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abemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnubend. Abonnemenlspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung sm Wnrnndt, Selseesdnesz Klein-». GroPlsn Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren -kaum 10 Pf., für aus« wnrtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 1 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf. Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 11. K-r-s»recher: «mt Deuben 2180 Sonnabend, den 25. Januar 1913. Ker»sprech-r: «mt Denb-n 2120 26. Jahrgang. Nur Nab uns fern Rabenau, den 24. Januar 1913. — Am Geburtstage S. M. des Kaisers (Montag, den 27. Januar) wird der Dienst bei dem hiesigen Post amte wie an Sonn- und allgemeinen Feiertagen wahrgeuom- men. Jedoch gelangen Sendungen jeder Art zur Bestellung. Briefkastenleerung, Postbeiördcrungsdienst auf Eisenbahnen wie an Werktagen. Schalterdienst von 8—9 und 11 — 12 Uhr Vormittag. — Der Männerturn-Vercin „Vorwärts" hier plant, wie aus dem Inseratenteil hecvorgeht, am 30. Januar einen großen Maskenball in den Räumen der Albert-Höhe. Dieses Fest soll in großzügiger Welse mit herrlichen Dekora tionen veranstaltet werden. Um den Festteilnehmern die Be teiligung möglichst zu erleichtern, soll der Veranstaltung ein besonderer Name und Charakter nicht beigelegt werden. Des W tleren wird für Überraschungen gesorgt sein. Der Verein, der schon ost Beweise seiner Arbeitsfreudigkeit nach außen hin gegeben hat, wird auch diesmal allen Besuchern ver gnügte Stunden bereiten. — Die Tartsvechanblungen im Baugewerbe, die am 21. und 22. Januar in Berlin stattfanden, wurden auf den 24. Februar vertagt. — Der Abschluß der Reichseinnahmen für das vierte Vierteljahr 1912 ergibt einen zwölsprozentigen Uebeischuß an Zöllen und Steuern über den Etalanschlag. — Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung des Kur pfuschertums verlegte ihren Sitz Von Berlin nach Dresden. — Zum ersten Male in Sachsen erfolgte in Zätau eine ehrenamtliche Berufung von Frauen in den städtischen Schulausschuß. — Die im Bezirke der Kceishauptmannschaft Dresden wohnenden Handwerker, welche sich der Meisterprüfung tm Sinne von Paragr. 133 der Gewerbeordnung im bevor stehenden Frühjahr unterziehen wollen, werden darauf hin- gewleseu, daß sie ihr Gesuch um Zulassung zur Prüfung bis 15. Februar an die Geschäftsstelle der Gewerbekaminec Dres den, Ostia-Allee 27, 1. El-, einzusenden haben. Allein durch das Bestehen der Meisterprüfung wird die Befugnis zur An leitung von HandwerkslchrUngen erworben. — Die Zahl der Einäscherungen stieg im Deut schen Reiche von 7555 im Jahre 1911 auf 8858 im Jahre 1912, in Sachsen in denselben Zeiträumen von 2292 auf 2883. — Ueber den Dippoldi sw al der Bankkrach sprach sich der j tzige Bürgermeister im Jahresberichte wie folgt aus: Wenn wir uns nunmehr den Verhältnissen unserer Stadt zu- wenden, so steht wohl Ihnen allen und der gesamten Bürger schaft noch der am 2. Januar e> folgte, von niemandem er wartete und für möglich gehaltene Zusammenbruch der Ver- eiusbank mit allen seinen bedauerlichen Begleiterscheinungen in traurlger Erinnerung. Es ist hier nicht dec Oct, zu unter suchen, wie etwas derartiges möglich war, wie insbesondere unsere Sparkaffe in ziemlich erhebliche Mitleidenschaft gezogen werden konnte. Wie mit allem Unangenehmen im mensch lichen Leben, so muß eben auch hier jeder Einzelne mit den Tatsachen sich abzuftnven suchen. Jedenfalls muß man rück- hallSloS anerkennen, daß unsere Geschäftswelt sich dadurch in keiner W-iie hat beugen taffen, vielmehr ernstlich bestrebt gewesen ist, durch doppelten Fleiß das Verlorene zu ersetzen, und daß sie sich wieder zu der früheren Höhe empmzuarbeilen im B-g >ffe >st. Auch die stäottfche Verwaltung hat es in B.zug auf ihre V-rcuste an dieser Eigenschaft nicht fehlen lassen und alles unternommen, was jene auf ein möglichst ge ringes Maß zurück,»führen geeignet war. W nn sich heule auch noch nicht sagen läßt, wie hoch sich der Verlust der Spa, kaffe beziffern wird, so läßt sich doch schon jetzt mit Ge wißheit feststellen, daß der in Frage kommende Betrag kein übermäßig hoher, auf keinen Fall aber danach angetan fein wird, die