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3WWer»Tageblatt und Anzeiger Nr. 145 Mliwoch, 24. Zunl 1942 119. Zahrgaug Pa» „Zlchopauer C«g«dl«tt ,»d Aa,,ig«r" ist da» y» B«röstentüchuag o«r amtücheo B,k«nnlmachung«a de» Land rat» so Ilöha and de» Bürgermeister» ,u Zschopau debördlicherseit» bestimmt« Blatt und enthalt dl» amtlichen Bekanntmachung«» de» Zlnan-amte» Zschopau — Bankkonten! B»lk»d«nk Zschopau, « H. ». d. H>; Etadtdank Zschopau. — Postschemkonto: L«ip,ig 42SS4 — Nus 712 Zeitung für di» Ort«; Bornich», VItt»r»dors, vittmann»dors, Lornan, Hahndorf, Xrumh»rm»r»d»rf, Lcharsenslein, Schlötzchen/Tng«»., Waldkirchen/Lriged., Weihbach, Wilischthal, Wiyschdorf. Anrelaenpreise: Vie 4d mm breite Willlmetsrteilr 7 Pf; die 40 mm breit« Mllimeterieil« im Lextteil 25 Pf.; Nachlahstosfel L; Ziffer- und Nachwelt-Gebühr 25 Bf. wrügl^ch Porto. Va» Zschopauer Lagedlatt und Anzeiger" «rscheiat werk- täglich? Monatlicher Be)ug»pr«i« 1.70 ANI., ZusteHü^ü^r 20 Pf. — Bestellungen werden In unserer G«schäf1»steII», von den Boten, sowie von allen Postonftalten angenommen. Meder Hal Roosevelt 2d Handelsschiffe und 1 Bewacher durch U-Boote verloren Sorte kämpse im Zeslungsbereich von Sewastopol / Bisher 110dd Gefangene Zahl der Gesangenen in Tobruk aus ZZ M gestiegen Aus dem Führerhauptquartier, 24. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Nordteil der Festung Sewastopol wurden die auf der äußersten Landzunge nördlich der Sewernaja-Bucht noch Wider stand leistenden Teile des Feindes vernichtet. Im Osten der Festungsfront durchstieße» deutsche und rumänische Truppen in zerklüfteten und unwegsamen Wald- und Buschgeliinde stark ausgebaute und zäh verteidigte feindliche Stellungen und nah men weitere Befestigungsanlagen. Die Luftwaffe führte zu« sammengefaßte Angriffe von Kampsfliegerkrästen gegen Feld- und Artilleriestellungen durch. Die Verluste des Feindes im Kampf um Sewastopol betragen in der Zeit vom 7. bis 22. Juni 11 ooa Gefangene und 1S8 Ge- fchütze. In harten Einzelkämpfen wurden 2014 Erd« und Beton bunker genommen und SS 2S4 Minen ausgebaut. Im mittleren Abschnitt der Ostfront wurden im rückwärtigen Gebiet die Säuberungsaktionen gegen bolschewistische Banden erfolgreich fortgesetzt. An der Wolchow-Front wurde der Ring um di« «ingeschlossene feindliche Kräftegruppe trotz schwierigster Geländeverhältnisse in zähen Kämpfen weiter verengt. Erneute Entsetzungsversuch« des Gegners scheiterte«. Im finnischen Meerbusen versenkten leichte Kampfflugzeuge «in sowjetisches Schnellboot. Die schwedische Zeitung „Göteborgs Morgenpost" veröffentlicht Dienstag früh in seinsationeller Aufmachung die ungeheuer lichen Einzelheiten des Geheimvertrags, den Churchill und Mo lotow in London geschlossen haben. In dem Vertrag, der das teuflische Programm bolschewistischer Machtgier und englischer Gemeinheit und Dummheit ist, wird ganz Europa den Bolschewisten ausgeliefert. Er enthält fol gende Abmachungen: 1 .) Die Ansprüche der Sowjetunion aus Sicherheit und strate gische Grenzen gegenüber Finnland, dem Baltikum, Polen und Rumänien werden grundsätzlich anerkannt. Bezüglich des Irans ist ein besonderes Abkommen getroffen worden. 2 .) Die meisten Gebiete, die an den Sowjetunionsgrenzen oder In der Nähe der Sowjetunion liegen, darunter Finnland, ge wisse Teile von Nordskandinavien, die Tschechoslowakei, Rumä nien, Bulgarien und Jugoslawien, werden als sowjetische Inter essensphären anerkannt. 3 .) Als Schutz gegen zukünftige Angriffe der Achsenmächte wird der Sowjetunion das Recht zuerkannt, Stützpunkte zu er werben und Garnisonen durch „Pachtverträge" zu errichten. Der Sowjetunion wird weiterhin freie Durchfahrt von der Ostsee zur Nordsee und vom Schwarzen Meer zum Mittelmeer garan tiert. 4 .) In einem Zusatzartikel zu 2 B in dem veröffentlichten Pakt, der die Alliierten nach Beendigung des Krieges berechtigt, besondere Sicherheitsmaßnahmen gegen einen neuen Angriff zu ergreifen, wird der Sowjetunion das Recht zuerkannt, im Ein verständnis mit Großbritannien eine militärische und politische Kontrolle über Finnland, Deutschland, Ungarn, Rumänien und Bulgarien auszuüben. 