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Mamndt, Mossen, Siebmtehn und die Umgegenden Amtsblatt Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich sür die Redaktion Martin Berger daselbst. Sonnabend, de« 4. Mär; 18W 57. Jahrg Amtes fallen, so u. A. die Ereignisse auf Samoa; die nr JnsuO )orpM beiC^ )cmE veile Aufklärungen, welche Staatssekretär v. Bülow hierüber gab, waren größtentheils vertraulicher Art. Auch die internationale Abrüstungskonferenz kam auf's Tapet, die« selbe wird nach einer Versicherung des Staatssekretärs v. Bülow bestimmt im Haag zusammentreten. Die Blättergerüchte, denen zufolge der Statthalter vonElsaß-Lothringen, Fürst Hohenlohe-Langenburg beabsichtigen soll, zurückzutreten, uno wonach Prinz Adolf von Schaumburg, der Schwager des Kaisers, angeblich zu seinem Nachfolger ausersehen ist werden in einer straß- burger Korrespondenz der als offiziös geltenden „M. P. C." als bloße Muthmaßungen bezeichnet. Der Fürst- Statthalter denke noch gar nicht daran, von seinem Posten zurückzutreten. Beim Reichskanzler. „Der Reichskanzler bittet Herrn So und So, am 28. Februar den Abend bei ihm zubringen zu wollen. Von 8^ Uhr an", so lautete die Einladung des Fürsten Hohenlohe zu einem parlamen tarischen Abend im Reichskanzlerpalais am Wilhelmsplatz in Berlin. Es waren über 800 Personen eingeladen, welche die prunkvollen Räume füllten: die höchsten Staats beamten, die Minister, die Mitglieder des Bundesrathes, des Reichstages und beider Häuser des Landtages, die Vertreter der hohen Finanz und der Presse, der Kunst und der Wissenschaft, des Heeres, der Marine und der Bekanntmachung Der diesjährige Frühjahrsmarkt wird die verschiedensten Gesellschaftsklassen und Parteien bilden, einen besonderen Reiz. Heute geben sich die Berühmt heiten der politischen Gegenwart, die erbitterten Gegner der Parlaments-Debatten einmal von der liebenswürdigen Seite und verkehren mit einander in einer Harmlosigkeit, als hätten sie die Gedankenwelt der Parlamente und den gesammten Fraktionshader zu Hause gelaffen. Von allen anwesenden Persönlichkeiten fesselt keine den Beobachter so sehr, als die des Reichskanzlers selbst, die schmächtige Ge stalt des nun fast 80jährigen Greises mit dem leicht seit wärts geneigten Kopf und den großen klaren Augen. Ein tiefer Ernst unerbittlichen Pflichtgefühls umgiebt das nach denkliche Haupt und überwindet die Last der Jahre und die Bürde des verantwortungsvollsten Amtes. Fürst Hohenlohe empfing, wie alljährlich, auch diesmal wieder seine Gäste am Eingänge des durch die Bilder der drei Kaiser und des Fürsten Bismarck geschmückten Saales, unterstützt durch den Bezirks-Präsidenten des Ober-Elsaß, Prinzen Alexander von Hohenlohe, und seinem Adjutanten, ' den Major der Garde-Kürrassiere Grafen von Schönborn. Angelegenheiten, die in das Ressort des Auswärtigen I Da an demselben Abend drei größere Festlichkeiten statt fanden, beim Landwirthschaftsministcr Frhrn. v. Hammer stein, wo der Kaiser unter de» Mitgliedern des Landes- Ockonomie-Kollegiums weilte, sowie beim Kriegsminister und beim Justizminister, und da die dort geladenen Herren sämmtlich erst später im Reichskanzler-Palais eintrafen, so waren es zunächst meist unbekannte Größen, welche sich gegen 9 Uhr einfanden. Viele unter ihnen sahen den Glanz dieser Räume zum ersten Male, den großen Kongreß-Saal mit seinem die ganze Mitte des Saales ausfüllenden, reich besetzten Büffets, welches von einer wahrhaft fürstlichen Gastfreundschaft zeugte. Der Lichtcrglanz der prächtigen Krone ließ die vornehme Architektonik des Saales in ihrem ganzen künstlerischen Eindruck hervortreten. Nicht geringeres Interesse wandte sich den übrigen Sälen zu, dem Arbeits zimmer des Reichskanzlers, dessen vornehme Einfachheit besonderen Eindruck macht, und den behaglichen Gesell schaftszimmern, deren herrliche Wandgemälde den Beschälter fesseln. Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein war in seiner kleidsamen Husaren-Uniform erschienen. Fürst Anton Radziwill, erst kürzlich von Parts zurückgekehrt, thcilte seinen Bekannten die letzten Pariser Eindrücke mit; der bekannte Hygtiniker Dr. Graf Donglas, geschmückt mit dem eisernen Kreuze, Furst Putbus Kommerzienrath v. Hansemann mit dem zufriedenen Lächeln; die Führer der verschiedenen parlamentarischen Parteien mit ihrem zu versichtlichen Auftreten und immer neuen Ueberzeugungs- gründen für diejenigen, welche sie umgeben; die frühem Minister, von denen v. Delbrück und Hoffmann sich einer durch die Jahre ungetrübten Rüstigkeit erfreuen; die mehr oder minder berühmten Manner der Gegenwart und Vergangen heit neben dem ganz unberühmten aber treuen Arbeiter in Verwaltung, Parlament und Presse; sie alle bewegen sich durcheinander m der Behaglichkeit und Ungeniertheit, welche den Abenden beim Reichskanzler, trotz der festlichen Würde, die auf dem Ganzen ruht, eigen sind. Eine längere Unterhaltung des Reichskanzlers mit dem Fürsten Radzi- vE. ws? später mit dem Vize-Präsidenten des Staats- minlsterlums, Dr. von Miquel, wurden besonders bemerkt. Von den Ministern erschienen der Eisenbahnminister Dr. Thielen und Frhr. von der Recke. Erst gegen Mitternacht leerten sich die Räume des Reichskanzler-Palais. lieber den Stand der Mission in unsern Kolo nien werden den „Berl. Reuest. Nachr." die nachstehenden, natürlich vielfach nur schätzungsmäßigen Angaben nntge- theilt: In den Gebieten Ostafrika, Kamerun, Togo, Sud- westafrika und Südsee arbeiten 17 evangelische und 6 katholische Missions-Gesellschaften mit 264 (ev.) und 294 (kath.) weißen Missions-Arbeitern, von denen 80 bezw. 74 weiblichen Geschlechtes sind. Ihnen stehen 454 bezw. Schutztruppen, sowie eine große Anzahl hervorragender Per sönlichkeiten. Die Befreiung von konventionellem Zwange verleiht diesen Abenden, welche den neutralen Boden für Ss! iuser»',^ nadE, ondo--i ., Mvlge Todesfalles ist eine der beiden halben Freistellen, welche der hiesige BaM 'm »iechenhause Bethesda zu Niederlößnitz seiner Zeit gegründet hat, zur ruhe» .''M. ^Wche u,n Verleihung dieser Stelle, über welche der Bezirksausschuß zu ent- daß ym, und längstens binnen 14 Tagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung nach zr wM- M auf die unterm 30. September 1879 in den Amtsblättern erlassene i MaßtM"me Bekanntmachung wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß die obengedachten ZersoE'Ellen für solche dem einen oder anderen städtischen oder ländlichen Ortsarmenver- . hei.. -lE des hiesigen Bezirkes angehörige und daselbst unterstützungswohnsitzberechtigte ganze Äonen ohne Unterschied des Alters, Geschlechts und der Confession bestimmt sind, i JiiWe au unheilbaren Krankheiten, Gebrechen sowie andauerndem Siechthum leiden, poste» ^äß insbesondere auch Frauen und Kinder, welche mit Epilepsie behaftet oder blöd- l Fwi^ö sind, ebenso Männer, welche eine Zerstörunasmanie nicht kundgeben, wohl Soßv am stillen Tief- oder Blödsinn leiden, bei der Verleihung der fraglichen Freistellen einen r Nicksichtigung finden können. Heroll^ Der von dem betreffenden Gemeinde- bez. dem Ortsarmenrerbande zu bezahlende r diecpflegungsbeitrag beträgt für erwachsene Personen — Mk. 50 Pf. und für ein Kind Hänsch mit 14 Jahren - Mk. 30 Pfg. für den Tag. .MA Meißen, am 25. Februar 1899. a k Aömgliche Aintshauptnrannfchaft. von schroeter. W. veil d» unde politische Rundschau. .Deutsches Reich. Am Montag Abend hat im . Residenzschlosse eine größere Tafel anläßlich der " "M'ederkehr des Vermählungstages des Kaiser 'u "' '0ares stattgefunden; an die Tafel schloß sich eine Malische Unterhaltung an. Im Lause des Dienstag Das .