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wmt I Minuten elin" wird Voraussicht« zum 1. August zum daß Das Amt Deutschland und das Ulih-ttrteü. Kei« deutscher Schritt vor Beendig««« des Be-> - Am aufgelaufen Briand «n die Stelle Poincarös getreten ist. Slmt des Außenministers behält er neben dem des Ministerpräsidenten bei. Herriot war bereit. Montag vormittag hatte sich Briand nochmals Das nme alte Kabinett Die Absage der RadilalsezmUen. bemüht, das Kabinett durch Hinzuziehung der Ra- sikalsozialisten nach links hin zu erweitern. Er hatte gehofft, daß es ihm gelingen werde, Herriot für dse neue Regierung zu gewinnen. Herriot selbst war auch nicht abgeneigt. Er war kurz vor acht Uhr morgens in Paris eingetrofsen, nachdem er am Sonntag in einer radikalsozialistischen Versammlung in der Provinz das Wort ergriffen hatte. Wie er zing und stand, begab er sich vom Bahnhof zu Briand und nahm gemeinsam den Morgenkaffee mit dem Außenminister ein. Herriot gab persönlich seine Zustimmung, in das neue Kabinett einzntretcn, machte aber die EntstÄei- '-Uttg von einem Beschluß der radikalfozialistischen Gruppe abhängig. Diese tagte in der zehnten Mor genstunde in der Kammer nnd lehnte das Angebot, Parteivcrtretcr als Staatsminister ohne bestimmtes Portefeuille in das Kabinett zu entsenden, ab. Da ladier wurde beauftragt, diese Entscheidung Briand mitzn teilen. Die Stellung der radikalsozialistischen Partei kann folgendermaßen charakterisiert werden: Die Partei bat — Die französische Fliegerin Maryse Bastie hat den von der Amerikanerin Smith mit 26 Stunden 24 Minuten gehaltenen Weltdauerrekord für Frauen um 22 Minuten Abänderungen in wesentlichen Punkten bestehen wird. Daß ist insofern, bemerkenswert, als dieser Entschluß zeigt, daß die Nachteile des Uvungplans als so groß angesehen werden, daß sie auch nicht durch politische Zugeständnisse, etwa Frankreichs, wettgemacht werden könnten, womit früher ernsthaft gerechnet werden konnte. Heute liegen die Dinge so, daß Schatzkanzler Snowden unter allen Umständen in einigen Punkten seine Auffassung durchsetzen will und sich durch mehr formale Zugeständnisse, wie etwa die Verlegung des Sitzes der Internationalen Bank nach London, hier von nicht abbringen lassen wird. Die Konferenz wird daher unter allen Umständen recht lange dauern. Das ist insofern wesentlich, als sich bereits deutlich zeigt, daß vor der nächsten Bölkerbundstagung kaum etwas entschieden sein wird. Die Staatsmänner der vor- schiedenen Länder werden infolgedessen in Genf zu sammentreten, ohne daß die Regierungen im Haag sich vorher verständigt haben. Die Folge davon wird der Versuch sein, die In kraftsetzung des Uoungplanes hinauszuschieben und die hieraus entstehende zusätzliche Belastung Deutschland auszubürden, etwa in der Form, daß es bis zum 31. Dezember die höheren Verpflichtungen des Da wesplanes zu tragen und auch die Besatzungskosten weiter zu übernehmen hätte. starten. Binger Loch auf dem Rhein ist ein Dampfer und im Binger Hafen gesunken. In der Presse war die Frage gestellt worden, was Reichsauhenminister Tw. Stresemann nach Been digung des Ulitzprozesses zu tun gedenke, da er sich auf der Völkerbundsratssitzung ausdrücklich einen wei teren Schritt Vorbehalten habe. Wie do« zuständmpr Stelle hierzu mitgeteilt wird, kann von einem Ab schluß des Ulitzprozesses nicht gesprochen werden, da Nach endgültiger Absage der Radikalsozialisten bat Briand am Montag darauf verzichtet, an dem bisherigen Kabinett Aeuderungen vorzunehmen. Es bleibt also im Amte, mit dem einzigen Unterschied, Was gibt es Neues? 7" _D^.?