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Nummer 247 - 23. Jahrgang 6mat wöchtl. Bezugspreis: f. Oktober S R.-M. «urSschl. Bestellgeld. Berechnung der «azeiaen nach Rent-Mark. Preise: Die elngesi-altene Petitzeile 30 f. Familien- u. VereinSanz., Gesuche 20 H. Di« Pcttt-«!eklamezeil« 89 mm breit, t Ossertengeblthr für Selbstabholer 20 H. bei Uebersendung d d. Bost außerdem Porto» ,uschlag. Preis k. ». Einzelnummer 10 Sienten-Psennig. Leschästltcher Letl: Aases Fohmana, DreSdeiu SMllscke Donnerstag, 23. Oktober 1024 Im Falle höherer Gewalt erlischt sede «erpfltchtung auf Lieferung sowie Erfüllung v. «nz.^lufkägen u Leistung v. Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernspr, übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Beo autwortung. Unverlangt etngesandte u. mit Rtlckportt nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt Sprechstunde der Redaktion ü bis S Uhr nachmi/tag» hauptschriftleiter: Dr.Aos«s»lbert.Dr,«dea Ta-edzeitnn- für ürriftlicke Politik und Kultur WklviäilssieU« der Sächsische» >m» »ru«k »ud «»»lag, Laxon>a.«>-»dn,aerei « Tr> Sden-A. >k k-olbenisirahe «S. geriin,' 82722. IckeMonIoDreSk-e-- >«707 K:' WskkliiitW M Mm - M Mklt »n M ' M Ikiie Leben Redaktion der Sächsische» Vollszeinina d Dre»de„ - »I. IS Solbcinlirahe l« »ernru S272S „nd!üd hinein in den Wahlkamps Die neue Währung Don Dr. Paul Beusch. Berlin, Ministerialdirektor z. D. Als vor einem Jahre di« Wähnmgsumstellnng vorgenom- men wurde, war es für jeden Währungs Politiker klar, daß die angestrebte Lösung nur vorübergehender Natur sein könnte. Wenn die Nentenmark tatsächlich sich als brauchbar erwiesen hat, so war der Grund dafür nicht in der Konstruktion der neuen Währung als vielmehr in der Tatsache gelegen, daß man durch die verschiedensten Mittel di« Stabilität erhalten hat. Es wur den seit Herbst eine Reihe von Forderungen, di« schon lange vor her erhoben waren, durchgefllhrt. wozu vor all«m ein« stark« Be schränkung des Geldumlaufs gehört«. Auch die Kreditbsschrän- kungcn von seiten der Reichsbank lagen in derselben Linie. All« diese Maßnahmen zeigen jedoch, daß di« Schöpfer der Renten- mark selbst in ihr kein dauerndes brauchbares Währungsinstru- nrent sahen. Darum ivar, was di« breite Oeffentlichkett wenig beachtet hat, di« Rentenmark nicht als neue Währung einyefiihrt worden, sondern nur als gesetzlich zugelassenes Zahlungsmittel. Rechtlich bestand die auf 1 Billion stabilisierte Papierwährung fort. Die Sachverständigen lxrben nun als eine der drei Grund voraussetzungen für di« wirtschaftliche Wiederherstellung Deutsch lands und für di« Schaffung einer Grundlage zur Zahlung von Kontributionen die Herstellung «iner neuen Wäh rung verlangt. Es wurde ein Währungsplan aufgestellt, der mit einigen Abänderungen durch die Augustgesehe nunmehr Gesetzeskraft er langt hat. Vom 11. Oktober 1024 l>at im Deutschen Reich an Steil« der Papierwährung wieder di« Goldwährung Gültigkeit. Dir beiden tragenden Gesetze für di« neu« Währung sind das Bankgesetz und das Milniaesetz. Dazu kommen ergänzend hinru das Gesetz über die Liquidierung des Umlaufs von Rentenvank- scheinen und das Privatnotenbankgesetz. Die neue Währung geht wieder auf das Gold zurück». Ob wohl die Meinnng, daß ein goldloser Zahlungsverkehr durchaus möglich sei, in der Praxis eine erhebliche Bestätigung gefunden hat. wist di« n«u« Währung doch zu den bewährten