfahren und sofort getödtet zu werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist in eigener Un vorsichtigkeit hie Schuld dcS Ueberfahrens zu suchen. Schneider wa, unvcrheirathet und als ei» nüchterner und zuverlässiger Mann bekannt. , — Am Freitag Abend ist in einer in der dritten Etage Ferdi nandstraße 19 befindlichen Tapczirerweristätte auf noch unermittelte Weise «ln« Partie Gurt in Brand gerathen und zum großen Theil enhcte der hohen Frau die Sterbesakramente. Im Laufe de» ags steigerte LemBerlustträger soll dadurch ein Schaden von — Die große Obrrscergasse ist in „Trrmpetrrstttiße^ umge- raust worden..-, — Vorgestern Abend kam cS in einer kleinen Wirthschaft aus der Tharandtcrslraßc zu Streitigkeiten, wobei einem Handarbeiter ein Branntweinglas an dem Kopfe zerschlagen wurde, wovon er eine bedeutende Kopfwunde erhielt. Derselbe mußte in das Krankenhaus gebracht werden, wo man ihm ein ziemlich großes Stück Glas aus der Wunde zog.-, Auch der Wirth soll verletzt worden sein. Da-der Thäter bekannt ist, wird er seiner Bestrafung nicht entgehen. — Das Grundstück 35 in der Waisenhausstr., worin sich die k. k. österr, Gesandtschaftscanztei befindet, ist in diesen Tagen durch Kauf in die Hände des früheren Besitzers dcS Trompeterschlößchens welches ebenfalls um die Summe von 112,000 Thlr. verkauft wor den sein soll, übergegangcn und soll Hotel werden. — Der vor einiger Zeit b«i einer Besichtigung des neuerbau- ten Plauenschen Lagerleiters durch einen Sturz aus namhafter Höhe herab verunglückte wohlbekannte hiesige Kaufmann, .Herr Neid- Hardt, ist vorgestern Abend an den Folgen der durch den Sturz er littenen Verletzungen gestorben. ID — In einem amerikanischen Pensionat, Bismarckplatz 3 dritte Etage, ist am vorigen Sonnabend Abend das Mobiliar eines ganzen, von dem Schüler einer hiesigen Lehranstalt bcuvhntcn Zimmers durch Brand vernichtet oder beschädigt worden. Man vermuthet, daß ein weggcmorsencS Streichhölzchen, mit welchem zuvor die Gas lampe angezündct worden war, Ursache zum Brande gewesen ist. — Ein 28 Jahre alter verheiratheter hiesiger MusikuS, Vater einer zahlreichen Familie, war vor einigen Tagen flüchtig geworden, weil ;r von seiner Ehefrau hei sträflichem Umgänge mit einem noch nicht ganz 14 Jahre alten Mädchen ertappt worden war. Gestern hat er sich, wie wir hörön, der Behörde freiwillig gestellt. — Auf der Blasewitzerstraße am Einnehmerhäuschen verun glückte rin mit Schiefertafeln beladener Wagen und brach die Achse. Derselbe war mit seinem Rade in dem Geleise der Pfcrdebqh» hängen geblieben. — In der vorgestrigen Nacht wurde in einem Garten an der Großenhainerstraße ein herrenloses braunes Pferd eingefangen sowie hinter dein alten NeUstädter Kirchhof ein gleichfalls herrenloser Wa- , «in nxnbsame» Lug« haben soll Wagen und Pferd einige Zeit aufsichtslos vor dem Gasthose zu Klotzsche stehen gelassen haben. Dem Pferde scheint jedoch die Zeit etwas zu lang gedauert zu haben, es hat sich nach dem heimathlichen Stall gcsrhnt und den Rückweg angctreten. Beim Kirchhof mochte es sich an einem Prellstein fcstgcfahrcn und vom Wagen losgerissen haben. Da cs dann zu -Hause die Thüren verschlossen gefunden, so hat cS sich in einem nahegelegenen Garten häuslich niedergelassen. — Gestern Vormittag in der 9, Stunde ist in einem Schuh- machcrladcn, Sihcffhlgaffe 9. ein mit allerhand Abfällen ungefüllter und in unmittelbarer Nähe eines Ofenrohrs stehender Pappkasten in Brand > gcrathcn und gab der dadurch entstandene und aus dem Lokale hzrauSdringcnde starke Rauch Veranlassung, daß die Feuer wehr alarmirt wurde. Einen Schaden soll der Localinhabcr nichts wcittr durch den Brand erlitten haben, -— Am Sonntag Abend in der 9. Stunde gab es auch einig« blusige Köpfe auf der Straße von Vorstadt Neudorf herein, wobei es etwas sehr- laut zuging und ein Gendarm die Krakehler zur Ruhe brachte. Dem Vernehmen nach waren zwei rrchig ihres Wegs nach ^der Stadt gehende Militärs von einem betrunkenen Mann msultirt >,->l - 4 ^0 Ä