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Frcit-«, den 8. Drzcmbcr 1876 .^r 285 er «I» ilten Den Statistiken des „Büreau Veritas" zufolge gingen zu trösten. Schlimmere materielle Zustände könnte ein Verhältnissen um so schwierigeren Aufgabe unter diesen Genen. ehler. WW er und et edle als Die mit mit der Liebe dem Be- :rch Wort sagen wir mann, 's Mit hncnj »a. In Oesterreich ist es nun gar z» einer doppelten Ministerkrisis gekommen, indem auch Tisza, dem Beispiele Im spanischen Senat bat kürzlich der General Concha »ine Rede gehalten, in welcher er die Unnöthigkeit der Ku banischen Anleihe zu beweisen versuchte. Er krttisirte die Absendung von übermässigen Secstreitkräften zur Bewältigung von 5000 aufständischen Negern, die weiter nichts seien a Deserteure und nur auf Plünderung, Brandstiftung und Mord ausgingen. Der General erkannte jedoch an, regit lediglich um die korrekte Wiederherstellung eines durck die Entwickelung der Valutadifferenz degcnerirten Verhältnisses handle, io ist dies eine leere Redensart. Thatsüchlich bedeutet die Erhebung ausschliesslich in Gold eine Erhöhung der Zölle um einige 30 Prozent. Es ist demnach kein Zweifel möglich, dass durch dieselbe dem deutschen Handel nach Russland eine schwere Schädigung zugesügt wird. Anders steht cs freilich mit der Frage, in welä er Weise derselben entgegengewukt werden könne? Der rm Monat Oktober auf offener See nicht weniger 155 Segelschiffe und 14 Dampfer total zu Grunde, deutsche Flagge partizipirte an diesen Verlusten 13 Segelschiffen und 1 Dampfer, die österreichische zwei Segelschiffen. unterzogen die Berathung des Staatsvoranschlages in An griff zu nehmen. Da man nicht weiss, ob bis zum Schluffe der Berathung das Ministerium sich noch im Amte be findet, so müssen die Abgeordneten, welche für das Budget 'timmen, dies thun, ohne die Männer zu kennen, welche über die votirten Millionen verfügen werden. Der Herzog von Audiffret - Pasquier hat die Bildung eines neuen französische« Kabinets definitiv abgelehnt. Der Marschall Mac Mahon wird nun mit den Präsidenten des Senats und der Deputirtenkammer konferiren. Der selbe soll beabsichtigen, die gegenwärtigen Minister des Krieges und der auswärtigen Angelegenheiten im Amte zu erhalten, dagegen in Betreff der übrigen Ressorts den Wünschen der parlamentarischen Majorität möglichst ent gegen zu kommen — Das Handelstribuual hat beschlossen, den „Kredit mobileur" unter Sequester zu stellen. Die euglische« Blätter beschäftigen sich heute mit der letzten Rede Bismarcks im Reichstage. Die „Times" be Dit Eröffnung der Bor-Konferenz in Konstantinopel ist auf nächsten Montag festgesetzt worden. Wie erinnerlich, bleibt die Pforte von diesen Besprechungen ausgeschlossen. Die sechs Grossmächte sind dahin übereingekommen, bet ihren Verhandlungen von dem durch di« Pforte plötzlich in die Diskussion geworfenen türkischen Verfassungs- Entwurf vorläufig keine Notiz zu nehmen. Dieser Ent wurf wird bis auf Weiteres völlig ignorirt bleiben und soll nicht einmal in den Pourparlers zur Sprache kommen. Die Jsolirung Englands wird diplomatischerseits als eine vollendete Thatsache betrachtet. Diplomatische Kreise wisse« jetzt als positiv, dass der Graf Andrassy dem Lord Salis bury erklärt hat, Oesterreich „werde die Ereignisse ruhig gehen lassen",' das heißt mit anderen Worten, Ende diese- Jahres wird Russland wahrscheinlich den Einmarsch in die Türkei beginnen. Wenn aber England protestirt, wird eS mit seinem Protest allein dastehen. Binnen Kurzem ist die schon früher erwähnte „erklärende" Note des Fürsten Gortschakoff zu erwarten, in welcher derselbe unter Dar legung der Gründe den russischen Einmarsch in