Grundsätzen der Vorkriegszeit zurllckaehen. Das Gold soll die Deckung der Noten und den Miinzstoff der Währungs-Münzen abqeben. Frei lich. eine reine Goldwährung werd«n wir nicht l>aben. denn es sind durchaus nicht alle Voraussetzungen, die streng Wissenschaft, lich bei einer reinen Goldwährung gegeben sein müssen, erfüllt. So sind die Goldmünzen nickt das einzige gesetzliche Zahlungs mittel, sondern auch die in Gold und Devisen gedeckten Noten der neuen Reichslxmk. Da seit 1909 schon gewiss« Noten den Charakter als gesetzliche Zahlungsmittel hatten, so liegt hier «ine grundsätzlich« Aenderung nicht vor. Anders ist es mit der Frage der Deckung der neuen Geldscheine. Die Deckung hat zu er folgen in Gold oder Devisen. Es mutz gegenüber der früheren Drittcldeckung eine Deckung von 40 Prozent vorhanden sein. Diese Deckung mutz zumiudestens zu drei Vierteln aus Gold bestehen. Die effektive Golddeckung ist also nahezu so protz wie diejenige vor dem Krieg«: durch das HInzukammen der Devisendeckung aber wird sie wesentlich verstärkt. So wich tig das vom Standpunkt des Vertrauens zur neuen Goldwäh rung ist. so darf man nicht vergessen, datz auf diese Weise protze Summen zur Thesaurierung für die Notendeckung verwendet werden müssen, ein Uebelstand, den die neu« Währungslehre schon vor dem Kriege bekämpft hat. Von der 40prozentigen Deckung darf nur in Ausnohme- fällen abgewichen werden. In diesem Falle sind von dem an 40 Prozent fehlenden Betrag der Deckung Notenstenern zu zah len, di« von 3 bis 8 Prozent gestaffelt sind. Auch muß der Diskontsatz erhöht werden. Das Währungsgeld ivird also demnächst bestehen in gold wertgedeckten Noten und tn Goldmünzen. Neben den Gold münzen zu 80 und zu 10 Reichsmark sollen Silbermünaen zu 1 bis 5 Reichsmark und kleinere Münzen zu 1, 2. 8, 10 und V0 . Reichspfennigen geprägt werden. Die Goldmünzen werden wie früher vollwertig ausgeprägt, d. h. es werden aus 1 Kilo gramm Feingold 279 Zehnmarkstücke hergestellt. Di« alten Gold stücke gelten bis auf weiteres. Ebenso gelten die auf Grund des Gesetzes vom 20. März 1924 ausgeprägten Silbermünzen bis auf weiteres: desgleichen die Rentenpfennige und die früheren Kupfermünzen. Silbermlln.zen brauchen nur bis zun, Betrage von 20 Reichsmark, Reichspfennigmttnzen nur bis zum Betrage von 5 Mark in Zahlung genommen zu werden. Der Höchst betrag der Kleinmünzen zu 5 Mark und unter 5 Mark darf 20 Reichsmark auf den Kopf der Bevölkerung, nach der gegen wärtigen Bevölkerungszahl also 1200 Millionen Mark, nicht übersteigen. Die Ausprägung der Münzen erfolgt in den Münzstätten der Länder auf Rechnung des Reiches. Zwanzig- Markstücke dürfen Private in diesen Münzstätten ausprägsn las sen, wobei die Gebühr 14 Reichsmark für 1 Kilogramm Feingold sticht iibersteigen darf. Es fragt sich nun, wie groß wohl der Geldumlauf in per Zukunft in Deutschland iverden kann, lieber die Summe Dargeldes, die volkswirtschaftlich zur Bewältigung der Umsätze notwendig ist, wird sich nur an -er Hand der Erfahrung «io rich tiges Bild gestalten lassen. Dt« Summe schwankt innerhalb ein and desselben Jahres. Vor dem Kriege betrug si« etwa SX Mil- Sarden Mach. ^ M MElM W t»5 DO Berlin. 