^vrmittag wohnte der Kaiser einer Sitzung des preußischen FMs-Oekonomic-Kollegm bei, Nachmittags empfing MM" französischen Botschafter Marquis de Noailles. Au du ^wähnten Sitzung des Landes-Oekouomie-Kollegiums > auch der Landwirthschaftsminister von Hammerstein ' welcher mit einer Rede über die hohe Bedeutung "H" .rkultur für die Landwirthschaft in die <>erhand- uken Mn eingriff. - Am Mittwoch wohnte der Kaiser der > ewigung der Marinerekrutcn in Wilhclmshafen bei. Politischen^ ist man augenblicklich bei steuer- dcs s de? 2°!'' Am Dienstag wurde in Fortsetzung ftaae Verbrauchssteuern u. s. w. neben der er der Zollkrcdite namentlich die Frage er MeümwnÄM Mehl und weiter die Schädigung er Kteininuuerel durch die Großmühlenbetriebe erörtert, ur Vie Klemmuller traten die bayerischen Ccntrums- rgeordneten Gerstenberger und Beck-Aichach lebhaft ein, Un. r n . regte ersterer die Einführung eines Quebrachoholz- wiederum au, wofür auch Abg. Dr. Hahn vom i- ^mid der Landwirthe plaidirte, während sich derNational- —^^k^ole Dr. Möller gegen dieses Zollprojekt aussprach, kwrgych bekämpfte Abg. Dr. Brömel (fr. Verein.) den „ vck ."iervativer Seite eingebrachten Antrag, für die A von Mehl schleunigst eine Aenderung des Zollregulativs herbeizuführen. Schließlich m Titel „Zölle" bewilligt, worauf der Titel ohne Debatte die zweite Lesung passirte. Mio lMi -gM ."Zuckersteuer" befürwortete Abg. Dr. Paasche ^>k t Mucker eine Erleichterung des Verkehrs mit denaturirtem o'll Fzo. Tkj,Melcher Beziehung sich Schatzsekretär Freiherr y- MiireMMn sehr entgegenkommend äußerte. Die )er wem, Abgeordneten Dr. Paasche spielte auch in strvorinM Verhandlung in Betreff der Zuckersteuer eine wch ih/"de Rolle, endlich wurde auch dieser Titel und IlM »er Berm?^ ^r Titel „Salzsteuer" angenommen. Bei Tagung ew^ des Titels „Branntweinsteuer" trat Ver- cht- , ann man .dudgetkommission des Reichstages be- '-S'VluswärliaM Dienstag die Berathuna des Etats des xMtzung Es ^langten in der genannten i^lMitate sowstA"^ für die Gesandtschaften und die Kon- ümahu e M^ kleinere Titel zur Erledigung und ,/mmyme. 2^ Debatte berührte zahlreiche Vorgänge und et k-" I« Wir» l dcin^ >en ifmaWj Einge^'. /Am die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den ^tadtrath zu Milsdrust, Mo-^ sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. -g cB — rikBl ^scheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnaoenos. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Ps., ourm die Post oezogen I Ml.55 Pf. uudeie.k Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Lorpuszeile. ZoMttlq, dm S. md ÄtilU den lv. Wz abgehalten. Wilsdruff, am 27. Februar 1899. Dev Staötrath. Bursian, Bürgermeister. Submission, den Van der Sachsdsrfer Vrücke in Wilsdruff und die damit zufammenhangenden wegebauten und Aferregulirungen betreffend. Die Erdarbeiten und Kunstbauten für die Erbauung der von der Firma Kelle K Hildebrandt in Dresden anzultefernden eisernen Saubachbrücke in Wilsdruff, die damit zusammenhängende Heraushebung und Verbreiterung des Sachs- dorfer Kommunikationsweges, sowie die Herstellung von ca. 230 cbm Bruchsteinmauerwerk (Ufermauern) und von ca. 132 qm Bachsohlenpflaster sind an den Mindestfordernde» (unter ausdrücklichem Ausschlusse nachträglicher Untergebote) zu vergeben. Die Blanketts find gegen Erlegung von 1 Mark für das Stück in der hiesigen Rathskanzlei zu beziehen. Die ausgefüllten und unterschriebenen Blanketts sind in verschlossenem, mit der Aufschrift „Saubachbrücke in Wilsdruff" versehenen Couvert bis 15. Marz 18SS an den Unterzeichneten einzureichen. Wilsdruff, am 25. Februar 1899. Dev Vüvgevmeiftev.