Zuverlässigkeit u. Sicherheit unserer Sparkasse irgend wie, geschweige denn ungünstig zu beeinflussen, — Zur Heidenauer V-rgiftungsaffäre des Postboten Starke, seiner Frau und deren Muller hat die chemische Unter suchung ergeben, daß in den Vorgefundenen R sten von Milch und Kaffee sich keine giftigen Bestandteile vorgefunden haben. Eine Vergiftung durch anderweitige Nahrungsmittel scheint vollständig ausgeschloffen. Es ist deshalb nur anzunehmen, daß die 3 beteiligten P rsonen im gegenseitigen Einverständnis direkt ein scharfes Gift zu sich genommen haben. Da*dte in Frage kommenden Personen aus dem Leben geschieden sind und auf weitere Personen kein Schulbverdachl geworfen werden kann, so sicht die Behörde von einer weiteren Verfolgung der Angelegenheit ab. Eine Klärung des Dramas scheint demnach ausgeschlossen. — In der Nacht wurde auf der C op i tz e r Polizeiwache ein in einem Bogen auf der Elbbrücke gefundener Wüster« Überzieher nebst Hut abgegeben. Die Taschen des Ueberziehers enthielten eine Uhr nebst Kette und eine Brille, sowie zwei an Frau Kirschner-Neundorf und Artur Kirschner-Dresden adres sierte Briefe. Jedenfalls dürfte ein Lebensmüder den Tod in der Elbe gesucht haben, — Das preußische Kriegsministerium hat, nach der Be. sichtigung des zur Anlage eines LuftfchiffhafcnS in Aussicht genommenen Geländes in Dresden - K a d itz-Micklen-Uebigau durch sachverständige Offiziere, dem Nate der Siadt Dresden mitgeteilt, daß dieses Gelände zu Ausstellungen keinen Anlaß gibt. — Der gesamte literarische Nachlaß v. Kiderlen-Wächters wurde vom Herausgeber der „Grenzboten" erworben. Kleine Notizen. — Seit Wochen wurden die Ein wohner in Greiz l. V. durch anonyme Schmähbriefe in der schwersten Weise verdächtigt, ohne daß es gelang, den Brief- schreiber zu ermitteln. Besonders ein unbescholtenes junges Mädchen wurde durch den Anonymus fast zur Verzweiflung gebracht. Endlich gelang es der Polizei, als den Briefschreiber den 63 Jahre alten Weber Röhlig festzustellen, der wegen gleichen Vergehens schon früher aus einer guten Stellung entlassen worben war. Als Röhlig sich entdeckt sah, erhängte er sich an der Türklinke seiner Wohnung. — Tol aufgefun- ben wurde in Radebeul in seiner Wohnung ein 18 jähriges Mädchen. Anscheinend ist der Tod durch Ei sticken erfolgt. Der Fall bedarf noch der Aufklärung. — Nachts fuhr in SelferSdork bei Bräunsdorf das Automobil des Bäckermeisters StrauS aus Seifersdorf, worin außer diesem noch drei andere Männer saßen, infolge Nebels an einen Lichlmast und wurde vollständig zertrümmert. Der Chauffeur und zwei Insassen erlitten schwere Verletzungen, während die anderen sich durch Abspringen reiten konnten. — Das Landgericht Leipzig verurteilte den ehemaligen Obermeister der Leipziger Buchbinder-Innung Theodor Alsced Göhre, wegen Krwkursvergehens, Betru^versuch und Unter schlagung zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 4 Jahren Ehlenrechtsverlust. Im Sommer vorigen Jahres wurde der Konkurs über Göhre verhängt. Die Passiven betrugen 450000 Mark, die Aktiven 30 000 Mark. Er hatte einer Jnnungs- stiflung 12 000 Mark veruntreut und seinem ehemaligen Mündel ein Weclpapier von 2000 Mack und ein Sparkassenbuch von 300 Mark unterschlagen. — Der Aussichlsrat desC hemnitzerBankvereins schlägt für das abgelaufene Geschäftsjahr bei angemessenen Rückstellungen und Abschreibungen der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 6 °/o (i. V. 5 «/«) vor. — Am 1, Februar 1913 vormittags nach Ankunft des Zuges 2513 von Lausigk — 9 Uhr 42 Min. — wird der Dresdner Bahnhof in Leip zig geschlossen und der Verkehr Richtung Sommerfeld-Niesa-Dödeln und Liebertwolkw'tz-Lau- stgk nach dem Haupibahnhof in L ipzig verlegt. Alsdann werden alle Züge in der Richtung Pegau-Zeits, Corbelha, Halle, Bitterfeld, Sommerfeld und Liebertwolkwitz sowie dieSchnell- und Ellzüge der Richtung Gaschwitz nach und von dem Haupt bahnhof Leipzig geführt. Bis auf weiteres bleiben noch der Eilenburger und der Bayrische Bahnhof bestkhen, letzterer nur für den Personenzugsverkehr. Die Gebühr für Ueberführung von Reisegepäck und Expreßgut (40 Pfg. für jede Sendung) zwischen dem Dresdner Haupibahnhof einerseits und dem Bay rischen und dem Hauplbahnhof