22. Oktober. Die Neichsreglerung wendet sich mit folgender Kundgebung an das deutsche Volk: „Nach kurzer Zeit steht das deutsche Volk wiederum vor der Aufgabe, einen neuen Reichstag zu wählen. Im alten Reichstage hatte die Regierung keine feste akttons fähige Mehrheit. Die mannigfaltigsten ernsten Be mühungen, eine solche zu schaffen, führten nicht zum Ziele. Letzten Endes scheiterten sie deshalb, weil die noch unter den Nachwirkungen des wirtschaftlichen Zusammenbruches erledigten Wahlen vom 4. Mat die radikalen Elemente allzu sehr gestärkt und dadurch eine ausbauende Arbeit der übrigen Parteien außer ordentlich erschwert hatten. Das Wohl des deutschen Volkes fordert, daß diese Mängel durch die Neuwahl beseitigt werden. Nachdem der Londoner Pakt angenommen und seine Durch führung bereits eingeleitet ist, mutz die unter schweren Opfern, aber mit sichtbarem Erfolge geführten Politik der Negierung folgerichtig fortgesetzt und für die Zukunft gesichert werden. Auch der wirtschaftliche Wiederaufbau hat eine ruhige Fortentwicklung der deutschen Politik nach außen und innen zur Voraussetzung. Dies ist aber nur dann gesichert, wenn sich alle am Wiederaufbau beteiligten Parteien entschlossen auf den Boden der Verfassung stellen und diese gegen jegliche ungesetzliche Angriffe, gleich von welcher Seite sie kommen mögen, verteidigen. Im neuen Reichstage müssen die einigenden Kräfte stärker sein, als die entzweienden. Die radikalen Elemente sollten durch die Neuwahl auegeschaltet werden. Ist es nicht eine Schande, datz der Deutsche Reichstag mit polizeilicher Hilfe tagen mutz und sich Extreme von rechts und links die Hand reichen, uni seine Arbeiten zu sabotieren? Soll das deutsche Volk im Innern weiter gesunden und soll nach außen die neu gewonnene Geltung erhalten werden, so mutz dle Negierung sich auf eine feste Mehrheit stützen können. Auch die Parteizersplitterung der letzten Wahlen steht dem entgegen. Es dürfen nicht, wie am 4. Mal, nahezu eine Million Stimmen vergeblich abgegeben werden. Nicht tn der Zersplitterung liegt das Heil, sondern im Streben zum Ganzen und zur Einheit. Möge sich das deutsche Volk von diesem Gesichtspunkt leiten lasten, wenn es bei der kommenden Wahl über seine Zukunft entscheidet. Berlin, 21. Oktober 1924. Die Retchsregierung. MM Ml tie AWW Berlin, 22. Oktober. Einem Vertreter des Wolffschen Telegraphen-Büro gegenüber machte der Kanzler folgende Aus führungen: Nach den bekannten Vereinbarungen, die am Tage der Ab stimmung über die Dawes-Gesetze zwischen Vertretern von Regie rungsparteien und Deutschnationalen getroffen worden waren, war die Frage der Regierungserweiternng dringend geworden. Wenn ich mich auch nicht auf den Standpunkt stellen kann, datz schon jetzt zwingende sachliche Notwendigkeiten Vorlagen, so konnte ich doch nicht verkennen, datz eine Verbreiterung der Regierungsbasis angestrebt werden mutzte. Innen- und außen politische Erwägungen ließen cs mit bedenklich erscheinen, die Erweiterung ausschließlich nach rechts zu ver suchen, denn Sozialdemokraten und Deutschnationaie hatten das Zustandekommen der Dawes-Gesetze ermöglicht, und beide Par teien waren gewillt, innen- und außenpolitisch die sich ergeben den Konsequenzen zu übernehmen und durchzuführen. Trotz weitgehender sachlicher Uebereinstimmung beider Parteien über die von mir für die Fortführung der Politik aufgestellten Richt linien war es mir zu meinem tiefsten Bedauern nicht möglich, den Gedanken der Volksgemeinschaft z» verwirklichen, weil von deutschnationaler Seite Forderungen erhoben wurden, die von den Sozialdemokraten als nicht vereinbar