Bulgarien den Kabinetten mittheilt. Von der russische« Grenze wird geschrieben: O'est I» jubeln die Russen. Der Krieg erscheint hier al- ein Erlöser. ES ist auf einmal wieder Leben und Be- ercr un- d Groß- Ik, sagen und für w Ruhc- rzlichstcn Bei der dritten Berathung der Reichsjustizgesetzt dürste an deit entscheidenden Punkten die Regierung die größten cks. i Ernst itt vom hm Gott Z tägigen eskampse zu sich. Amtsblatt für di- königlichen «nd städtischen B-b-rd-n zu Freiberg und Brand AMtSVUIH sUi Verantwortlicher Redakteur- Julius Braun in Freibergsdorf. alt: N8 Tagesschau. Freiberg, den 7. Dezember. llks. r: 2. k.4. Gedankt, dies durch eine Aenderung der politischen Haltung Deutschlands, z. B. in der orientalischen Frage zu erreichen, dürste sich bei genauerer Ueberlegung nicht sesthalten lassen. Ist es richtig, dass Deutschland das Blut seiner Söhne nur für seine eigenen Interessen entsetzen darf, und ist es ferner richtig, dass die Frage, ob Bulgarien in seiner gegen wärtigen staatsrcchtlicheu Situation verbleibt, oder ob es in mehr oder weniger autonomer Stellung von der Türkei losgelöst wird, kein „eigenes" Interesse Deutschlands ist, so folgt daraus, dass wir in der orientalischen Frage keine Haltung annehmen dürfen, welche uns in ihren weiteren Konst quenzen vielleicht grosse Opfer auferlegen würde. Ist diese Folgerung nicht abzuweisen, so bleibt freilich immer die Thatsache bestehen, dass Russland durch jene Zollmaß regel an Sympathien in Deutschland viel eingebüsst hat, em praktischer Weg aber, es zur Zmücknahme desselben zu zwingen, ist auf politischem Felde nicht zu finden. Auch das Mittel der gütlichen Vorstellungen würde schwerlich etwas helfen. Der Uebelstand ist, daß das russische Be- amtenthum mit den großen Fabrikanten mehr oder weniger n Verbindung steht. Eine Belehrung darüber, wie durch Vertheuerung oder gar vollständige Ausschließung der aus- ländischen Waaren lediglich die Taschen der wenigen russtichtn Fabrikanten gefüllt, das russische Volk im Ganzen schwer benachtheiligt wird, würde unter diesen Um ständen kaum auf fruchtbaren Boden fallen. Die Richter'sch« Reick«.die Abänderung einiger d s Re ckU» ist auf den Wunsch des Präsidenten -es Reichskanzleramts von der Tagesordnung abgesetzt Iwo,den In parlamentarischen Kressen betrachtet man diesen Vorgang als ein Signal der formellen Zurückziehung I der erwähnten Vorlage, welche bekanntlich nur sehr geringe ' Aussicht hatte, vom Reichstage angenommen zu werden. Die Abgg. Ackermann und Günther haben den Antrag einqebracht: „Der Reichstag wolle beschließen: Die Peti tion betr die Wanderlager und Waarenauktionen dem Reichskanzler mit dem Ersuchen um Anstellung von Erörterungen darüber, ob und inwieweit den behaupteten Missständen bei Revision der Gewerbeordnung oder sonst wie im Wege der Gesetzgebung zu begegnen sei, zu über weisen." Ein ähnlicher Antrag ist in der vorigen Session von den Abgg- Günther und O>. Lingens eingebracht worden, wegen'Schluß der Session indeß nicht mehr zur Beschlußfassung gelangt. Der Antrag ist in Verbindung mit dem Kommissionsberichte über die fragliche Petition - auf die Tagesordnung der heutigen Sitzung gesetzt. dak -« sckn,i.ri^ c.! I cv - .. U", vr» ritt^rw-nven Punnrn vre mtgrerung vre grössten der Art U^ r ^ Jnsurrekiwu zu unterdrücken wegen Anstrengungen machen, um die nicht genehmen KommMvnS- n an d ?