Volltext Seite (XML)
gezugs-Preis: » (/vierteljährlich t,W Ml:, frei ins fiaus.j 8n öer Leschästsstelle abgeholt 1 Mk. > Einzelne NuMicr iv Pfg. j !! Erscheint Dienstag, Donnerstag unöt ) Lonnabenä Nachmittag. Unterkaltungs- und ^nreigeblatt p Anzeigen-Preis: v Die einspaltige Zeile oöcr Seren Naum 815 pfg. Nelrlamen Sie einspaltige Petit- tt zeile oöer Seren Naum 32 pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. lvieöer- U Holungen entsprechen Ser Nabatt. Mit wöchentlich erscheinender LonntLgsbeilnge „Illustriertes Unterhältungsblätt", sowie üen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen „Felö unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Kühle, OttenSorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. t Nummer 89 Freitag, den 28. ^u!i ^9^6 ^5- Jahrgang Amtlicher Teil. Kartvffelverkauf. Der Verkauf der eingcgonqenen Frühkartoffeln wird am kommenden Sonnabend, den 29. Juli, von nachmittags 5 Uhr an und am Sonntag, den 30. Juli, von früh 7 Uhr an in Heinrichs Keller fortgesetzt. Auf eine Person entfallen 10 Psd., ä Pfd. 11 Pfg. Die zur Entnahme dieser Kartoffeln bestimmten Marken werden am Freitag, den 28. Juli, von morgen« 8 Uhr bis mittag« 12 Uhr im Gemeindeamt (Polizeizimmer) gegen sofortige Zahlung und Vorlegung der Vrotmarken-Koniroll»Nummer in folgender Weise ausgegeben: von vormitttag« 8-9 Uhr nur die Nr 1 bis 150 „ „ 9-10 „ „ „ „ 151 „ 300 „ 10-11 „ „ „ „ 301 „ 450 „ n 11 12 „ „ „ „ 451 650 Ottendorf-Moritzdorf, am 27. Juli 1916. Der Gemeindevorstand. Milchhöchstpreise. Die Bekanntmachung vom 25. Juli 1916 über Höchstpreise sür Milch wird dahin- gehand ergänzt, daß sich der angegebene Preis von 22^ Pfg. pro Liter nur aus den Groß- und Zwischenhandel bezieht. Der Kleinhandelspreis, ,(Lieferung an den Ber« brancher) bleibt unverändert. Ottendorf-Moritzdorf, am 27. Juli 1916. Der Gemeinderat. Neuestes vom Tage. — Am Montag vormittag hatte der Feind offenbar mit umfangreichen Vorbereitungen beschäftigt, sich ruhig verhalten. Am Mittag begann er mit kräftigem Artilleriefeuer, das sich bald zum Trommelfeuer steigerte und gegen Abend schritten die Engländer zwischen Hardecourt und Poziäres überall zu sehr starken Angriffen. Es wurden diesmal Teile van neun Divisionen festgestellt, so daß nach- gerade die Engländer die Mehrzahl der ihnen zur Verfügung stehenden Divisionen an der Somme im Feuer gehabt haben. An den meisten Stellen wurden die schweren Massen- angrisfe wieder ganz glatt abgewiesen Viel fach kamen sie nicht an unsere Linien heran, wo der Feind in unsere vorderen Stellungen eindrang, wurde er sofort mit Handgranaten und Bajonett wieder hinausbefördert Den selben Mißerfolg hatte der große französische Angriff südlich der Somme. Auch er scheiterte aus breiter Front meist schon im Artillerie feuer sehr blutig. Südlich von Eströes waren die Franzosen an einer Stelle in hundert Meter Breche in den deutschen Vorgraben eingedrungen. Auch dieses einzigen, mit un verhältnismäßigen Opfern an Toten erzielten Erfolge» der letzten großen Offensivanstrengung konnten sie sich nicht lange erfreuen. — Ein amtlicher Bericht, welcher in diesen Tagen zur Veröffentlichung der