mit der von mir für die Verwirklichung ganz bestimmter Ziele er strebten Volksgemeinschaft erachtet wurden. Obwohl mir die einseitige Erweiterung nach rechts bedenk lich und der Zeitpunkt der Bildung einer nach rechts erweiterten Regierungskoalttion als verfrüht erschien, glaubte ich doch bei der durch den Beschluß der Deutschen Volkspartei geschaffenen Unmöglichkeit des Fortbestandes der jetzigen Regierungskoalition und der allgemein gehegten vaterländischen Sorge vor Auflösung Bei der Beantwortung der Frage, wieviel Geldzeichen dem nächst in Verkehr gebracht werden können, mutz inan in Rech nung ziehen, datz die Rentenmarkscheine erst im Verlaufe einer Reihe von Jahren verschwinden iverden. Da die Reichsbank für eine Renterimark eine Reichsmark geben mutz, so ist die Gleichwertigkeit der Rentenmark gesichert. Den Rentenmark umlauf wird man mit 1500 Millionen im ersten Jahre ansetzen dürfen. Die Privatnotenbanken dürfen 194 Millionen ausgeben: es wird aber in der ersten Zeit nur mit etwa der Hälfte der Aus gabe gerechnet werden können. Dazu kommen dann 1200 Mil lionen Münzen außer Gold und endlich Reichsbanknoten. Da diese letzteren mit 40 Prozent gedeckt sein müssen, so richtet sich die Höchstsumme der auszugebenden Noten nach der Höhe der Deckung. Die neue Reichsbank, in welcher die bisherige aufgeht, erhält den Gold- und Devisenbestand der gegenwärtigen Reichsbank. Dazu kommen die Gold- und Deviseneingänge ans Zeichnungen auf die Anleihe der neuen Reicksbank und endlich des Reichstages ernsthaft den Versuch unternehmen zu sollen, durch Einbeziehung der Deutschnationalen in die Regierung eine sichere Basis für die Regierung zu schaffen. Die deutsche demokratische Fraktion hat indessen ihr Verbleiben in der Regierung davon abhängig gemacht, datz die Einbeziehung der Deutschnationalen unterbleibe. Bei dieser Sachlage wurde der Hauptgrund, der für die Regierungserweiterung angeführt wurde, hinfällig. Ferner verstärkte sich ln den letzten Tagen der Eindruck, datz die 108 Stimmen der deutschnationalen Reichstags- fraktlon nur dann für die Regierung und ihr Programm sicher sein würden, wenn aus den d e u t sch n a t i o n a le n Reihen auch Männer in die Regierung hinelnkommen würden, dle gegen die Dawes-Gesetze gestimmt haben. Unter diesen Umständen brach sich immer stärker und immer allgemeiner die Erkenntnis Bahn, datz die Bildung einer sicheren Regierungsmehrheit im Reichstage nicht möglich war. Ich hoffe und wünsche, datz der Wahlkampf, der jetzt anhebon mutz, nicht beherrscht sein wird von kleinlichen Gesichts punkten parteilicher Zänkereien. Es kommt wirklich nicht darauf an, einander vorzurechnen, welche Partei an dem Wirr warr. der entstanden ist, die größere Schuld trägt. Es ist weniger Schuld der Parteien, datz im Reichstage keine regie rungsfähige Mehrheit zustande kommt, als S ch u l d d e s d e » t - schen Volkes, das durch seine Parteizerklüftung am 4. Mai im Reichstag Zustände geschaffen hat. die ein ersprießliches Arbeiten unmöglich machen. Ser MW Lanwg aiiWsl (Drahtbericht unserer Berliner Vertretung) Berlin, 22. Oktober. Im Abgeordnetenhaus des Preußischen Landtages ist heut« um 11X Uhr der Auftrag auf Auflösung des Landiages mit der vorschriftsmäßig vorqeschriebenen Mehrheit vom Hause ange- nominell worden. Dazu stellten die Kommunisten einen Antra; aus Aushebung der Haft für kommunistische Abgeordnete uns aus