^ Nach ferner Memung müsste beschlnsse zu beseitigen. Eine Vziöie Kundgebung VM vechinderni^ daß die Regierung alle Kräfte für die dritte 1 Heu, daß sie daraus entkommen. i Lesung sammelt und daß sie hosst, die Furcht vor dem Unmittelbar nach der Rede des Reichskanzlers „Tabaks-Kollegium" baben wir uns gegen deutsche Uneigennützigkeit gegenüber Russland "k wir den neuesten Ukas in Betreff der Zollerhöhung ve- sprachen. Inzwischen hat die Richter'sche Interpellation im Reichstage dasselbe Thema behandelt und heute nnden wir in fast allen deutschen Blättern ähnliche Befrachtung über die russische Zollpolitik. So sagt das „Berl. ^gbl. . „Vielleicht war es" dem Fürsten Bismarck gar mcht w un angenehm, eine Interpellation zu beantworten, die ihn und seinen handelspolitischen Adlatus Herrn von Ph.lrpps- Horn zwang, vor aller Welt einzugestehen dass allerdings in diesem Augenblicke Verhandlungen zwischen Russland und dem deutschen Reiche über handels politische Angelegenheiten schweben, m die emzu- lreicn sich das Petersburger Kabmet bereit erklärt hat. Ang.sichts dieser Mittheilung. deren enorme Wichtigkeit in die Augen springt, wird es erklärlich, weshalb der Reickskanzler mit ebensoviel Nachdruck als Beredtsamkett auch den leisesten Gedanken, als könne Deutschland versuchen ! wollen, die gegenwärtige Lage Rußlands auszubeuten, um für sich handelspolitische Konzessionen zu erpressen, von der Hand wies. Es ist natürlich, daß dem Jnlande, wie dem Auslände gegenüber jeder Verdacht ausgeschlossen bleiben muss als suchten wir eben jetzt eine Pression auf Russ land auszuüben, damit es seine traditionelle Handelspolitik zu unsern Gunsten einschränke. Der Beweis ist denn auch für die Allgemeinheit vortrefflich gelungen, daß nichts uns fern-r liegen könne, als ein solches Verfahren. Jede Drohung, d. h. jedes scharfe Vorgehen gegen Rußland, hatte dc'r Interpellant von vornherein selbst ausgeschlossen, und das, was Bismarck das Verfahren der „Mühlendammer" nannte, welche mit dem Händel anfangen, der ihnen nichts abkauft, hat wohl in keiner Fraktion des Reichstages je- mals Anhänger besessen. Allein die Thatsache, dass eben jetzt Verhandlungen schweben, die diese handelspolitischen Gegenstände betreffen, bezeugt zur Genüge, dass die Reichs- regicrung nichts versäumen will, um nach dieser Richtung hin Vortheile für den deutschen Handel zu erringen." Ein anderes preussisches Blatt äußert: Die in Rede stehende Zollerhöhung hat überall in Deutschland das peinlichste Aussehen erregt und allgemeine Verurtheilung erfahren. Wenn man russischerseits sagt, daß es sich bei der Maß- trat die Aufrichtigkeit der Erklärungen und sagt: Man könne nicht daran zweifeln, daß die Erklärungen den festen Vorsatz der deutschen Regierung bekundeten, die Vorschläge Rußlands auf der Konferenz zu unterstützen, falls der russische Botschafter Jgnatieff nicht unzulässige, den Stempel der Aggre sion tragende Forderungen in der Konferenz vorbringe. Die deutsche Regierung würde Europa und der ganzen Welt einen neuen Dienst leisten, wenn sie ihren Einfluß anwendete, um die russischen Vorschläge annehmbar zu machen. Die Erklärungen des deutschen Reichskanzlers seien in mehr als einem Punkte beruhigend und könnten die Regierungen des Festlandes ermuthigen, den nahen Ereignissen ruhig entgeqenzugehen und gewährten die Hoffnung, den Krieg, falls er ausbrechen sollte, lokalifict zu sehen. — Die Gerüchte von dem nahe bevorstehenden Rücktritt des Earls von Beaconsfield von der Premierschast erhalten sich. Es heisst, das Ereigniss werde kurz vor oder nach der Eröffnung des Parlaments eintreten und Lord Beaconsfield werde nur den Geheimsiegelbewahrerposten be halten, somit im Kabinet bleiben. Als sein wahrscheinlicher Nachfolger in der Premierwürde wird Lord Derby oder Lord Salisbury genannt. außner. verschied sere gute c. rau«, Krieg für Rußland gar nicht bringen'. Was aber den Geist anbetrifft, so stehen wir hier vor einem Problem, dessen Lösung nach den Vorgängen