8 .j Beide vertragschließenden Teile verpflichten sich, für die endgültige Beseitigung des nationalsozialistischen und faschisti- Reglmes und ähnlicher Regierungssysteme in ganz Europa Sorge zu tragen. Außer demsbengenannten Zusatzprotokoll wurde in London Ueber Murmansk schoflen deutsche Jäger 11 feindliche Flug zeuge ab. In Nordafrika ist die Zahl der in der Festung Tobruk einge brachten Gefangenen aus 33 »vv Mann gestiegen. An der ägyp tischen Grenze örtliche Kämpfe. Auf Ma<ta wurde die Bombardierung von Flugzeug« stützpunkteu in der letzten Nacht mit guter Wirkung fort gesetzt. Wie durch Somdermeldung bekanntgegcbe», versenkten deutsche Unterseeboote aus geschützten Geleitziigen tm At- lalntik und in den von der amerikanischen Marine stark gesicherte» Küsteneewässern Nord- und MiitelamerikaS 2S Handelsschiffe mit 1«2««» BRT. und einen Bewacher. Bier weitere Schiffe wurden durch Torpedotreffer schwer beschädigt. An der Rordseeküste schoß ein Hafenschutzboot ein bri tisches Kampffl,rgzcug ab. «ei Vorstößen britischer Bomber in das französische und belgische Küstengebiet verlor der Feind am Tag« und bei Nacht S Flugzeuge. Oberleutnant Schönert errang über der deutschen Bucht seine« IS. und 2S. Nachtjagdsieg. Der Matrosengefreite Ludwig hat sich an Bord eines Minensuchbootes im Kampf gegen britische Kano nenschnell boot« besonder» ansgezeichnet. , ferner «in Geheimabkommen über die militärischen Maßnahme« getroffen, die zur Errichtung einer „zweite« Front" notwendig I sind. Einzelheiten dieses Protokolls, das infolge seines rein militärischen Charakters absolut geheim ist, sind außerhalb de» engsten Kreises nicht bekannt. Der von Churchill und Molotow in London unterzeichnete britisch-sowjetische Pakt wurde seinerzeit der Oeffentlichkeit als harmloser Beistandspakt serviert, der nichts anderes bezwecke, als nach gewonnenem Krieg den europäischen Völkern eine glückliche Zukunft zu garantieren. Territoriale Veränderungen sollten sich aus diesem Kriege nicht ergeben. Beide, England wie die Sowjets, sind ja so harmlos, daß sie jeden nach seiner Facon selig werden lassen wollen. Die Wölfe sind keine Wölfe, sondern sammetweiche, weiße Unschuldlämmer. „Göteborgs Morgen Posten" veröffentlicht nun zu dem veröffentlichten Pakt einen sorgfältig behüteten Eeheimvertrag. Er ist das eigent liche Kernstück der Londoner Abmachungen. Für uns ist er keine Uebcrraschung: denn er bestätigt nur, was Molotow als Ziel Moskaus bereits dem Führer angedeutet hatte. Der Führer hat damals das Stalinsche Ausweitungsprogramm abgelehnt, während Herr Cripps bereits um den Blutpreis Stalins ver handelte. Kaum ein Jahr später kamen Cripps und Stalin zu einer Vereinbarung, die jetzt in dem Geheimabkommen von Churchill und Molotow durch ihrs Unterschriften ausdrücklich festgelegt wurde: Für die weiteren Kriegsanstrengungen der Bolschewisten verkauft England seinen Erstanspruch auf Europa. England ist damit einverstanden, daß die Sowjetunion ihre Grenzen so weit nach Westen vorschiebt, um den Balkan mit dem Bosporus, die baltischen Länder und Finnland mit „abge messenen" Abrundungen sich einverleiben zu können. England ist auch mit der politischen Vorherrschaft der Bolschewisten in Europa einverstanden. Deutschland und seinen Verbündeten kommt diese Enthüllung nicht unvorbereitet. Deutschland hatte IFortietzung auf Sette 2) äer Heimatkront An dem großen beherrschenden Erfolg von Tobruk ist auch die Heimatfront, die Gesamtheit aller Arbeiter dep Stirn und Faust beteiligt, die ein schlagkräftiges Kriegö- gerät hergestellt haben. Es wäre undankbar, das nicht zu sagen, wenn der Feind selbst den Vorrang der deutschen Werkarbeit widerwillig, aber klar anerkennen muß. Wir geben einige Hör- und Leseproben: Die argentinische Zeitung „Nacion" bringt eine Viel zahl von Meldungen aus Washington, in denen es an einer Stelle heißt: „Der deutsche Tank M. 4 ist gegenüber dem