^^"uhEnminister, der Reichsverkehrsminister und der Reichsarbeitsminlster haben dem Reichstag einen Gesetzentwurf betreffend das international« Uebereinkom- LS« "" — Der deutsch-estnische Handelsvertrag ist am Mon tag in Kraft getreten. — Nach einer Erklärung der Berliner sowjetrussischen Botschaft entspricht die Washrngtoner Meldung, wonach in Kürze Verhandlungen zwischen Rußland und China in Ber lin begonnen werden sollen, um auf direktem Wege den Ost. konflikt beizulegen, nicht den Tatsachen. — Nach Absage der Radikal-Sozialisten wird Briand das Kabinett Poincare in seiner bisherigen Zusammen setzung fortführen. — Ter russische Generalkonsul in Charbin, Melnikow, pl mit dem gesamten Personal des Konsulats in Moskau Das 13. Kabmeti Wand. bas Kabinett, mit dem Briand Tagen vor die Kammer treten wird, ^srbeidet errcteueu Kabinett Poincare un ¬ terscheidet, so durste doch rein gefühlsmäßig die Kam- mcr c em neuen Kabinett gegenüber etwas anders ein gestellt sein, als gegenüber dem Kabinett Poincare, und zwar deshalb, weil man auch von dein Kabinett ! in gewissen Fragen .eine etwas andere Einstellung erwartet. Der Ton macht die Musik; den Ton wird «ber künftig statt des Chauvinisten Poincare vermehr nach links neigende Briand angeben. Man wird auf der französischen Linken seinen Rattenfängerweisenlie der lauschen als den stets etwas diktatorisch klingenden Reden Poincarös. Es ist wohl kein Zufall, daß sich Herriot in einer von dem republikanischen Aktions ausschuß am Sonntag veranstalteten Versammlung das Außenpolitische Programm Briands ausdrücklich zu "gen machte, indem er sich für die Einigung der Europäischen Staaten einsetzte, die allein ein Gegcn- öewicht gegen die Vorherrschaft Amerikas bilden könne. !»on den Radikalsozialisten hat hiernach Briand kaum , Schwierigkeiten in seiner Außenpolitik zu befürchten. . Es fragt sich nur, ob nicht diese Verbreiterung °er Regierungsbasis nach links hin dadurch wieder beeinträchtigt wird, daß der rechte Flügel der Regie- kUngskoalition der Außenpolitik Briands ein gemin- ^ries Interesse entgegenbringt. Einem Teil der Gruppe Marin war ja selbst Poincare nicht chauvi- Ulstisch genug, wie es sich deutlich bei der Abstim mung über das Schuldenabkommen zeigte. Daß Marin °u Briand noch weniger Vertrauen hat, geht deutlich M einer Erklärung hervor, die er im „Figaro" ver- Nentlicht. Es heißt darin u. a.: „Das 13. Kabinett Mand wird sich mit der Rheinlandfrage befassen, für uns von höchster Bedeutung ist. Briand an Spitze dieser Regierung und der französischen Ab- °rdnung für die Haager Konferenz bedeutet unter den gegenwärtigen Umständen eine Gefahr für unsere Si- u>erheit und die europäische Ruhe, besonders angesichts Interessen, die er verteidigen soll. „ Glaubt man, daß, wenn das Rheinland endgül- ^8 geräumt und die letzte Zone entmilttarifiert sein M, Deutschland lange warten wird, um Zwischen- im Danziger Korridor hervorzurufen? Der Grundsatz des Feststellungs- und Versöhnungsaus schusses wird schon vom Reich bestritten. Wir stehen einem Plan der vorzeitigen Rheinlandräumung ge genüber, während nichts zur Verteidigung unserer Ost- grenzen geschehen ist, während die Deutschen an ihrer Ostgrenze auf und unter der Erde Befestigungen schü ren, die jahrelang den Nachforschungen unserer be- austragten Kontrolloffiziere verheimlicht werden konnten." Wie der offiziöse „Excelsior" bestürigt, rechnet man in Paris damit, daß infolge der Kabinettsum bildung die politische Konferenz eine Verzögerung von einigen Tagen erfährt. Das genannte Blatt meint allerdings beschönigend, daß diese Verzögerung ohne großen Schaden für die Arbeiten der Diplomaten und Sachverständigen wäre. Die für die Bildung des neuen Kabinetts und seine Vorstellung vor den Kam mern benötigte Frist werde auf alle Fälle den Vorteil haben, eine bequemere und vollständigere Organisa tion der AufertthaltSbedingungen der Delegationen im Haag zu ermöglichen, wo man einige Schwierigkeiten wegen des Wohnungsmangels und der Unzulänglichkeit der telephonischen und telegraphischen Verbindungen befürchtet. .Daß man in Paris diese Verzögerung nicht tragisch nimmt, ist ja zu verstehen, denn Frank reich hat es bekanntlich mit der Konferenz überhaupt nicht eilig. Vom deutschen Standpunkt wäre aber ein Aufschub der Konferenz auch nur um wenige Tage sehr zu bedauern, denn jede Verzögerung muß den Abschluß der Konferenz vor Besinn der Genfer Völ kerbunds tagung ernstlich gefährden. Auch die Haltung Englands gegenüber dem Noungplan läßt wenig Hoffnung auf eine schnelle Beendigung der Konferenz. Wie von gut unterrich teter Seite verlautet, wird sich England entgegen der ursprünglichen Absicht, nicht mehr damit begnügen, den Uoungplan in seiner gegenwärtigen Form