englisch-fran zösischen Presse übergeben wird, befaßt sich mit dem ersten Abschnitte der englisch-fran zösischen Angriffe vom 1. bis 9. Juli und legt großes Gewicht auf die Beschreibung der Vorbereitungen, die mehr als vier Monate dauerten. Nie ist eine Organisation so im einzelnen ausgearbeitet worden wie der Plan zu den großen Angriffen an der Somme, sagt der Bericht. Alte Wege wurden ver breitert, neue angelegt, die Verbindungen verbessert, schmal- und normalspurige Eisen bahnen angelegt. Für die Un'erhaltung dieser Wege und Lini n wurden eigne Stein brüche geöffnet und dem Betrieb übergeben, ein besonderes Fahrsystem wurde geschaffen. Sichere Stapelplätze für Geschosse und Kriegs gerät wurden an den Abhängen der Hügel und Erhöhungen gegraben und die Zahl der Unterstände in den Laufgräben bedeutend ver- mehrt. Jede Bahnlinie halte in ihrer un mittelbaren Nachbarschaft eine Hilfsstation und ein vollständiges Feldlazarett. Neue Brücken für Fußgänger und Wagenverkehr, alle zu strategischen Zwecken, wurden an vielen Punkten gebaut, Diese mannigfaltigen Arbeiten veränderten an vielen Stellen das ganze Bild der französischen Landschaft. Feldbattericn, schwere Batterien und Riesen kanonen hatten jede eine gesonderte Aufgabe. Die einen sollten Hindernisse zerstören, die anderen feindliche Laufgräben eindecken, wieder andere waren für die Entsendung eines Stahlhagels auf die Dörfer und deren be festigte Keller auserseh n, während noch andre die Wegkreuzungen und Sammelplätze mit ihrem Feuer zu bestreichen hatten. Nie zu vor war ein solches Netz von Verbindungen zwischen den vorgeschobenen Feuerlinien und den Hinteren Reservelinien eingerichtet worden. Daraus erklärt sich anch die frohe Stimmung des französischen Ministerpräsidenten Briand, als er nach der Besichtigung all der Ein richtungen nach Paris zurückkehrte und in einer geheimen Sitzung dem Senat davon mitteilte. — Aus Berlin wird gemeldet: Eines unserer Seefluggeschwader hat am 25. Juli abends die russilche Flugstation Zerel auf Oesel angegriffen und mit Bomben belegt. Die Flugzeughallen und zum Start bereit- stehende russische Flugzeuge wurden getroffen. Trotz Beschießung durch feindliche Torpedo boote und Kampfflugzeuge konnte der Angriff planmäßig durchgeführt werden. Alle Flieger sind zum Stützpunkt zurückgekehrt. — Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Eines unserer II-Boote hat am 20. Juli vor dem englischen Flottenstützpunkt Schapa Flow auf den Orkney Inseln ein englisches Groß kampflinienschiff mit Torpedos angegriffen und zwei Treffer erzielt OerMches und Sächsische-. Gttmdorf-Bkrilla, 27. Juli Mü. — Aus Anlaß der Einführung der mit den Jnlandsgebühren zu erhebenden außer ordentlichen Rnchsabgabe treten vom 1. August ab auch im Verkehr mit nach stehenden außerdeutschen Ländern und Ge bietsteilen Gebührcnänderungen ein: Die vom genannten Zeitpunkt ab im innern deutschen Verkehr als Zuschlag zu gewiss-n Gruppen von Postsendungen festgesetzte Reichsabgabe wird auch im Verkehr mit den Postanstolten im Generalgouvernement W -richau und im Etappengebiet des Ober- betehlshaberS Ost, ferner im Brief- und Pakeiverkehr nach Oesterreich (einschließlich Liechtenstein), Ungarn und dem General gouvernement Lublin, sowie im Brief- verkchr nach Bosnien-Herzegowina erhoben. Bei Sendungen nach diesen Ländern und Gebieten, auf denen die Reichsabgabe nicht verrechnet ist, wird deren Gegenwert vom Empiängcr eingezogen. Z. B. wird für einen nach dem 1. August noch mit einer 10 Pfennig-Marke beklebten Bries einfachen Gewichts nach Oesterreich im BcstimmungS- lande vom Empfänger der Gegenwert der Reichsabgabe erhoben. Im Verkehr aus Oesterreich (einschließlich Liechtenstein) so wie Ungarn, Bosnien-Herzegowina und dem Generalgouvernement Lublin bleiben bis auf weiteres sür voll freigemachte Sendungen die bisherigen Gebührensätze bestehen. Die nach dem bisherigen Tarif ungenügend freigemachten und die nicht freigcmachten Sendungen der gleichen Her kunft werden in Deutschland außer mit dem fehlenden Porto nebst Zuschlagsporto auch mit der Reichsabgabe belastet. Nach Luxemburg erhöht sich das Porto für Bne'e (einschließlich Postauftrags- und Wertbriefe) nm 5 Pfg-, für Postkarten um 2Pfg. Das Porto für Pakete nach Luxemburg bis zu 5 Kilogramm beträgt künftig in der Nachzone 45 Pfg. und in der Fernzone 70 Pfg. Für die Pakete über 5 Kilogramm bleiben die bisherigen Gebühren ätze in Kraft. Im Grenz-Brief- verkchc — Briewerkchr zu ermäßigten Ge- bührensätzen für die Anwohner der Reichs grenze — nach Dänemark und den Nieder landen werden die jetzigen Pvrtolätze um den Betrag der Neichsabgabe erhöht. Auch füc die von dort eingehenden nicht srei- gemcchlen dder nach dem bisherigen Tarif ungenügend freigemachten Briefe nach den deutschen Grenzbezirken wird neben den bisher in solchen Fällen zu erhebenden Beträgen die Reichsabgabe in Deutschland nacherhoben. Im Grenz Briewerkehr mit der Schweiz findet beiderseits eine Er höhung ins Portos - in Deutschland um 5 Pfg., in dec Schweiz um 5 Rp. - statt. Hinsichtlich der Gebühren sür oie Post sendungen nach dem Generalgouvernement Belgien ändert sich nichts. — Verkauf einzelner Postwertzeichen zu 2^/z und zu 7^2 Pfg. Laut Bestimmung des Reichskanzlers werden vom 1. August d. I. ab Postwertzeichen, deren Nennwert auf Bcuchpfennige lautet, in Mengen durch 2 teilbar, sei eS desselben Nennwerts oder verschiedener Nennwerte, auf ausdrückliches Verlangen jedoch auch einzeln unter Ab rundung des Nennwerts auf volle Pfennige auswärts abgegeben. -- (M. I) Die neue Ernte retit, aber noch ist sie nicht sicher geborgen. Bei der ungeheuren Bedeutung dieser Kriegsernte sür das deutsche Volk bauen unsere Gegner ihre Hoffnung darauf, sie zu vernichten, und es liegt die Befürchtung nahe, daß feindliche Agenten in irgend einem un bewachten Augenblicke Kornfelder, Feimen oder Scheunen abzubrennen versuchen. Wir haben alle in dieser ernsten Zeit die Pfl-cht uns als Beschützer der fruchttragenden Aecker zu betrachten und derartigen Ge fahren durch scharfe Aufsicht vorzubeugen. Mit besonderer Aufmerksamkeit müssen be sonders unsere Landwirte auf Personen achten, die sich unbefugt in der Nähe ihrer Felder, Scheunen usw. zu schaffen machm. Ebenso sind die Vorratsräume daraufhin zu prüfen, ob etwa von außen oder innen Zündkörper angebracht sind. Solche