in Leipzig andererseits, ferner die Gebühren für Uebersühiung von Sonderzügen, besonders gestellten Personen-, Kranken- und Gepäckwagen, Fahrzeugen, Mowlfabrräoern und Leichen zwischen Leipzig Dresdner Bahn- bof einersens und Leipzig Haupibahnhof, Leipzig Bayrischer Bahnhof, L ipzig Euenburger Bahnhof und Leipzig-Stötteritz andererseits fallen am genannten Tage weg. Dagegen wird die Ueberführung von Sonderzügen, Salonwagen usw, zwischen Leipzig Eilenburger Bahnhof einerseits und Leipzig Haupl bahnhof, Leipzig Bayrischer Bahnhof sowie Lcipzig-Slötleritz andererseits vo> läufig nicht geändert. — Der L-ipziger Kriminalpolizei ist es gelungen, von den von dem Hamburger NotarBecker veruntreuten Gel dern einen weiteren Betrag von 10 000 Mark zu sichern, die der Hamburger Staatsanwaltschaft zur Verfügung überwiesen worden sind. Die Nachforschungen nach Becker sind bis jtzi ergebnislos verlaufen, sodaß man immer mehr annehmen muß, daß er Selbstmord begangen hat. B-cker halte auf seiner Flucht vor Bekanntwerden seiner Veruntreuungen auch Leipzig berührt. — Der preußische Fiskus beabsichtigt den Verkauf der großen Domäne Calbe für Zwecke der inneren Koloni sation, und zwar an die Stadtgemeinde Calbe a. d. S. Der Kaufpreis beträgt 3^/, Millionen Mark. — Bei den kriegsmäßigen Flugmanövern bei Mageburg wurde durch den Absturz einer Flugmaschine Leutnant Schlegel gelötet und Leutnant v. Scheele schwer verletzt. Sonderbeilage. Hierzu ein Prospekt der Firma Friedrichsräoler Warenhaus, Dresden, Wettiner-Straße 63. Dresden. Unterhalb der Friedrich August-Brücke, in der Nähe des Hotels Bellevue, sprang ein Ehepaar au- Schönlinde in Böhmen in die wasserreiche Elbe, nachdem es vorher Gift zu sich genommen hatte. Die Eheleute wurden ein Stück fortgelrieben, bis es dem Mann, in dem der 45 Jahre alte Expedient Puls erkannt wurde, gelang, das Ufer wieder zu erreichen. Auf dem Schloßplatz wurde er in seinem beklagenswerten Zustand angetroffen und zunächst nach der Schloßwache befördert. Von dort ausgesandte Militärmann- schafteu sanden spälcr auch die Frau am Ufer und sorgten für ihre Beförderung nach dem Kcankenhause. Die zwei Lebens müden sind gestorben. — Der türkische Nationalrat sprach sich für die Annahme der Note der Großmächte und den Ab schluß des Friedens aus. Eine amtliche Bestätigung der Fliedensnachrichten liegt noch nicht vor. — Ein Militärputsch in Konstantinopel. Enver B>y drang mit 300 Mann in die Pforte ein und erzwang den Rücktritt des Kabinetts. Mahmud-Schefket wurde Groß- westr. Das neue Kabinett will Adrianopel zu behalten suchen. — Während man kürzlich in Pirna 124 Bewerber um eine Volksschullehrerstelle verzeichnen konnte, traten jetzt in Königstein sogar 148 B-werber für eine solche Stelle auf. — Mit Beginn des neuen Schuljahres sollte in Wald heim eine Holzfachschule ins Leben treten. Diese wird nach neuerlichem Beschluß zu einer allgemeinen Gewerbeschule erweitert. Die verschiedenen Metallgewerbe haben bereits ihren Anschluß vollwaen. Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 26. Januar Dom. S-xagestmae Vorm. 9 Uhr Gottesdienst: eanä. Klemm; Predigttext: Luc-8, 4—15. Nachm. halb 2 Uhr Unterredung mit den Jungfrauen: Klemm. Abends von 7 — 9 Uhr (nicht von 8—10 Uhr) Jünglingsverein in der Schule. Getauft: Am 20. Jan. Ella Dora Richter, Tochter des Stuhlbaucrs Paul Otto Richter hier. Gestorben: Am 19. Januar Herbert Max Fischer, Sohn des Platzmeisters Carl Max Fischer hier, 8 Mon. 21 Tg. alt, w. am 22. d. beerdigt worden ist — am 22. d. Ger hard Curt Kutschenreuter, Sohn des Dekorationsmalers Curt Otto Kulschenreuter hier, 1 Mon. 7 Tg. alt, w. am 25. Jan. beerdigt werden soll — am 22, d. Emil Karl Reuter, Sohn des Hilfszugschaffners Ernst Emil Reuter in Obernaundorf, 5 Mon. 4 Tg. alt, w. am 25. d. beerdigt werden soll. Auf die für den 2. Februar, Sonntag über 8 Tage, einzu sammelnde Kirchenkollette für kirchl. Jugendpflege wird bereits heute hingewieseu. Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, den 26. Januar halb 9 Uhr Beichte und Abend mahl. 9 Uhr Predigtgottesdieust. MßgLöir-TsuZL., NskZtk, LS I. Uit^lisäor vom L1-1-V. „VorveLrts" uuä Uoberbrivxsr äloses xuserate« erlialtsn VorruAS-kreiss. — lelekou 2790- —