unter ernem formellen Widerspruch anzunehmen, sondern auf bisher die Regierung bekämpft, sie ist daher nicht in der Lage, einer neuen Regierung aus den alten Kabinettsmitgliedern ihr Vertrauen zu schenken, falls nicht ihre Partei zwei Ministerportefeuilles, und zwar die des Krieges und der Marine, erhält. Grundsätz lich wäre sie sonst nur zur Billigung der Außen politik Briands in der Lags, mit der sie stets einver standen gewesen ist. Die Innenpolitik der neuen Re gierung würde dagegen in entschiedenen Fragen auf Widerstand der Radikalsozialistischen Partei stoßen. Sine ErNäruni VriandS. Ueber seine erfolglosen Verhandlungen mit den Radikalsozialisten gab Briand Montag mittag fol gende Erklärung ab: „Ich habe versucht, das Ka binett durch Einbeziehung der Radikalsozialisten in das alte Kabinett zu erweitern, weil dieses Kabinett niemals geschlagen worden ist, und zwar durch den Eintritt Herriots und Daladiers und einiger Unter staatssekretäre. Das war übrigens auch der Gedanke Poincarös bei der Bildung seines zweiten Kabinetts. Ich hoffte so auf ein verbreitertes Kabinett, das sich aus eine größere Mehrheit stützen werde. Ich habe aber nichts ohne die Beschlüsse der politischen Grup pen tun wollen, um nicht in den Verdacht zu kommen, eine Spaltung Hervorrusen zu wollen. Es handelte sich darum, außerhalb aller Parteikombinationen zu bleiben, um für die auswärtige Politik einen Block zu bilden. Am Sonntag haben Herriot und Dala dier mir erklärt, daß sie keine Entscheidung treffen wollten, ohne ihre Gruppe befragt zu haben, und heute morgen haben sie mir die Entscheidung über bracht." geschlagen. — In England sind 500 000 Baumwollarbeiter aus« gesperrt worden. — Im amerikanischen Zuchthaus Auburn meuterten Über 1000 Gefangene und konnten erst von Polizei und Militär überwältigt werden. lust tust lust ücn, l0°/. »Mge troffen. — Das Luftschiff „Graf Zepp« Üch in der Nacht vom 31. IM Amerikaflug Karstkaffe Auerbach. Aarftamt Brambach. Adorf i. V-, den 30. Juli 1929. Der Stadtrat. erles be- e. MWMM» AOWMUlM «INI» Dianstag, den 6. August 1929, von vorm. 9 Uhr an im Hotel „Viktoria" Zu Adorf i. Dgtl. 2250 fi. u. ki. Stämme 10/34 am — 360 km; 952 fi. Klötze 7/28 am — 52 km; 625 fi. Derbstangen 8/12 em — 20 km. Aufbereitet in den Abt.: 15, 16, 21, 28, 59 (Schläge), 4 (Vorcntnahme), 10, 14, 15, 19, 36 (Einzel hölzer). Sämtl. Stämme und Klötze sind entweder geschnitzt oder geschält. ArbeitmbmerzMung. Auf Veranlassung des Arbeits-und Wohlfahrtsministeriums findet am 1. August 1929 eine Arbeitnehmerzählung und für die Hauptfürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Kriegs hinterbliebene eine weitere Zählung sowie eine Erhebung über Heimarbeit statt. Den Betriebs unternehmern werden in den nächsten Tagen Zählblätter zugestellt, die naelß dein Stande Nom 1. August 1929 genau auszufüllen sind. Bei' Betrieben, die an diesem Tage vorübergehend ruhen sollten, sind die Arbeitnehmerzahlen vom vorhergehenden Tage, gegebenen falls von der Vorwoche anzugeben. Die Abholung der ausgefüllten Zählblätter erfolgt zwischen dem 2. und 5. August. Morler s Grenzbote MiMvaeh, de« St Juli LS2S Nr. 47V SS. Iahe». Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstige Storung des Betriebes) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Liefemng oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises. Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt mannschaft Oelsnitz i. Vogtl., des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschast und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland Der Adorf« Grenzbote gelangt jeden Wochent. nachm. zur Ausgabe, für den nächsten Tag vorda. tiert.—Anzeigen nach Tarif.—Postscheck-Konto 37369 Leipzig. — Fernruf Nr. 14. Eegr.1835 Tageblatt ».Anzeiger! für Adorf Wogtl.), Bat Elster, Bab Brambach, Arnsgrün, Breitenfeld, Beesen, Freiberg, Ober- u. Mergettengrün, Kermsgrün, Aigelsburg, Leubetha, Mühlhausen Mbersreuth, Remtengrün, Schönberg, Eiebenbrunn, SM Mhlbach «. bas übr. obere Bgtl. Sonntags eine illusteterte Anterhaltungsbeilav- Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleit«: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.)