nordamerikanischen Tank vom Muster „General Grant" weit moderner und besser. Auch die englischen Panzerwagen konnten den deutschen 88-Millimeter-Paks nicht stand- halten/' Die Londoner „Sunday Times" hebt die zahlenmäßige Unterlegenheit an amerikanischen Panzern vom Typ „Ge neral Grant" hervor, vor allem aber die Unterlegenheit an Panzerabwehrgeschützen und spricht ausdrücklich von der unterlegenen Qualität (Güte) der englischen Sturzkampf flugzeuge und dem Mangel an einer wirksamen Flakartil lerie. Das Londoner Blatt führt die Katastrophe des Ge nerals Ritchie geradezu auf die materielle Unterlegenheit zurück: „Ritchie als Kenner dieser schlechten Kampsüedin- gungen hat sich zurückgezogen und bewiesen, daß er gewußt habe, was zu tun sei." Nichts liegt uns ferner, als irgendwie in den Streit der Engländer über dis Ursachen ihrer Katastrophe Stel lung zu nehmen. Die einen sagen, Ritchie sei unfähig ge wesen, die anderen behaupten, seine Ausrüstung sei zahlen«' und gütemäßig unterlegen gewesen. Wohlgemerkt: Sie be haupten das jetzt, nachdem Ritchie den rühmlosen Rückzug über Tobruk hinaus an die ägyptische Grenze a»getreten hat. Vorher sangen sie in allen Tonarten das Eigenlob Ler großen englischen und amerikanischen Lieferungen. Sie rasten ja in Produktlonsziffern! Blamabel ist es auf jeden Fall.x Das allein ist wichtig. Sie stürzen sich selbst — diese großartigen Herren Englän der und Amerikaner — aus einer Blamage in die anderer aus der militärischen Blamage in die industriell-technische Blamage. - Uns kann es recht sein. Wir wollen nie vergessen, daß jetzt im Krieg die Grundlagen für die Geltung der deutschen Werkarbeit im kommenden Frieden gelegt werden. Der ge waltig« Aufschwung Deutschlands, die ungeheure Entfes selung seiner werktätigen Kräfte nach dem Krieg von 1870/71 ist kein Zufall, sondern die Frucht diese» Krieges gewesen. Darum, ist «S so wichtig, daß sich die Engländer jetzt auf der Flucht vor der militärischen Blamage das Armuts zeugnis einer schlechten technischen Leistungsfähigkeit sowohl dem Umfang wie der Güte nach ausstellen. Die Amerikaner haben dafür ein« feine Nase. Sie wissen, was cs bedeu tet, daß ihr alter industrieller englischer Wettbewerber die Blamag« der mangelnden industriellen Leistungsfähig keit zugibt, um die militärisch-Politische Blamage zu ent schuldigen. Der amerikanische Journalist Hanson Baldwin reibt ihnen unter die Nase: „Die Briten brauchen Sturz bomber, Torpedoflugzeuge, Jagdflugzeuge und außerdem Banzer und Ausrüstung". Umgekehrt sind die Engländer in der verzweifelten Lage, daß sie in vieler ihrer Be drängnis die amerikanische Hilfe um jeden Preis an-ttfen müssen. Der englische Nachrichtendienst sagt in einer Sen dung für dis Vereinigten Staaten: „Unsers Panzer und Geschütze sind denen des Feindes nicht gleichwertig. Wir wollen durch diese klare Darstellung den amerikanischen Hörern klarmachen, daß die englische Oeffentlichkeit nicht im geringsten ^selbstzufrieden oder behaglich die Niederlage in «Libyen ausgenommen hat. England hat so große Ver pflichtungen gegenüber der Sowjetunion, in Indien, China, durch die Schlacht auf dem Atlantik und durch die Bomben angriffe guf Deutschland, daß unser Volk von 40 Millionen einfach nicht tn der Lage gewesen ist, genügend Material für die Verteidigung Tobruks zur Verfügung zu stellen." Hier beweist der englische Nachrichtendienst mehr, alS zü beweisen war. Schon die verunglückte britische Libyen-. Offensive vom November bis Januar war dadurch gespeist, daß die amerikanische Rüstungsindustrie zwei Drittel ihrer Ganz Europa an die Volschewiflen verschachert! Englands Geheimabkommen mN Roskau restlos enthülst Bild links: Eeneralseldmarschall Rommel bei ei »er Lagebesprechung. (PK-Aufn.: Kriegsbericht« Tannenberg, Sch-, Z.) — Bild Mitte: Deutsche Panzereinheiten stoßen in den Festungsgürtel von Tobruk vor. Die Infanterie gönnt sich eine kurze Atempause (PK.-Aufn.: Kriegserichte« Kock. Atl.. ZI — Bild rechts- Von der Front am Donez PK-Auf».: Krgsber. Reitzner, HH., Z)