Vor sichtsmaßregeln werden voraussichtlich viel Brandstiftungen verhüten oder wenigstens einschränken und somit dazu beitragen, daß der niedrige Plan unserer Gegner, Deutsch« land auszuhungern, gründlich vereitelt werden wird. — Die Ernte von 1916 im Königreiche Sachsen verspricht bekanntlich recht gut zu werden. Es ist deshalb nicht uninteressant zu erwähnen, baß die sächsische Landwirt« schäft soviel Brotgetreide erzeugt, wie die Zivilbevölkerung bet der gegenwärtigen Verbrauchsregelung verzehren darf. Diese Leistung ist um so beachtlicher, als da« Königreich Sachsen bekanntlich der am dichtesten bevölkerte Bundesstaat ist. Kletnwachau. In der hiesigen Epileptischenanstalt findet auf Wunsch vieler ihrer Freunde und Gönner am nächsten Montag, den 31. Juli, im Festsaale des Brunnenhauses ein VeckausStag statt für selbstgesertigte Arbeiten der über hundert Pfleglinge: weibliche Handarbeiten, Korb« waren, Holzschnitzereien, Brandmalereien, sowie Garteneizeugnisse, Blumen, Gegen stände aus der Brockensammlung und anderes mehr. Die Pfleglinge bitten alle herzlichst um zahlreichen Besuch. Von dem Ertrag wird ihnen eine besondere Freude gemacht werden. Deuben, Eingebrochen wurde kürzlich zweimal hintereinander in einer Bäckerei. Um die Diebe zu fassen, legte sich der Ge schäftsinhaber in der dritten Nacht aut die Lauer. Als die Diebe aber nicht kamen, gab er das Warten auf und begab sich zur Ruhe. Am Morgen mußte er aber die Wahrnehmung machen, daß die Spitzbuben ihn zum dritten Male Brot und Mehl ge nommen hatten. Sie konnten noch nicht ermittelt werden. Roßwein. Schwere Gewitter haben am Montag nachmittag und nachts unsere Stadt und Umgebung heimgesucht, wie sie glücklicherweise nur selten vorkommen. Die Gewitter waren von Schloßenfall und wolkenbluchartigen Regengüssen begleitet. In Greftendors ist das Berndtsche Seiten gebäude nied-rgcbrannt. Die Wassermassen haben die Straßen überschwemmt, Fluren verschlämmt, Keller und Geschästsläden unter Wasser gefetzt. Ueberall ein Bild der Verwüstung. Der Schaden an Feldern und Gebäuden dürfte bedeutend sein. Leipzig. Im hiesigen Hauptbahnhof war seit einrgen Wochen eine unbekannte Frauensperson aufgetreten, die sich an an kommende und auch durchreisende weibliche Personen heranmachte und sich diesen gegen über zu allerhand Gefälligkeiten erbot. Wurde ihre Hilfe in Anspruch genommen, so wußte sie es einzurichten, daß ihr die einstweilige Aufsicht über da- Gepäck an vertraut wurde, mit dem sie verschwand, sobald sich ein geeigneter Augenblick dazu gefunden hatte. Auch bot sie sich Fremden zur Besorgung von Butter an, ließ sich das Geld im voraus geben und führte dann ihre Auftraggeber vor ein Gebäude der Stadt, wo sie sich unsichtbar zu machen wußte. Bei Ausführung einer derartigen Betrügerei konnte die Frauensperson jetzt festgenommen werden. In ihr wurde die 27 Jahre alte Arbeiterin Louise Schulz aus Eisleben festgestellt, die schon schwer vorbestraft ist und gegen die auch Straf verfahren wegen gleicher Betrügereien bei andereu Behörden angängig sind. Es be steht die dringende Vermutung, daß noch weit mehr Geschädigte vorhanden sind. empfiehlt H. Rühle, «»chhanül,.