der letzten Jahrzehnte freilich nicht schwierig ist, das aber in Rußland ganz be sonders überrascht und. befremdet. Das Volk will wirklich den Krieg! Und es ist keine Potemkin'sche Begeisterung! Sogar die Juden, die doch schon überall und in Rußland am meisten den Frieden lieben, sind ernstliche KriegS- fanatiker geworden. Freiwillige Sammlungen in den Städten ergeben sehr hohe Summen, welche mit Auf munterungs-Adressen der Regierung überreicht wurden. Eine solche Bewegung der öffentlichen Meinung, die auch spontan ist und nichts Gemachtes hat, ist in Rußland ein bis jetzt nie gekanntes Schauspiel. Dem Kongreß der Vereinigten Staaten Nordamerika'- ist am 5. d. eine Botschaft des Präsidenten Grant zuge gangen. In derselben entschuldigt er zunächst gewisse Jrr- thümer, die während seiner Verwaltung vorgekommen seien, demnächst aber wird hervorgehoben, daß in den 7 Jahren seiner Verwaltung eine Minderung der Steuern um 300 Millionen, der Staatsschuld um 435 Millionen, der Zinsen- last um 30 Millionen stattgefundrn habe. Die Wieder aufnahme der Baarzahlungen werde durch das Wachsen und Gedeihen des Handels erleichtert werden. Die Aus stellung in Philadelphia habe dem Lande große Vortheile gebracht und die freundlichen Gesinnungen, die das Aus land für die Union hege, dargethan. Indem der Präsident sodann sich vorbehält, wegen der Auslieferungsfrage eine besondere Botschaft an den Kongreß gelangen zu lassen, empfiehlt er die Verbesserung der Naturalisationsgesetze zur Verhütung eines betrügerischen Mißbrauchs derselben und weist daranf hin, daß die Union stets auf dem Expatria- tionSrecht bestanden habe und daß das letztere nach langen Konflikten auch von mehreren ausländischen Regierungen zugestanden worden sei, daß die letzteren aber auch da- Recht hätten, zu verlangen, daß das Expatriationsrecht nach festgesetzten bestimmten Regeln ausgeübt werde. Ferner seien neue Gesetze nothwendig zur Feststellung des Statu- der eingeborenen und naturalisirten amerikanischen Bürger, die sich im AuSlande befänden. Für das KriegSministerium wird ein außerordentlicher Kredit von 6 Millionen in An spruch genommen. Die Marine sei im Augenblicke mäch tiger als je vorher. Die gegenwärtige Krisis wird von dem Präsidenten in der Botschaft nicht erwähnt, letztere enthält nur die allgemeine Bemerkung von der Nothwen digkeit, für die b.i den Wahlen zu Tage getretenen Schwie rigkeiten Abhilfe zu schaffen. Der vom Schatzsekretär er stattete Bericht empfiehlt die Zahlung der Staatsschuld in Gold. Nach dem Budget pro 1876 betrugen die Ein nahmen 266 695,875 Doll., die Ausgaben 237,628 753 Doll., pro !877 sind die Einnahmen zu 270,050,000 Doll., die Ausgaben zu 243,350,000 Doll, veranschlagt. Dt-tsche- Net». 509. verschied er Gatte rtedrich >r. Dies huldigen hier, chmittag Nr. 965 wegung in den Handel gekommen und Geld flüssig geworden. — c , c - 'm . c. rr V I Freilich bangt Manchem auch vor der Zukunft; aber ist des Kabmets Auersperg folgend, sein Portefeuille dem Msse schon sonst und vielleicht sogar noch mehr al- Monarchen zur Verfügung gestellt hat. Kems der beiden Türke Fatalist, so hat er jetzt um so mehr Grund sich EntlassungSge,nche tst bis letzt erledigt, vermuthlrch muß' — " * -- jedoch die Entscheidung in den nächsten Tagen ersolgen. Bekanntlich hatte die Verfassungspartei in Wien einstimmig die Resolution angenommen, das dualistische Banksystem entschieden zu negieren. Die Vermittlungsversuche in Pest unter Vorsitz des Kaisers führten auch zu keiner Einigung, so daß also beide Kabinette ihren Rücktritt verlangen. Mittlerweile hat sich das Wiener Abgeordnetenhaus der EmbeMAllMgerW findet sich Rinnen. , q g,ju, n. UN- Tageblatt