Aushebung des Belagerungszustandes für die Wahlzeit. Bcid« Anträge wurden abqelehnt. Das Haus ging dann zur zweiten Beratung des Haushaltplanes über. Darmstadt, 22. Oktober. Wie wir erfahren, hat der zweil« Ausschuß des hessischen Landtages gestern nachmittag beschlossen dem Landtag zu empfehlen, die hessischen Landtagswahlen, du ursprünglich auf den 16. November festgesetzt sind, auf den Tax der Reichslagswahlen zu verlegen. Es ist anzunehmen, daß das Plenum den Beschlutz in seiner morgigen Sitzung annehmer wird. Wertvolle Nekennlnlfse Westarps Berlin. 22. Oktober. In einer öffentlichen Versammlung der Deutschnationalen Volkspartci sprach am Dienstagabend de, bisherige deutschnationale Reichstagsabgeordnete Graf Westarp Der Redner beschäftigte sich zunächst mit auhenpolitischen Frage» und zählte die Gründe auf, die für die Deutschnationalen maß gebend waren, den Eintritt in die Regierung zu erstreben. E, erklärte, datz an der Erfüllung der Gutachtengesetz« keine Regierung vorübergehen könne, auch wenn Deutsch, n-ati anale darin seien. Es werde aber darauf ankommc» wer die deutsche Regierung bei der Handhabung der Geschäft« zu vertreten habe. Man wird alles daran setzen müssen, dir Gesetze für Deutschland erträglich zu machen. Die Deutfchnatio. nale Bolkspartei kann nur in die Regierung eintrelen, wenn der Partei Einfluß eingeräumt wird, der es ermöglicht, auch die Verantwortung für die deutsche Regierung mit zu über, nehmen Wir können und werden in einer Koalitionsregierung deu t sch n a ti on al e Politik treiben. Die Richtlinien des Reichskanzlers waren nicht ge- eignet, eine ernsthafte Grundlage fiir ein Zusammengehen von Deutschnationalen und Sozialdemokraten zu geben. Nur ohu« und gegen die Sozialdemokratie kann in Deutschland regier! werden. Es ist falsch, wenn man sagt, wir hätten die Richt linien des Kanzlers vorbehaltlos angenommen. Wir haben uu- insbesondere mit dem Satz über den Eintritt in de» Völker bund nicht einverstanden erklärt. Auch die übrigen Punkte de> Richtlinien haben wir nur als Verhandlungsgrund lage angenommen. Bei den Verhandlungen wurde unser Ein tritt immer wieder von den Demokraten abhängig geinacht Gewiß wäre die Mehrheit einer Regierung ohne Demokrat«» schwach gewesen, aber man hätte die parlamentarischen Schwie rigkeiten auf sich nehmen »lüsten. die 800 Millionen Devisen aus der Ausländsanleihe. Diese letz tere soll zu Bezahlungen von Sachlieferungen dienen. Da aber im Innern mit Reichsmark bezahlt wird, so können die Devise» der Reichsbank zugeführt iverden. Theoretisch würde sich also eine Deckungssumme von 1800 Millionen Mark ergeben. Auj Grund des Notenbankgesetzes könnten darauf 4500 Millionen Mark Noten ausqegeben werden. Praktisch kann jedoch die Reickssbank nicht ihren gesamten Devisenbestand zur Noten deckung benutzen, da sie auch anderweitig Devisen braucht. Di« Notenausgabe wird darum bäum die Summe von 3000 Millionen überschreiten. Theoretisch könnte also der Geldumlauf etwa 5)4 Milliarden betragen, was fiir unsere Volkswirtschaft als hin länglich bezeichnet werden darf. In der Praxis wird diese Summe im Anfang aber nicht erreicht iverden, und zivar aus technischen, währungspolitischeil und wirtschaftlichen Gründen. Immerhin aber darf man nach Durchführung der Ausländsanleihe und Ein- führung der neuen Währung eine nicht unerhebliche Erleichte rung der Geldverhält»iss« erwarten.